Weltreise Step #133: In Oaxaca, Mexiko

Oaxaca 2023 Titel

:: 25.10.2023 bis 02.11.2023 – Oaxaca, Mexiko ::

Endlich sind wir in Oaxaca angekommen, wo wir nun mindestens eine Woche bleiben werden, wahrscheinlich sogar etwas länger. Denn wir wollen die ganze Woche rund um den Dia De Los Muertos (Tag der Toten) am 1. November mitnehmen. Geburtstagsparty auf dem Friedhof? Warum eigentlich nicht? Klingt toll, oder?

Aber bis es soweit ist, haben wir noch ein paar Tage Zeit, um die Stadt und vielleicht auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit außerhalb zu erkunden. Monte Albán, eine alte Zapotekenstadt, liegt ganz in der Nähe und ist sicher ein lohnendes Ziel.

Wir schlafen erst einmal aus und erholen uns noch ein wenig von den Reisestrapazen. Kasia scheint noch unter dem Jetlag zu leiden und eine Erkältung kündigt sich an. Also machen wir am Anfang lieber ein bisschen tranquillo.

Oaxaca erkunden

Unser Hotel Zadapi (ca. 50 EUR/Nacht) ist empfehlenswert, sauber und mit sooo nettem Personal, und liegt nur ca. 10 bis max. 15 Minuten vom Zentrum entfernt. Wir können es also bequem zu Fuß erreichen.

Auf dem Weg kann man sich eigentlich auch nicht verlaufen, denn in der Altstadt von Oaxaca ist alles rechtwinklig und in Blöcke eingeteilt. Wenn man nicht ganz verpeilt ist, kommt man mit z.B. 2x links, 1x rechts und dann geradeaus schon irgendwie hin.

Dabei kann man wunderbar das Leben auf den Straßen beobachten, denn in Oaxaca sind sehr viele Menschen unterwegs und gehen ihrem Alltag nach. Sehr interessant und endlich kommt mal echtes Mexiko-Feeling auf, im Gegensatz zu Mexiko-Stadt.

Auffallend ist auch, dass es unendlich viele Kirchen gibt. Große und kleine, aber im Prinzip an jeder Straßenkreuzung eine. Wahnsinn!

Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, wann immer es möglich ist, einen Blick hinein zu werfen. Ob große oder kleine Kirche, man weiß nie, was einen im Inneren erwartet. Von prunkvoll bis schlicht ist alles zu finden.

Wer Kirchen mag, wird in Oaxaca sicher glücklich. 🙂

Als Vegetarier in Mexiko

Schon in Mexiko-Stadt deutete sich an, dass es mit der vegetarischen oder gar veganen Ernährung in Mexiko schwierig werden könnte. In Oaxaca bestätigt sich das auf den ersten Blick, aber immerhin finden wir hier einige sehr schöne kulinarische Oasen, die genügend vegetarische Optionen auf der Karte haben oder sogar komplett ein vegetarisches Menü anbieten.

Unsere beiden Lieblingsrestaurants für die nächsten Tage werden das Glück (schöner Name, oder?) und das Le Campane (bester Sojaburger, den ich je hatte) sein.

Anmerkung: Leider hatte das Glück bei meinem 2. Besuch in Oaxaca ca. 1 Monat später geschlossen und am Haus stand, dass sie das Geschäft gerne abgeben würden. Schade, es war so ein tolles Restaurant und auch der beste Platz, um mal ein paar Stunden am Laptop zu arbeiten.

Auf jeden Fall ist die Situation für Vegetarier und Veganer in Oaxaca sehr entspannt, wenn man weiß, wo man hingehen kann. Die App „Happy Cow“ ist dabei immer eine große Hilfe.

Monte Albán

Nach einem eingeschobenen Arbeitstag, an dem Kasia sich selbst beschäftigen durfte und die Gelegenheit nutzte, das örtliche Theater zu erkunden…

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…wartete auch schon ein erstes Highlight auf uns. Wir entschieden uns für einen Ausflug in die alte Zapothekenstadt Monte Albán.

