Ko Samui: Die Trauminsel, die keine ist! Oder doch?

Ko Samui - Titelbild

Am Morgen noch beim Käffchen in Chiang Mai im Norden von Thailand und nachmittags bereits durch das warme Wasser vor Ko Samui im Süden laufen. So in etwa kann man unsere Notlösung beschreiben, wenn es um die Weiterreise in Thailand geht. Aber alles der Reihe nach.

Wie im Chiang Mai Artikel bereits erläutert, hatten wir ein Problem. Es gab einfach keinerlei Tickets per Bus oder Bahn, um innerhalb der nächsten Tage in Richtung Süden aufzubrechen. Aufgrund des thailändischen Neujahrsfests Songkran war alles ausgebucht.

Zugegeben, wir hatten dieses Event einfach nicht auf dem Radar. Wer feiert schon im April sein Neujahrsfest? 🙂

Unser Plan bestand eigentlich darin, dass wir uns mit dem Zug vom Norden so weit wie es geht in den Süden durchschlagen und dann mit einer Fähre auf die Insel Ko Samui oder Ko Pha-ngan übersetzen. In Vietnam hat uns das Zugfahren extrem gut gefallen und wir wollten dieses Erlebnis in Thailand ebenfalls haben.

Tja, falsch gedacht. Leider.

Wir brechen also eine unserer Regeln und sparen Zeit

Wir entschieden uns, nach Alternativen zu schauen und die offensichtlichste Möglichkeit war natürlich das Flugzeug.

Hier hatten wir dann echt Glück und konnten relativ günstig ein Kombiticket für den Flug (mit Air Asia) nach Surat Thani, den Bustransfer zum Donsak Pier (ca. 1,5 Stunden) und die Fähre (mit Seatran Ferry) nach Ko Samui buchen.

Wir bezahlten 5.999 THB (ca. 155,42 EUR, Stand April 2018) für 2 Personen inkl. der Fähre und Transfer.

Damit brachen wir eine der für unsere Reise aufgestellten Regeln, dass wir keinen Domestic Flight (Inlandsflug) nehmen sondern nur per Bus, Bahn, Auto, Motorroller oder zu Fuß reisen wollten.

Aber die Situation erforderte diesen Kompromiss, da wir sonst über eine zusätzliche Woche an Zeit hier im Norden verloren hätten und da unsere Auszeit begrenzt war, konnten wir leider nicht einfach warten.

Es gab aber auch etwas Positives an diesem Kompromiss. Wir sparten insgesamt eine Menge zusätzlicher Zeit ein. Denn anstatt wie geplant ca. zwei volle Tage mit dem Zug von Chiang Mai, über Bangkok, nach Surat Thani zu fahren, was immerhin ungefähr schlappe 1.350 km sind, waren wir mit dem Flugzeug in knapp zwei Stunden dort. Immerhin etwas!

Endlich wieder am Meer

Wir wurden in der Früh von einer der zwei lieben Schwestern von unserem Hostel zum Flughafen von Chiang Mai gefahren. Dafür zahlten wir faire 200 THB (ca. 5,18 EUR).

Der Check-In und das Boarding waren total easy, der Flug typisch Billigflieger okay und schon standen wir 3 Stunden später in Surat Thani vor dem Flughafen und stiegen in den Bus zur Fähre.

Auch hier war alles reibungslos organisiert und endlich mal ein Bus mit Beinfreiheit. Beim Umsteigen zur Fähre wurde es ganz kurz etwas hektisch, da der Bus scheinbar etwas zu spät ankam. Oder die Fähre wollte eher los, wer weiß das schon so genau hier in Asien.

Aber auch das ging alles gut und schon saßen wir in der Fähre und setzten nach Ko Samui über.

Es ist einfach toll, sich die Meeresbrise ins Gesicht wehen zu lassen. Das Meer hat eigentlich immer eine magische Anziehungskraft auf uns und die Stimmung ist in der Regel sofort eine Stufe besser als ohne. Kennt ihr das auch?

