Weltreise Step #137: Valladolid & Chichén Itzá

Valladolid & Chichen Itza 2023 Titel

:: 13.11.2023 & 14.11.2023 – Valladolid & Chichén Itzá, Mexiko ::

Nach dem wilden und turbulenten Ritt von Mazunte über Oaxaca und Cancun nach Valladolid ruhen wir uns erst einmal einen Tag aus. Wir haben hier nur 2 Ziele. Wir wollen Chichén Itzá besuchen, die berühmte Maya-Ruine, die zum Weltkulturerbe gehört. Und wir wollen in einer Cenote baden. Das sollte doch zu schaffen sein, oder?

So drehen wir am ersten Tag nur ein paar Runden durch die Innenstadt von Valladolid und halten Augen und Ohren offen nach Möglichkeiten, möglichst bequem und günstig nach Chichén Itzá zu kommen.

Der archäologische Park, in dem sich die Ruinen befinden, liegt etwas außerhalb von Valladolid in Richtung Mérida. Die Frage ist also wie immer: Organisierte Tour (bequem, aber teuer und manchmal mit Dingen, die man gar nicht haben will) oder auf eigene Faust (billig und abenteuerlich, kann aber stressig werden).

Wenige Gespräche später habe ich Kasia überzeugt, es auf eigene Faust zu versuchen. Das Abenteuer ruft! Die Entscheidung wurde uns auch dadurch erleichtert, dass die organisierten Touren sehr teuer waren und eigentlich immer nur im Paket mit 2-3 anderen „Attraktionen“ verkauft wurden, die wir aber nicht machen wollten.

Aber zuerst erkunden wir die Stadt und gehen lecker essen.

Valladolid erkunden

Bei der Erkundung der Stadt stellen wir schnell fest, dass sie nicht sehr groß ist und es abseits des zentralen Hauptplatzes nicht wirklich viel zu entdecken gibt. Aber wir finden dennoch so einige Dinge.

Es gibt auf jeden Fall ein paar schöne Ecken, kleine Läden mit Kunsthandwerk usw., aber auch ein überraschend gutes Angebot an kleinen Restaurants und Coffeeshops. Es gibt auch genügend vegetarische Optionen und sogar ein rein veganes Café. Toll!

Die Tage in Valladolid waren für uns auf jeden Fall eine Freude, auch wenn das Essen nicht immer billig war.

Naja, aber irgendwas is(s)t ja immer, oder? 😉

Unser Lieblingsrestaurant in Valladolid ist auf jeden Fall Le Kaat und den besten veganen Schokoladenkuchen gibt es im Elela Organic Vegan Café. Beides absolute Empfehlungen von uns.

Wir hatten an dem Tag Heißhunger auf Schokoladenkuchen. Beide gleichzeitig. Sehr komisch. Teilen war auch nicht drin, jeder verschlang so ein großes Stück Schokoladenkuchen. Ha ha!

So haben wir den Tag recht schnell hinter uns gebracht und neben dem Essen auch den besten Weg nach Chichén Itzá geklärt.

Weltkulturerbe Chichén Itzá

Am zweiten Tag stehen wir recht früh auf und gehen erst einmal zum Frühstück. Dabei halten wir immer ein Auge auf den Himmel, denn leider hat es gestern schon ein bisschen geregnet und heute sieht es nicht wirklich besser aus. Aber noch regnet es nicht.

Nach dem Frühstück gehen wir direkt zu einem Ort in der Nähe der ADO-Bushaltestelle, wo sich eine Gruppe von Colectivos versammelt hat, die ab ca. 5 Uhr morgens die Leute nach Chichén Itzá fahren.

Ich weiß nicht, wer so verrückt ist, aber wir waren damals z.B. in Angkor Wat auch nicht anders und sind um 4 Uhr aufgestanden, um dort den Sonnenaufgang zu erleben. Ich werde wohl alt, oder?

Wir sind zwischen 9 und 10 Uhr bei den Colectivos und fragen nach den Möglichkeiten. Sie bieten die einfache Fahrt nach Chichén Itzá inkl. Rückfahrt oder die einfache Fahrt plus 1 Stopp an der sehr bekannten Cenote Ik Kill an.

Wir entscheiden uns für Letzteres und sitzen wenige Minuten später schon im Colectivo und warten auf die Abfahrt. Diese erfolgt auch recht schnell, da sich genügend Mitfahrer gefunden haben. Manchmal hat man Pech und muss ewig warten, bis genug Mitfahrer da sind, damit es sich für den Fahrer des Colectivos lohnt. Denn alleine fährt er dich für den Preis nicht nach Chichén Itzá.

