Angkor Wat: Geschichte erleben!

Angkor Wat Titelbild

Der portugiesische Kapuziner Antonio da Magdalena, der erste Besucher aus dem Westen im 16. Jahrhundert, als er Angkor erblickte, schrieb: Als so außergewöhnlich, dass man es weder mit einem Stift beschreiben, noch mit einem anderen Monument in der Welt vergleichen kann.

Als so außergewöhnlich, dass man es weder mit einem Stift beschreiben,
noch mit einem anderen Monument in der Welt vergleichen kann.

Antonio da Magdalena

Diesen Worten schließen wir uns einstimmig an. Der Anblick ist überwältigend und das Gefühl erfüllend.

Die Tempelanlage ist weltweit bekannt und gilt als größter erhaltener Tempelkomplex überhaupt. Seine Entstehung wird auf das 12. Jahrhundert datiert.

Den Ursprung gaben damals die zahlreichen Bewässerungsanlagen und Stauseen, die ermöglicht haben, mehrmals im Jahr Reis ernten zu können. Das brachte dem Khmer-Reich großen Reichtum und Macht, um große Städte und gewaltige Tempelanlagen zu errichten.

So entstand Angkor Wat

Eine bauliche Pracht aus kunstvoll gestaltetem Sandstein oft mit Flachreliefs verziert, die aufeinandergelegt und zusammengesetzt wurden.

Im späten 13. Jahrhundert wurde Angkor Wat durch eine religiöse Revolution von einer hinduistischen Kultstätte in einen Tempel für Theravada-Buddhisten umgewandelt. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage stark vernachlässigt und eine falsche Restaurierung führte zu Verwahrlosung. Denn es wurden nur die ersten äußeren Schichten der Fassade gestärkt oder erneuert und die inneren vergessen. Das führte dazu, dass einige Teile in der gesamten Anlage einstürzten.

Nachdem sich die Khmer dem Buddhismus zuwandten, wurden keine weiteren Tempel mehr erbaut und die bestehenden waren kaum gepflegt. Trotz der baulichen Mängeln bei der Restaurierung gilt diese Tempelanlege insgesamt betrachtet als sehr gut erhalten.

Inzwischen sind unterschiedliche Organisationen, auch ausländische, beschäftigt, den imposanten Bau vor weiterem Zerfall aufzuhalten. Seit 1992 befindet sich Angkor Wat auf der UNESCO Liste der Weltkulturerbe. Heute leben in der Umgebung Angkor Wat vor allem Reisbauern.

Angkor Wat ist nur ein Teil einer viel umfassenderen Tempelanlage, von denen Angkor Thom und Tempel Bayon die größten sind.

Das kambodschanische Volk ist stolz darauf, diese majestätische Tempelanlage wie Angkor Wat in ihrem Land zu haben. Seine Abbildung findet man unter anderem auf der Nationalflagge und den Geldscheinen.

Es war für uns ein Traum und eine Erfüllung, dieses architektonisch beeindruckende Bauwerk zu erblicken und zu erkunden.

Die gesamte Tempelanlage kann man auf die etwas schnellere oder auf die etwas ruhigere, langsamere Art besuchen. Denn es gibt 1, 3 und 7-Tage Tickets für jeweils 37, 62 oder 72 USD. Die Tickets sind nicht übertragbar, weil diese mit einem am Schalter gemachten Foto personalisiert werden. Das Ticket soll man auch nicht verlieren, solange man sich im Gelände befindet, denn die Geldstraffen liegen bei stolzen 100, 200 bzw. 300 USD.

Wir empfehlen auf alle Fälle, sich mehr Zeit zu nehmen, um die Kunst und Natur auf sich wirken zu lassen. Es ist faszinierend, wie die Natur mit der Schöpfung der Menschen eins sein kann.

Es gibt zwei Routen. Wir haben die One-Full-Day Variante mit Sonnenaufgang gewählt. Um 3:45 Uhr aufgestanden, 4:30 Uhr in tiefster Dunkelheit mit dem TukTuk losgefahren, Ticket besorgt und dann weiter ans Ziel gefahren. Gegen 6:00 Uhr haben wir Angkor Wat noch bei kompletter Dunkelheit erreicht und im Licht von einigen Smartphones die Tempelanlage betreten.

Dann haben wir uns an einem ziemlich breiten Graben vor dem Tempel platziert und auf die Sonne gewartet. Und da kam … das Licht.

Ja die Sonne hat scheinbar einen Hintereingang genommen. Der Himmel war entweder diesig oder bewölkt oder auch beides. Trotzdem. Es wurde ein sehr intensiver, aber gleichzeitig faszinierender und erfüllender Tag.

National Geografic stellte eine interessante Recherche an, in der sie nach Antworten über das Verschwinden der Zivilisation von Angkor suchten. Wer sich mehr mit diesem Thema bekannt machen und auseinandersetzen möchte, dem empfehlen wir diesen interessanten Artikel: Das Geheimnis von Angkor

Angkor Wat

Wir haben uns dann nach Sonnenaufgang direkt Angkor Wat von innen angeschaut und sind durch die Gänge gelaufen. Sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass alle Steine ohne Mörtel und andere Hilfsmittel zusammengesetzt sind und halten. Diese Passgenauigkeit und Statik würde heute wohl keiner mehr hinbekommen.