Auf dem zentralen Platz in Oaxaca versucht man uns die ganzen Tage eine geführte Tour dorthin zu verkaufen, aber die Preise sind uns zu hoch. Also suchen wir ein wenig und finden etwas abseits des Trubels einen Anbieter, der nur den Bustransfer hin und zurück organisiert.

Wir zahlen dafür 90 MXN (~4,65 EUR/Person) und der Eintritt in Monte Albán kostet auch nur knapp 5 EUR/Person. Das ist fair, also machen wir es.

Die Fahrt ist etwas holprig und es geht ordentlich bergauf, was erste schöne Ausblicke auf Oaxaca von oben ermöglicht.

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Dort angekommen, kaufen wir das besagte Ticket für Monte Albán und schon sind wir auf dem Gelände und erkunden die nächsten 2-3 Stunden in Ruhe alles.

Wow! Das ist toll und super interessant anzusehen.

Es sind unsere ersten Ruinen einer dieser alten Kulturen hier in Mittelamerika, und obwohl ich noch nicht viel darüber gelesen habe, ist allein schon der Anblick wirklich beeindruckend.

Ich glaube, das meiste „Wissen“ haben wir beide aus dem Film „Apocalypto“, was jetzt wahrscheinlich nicht die beste Referenz ist, oder? 😀

Über Monte Albán schreibe ich an dieser Stelle mal nichts, das kann man sowieso viel besser bei Wikipedia nachlesen.

Der Dia De Los Muertos steht vor der Tür

In der Zeit vor dem 1. November scheint sich Oaxaca von Tag zu Tag mehr auf den Tag der Toten, den sogenannten Dia De Los Muertos, vorzubereiten. Überall wird Musik gespielt, die Leute schminken sich entsprechend und es herrscht eine ausgelassene Stimmung.

Auch gibt es immer wieder Umzüge am Abend, die wir eigentlich nur am 1. November selbst erwartet hätten. Aber nein, fast jeden Tag gibt es irgendwo einen Umzug mit viel Musik und Böllern.

Mir persönlich geht die Knallerei ein bisschen auf die Nerven, ehrlich gesagt, weil es viel zu laut ist und ich immer einen Schreck kriege. Ich bin auch kein Fan von Silvester, vor allem wegen der Knallerei.

Aber die Musik finde ich toll. Eigentlich ist es hier wie Karneval in Deutschland, nur mit besserer Musik und offensichtlich nicht nur an einem Tag, sondern eine ganze Woche lang.

Es ist auf jeden Fall verrückt und übertrifft unsere Erwartungen bei weitem.

Friedhöfe und Murales

Friedhöfe (Panteón hier in Mexiko) gehen in Ordnung, aber was sind Murales?

Murales (manchmal auch Muralismo genannt) entstanden kurz nach der mexikanischen Revolution, als die damalige mexikanische Regierung alle Künstler dazu aufrief, ihre Vision der Zukunft Mexikos auf Gebäude und Wände zu malen.

Murales sind also im Grunde einfach Wandmalereien, wie wir sie auch bei uns haben, wenn auch viel seltener und in der Regel weniger eindrucksvoll. Nicht zu verwechseln mit Graffiti, das ist rein handwerklich etwas anderes.

Heute entspricht dies nicht mehr unbedingt dem damaligen Leitmotiv, und man findet in allen Städten Mexikos sowohl politische als auch völlig unpolitische Wandmalereien.

Das macht die Stadt Oaxaca noch bunter, als sie ohnehin schon ist, und ist meistens wirklich schön anzusehen.

Toll! Wir könnten wahrscheinlich tagelang nur durch Oaxaca streifen und nach neuen beeindruckenden Murales Ausschau halten.

Wir besuchen auch einen Friedhof, und zwar am Tag, bevor wir am 1. November nachts auf einen gehen, um den Dia De Los Muertos gebührend zu feiern.

Dieser hier ist kleiner, aber nicht weniger schön.

Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Friedhöfe in den verschiedenen Ländern aussehen. Eines haben sie aber offensichtlich alle gemeinsam: Sie sehen in der Regel freundlicher aus als unsere deutschen Friedhöfe.

Hey, ich habe gesagt, in der Regel. Ich kenne selbst auch Friedhöfe in Deutschland, die wunderschön sind und zum Verweilen einladen. 😉

Auf jeden Fall bieten die Murales und die Friedhöfe zusammen ein interessantes Bild Mexikos und es macht wirklich Spaß, in ihrer Nähe spazieren zu gehen und sich alles in Ruhe anzuschauen.

Problem: Die Unterkunft

Wir nähern uns dem 1. November, aber es sind noch 2 Tage und wir haben ein Problem.

Unser wirklich schönes Hotel Zadapi müssen wir leider am 31. Oktober verlassen, da ich es nur bis dahin gebucht hatte. Wir dachten, es wäre einfach, entweder in Oaxaca direkt vor Ort zu verlängern oder eine andere schöne Unterkunft zu finden, die vielleicht auch noch etwas günstiger ist. Denn so schön das Hotel Zadapi auch ist, ich finde es für das, was es bietet, etwas teuer.

Oh Boy lag ich falsch! 🙁

Denn ich hatte total unterschätzt, weil ich es einfach nicht wusste, was für eine große Sache dieser Dia De Los Muertos in Oaxaca ist. Das bedeutet, dass die Stadt unter der Woche komplett ausgebucht ist und die Preise für Übernachtungen in schwindelerregende Höhen steigen.

Leider hat uns unsere Quelle nicht gesagt, wie wichtig es ist, rechtzeitig zu buchen, um das zu vermeiden. Also von mir an alle, die während der Feierlichkeiten nach Oaxaca reisen, bucht rechtzeitig euren gesamten Aufenthalt, sonst wird es sehr teuer.

Also suchen wir schon seit Tagen nach einer vernünftigen Unterkunft, aber weder online noch offline finden wir etwas, das in unser Budget passt und keine absolute Bruchbude ist.

Kurz vor der Angst (ja, so sagt man bei uns) buchen wir bei Booking.com eine Unterkunft, die auf den Fotos ganz brauchbar aussieht. Der Preis? 94,70 EUR/Nacht. Wow!

Das ist Wahnsinn, aber was soll man machen? Alles andere ist ausgebucht, die absolute Bruchbude oder noch viel teurer. Die Oaxacaner wissen, wie man Geld macht, aber das ist ja bekanntlich in anderen Teilen der Welt nicht anders, wenn solche Events anstehen und alles ausgebucht ist.

Ich finde es trotzdem verwerflich und kann so etwas niemals gutheißen. Sorry

Dass wir für diesen Preis auch noch die schlechteste Unterkunft (dreckig etc.) unserer ganzen Reise bekommen, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber zum Glück bleibt es das einzige Desaster dieser Art.

Das tröstet im Nachhinein ein wenig, aber über die Abzocke mit dem Preis könnte ich mich heute noch aufregen. Die Unterkunft heißt Hotel Casaru Oaxaca und ist definitiv nicht zu empfehlen!

Das hält uns jedoch nicht davon ab, Oaxaca in den nächsten Tagen weiter zu erkunden.

Einfach eine tolle Stadt. Sehr zu empfehlen.

Am 1. November in Mexiko

Und dann ist der 1. November und wir wollen natürlich den Dia De Los Muertos auf einem Friedhof in der Nacht feiern, sozusagen in Kasias Geburtstag reinfeiern.

Wir hatten uns im Vorfeld mit einer Person getroffen, die uns durch einen Kontakt vermittelt worden war (es ist schwer zu beschreiben, wie das alles zustande kam) und bei der wir eigentlich dachten, dass wir mitgehen und das alles mit Einheimischen erleben würden.

Aber der Funke sprang bei dem Gespräch nicht so recht über und wir beschlossen, es lieber alleine zu machen. Immerhin hatten wir aus dem Gespräch erfahren, dass auf dem Zentralfriedhof in Oaxaca und auf einem Friedhof in Xoxocotlán etwas los sein sollte.

