Songkran in Chiang Mai. Das Wasserfest bei 38 Grad!

Songkran in Chiang Mai - Titelbild

Als wir uns auf den Weg nach Chiang Mai machten, war uns noch nicht ganz klar, dass wir ein drittes Mal dieses Jahr Neujahr feiern werden. Ja richtig, in Thailand wird das Neujahrsfest Songkran erst im April gefeiert und der Brauch, sich mit Wasser für das neue Jahr reinzuwaschen, wird speziell hier im Norden ausgiebig zelebriert. Songkran in Chiang Mai, was für eine Wasserschlacht!

Da sind wir also in Chiang Mai angekommen. Dieser Ort ist einer der wenigen, die wir schon vor unserer Reise als einen Punkt auf der Route festgelegt hatten. Zum einen wollte speziell ich einfach mal schauen, was so toll an dieser Digitale-Nomaden-Hochburg sein soll und warum es so viele Aussteiger hierher zieht. Zum anderen soll die Stadt selbst großartig und die Gegend hier im Norden in Thailands Bergen einfach traumhaft sein.

Wir erreichten die Stadt mit dem Bus und nahmen direkt ein Grabtaxi, um zu unserer Airbnb Unterkunft zu kommen. Man kann es nicht oft genug wiederholen, aber Dienste wie Grab oder Uber sind einfach genial. Wer das einmal probiert hat, wird es nie wieder missen wollen.

Eine nicht so tolle Airbnb Erfahrung

Dort angekommen wurden wir direkt von einem ziemlich angriffslustigen Pudel begrüßt, der mit seinem Gekläffe einfach nur nervte. Die Vermieterin hatte uns vorab angekündigt, dass sie nicht vor Ort sein wird und wir den Schlüssel an einer bestimmten Stelle vorfinden werden.

Wir fanden es dann aber doch etwas unglücklich, dass der Schlüssel für unser Zimmer so ziemlich genau über dem Schlafplatz des kleinen Kampfpudels deponiert war. Der fand das nicht lustig, dass wir zu seinem Schlafplatz wollten und wir fanden es nicht lustig, dass er uns so ankläffte und keinerlei Zeichen der Entspannung sendete. Kein guter Start.

Nachdem wir … also ich 🙂 … uns den Schlüssel erkämpft und das Zimmer gefunden hatten, kam eine weitere Enttäuschung. Den Airbnb Bildern nach hatten wir einen hellen luftigen Raum gebucht. Was wir aber vorfanden war ein ziemlich dunkles Loch mit Wasserflecken in der einen oder anderen Ecke. Und auch das Bad sah ziemlich runtergekommen aus.

Songkran in Chiang Mai

Hier zu arbeiten, wie wir es für ein paar Tage vorhatten, war nicht wirklich möglich. Außer du möchtest in einer dunklen Höhle mit Kunstlicht sitzen, wo draußen der strahlend blaue Himmel und Sonnenschein lockt.

Insgesamt war es also eine Enttäuschung und unser erstes nicht so tolles Airbnb Erlebnis.

Wir probierten auch den Kundensupport aus, der durchaus bemüht und zuvorkommend war, jedoch am Ende feststellte, dass es zwar Mängel gab, diese aber nicht schwer genug waren, um eine kostenfreie Umbuchung zu bekommen. Schade und war ich bis zu dem Zeitpunkt ein 100%-Airbnb-Promoter, so bin ich momentan zwar immer noch überzeugt vom Konzept, aber meine Empfehlung kommt jetzt immer mit einer kleinen Warnung. Hoffen wir, dass es bei diesem einen Ausrutscher bleibt.

Die Unterkunft in Chiang Mai läuft unter dem Namen #1 Internet! – Chiang Mai’s Hidden Neighborhood #3. Das mit dem Internet war übrigens auch übertrieben. 😉

Finger weg!

Ich habe später im Artikel aber noch eine tolle Empfehlung für euch für eine sehr schöne Unterkunft in Chiang Mai.

Das einzig Positive war der gute Preis und dass es qualitativ gutes Trinkwasser inklusive gab. Wir zahlten pro Nacht 8,30 EUR und entschlossen uns, wie sonst auch immer, halt nur die Nacht dort zu verbringen. Zum Arbeiten wird sich schon ein schönes Café in der Nähe finden lassen.

Songkran in Chiang Mai

Das traditionelle thailändische Neujahrsfest trägt den Namen Songkran. Es findet mittlerweile immer am 13. April statt, aber der 14. und 15. April zählen ebenfalls als Feiertage.