Sehr beeindruckend ist auch, wenn man die extrem steilen Treppen nach oben kraxeln muss. Wobei, runter ist noch schwieriger. Aber das ist schon eine ganze schöne Kletterei. Und wenn man bedenkt, dass die Khmer, so wie sich die Kambodschaner ja selbst nennen, grundsätzlich um einiges kleiner sind als wir und früher vielleicht noch kleiner waren. Respekt!

Wir hoffen, dass man auf den Bildern etwas von der Mächtigkeit und den gerade erwähnten steilen Treppen mitbekommt.

Nach Angkor Wat hat uns unser TukTuk weiter zum nächsten Tempel Angkor Thom gefahren.

Auf dem Weg dahin stand ein einsamer Tempel, wo niemand angehalten hat. Also was haben wir gemacht? Richtig! Angehalten und uns umgeschaut.

Phnom Bakheng steht ziemlich allein und das coole ist, man kann überall drauf, da es hier keinerlei Absperrungen gab. Das haben wir natürlich ausgenutzt und haben jede Ecke erforscht. Und zwar allein, niemand war da. Sehr schön!

Angkor Thom

Danach ging es durch das Südtor zu Angkor Thom und dieser Tempelkomplex ist mindestens genauso beeindruckend, wie Angkor Wat.

Nachdem Angkor Wat damals zu klein wurde durch die vielen Menschen, haben die Herrscher der Zeit einfach eine noch größere Stadt (Angkor Thom) bzw. einen noch größeren Tempel (Bayon) erbaut. Dieser hat zwar nicht die ikonischen Türme zu bieten, aber dafür ist er größer, verwinkelter und hat überall Buddhagesichter im Gestein.

Wieder mal sehr beeindruckend und so anders als das, was wir bisher von unseren Reisen kennen.

Im Gebiet um Angkor Thom gibt es unzählige kleinere Tempel und Gebäude, wie zum Beispiel den Baphoun, die Lepper King Terrace, die Terrace of the Elephants oder den Preah Palilay, die alle irgendwie mit ihren Gesteinen und Skulpuren die Geschichte von Angkor erzählen.

Man könnte hier wohl wirklich 7 Tage füllen und mit dem richtigen Buch, was einem die Fakten zu Angkor näher bringt, könnte man sich jeden Tag einen Tempel vornehmen und darin versinken und Geschichte leben und atmen.

Nachdem wir auch um und in Angkor Thom mindestens eine Stunde rumgekraxelt sind und jeden Winkel gesehen hatten, ging es weiter zu Preah Khan, ein weiterer Tempel.

Preah Khan

Ab jetzt merkte man aber deutlich den Verfall. Es ist klar ersichtlich, dass das Geld und die Restaurierung zuerst in die Tempelkomplexe Angkor Wat und Angkor Thom gehen und die hinteren Bereiche wohl erst später drankommen.

Aber ganz klar, uns hat es nicht gestört und wir sind sogar der Meinung, dass dieser Verfall und wie sich die Natur die Ruinen zurückerobert, seinen ganz eigenen Reiz und Charme hat. Man wünscht sich fast, dass sie das so lassen und versuchen, es so zu bewahren.

Wir hoffen, die Bilder vermitteln einen guten Eindruck.

Ta Keo, Ta Prohm und weitere Tempel

Nach Preah Khan folgten dann noch Ta Keo, Ta Prohm und ein Tempel, wo wir nicht mehr sicher sind, ob es Sras Srang war oder ein anderer der Kleineren.

Auf jeden Fall hatten wir nach über 12 Stunden auf den Beinen genug Tempel gesehen und waren auch schon hungrig. Deswegen beendeten wir die Tour und ließen uns zu einem Restaurant fahren. Es sollte möglichst kein Touri Spot sein.

Und wo wurden wir abgesetzt? Natürlich am Touri Spot. 🙂

Egal, wir haben dankend abgelehnt und unseren Fahrer gebeten, uns zurück nach Siem Reap zu fahren und die Tour da zu beenden.

Übrigens, die Tagestour mit dem TukTuk hat uns 15,- USD gekostet. Die große Tour kostet wiederum 20,- USD. Plus 5,- USD für das frühe Aufstehen zum Sonnenaufgang. Ja sie wissen schon, wie man Geld macht. 🙂

Angkor Wat 2018

Aber es war ein wundervolles Erlebnis und für uns ein erfüllter Traum. Ein Punkt weniger auf der Löffelliste!

Das war Siem Reap

Direkt danach haben wir beschlossen, den Aufenthalt in Siem Reap um einen Tag zu verlängern. damit wir einfacher mit dem Transport und der Anfahrt zu der Busstation haben.

Wir sind für eine Nacht in das Hostel Panpan Saga Villa in einem muslimischen Viertel eingezogen. Das war sehr interessant und mal wieder eine neue Begegnung mit einer neuen Kultur. Die eine Nacht in dem netten Hostel hat uns 18,- USD gekostet.

Wegen der unheimlichen Hitze an dem Tag von 35 Grad, haben wir uns dazu entschieden, erst abends rauszugehen. Und so sind wir mal wieder durch die Nachtmärkte und die mit Leben gefüllten und die mit unzähligen Garküchen zugestellten Straßen gezogen.

In der Zeit haben wir unsere nächste Unterkunft gebucht und die Bustickets besorgt. Denn am nächsten Tag ging es für uns mit dem Bus nach Battambang.

In diesem Sinne bis zum nächsten Lesen grüßen Ingo & Katarzyna.


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