So machen wir uns am Abend auf den Weg zum Panteón de San Miguel, um dort angekommen festzustellen, dass zwar eine Art Kirmes und Walking Street mit viel Essen geöffnet hat, der Friedhof selbst aber geschlossen ist. Oh je warum nur?

Diese Art Kirmes mit extrem lauter Musik, Fahrgeschäften und Losbuden plus all den grell beleuchteten Streetfood-Ständen war nicht das, was wir uns unter dem Dia De Los Muertos am 1. November in Mexiko vorstellten.

Wir sind gerade ziemlich enttäuscht und beraten, was wir tun können. Es sieht so aus, als ob morgen der Friedhof hier geöffnet ist. Also alles abblasen und hoffen, dass es morgen besser wird?

Wir sind schon fast so weit, es so zu machen und dadurch allgemein in einer eher traurigen Stimmung, auch weil es halt etwas Besonderes werden sollte und jetzt so ein Reinfall ist. Aber wir dürfen uns die Laune nicht verderben lassen, was im Moment jedoch sehr schwer fällt.

Aber wir sitzen gerade noch an der Bushaltestelle, wo wir besprochen haben, was wir jetzt machen, und wollen schon aufstehen, als ein Taxi anhält und ich aus einer Eingebung heraus einfach nach dem anderen Friedhof in Xoxocotlán frage.

Eigentlich erwarte ich gar nichts, denn ich frage auf Englisch und hier spricht kaum jemand Englisch und unser Spanisch ist leider noch nicht gut genug, um in so einer Situation einfach ins Blaue hinein zu fragen, wo etwas los ist.

Doch zu unserem Erstaunen antwortet der Taxifahrer in relativ gutem Englisch und wir kommen ins Gespräch. Er erkundigt sich sogar für uns in Xoxocotlán, ob beim Panteón Xoxo etwas los ist, was bestätigt wird. Auch der Preis für die Fahrt scheint fair zu sein.

Eigentlich wollten wir in der Nacht nicht außerhalb von Oaxaca unterwegs sein. Mexiko ist halt nun mal nicht das sicherste Land, das sollte man nie vergessen. Aber am 1. November wollen die Gauner doch bestimmt auch feiern, oder?

Also beschließen wir spontan, doch dorthin zu fahren und unser Glück zu versuchen. Und um es gleich vorweg zu nehmen, es war die richtige Entscheidung!

Schon bei der Ankunft sieht man die Menschenmassen, die sich auf den Friedhof zu oder von ihm weg bewegen. Hier ist richtig was los.

Wir bedanken uns bei dem Taxifahrer, der uns im Prinzip den Abend gerettet hat und mit dem wir uns während der Fahrt noch nett unterhalten haben. Toll!

Dann gehen wir mit den Menschenmassen zum Friedhof und lassen die Atmosphäre auf uns wirken.

Ehrlich gesagt ist es dann nicht ganz so, wie wir es uns vorgestellt haben, aber das ist in Ordnung. Es geht nicht um uns und dafür lernen wir nun halt, wie der Dia De Los Muertos in einer mexikanischen Großstadt gefeiert wird.

Wir dachten, es wird viel ruhiger und besinnlicher. Dass die Menschen auf dem Friedhof sitzen und sich alte Geschichten über die Toten erzählen und so. Aber eigentlich ist es eher eine große Party und überall läuft entweder laute Musik oder es wird laut erzählt und viel gelacht. Oder halt alles zusammen.

Es ist gut, wie es ist, aber es ist anders, als vorher gedacht.

Dazwischen gibt es aber auch mal eine etwas ruhigere Ecke, in der eine einzelne Gitarre etwas Melancholisches spielt. Das passt dann schon besser in unser Bild, ist aber anscheinend nicht die aktuelle Wahrheit über den Dia De Los Muertos am 1. November auf dem Friedhof in Mexiko.

Auf jeden Fall haben wir es genossen und sind froh, diese Erfahrung gemacht zu haben. Danke Mexiko!