Neben einigen uns nicht geläufigen buddhistischen Ritualen an diesem Tag, ist eines davon, dass mit Wasser symbolisch die Reinigung und das Abwaschen von Sünden und Unglück durchgeführt wird. Symbolisch heißt hier, es wurden wenige Spritzer Wasser genommen und im Gesicht und auf dem Körper verteilt.

Nun ja, mittlerweile ist aus dieser Tradition eine neue entstanden und die hat eher mit seeehr viiiel Wasser zu tun. Es werden ganze Straßen gesperrt und speziell in Chiang Mai verwandelt sich fast die gesamte Stadt in eine riesige Wasserschlacht.

Es ist für alle von Klein bis Groß, von Jung bis Alt, ob Einheimischer oder Tourist, ein extremer Spaß. Und da das Wetter in der Zeit in der Regel bei über 35 Grad liegt, ist es auch kein Problem, wenn man nass wird.

Und glaubt uns, ihr werdet nass. Es gibt keine Chance an diesen Tagen vor die Tür zu gehen, ohne etwas abzubekommen. Egal ob ihr euer Handy in der Hand habt oder den Laptop im Rucksack. Sorgt rechtzeitig dafür, dass alles geschützt ist, denn es wird niemand Rücksicht auf euch nehmen.

Dafür gibt es an jeder Straßenecke die entsprechenden Accessoires zu kaufen. Egal, ob ihr Hüllen jeglicher Art braucht, um euch zu schützen oder ob ihr lieber die dicke Wasser-Pump-Gun wollt, um auf Angriff zu gehen. Es gibt alles für kleines Geld.

Songkran in Chiang Mai April 2018

Und so geht es dann 3 Tage von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Und an speziellen Plätzen auch noch bis spät in die Nacht beim großen Musikfestival mit riesigen Wasserspritzen, wo selbst die Feuerwehr neidisch wird.

Es war eine tolle Erfahrung, auch wenn unsere Pläne eigentlich andere waren. Wir legten zwar wie angedacht auch zwei Arbeitstage ein und erforschten nebenbei etwas die Stadt, aber wegen der ständigen Gefahr nass zu werden, konnte man sich nicht so bewegen, wie man es normalerweise macht.

Trotzdem haben wir einiges in der Stadt gesehen und ja, es sind wieder Tempel dabei. 😀

So schauten wir uns Wat Phan Tao, das Three Kings Monument, Wat Bupparam und Wat Phan Tao an.

Chiang Mai hat unendlich viele Tempel. An jeder Ecke findet man einen.

Auch die Stadtmauer ist noch zu guten Teilen erhalten und umschließt quadratisch die komplette Altstadt.

In der Altstadt geht es etwas ruhiger zu und man findet viele kleine Läden, leckere Restaurants und jede Menge Hostels.

Außerdem findet hier wöchentlich am Sonntag im Zentrum der Altstadt ein riesiger Markt (Walking Street bzw. Sunday Market) statt, wo es lecker Street Food und eine Menge an nützlichen und unnützen, aber auch kitschigen Sachen gibt. Frei nach dem Motto, ist das Kunst oder kann das weg? 😀

Es hat eine tolle Atmosphäre und ist auf jeden Fall eine Empfehlung.

Noch eine Empfehlung für die Altstadt haben wir, im Restaurant Rachadamnoen Kitchen könnt ihr relativ günstig (direkt auf der Straße ist es natürlich noch günstiger) und sehr lecker essen. Speziell Khao Soi hat uns hier gefallen. Das ist eine Art Kokosnuss-Curry-Nudelsuppe und eine Spezialität im Norden von Thailand.

Es gibt wirklich eine tolle Auswahl an günstigem und sehr leckerem Essen in Chiang Mai. Und gesund ist es zumeist auch. Nichts worüber man sich beschweren kann, oder?

Doi Suthep und Wat Phra That Doi Suthep

Im Südwesten der Stadt liegt der Berg Doi Suthep. Man könnte ihn als Naherholungsgebiet bezeichnen, denn hier gibt es einige Dinge zu besuchen.

So befindet sich zum Beispiel am Fuße des Berges am Stadtrand der Zoo von Chiang Mai. Am und auf dem Berg gibt es unzählige Tempel und der größte davon ist der Wat Phra That Doi Suthep.

Dazu gesellen sich wunderschöne Aussichten auf die Stadt (wenn die Sicht klar ist), Bäche die kleine Wasserfälle und künstliche Badebecken bilden und vieles mehr.

Wir waren mit einem der typischen roten TukTuks, die hier Songthaews heißen, bis zum Stadtrand in die Nähe des Zoos gefahren. Denn von ihr sollte es eine weitere Verbindung mit den roten Trucks auf den Berg und zum Wat Phra That Doi Suthep geben. Soweit so gut.