Die Insel Ko Samui

Um vornweg noch eine Frage zu klären, ja man kann auch Koh Samui schreiben. Beide Schreibweisen sind korrekt und Ko oder Koh bedeutet einfach Insel.

Nach rund einer Stunde Fahrt legten wir an. Nach dem Aussteigen orientierten wir uns kurz und mussten feststellen, dass dieser Pier (Nation Pier) an einem Ende der Insel lag, aber unsere Unterkunft leider am anderen Ende der Insel.

Oh je. Sind wir falsch ausgestiegen und fuhr die Fähre evtl. noch zum Pier (Big Buddha Pier) auf der anderen Seite? Wir werden es nicht mehr erfahren. Zumindest nicht, bis wir nicht vielleicht irgendwann hierher zurückkehren.

Es stand damit kurz die Frage im Raum, die Unterkunft auf eine andere auf dieser Seite umzubuchen. Wir entschieden uns dann aber doch lieber für eine Fahrt mit den so typischen Songthaews. Wie immer mussten wir den Preis runterhandeln, kamen dann aber für 400 THB (ca. 10,36 EUR) auf die andere Seite der Insel.

Kein Schnäppchen, wohl eher Abzocke, aber das war in dem Moment eher zweitrangig.

Koh Samui April 2018

Unser Hotel nannte sich Relax Hotel Samui und dieses hatten wir mal wieder über Booking.com gebucht.

Problem hier, als wir ankamen war niemand vor Ort. Na toll.

Zum Glück hatten wir unser immer bereites mobiles Internet* aktiv und konnten unkompliziert telefonieren. So war schnell geklärt, dass wir einfach einen Schlüssel vom Tresen nehmen und ins Zimmer gehen können. Es war sogar kein Problem, einfach in ein zweites Zimmer zu wechseln, als uns das erste nicht zu 100% gefiel. Sehr gut.

Das „Hotel“ war aber mal wieder eher ein Haus mit mehreren Wohnungen bzw. Zimmern, die einzeln vermietet wurden. Irgendwie der Standard hier in Südostasien.

Die Nacht kostete uns 495 THB (ca. 12,82 EUR) für ein Doppelbettzimmer mit TV (nie genutzt) mit Bad/Dusche und Minibalkon. Die Lage war etwas abseits und nicht in Strandnähe, aber wir hatten natürlich geplant, wieder einen Motorroller zu leihen. Deswegen störte uns das zu der Zeit nicht sonderlich.

Würden wir aber noch einmal hierher zurückkehren, würden wir wahrscheinlich eine andere Unterkunft probieren.

Nach einer kurzen Erfrischung erkundeten wir die Lage, aber ehrlich gesagt war in der direkten Umgebung nicht viel los.

Ein oder zwei einheimische Restaurants, die nicht sehr einladend ausschauten, und ein 7-Eleven in die eine Richtung und in die andere Richtung der Straße noch ein 7-Eleven und ein paar kleine Restaurants und Minishops. Alles total unspektakulär und fast schon langweilig.

Dazu kamen nur noch ein paar Tempel mit seltsamen großen Figuren, die wir uns ungläubig anschauten, während die Sonne hinter dem Horizont verschwand und der umgekippte Mond über den Palmen aufging.

Wir fanden dann aber doch noch ein schönes, leider leicht teures Restaurant und aßen natürlich wieder etwas typisch thailändisches, nämlich Padthai und gebratene Nudeln mit Gemüse für 330 THB (ca. 8,55 EUR), während ein ganz guter Sänger uns mit Coversongs unterhielt.

Damit ließen wir den doch recht langen Tag ausklingen und gingen zeitig ins Bett. Der nächste Tag wollte genutzt werden, um die Insel und die Strände zu erkunden und um uns Tickets für die Fähre nach Ko Pha-ngan zu besorgen.