Eingesperrt in Oaxaca

Am letzten Tag unseres Aufenthaltes in Oaxaca machen wir noch einen Ausflug zum Hierve el Agua, einem Wasserfall, der aufgrund seines Mineralgehaltes eine bizarre Salzkristallstruktur in die Landschaft zeichnet.

Diesmal machen wir es ausnahmsweise in Form einer organisierten Tour, denn es fährt leider kein Bus dorthin und mit Colectivos hin und zurück zu fahren, wäre wegen der Abgeschiedenheit des Ortes ein ziemlicher Aufwand gewesen. Und auf ein Mietauto hatte ich ehrlich gesagt keine Lust.

Wahrscheinlich hätten sie vor Ort auch wieder versucht, uns abzuzocken. Auf das Thema Scam in Mexiko gehe ich im nächsten Artikel (Auf nach Mazunte) noch etwas näher ein.

Es wird also eine Tour und die beginnt um 8 Uhr. Wir sind also früh auf und wollen uns gerade auf den Weg zum Treffpunkt machen, als wir vor verschlossener Tür stehen. WTF?

Irgendjemand hat doch tatsächlich zusätzlich zum eigentlichen Türschloss, für das wir einen Schlüssel bekommen haben, noch ein richtig dickes Bolzenschloss verriegelt und uns so den Ausgang versperrt.

Wir waren ohnehin schon nicht gut auf die Mitarbeiter bzw. Betreiber/Eigentümer zu sprechen wegen der dreckigen, wirklich nicht schönen und überteuerten Unterkunft, aber das setzte dem Ganzen die Krone auf.

Die Tür lässt sich nicht öffnen und kein Mitarbeiter ist in Sicht. Es ist gegen 7 Uhr und unsere Tour beginnt um 8 Uhr. Natürlich kommt sofort der Gedanke auf, die Tour zu verpassen und das Geld für die Tour wäre futsch.

Kasia ist auch gleich auf 180! 😀

Zwei weitere Gäste warten ebenfalls darauf, nach draußen zu kommen, und sie haben bisher vergeblich versucht, telefonisch jemanden vom Hotel zu erreichen.

Das kann doch wirklich nicht wahr sein, oder?

Während Kasia weiter versucht, die Tür zu öffnen, gehe ich im Haus herum und auf das Dach, um zu sehen, ob es einen anderen Weg gibt. Hier muss es doch einen Fluchtweg oder eine Feuerleiter geben.

Und was soll ich sagen? Nein, gibt es nicht! Wow, das nenne ich gefährlich. Eingeschlossen und kein Fluchtweg. Und wenn es hier brennt?

Das ist unverantwortlich von den Mitarbeitern bzw. Betreibern/Eigentümern und nein, das ist nicht meine typisch deutsche und beschränkte Sichtweise, das ist einfach und schlichtweg gefährlich und Menschen können das ggf. mit ihrem Leben bezahlen.

Also nochmal: Niemals in Oaxaca im Hotel Casaru buchen!

Als ich zurückkomme und gerade berichten will, dass es oben nur über die Dächer geht und man notfalls 2 Meter runterspringen müsste, sehe ich, dass Kasia mit Hilfe der 2 anderen Gäste die Tür geöffnet hat. Zum Glück war es eine Art Tor mit 3 großen Scharnieren, so dass man die ganze Fläche wie eine Art Garagentor seitwärts aufschieben konnte.

Und genau das hatten sie getan. Unten wurden die Haltebolzen entfernt und das Tor „gefaltet“, so dass man am Bolzenverschluss vorbei die Tür öffnen konnte.

Okay gut, so kommen wir raus. Dass wir das Tor bzw. die Tür von außen nicht wieder schließen können, ist uns egal. Wir gehen einfach.

Man waren wir sauer in dem Moment! 😀

Bevor wir zum Treffpunkt gehen, holen wir uns noch einen Kaffee im Café Brujela. Erstens schmeckt der Kaffee hier ganz gut und zweitens ist es das einzige Café, das schon vor 8 Uhr geöffnet hat.