Aber wegen des Songkran Festes gab es sehr wenige Besucher, die auf den Doi Suthep und zum Wat Phra That Doi Suthep wollten. So war es schwer einen der roten Trucks zu überzeugen, uns allein zu einem fairen Preis hochzufahren. Eigentlich immer hat so ein Songthaews einen festen Preis, der durch die Anzahl der Fahrgäste geteilt wird. Man wartet meistens, bis man 6-8 Leute zusammen hat, damit es günstig ist. Leider kam hier niemand.

Ich bin bei so etwas aber sehr hartnäckig und letztendlich fand sich ein etwas grimmiger Herr, der uns mitnahm zu einem für uns akzeptablen Preis.

So kamen wir noch gerade rechtzeitig zur Dämmerung zum Wat Phra That Doi Suthep und konnten sogar den Mönchen beim Gebet zuhören. Dieser monotone Sing-Sang hat wirklich etwas meditatives. Es war toll!

Und auch der Tempel selbst konnte beeindrucken.

So verbrachten wir insgesamt 4 sehr schöne Tage in Chiang Mai zwischen Tempeln, am Blog schreiben und so richtig nass werden.

Wir kommen nicht weg von hier!

Eine Sache hatte ich bis jetzt noch nicht erwähnt. Nämlich das wir bereits vom ersten Tag an in Chiang Mai versuchten, Tickets für unsere Weiterfahrt zu organisieren. Unser Plan war, mit dem Zug vom Norden bis weit in den Süden ans Meer zu fahren. Ähnlich wie wir es in Vietnam mit dem Zug gemacht hatten.

Nur leider hatten wir Songkran und dessen Auswirkungen nicht vorhergesehen. Am Bahnhof mussten wir erschreckt feststellen, dass es für die nächsten 4-5 Tage keinerlei Möglichkeit gab, mit dem Zug aus der Stadt zu kommen. Alles ausgebucht. Oh je!

Zum traditionellen Neujahrsfest ist es in Thailand üblich, dass wirklich alle nach Hause zur Familie fahren. Ich denke man kann es gut mit unserem Weihnachtsfest vergleichen. Nur das hier die Kapazitäten der öffentlichen Verkehrsmittel ans Limit laufen.

Denn auch unsere Ausweichmöglichkeit mit dem Bus war nicht möglich. Ebenfalls alles ausverkauft. Wow!

Aber noch 5 Tage hier bleiben, wo wir schon 4 Tage hatten? Außerdem wollten wir noch so viel von Thailand sehen und unsere Auszeit ging langsam aber sicher zu Ende.

Somit prüfte ich die letzte Möglichkeit, das Flugzeug. Wir hatten uns zwar vorgenommen nicht zu fliegen während unserer Reise, aber diese Ausnahmesituation lies nur eine rationale Entscheidung zu und die hieß fliegen und dabei gleich noch Zeit sparen. Denn die 2 Tage mit dem Zug oder Bus verkürzten sich mit dem Flugzeug auf knapp 2,5 Stunden. 😉

Und hier hatten wir wirklich Glück, denn es gab noch relativ günstige Tickets in 2 Tagen mit Air Asia, dem asiatischen Pendant zu Raynair, direkt ans Meer in Reichweite zu Koh Samui und Koh Pan-ghan. Toll! Da wollten wir hin.

Also schnell Flugtickets gebucht (5.999 THB, ca. 157,- EUR für 2 Personen, aber schon inklusive Bustransfer zur Fähre und die Fähre auf die Insel Koh Samui) und nun nur noch einen Plan gemacht, wie man möglichst spannend diese 2 Tage überbrückt.

Pai in love

Wir hatten vor unserer Reise ein Video von Geh mal Reisen auf YouTube gesehen und fanden die Idee toll, mit dem Roller über die Berge nach Pai zu fahren. Wir wussten zwar nicht genau, was wir in Pai wollten, aber bekanntlich ist ja der Weg das Ziel und solche Fragen erledigten sich eh meist von selbst, wenn man erstmal vor Ort ist.

Der Ort war einmal ein Geheimtipp für Backpacker und ist unserer Meinung nach immer noch eine Empfehlung. Durch den Film Pai in love hat das Städtchen aber einiges an Aufmerksamkeit bekommen und es tummeln sich jetzt mehr und mehr normale Touristen und immer noch sehr viele Backpacker dort.

Warum wir aber vor allem dahin wollten? Die Straße nach Pai ist mit über 700 Kurven (nein wir haben nicht nachgezählt) allein schon spektakulär und mit dem Roller macht das gleich doppelt so viel Spaß. Das war unsere Hauptmotivation. Wir lieben mittlerweile Rollerfahren.