Der Preis ist mit 100 MXN/Person (~5,25 EUR/Person) recht günstig. Dass der Tag trotzdem sehr teuer wird, werden wir gleich sehen.

Denn als wir in Chichén Itzá ankommen, gehen wir natürlich direkt zum Ticketschalter und dort werden wir zweimal zur Kasse gebeten. Einmal für den Eintritt in den archäologischen Park und dann noch einmal für eine Art Federal Tax. Zusammen zahlen wir ~33EUR/Person (~27EUR/Person für den Park und ~5EUR/Person Federal Tax). Ufff!

Wow, nicht schlecht. Das nenne ich mal einen stolzen Preis. Leider hat man keine Wahl, wenn man Chichén Itzá besuchen will.

Ich versuche, dass meine Laune davon nicht negativ beeinflusst wird und freue mich, dass es immer noch nicht regnet und jetzt auch noch die Sonne rauszukommen scheint.

Wir folgen dem Hauptweg in den Park und müssen uns erst einmal durch eine Straße von Souvenirverkäufern und so’n Zeugs kämpfen. Dass es diese leider nicht nur am Haupteingang, sondern überall auf dem Gelände von Chichén Itzá gibt, gibt dem Eintrittspreis von über 30 EUR noch einen zusätzlichen Beigeschmack.

Aber dann bekommen wir für unser Geld auch was geboten. Wow! Die Pyramide ist wirklich beeindruckend.

Ich versuche, mich auf diesen Steinkoloss zu konzentrieren und die wirklich zahlreichen Touristen und die schon erwähnten Souvenirverkäufer auszublenden. Das gelingt nur mäßig.

Wir umrunden die Hauptpyramide, die das einzige große Gebäude auf dem Gelände zu sein scheint. Mhhh okay.

Natürlich gibt es auch kleinere Tempel und in einer der Ecken befindet sich der Tempel der 1.000 Säulen (ich hoffe, ich habe mir den Namen richtig gemerkt), der auch interessant anzuschauen ist.

Während wir dort bei den Säulen herumspazieren, verschwindet die Sonne und es wird grau. Und dann kommt der Regen. Erst wenig, dann immer mehr und schließlich richtig heftig.

Zuerst stellen wir uns unter einen Baum, dann unter ein Strohdach, das wohl eine Art Steintafel schützen soll. Zum Glück ist es so groß, dass wir gerade noch darunter passen, ohne über die Absperrung klettern zu müssen.

Dann stehen wir da und warten den Regen ab. Mhhh, wenigstens riecht es lecker nach Regen. 🙂

Es dauert eine ganze Weile, bis es aufhört, aber irgendwann ist es vorbei. Wir schlängeln uns an den großen Pfützen vorbei zurück zum Hauptplatz und bewundern die kleinen Nebentempel, wie sie jetzt vor Nässe glänzen.

Von dieser Seite kann ich auch ein paar Fotos von der Hauptpyramide machen, wo nicht so viele Touristen herumlaufen.

In diesem Moment denke ich, es könnte eigentlich noch viel mehr regnen, oder? 😀

Wir laufen dann noch ziemlich ziellos umher und besichtigen den einen oder anderen Seitengang. Meistens gibt es aber nicht viel zu sehen und außerdem wird man ständig von Souvenirverkäufern angequatscht. Wenn man kurz stehen bleibt und sich etwas interessiert anschaut, hat man sofort jemanden neben sich, der einem 20 andere oder ähnliche Dinge vor die Nase hält. Warum?

Was ich mich dann immer frage: Funktioniert diese Masche wirklich bei anderen Menschen? Ich werde dadurch nur abgeschreckt und gehe meistens gleich wieder. So nervig!

Während wir so herumlaufen, fängt es wieder an zu regnen und wir stellen uns diesmal bei einem der Verkäufer unter. Also haben die heute doch einen guten Zweck erfüllt und er lässt uns auch in Ruhe. Sehr gut.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lässt der Regen etwas nach und wir laufen im Nieselregen weiter. Noch eine Runde über das sogenannte „Fußballfeld“ (die Mayas und Zapoteken haben früher eine Art Ballspiel gespielt, inkl. Opfertod der Verlierer etc. … wirklich irre) und eine letzte Runde an der großen Pyramide vorbei.

Die Hauptpyramide von Chichén Itzá (ich glaube, sie nennen sie El Castillo) ist schon sehr beeindruckend. Abseits der Pyramide gibt es allerdings nicht viel zu sehen und die Atmosphäre ist durch die vielen Touristen und Souvenirverkäufer auch nicht gerade entspannt.