Der Start in den Tag gelingt

Am nächsten Morgen mieteten wir uns relativ unkompliziert, wenn man von dem Umstand absieht, dass ich mal wieder meinen Pass aus der Hand geben musste, einen Motorroller direkt bei der Unterkunft. Sehr praktisch.

Und günstig dazu. Wir bezahlten nur 150 THB (ca. 3,89 EUR) für den Roller plus 61 THB (ca. 1,58 EUR) fürs Tanken.

Dann ging es direkt los ein Käffchen und Croissants besorgen. Irgendwie waren wir mittlerweile süchtig nach Croissants. Zu Hause in Deutschland hatten wir diese seit Ewigkeiten nicht mehr gegessen und hier fast täglich. Wahrscheinlich verlangte unser Kopf danach als Kontrastprogramm zum sonst so fremdländischen Essen? 🙂

Wir mussten nicht allzu weit fahren und schon fanden wir eine französische Bäckerei mit einem originalen Franzosen als Besitzer. Zumindest nahmen wir an, dass er der Besitzer ist.

Also gab es in der Tat ein leckeres Käffchen und Croissants. Der Tag konnte also beginnen.

Als nächstes wollten wir einen Strand aufsuchen und schauen, warum die Leute so von Ko Samui schwärmen. Unser erster Versuch war der uns nächstgelegene Choeng Mon Beach.

Das war doch schon einmal ein netter erster Versuch. Am Choeng Mon Beach kann man recht entspannt Sonne tanken und im Wasser plantschen. Hätten wir mehr Zeit auf der Insel, könnte man hier gut einen ganzen Tag verbringen.

Der erste echte Fauxpas der Reise passiert

Aber wir wollten noch mehr sehen und machten uns gegen Mittag auf, um etwas über die Insel zu cruisen und vielleicht noch den ein oder anderen Strand kennenzulernen.

Also ab zum Motorroller und … nur um festzustellen, dass der Schlüssel weg ist. Auweia! 🙁

Selbst nach einem längeren Absuchen der Gegend und aller Orte, wo wir überall am Strand waren, fand sich der Schlüssel nicht wieder an. Vielleicht hatte ich vergessen, ihn aus der Hosentasche zu nehmen und bin damit ins Wasser? Wer weiß.

Oh je was nun? Es gab zwar in der ersten Sekunde einen kleinen Heiß-Kalt-Panikschub, aber nachdem sich diese kurze Aufregung gelegt hatte, kehrte schnell das Rationale zurück.

Also habe ich Kasia zurück an den Strand geschickt, denn es müssen ja nicht zwei die schöne Zeit vergeuden, und dann telefonierte ich mit dem Vermieter. Ersteres funktionierte super, letzteres eher nicht. Niemand ging ran.

Ich sprach dann mit einem australischen Pärchen, welches gerade vom Strand losfahren wollte und lies mich mit dem Auto mitnehmen. Ich wollte eine Werkstatt suchen und in Erfahrung bringen, was ein Austausch des Schlosses kosten würde.

Leider kannte ich mich aber nicht aus und auch über Google Maps fand sich nichts, sodass ich nach einer Weile ohne Erfolg ausstieg und den Weg zurück zu unserer Unterkunft lief. Waren ja nur knapp 37 Grad oder so. 😉

Auf dem Weg zurück versuchte ich weiterhin jemanden ans Telefon zu bekommen und irgendwann gelang mir dies auch. Der Vermieter wurde daraufhin informiert und wir trafen uns bei der Unterkunft.

Lange Rede kurzer Sinn, der Typ war cool drauf und der Spaß kostete mich faire 800 THB (ca. 20,- EUR) und ich bekam direkt einen anderen Motorroller, damit wir den Rest des Tages noch nutzen konnten. Toll!