Tour zum Hierve el Agua

Irgendwann geht die Tour los. Mit Verspätung natürlich, wie könnte es in Mexiko anders sein. Aber wenigstens sitzen wir mit Kaffee im Bus und können gemütlich auf die Abfahrt warten.

Da der Beitrag ohnehin schon zu lang ist, mache ich es an dieser Stelle kurz.

Zuerst halten wir in El Tule, um einen uralten, riesigen Baum zu bewundern.

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Das war wirklich beeindruckend anzusehen.

Dann ging es über die Berge zum Hierve el Agua.

Der Hierve el Agua ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Bundesstaat Oaxaca. Der Ort ist bekannt für sein klares, mineralhaltiges Wasser und die faszinierenden krustenartigen Ablagerungen, die so genannten Sinterterrassen. Von diesen Terrassen aus hat man einen herrlichen Blick auf die Berglandschaft Oaxacas. Das Baden ist hier erlaubt. Der Name Hierve el Agua bedeutet übersetzt „kochendes Wasser“. Warum? Das ist uns nicht so ganz klar. Das Wasser hat nämlich nur 24 Grad.

Wow! Das war echt interessant zu sehen. Landschaftlich toll und diese kristalline Struktur des Salzes auf dem Berg, das sieht man natürlich nicht jeden Tag.

Nach der ausführlichen Erkundung gönnen wir uns noch eine Kokosnuss. Die hatte ich schon lange nicht mehr. Sehr erfrischend!

Hier hätte ich noch etwas länger bleiben können, aber irgendwann geht es weiter. Das nächste Ziel ist Mitla, wo wir eine alte Kirche und noch ein paar zapotekische Ruinen besichtigen können.

Hübsch, aber natürlich kein Vergleich zu Monte Albán. 😉

Last but not least gibt es einen Stopp in einer Textilmanufaktur. Stoffe sind eine große Sache in der Region Oaxaca und hier sieht man, wie sie hergestellt und gefärbt werden. Besonders letzteres fand ich sehr interessant, da es auf natürliche Weise und ohne Chemie geschieht. Toll!

Die Schnapsbrennerei für den in Oaxaca allgegenwärtigen Mezcal-Schnaps am Ende hätten wir uns sparen können, aber die Mexikaner stehen drauf und kaufen ordentlich ein.

Irgendwann am späten Abend sind wir dann zurückgekommen und durften noch ein letztes Mal durch Oaxaca spazieren, bevor es morgen weitergeht.

Oaxaca ist eine Reise wert

Ich denke, mein Fazit deckt sich weitgehend mit dem von Kasia. Wir sind beide der Meinung, dass Oaxaca im Süden Mexikos auf jeden Fall eine Reise wert ist.

Ob es nun zum Dia De Los Muertos sein muss oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Es ist ein verrücktes Fest, das eine Woche lang um den 1. November herum gefeiert wird. Wirklich toll anzusehen und zu erleben, aber auch sehr teuer.

Selbst wenn man rechtzeitig bucht, wird es teuer, wenn man nicht rechtzeitig bucht, wird es extrem teuer.

Wir waren froh, dass wir es gemacht haben, aber wir wissen beide, dass wir es nicht noch einmal machen werden. Gerade gegen Ende der Woche war es schon etwas stressig mit den vielen Leuten und der ständig lauten Musik und den Böllern.

Denn, was ich noch gar nicht erwähnt hatte, gerade vom 1. November auf den 2. November gab es wirklich Partys, die die ganze Nacht dauerten, und selbst morgens um 7 Uhr, als wir zur Tour nach Hierve el Agua aufbrachen, wurde noch gefeiert und laut Musik gespielt.

Viel Schlaf bekommt man also nicht, es sei denn, man hat ein Hotel abseits des Trubels ergattert. Aber egal, es war schön und wir wollen das Erlebte nicht missen.

Morgen geht es für uns an die Pazifikküste nach Mazunte. Wir sind schon sehr gespannt. Aber erst mal hinkommen.

CU Ingo.


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