Deshalb kann ich persönlich Chichén Itzá nur bedingt empfehlen. Man muss halt hinfahren, wenn man das Weltkulturerbe Chichén Itzá sehen will und das ist der Hauptgrund. Es führt einfach kein Weg daran vorbei.

Aber wenn es darum geht, einfach nur schöne Maya-Ruinen im Dschungel zu sehen und das möglichst entspannt, dann kann ich an dieser Stelle vorgreifen und sagen, dass ich Uxmal (cool, aber auch fast so teuer) oder die Ruinen von Palenque (mein Favorit, noch recht günstig und wenig Touristen) in Mexiko definitiv vorziehen würde.

Wenn es auch Guatemala sein darf, dann auf jeden Fall Tikal. Das sind wohl die schönsten Maya-Ruinen, die ich bisher besuchen durfte.

Aber ich bereue es nicht, hier gewesen zu sein. Aber ich muss auch nicht wiederkommen. Einmal reicht. Vielen Dank!

Die Ik Kil Cenote

Und dann steht auf dem Rückweg noch die Ik Kil Cenote auf der Liste. Wir sind erst mal geschockt, als wir den Eintrittspreis erfahren. 180 MXN/Person (~9,50 EUR/Person) wollen die haben. Argh! Wirklich?

Wir machen es trotz des Preises, wenn wir schon mal hier sind. Dass das einfach nur rausgeschmissenes Geld ist, merken wir schnell.

Sieht an sich toll aus, aber die Menschenmassen!

Man muss sich anstellen, um überhaupt von der Umkleidekabine in die Cenote zu kommen. Und die Schlange ist lang. Unten muss man sich wieder anstellen, um ins Wasser springen zu dürfen. Und das alles nur mit Schwimmweste.

Ich bin so abgetörnt von dem Ganzen, dass ich sofort beschließe, da nicht reinzugehen. Ich bin doch nicht im Kindergarten. Das ist alles so lächerlich. Tut mir leid!

Kasia tut es mir gleich und so gehen wir beide weder zur Umkleide noch ins Wasser. Schade um das Geld und die Zeit, die wir jetzt hier noch auf das Colectivo warten müssen.

Wir verplempern die Wartezeit mit einem Espresso, einer Coca-Cola und einem coolen Obstsalat (Foto vom Obstsalat gab’s schon weiter oben).

Wenigstens soll der Magen nicht leiden. 😀

Satt und zufrieden, wenn auch ein wenig enttäuscht, gehen wir zurück zur Straße und warten auf das nächste Colectivo.

Von uns gibt es definitiv keine Empfehlung für die Ik Kil Cenote. Sorry … not!

Und sonst so?

Zurück in Valladolid, gehen wir wohin zum Essen? Natürlich! Ins Le Kaat. Ich habe es schon gesagt, es ist in der kurzen Zeit, die wir hier sind, zu unserem Lieblingsrestaurant geworden.

Dort kommen wir zwar klatschnass an, denn auf der Rückfahrt hat es zu regnen begonnen und als wir in Valladolid aussteigen müssen, gießt es gerade wie aus Eimern. Ganze Straßen sind überschwemmt. Zum Glück ist es warm, also kein großes Problem, nur für eine Weile unangenehm mit den klebrigen Klamotten. Ha ha!

Morgen geht es dann schon weiter nach Mérida. Es ist nicht besonders weit und da wir so gute Erfahrungen mit dem ADO-Bus gemacht haben, haben wir auch nichts organisiert.

Wir werden einfach gemütlich frühstücken und dann zum Busbahnhof ADO gehen, um den nächsten Bus nach Mérida zu nehmen. Zumindest wissen wir, dass jede Stunde einer fährt.

Valladolid hat uns gut gefallen, auch wenn es nicht viel zu entdecken gibt. 2-3 Tage reichen auf jeden Fall.

Bei Chichén Itzá bin ich geteilter Meinung, aber das habe ich ja schon gesagt. Die Hauptpyramide ist echt cool anzuschauen, aber der Preis und die Atmosphäre vor Ort waren nicht so toll. Deswegen kann ich es nicht wirklich weiterempfehlen.

Vielleicht muss man tatsächlich um 6 Uhr morgens einer der Ersten auf dem Gelände sein, um es genießen zu können. Wer weiß. Probiert es aus und erzählt davon.

Wie auch immer, wir waren hier und haben das Beste daraus gemacht. Es ist gut so, wie es ist.

CU Ingo.


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