Der Rest von Ko Samui

Ich holte also Kasia vom Choeng Mon Beach ab und aufgrund der verlorenen Zeit entschieden wir, keinen anderen Strand mehr aufzusuchen, sondern lieber einmal um die Insel zu fahren.

Und das taten wir auch.

Um es kurz zu machen, die Insel Ko Samui hinterlässt bei uns ein zwiespältiges Gefühl.

An sich gab es ein paar nette und interessante Ecken, aber so richtig sprang der Funke nicht über. Außerdem störte uns, dass es doch oft sehr dreckig und chaotisch aussah. Zum Beispiel gab es viele verlassene und verfallene Häuser oder Häuser, die nie fertig gestellt wurden. Dazu roch es oft sehr unangenehm. Woher auch immer das kam.

Das also soll die Trauminsel sein, von der so viele schwärmen?

Ich vermute, dass diese Trauminsel-Einschätzung eher aus der Richtung der normalen (Pauschal)Touristen kommt. Denn für den typischen 2-bis-3-Wochen-Urlauber, mit Fokus auf Strand, Sonne und leckeres Essen, wird zumindest an vielen Orten hier auf der Insel gut gesorgt. Das bedingt aber dann auch die typischen Nachteile, wie überteuerte Restaurants, laute Mainstream Musik an jeder Ecke und der ganze Rest, den man mit Pauschalurlaub verbindet. Das ist nichts für uns.

Aber die Insel ist zum Glück groß genug und wir mischten uns schnell wieder unter die normale einheimische Bevölkerung.

Zum Abend hin, als wir unsere Runde um die Insel fast beendet hatten, kamen wir zufälligerweise an einer der typischen Walking Streets vorbei. Die sind immer super interessant und auch hier hatten wir mal wieder unseren Spaß.

Bei einer solchen Walking Street isst man sich von Stand zu Stand. 🙂

Und wir hatten an dem Tag fast alles probiert. Ob frische Kokosnuss, gebackene Waffeln, frisch gepressten Saft, gekochten Maiskolben, verschiedene frittierte Reisbällchen, die typische Stinkfrucht (Durian) und natürlich wie fast immer auch ein thailändisches Curry. Mhhh lecker!

Nach den vielen Wochen hier in Asien konnten wir alles schön durcheinander essen, unsere Mägen waren bereits gut trainiert.

Speziell Durian ist schon echt gewöhnungsbedürftig. Nicht so sehr vom Geschmack, der durchaus vielschichtig und interessant ist, aber der Geruch. Wow. Das ist in der Tat eine stinkende Frucht die Stinkfrucht! 🙂

Damit ließen wir auch diesen Tag ausklingen und fuhren zur Unterkunft zurück.

Auf nach Ko Pha-ngan

Wir hatten uns übrigens keine Tickets für die Fähre vorab besorgt, da uns versichert wurde, dass dies nicht nötig ist.

Unser Vermieter fuhr uns am nächsten Tag ca. 9:30 Uhr für 200 THB (ca. 5,18 EUR) zum Big Buddha Pier. Dort kauften wir die Tickets direkt am Schalter und bezahlten dafür 400 THB (ca. 10,36 EUR) für 2 Personen die einfache Fahrt.

Man muss also in der Tat nicht vorab kaufen. Außer vielleicht im August, wo die sogenannte High Season ist und an den Tagen, wo wieder eine der berühmt berüchtigten Full-Moon-Parties auf Ko Pha-ngan stattfindet, sollte es immer genug freie Plätze geben.

Einen Papaya-Shake später kam die Fähre und wir setzten über nach Ko Pha-ngan, wo wir schon ca. 1 Stunde später am Haad Rin Pier ankamen.

Aber alles weitere zur Insel Ko Pha-ngan, was wir dort erlebten und ob es uns besser als auf Ko Samui gefallen hat, erfahrt ihr im nächsten Artikel.

In diesem Sinne bis zum nächsten Lesen grüßen Ingo & Katarzyna.


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