Wir buchten uns per Booking.com eine nette Unterkunft und mieteten einen Roller. Alles unkompliziert. Es gab nur ein Problem, wohin mit unseren Rucksäcken?

Denn der Trip inkludiert mindestens eine Übernachtung in Pai. An einem Tag hin und zurück schafft man mit dem Roller nicht wirklich und es würde auch eher in Arbeit als in Spaß ausarten. Außerdem mussten wir eh noch eine Nacht in Chiang Mai übernachten, denn unser Flieger geht erst am nächsten Morgen.

Aber alles kein Problem. Was wir auf unserer Reise bereits gelernt hatten, es gibt für alles eine Lösung. Und oft fällt diese einem hier in Asien direkt vor die Füße.

So wollten wir uns ein Hostel in der Altstadt anschauen, welches ich über Booking.com gefunden hatte, aber die Rezeption war gerade nicht besetzt. So schauten wir eine Tür weiter und fanden den Jackpot. Das Hostel mit dem Namen Baanwelalaan Guesthouse war genau das, was wir jetzt brauchten.

Eine supernette Thailänderin mit ihrer Schwester führt das Haus. Sie hatte viele Jahre in der Schweiz gelebt und sprach ein lustiges Deutsch. Die beiden waren so herzlich und es war überhaupt kein Problem, dass wir unsere Rucksäcke dort für 2 Tage unterstellen durften. Toll!

Natürlich sagten wir zu, bei ihnen auch eine Nacht zu übernachten, wenn wir aus Pai zurück sind und bevor wir in den Süden fliegen. Es war einfach die perfekte Kombination.

Somit hatten wir alles zusammen und konnten uns auf den Weg machen.

Pai im Norden Thailands

Die Geschichte über Pai und die wahnsinnig tolle Fahrt durch die über 700 Kurven findet ihr aber in einem separaten Beitrag.

Zurück aus Pai

Als wir 2 Tage später aus Pai zurückkamen, fuhren wir nicht gleich wieder in die Stadt, sondern nutzten die Zeit und das relativ gute Wetter, um noch einmal auf den südwestlich der Stadt gelegene Berg Doi Suthep zu fahren.

Wir hatten den Haupttempel zwar schon besucht, aber es gab noch einen kleineren weiter unten, der wunderschöne Motive zum Fotografieren bieten soll.

Und wir wurden nicht enttäuscht. Es war ein tolles Gelände mit vielen kleinen Details.

Danach kehrten wir in unser neues Baanwelalaan Guesthouse ein (600 THB, ca. 15,- EUR für ein tolles Zimmer) und hatten ein paar schöne Gespräche und viel zu lachen mit den beiden Schwestern. Das waren wirklich sehr herzliche Menschen. Liebe Grüße an Anong und Lucky!

Wir konnten außerdem noch vereinbaren, dass wir am nächsten Morgen gegen ein faires Entgelt (200 THB, ca. 5,- EUR) zum Flughafen gefahren werden. Da haben wir dann auch gern mal auf’s Grabtaxi verzichtet. 😉

Den Abend ließen wir mit leckeren Thaiessen ausklingen und gingen relativ zeitig zu Bett, da der Flug schon sehr früh sein sollte.

Unser Fazit zu Chiang Mai

Wenn man mal außen vor lässt, dass uns Songkran in Chiang Mai in die Quere kam und wir die Stadt so nicht in ihrem normalen Sein erlebten, so empfanden wir es hier doch insgesamt als sehr nett.

Ich kann für mich sagen, dass ich hier gern mal für eine längere Zeit sein möchte, um noch tiefer einzutauchen. Irgendwas hat diese Stadt, das ich faszinierend finde.

Auch die Umgebung ist toll und es gibt noch viel zu entdecken. Es wäre schön, wenn wir das eines Tages nachholen könnten. Zum Beispiel gibt es im November noch das Laternenfest Loy Krathong, oft auch als Fest der Lichter bezeichnet, wo tausende Laternen bzw. Lichter in den Himmel steigen. Das dürfte wunderschön sein.

Ab in den Süden ans Meer

Nun geht es für uns weiter Richtung Süden. Mit einem riesen Sprung werden wir direkt ans Meer fliegen und dort auf die Insel Koh Samui übersetzen. Dort machen wir eine Zwischenstation, aber unser eigentliches Ziel ist die kleiner Nachbarinsel Koh Pan-ghan.

Wir freuen uns auf Sonne, Sand und Meer und auf ein wenig Hippie Flair. Mal schauen, ob es ähnlich wie auf Koh Rong Samloem wird. Wir sind gespannt.

In diesem Sinne bis zum nächsten Lesen grüßen Ingo & Katarzyna.


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