Weltreise Step #94: In Moalboal

Moalboal 2023 Titel

:: 20.06.2023 bis 02.07.2023 – Moalboal, Cebu, Philippinen ::

Endlich wieder am Meer. Das ist auf den Philippinen ja relativ einfach, denn überspitzt gesagt brauchst du nur fünf Minuten in irgendeine Richtung zu fahren und schon bist du am Wasser. So ist das eben auf einer Insel. Ich mag dieses Gefühl irgendwie und Moalboal hat mir vom ersten Tag an sehr gut gefallen.

Denn ich beginne den ersten Tag damit, den einzigen Eintrag „rein vegan“ in der App Happy Cow auszuprobieren. Wer die App nicht kennt, dort findet man (fast) weltweit vegane und vegetarische Restaurants. Ein Lebensretter für jeden Asienbesucher, der neu in einem Land ist, in dem sich die Bevölkerung überwiegend fleischhaltig ernährt.

BTW, ich bin gespannt, wie sich die App in Latein- und Südamerika schlagen wird. 😀

Aber zurück zum ersten Tag, ich fahre mit meinem Roller Richtung Meer zum Shaka Cafe. Wie gesagt, der einzige Eintrag in der Happy Cow App. Drücken wir die Daumen, dass der Tipp was taugt.

Und das tut er! Wow, was für eine geile Smoothie-Bowl-Show!

Moalboal 2023-1003

Smoothie-Bowl-Heaven, oder? Hier werde ich jeden Tag frühstücken. Es ist einfach genial. 🙂

Und wie nett die Leute hier sind. In der zweiten Woche bekomme ich sogar meinen Kaffee gratis. Immerhin 80 PHP (~1,30 EUR) schenken sie mir jeden Tag. Toll und ich bin unendlich dankbar!

Gestärkt erkunde ich die Gegend. Wunderschönes, kristallklares Wasser und viele taiwanesische und chinesische Touristen, die mit knallorangen oder roten Schwimmwesten im nur hüfthohen Wasser ihre ersten Schnorchelversuche machen. Lustig anzusehen.

Hier kommt sofort Urlaubsfeeling auf. Love it!

Dass so viele Menschen im Wasser sind, kommt übrigens nicht von ungefähr, denn in unmittelbarer Strandnähe (nur ca. 50 Meter im Meer vom Strand entfernt) kann man hier in Moalboal ein tolles Naturschauspiel beobachten. Und zwar kannst du hier mit Tausenden von Sardinen schwimmen und tauchen. Ihr kennt doch sicher so ein Video, wo eine silberne Wand im Meer schwimmt und alle Fische sich geschmeidig im Schwarm immer gleich bewegen, oder?

Das ist hier auch so und man kann in den Schwarm hineintauchen und die Sardinen gehen nur wenige Zentimeter vor einem auseinander und hinter einem wieder zusammen. Das ist wirklich faszinierend. Leider habe ich keine Fotos davon, aber ich kann es jedem nur empfehlen, es selbst auszuprobieren, wenn man die Möglichkeit hat.

Hier in Moalboal ist das ganz einfach und für wenig Geld möglich. Eine absolute Empfehlung von mir!

Natürlich nutze ich die Tage hier, um selbst auch zu Schnorcheln und den sogenannten Sardinen-Run zu machen. Ein tolles Erlebnis.

An anderen Orten wird angeboten, mit Whale Sharks (Walhaie) zu schwimmen. Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil ich das in der Art und Weise, wie es gemacht wird, nicht gut finde und nicht unterstützen möchte. Vor allem stört mich das Verhältnis zwischen Touristen und Whale Sharks. Sie lassen viel zu viele Touristen gleichzeitig ins Wasser. Das ist für die Tiere purer Stress und ich kann das nicht mittragen.

Abgesehen davon scheinen „die Betreiber“ es auf die tierfreundlichste Art und Weise zu machen (so gut sie es verstehen) und es ist auf jeden Fall besser, als wenn sie die Tiere wie früher einfach getötet und gegessen oder verkauft hätten.

Ich verstehe, dass sie Geld verdienen müssen, um zu überleben. Ich wünschte, es gäbe andere Alternativen. 🙁

Mit dem Roller fahre ich dann fast jeden Tag in irgendeine Richtung und schaue mir die Gegend an. Ein paar Mal versuche ich, so weit wie möglich in die Berge im Landesinneren zu fahren, aber oft hindern mich die wirklich schlechten Straßenverhältnisse daran, wirklich weit zu kommen.

Die großen, stark befahrenen Straßen sind soweit in Ordnung, aber das Problem ist dort der Verkehr. Die großen LKWs und Busse nehmen einfach keine Rücksicht auf dich kleinen Rollerfahrer. Und die kleinen Straßen sind echt eine Katastrophe.

Aber ich habe trotzdem meinen Spaß und genieße die schöne Aussicht von oben auf das Meer.

An einem Tag versuche ich, mit dem Roller über die Berge von der Westküste zur Ostküste zu fahren. Dort möchte ich eine heilige Stätte besuchen (Monastery of the Holy Eucharist).

Das mit der Fahrt an die Ostküste klappt dann auch ganz gut, auch wenn mich unterwegs in den Bergen natürlich erst einmal der Regen für ca. 1 Stunde in einem Unterstand festnagelt. Damit habe ich schon fast gerechnet.

Nicht damit gerechnet habe ich, dass mich auf halber Strecke in den Bergen der Mobilfunkgott verlässt, sprich ich hier mit meiner Smart 5G SIM keinen Empfang habe.

Natürlich habe ich in kluger Voraussicht vorher die Kartendaten … NICHT heruntergeladen. Ich Trottel!

Auch an der Ostküste kommt der Empfang nicht zurück, so dass ich den Weg zum Kloster nicht finde. Auweia!

Der einzige Weg, den ich auf Nachfrage herausfinden kann, ist so schmal und vom Regen so aufgeweicht, dass ich mich selbst als erfahrener Rollerfahrer nicht traue, ihn zu befahren.

So kehrte ich um, ohne mein Ziel erreicht zu haben. Das kann schon mal passieren. Aber immerhin hatte ich tolle Ausblicke und verrückte Begegnungen unterwegs und das ist doch die Hauptsache, oder?

Ich bin dann nach einer Woche von meiner ganz brauchbaren Unterkunft in der Casa Preciosa (~13 EUR/Nacht im Privatzimmer) ins PIG Dive Hostel (~8,75 EUR/Nacht im 6er Dorm) umgezogen, um etwas mehr unter Leuten zu sein und solche Hostels bieten auch immer verschiedene Aktivitäten an. Das macht die Organisation zum Teil sehr einfach.

BTW das PIG Dive Hostel ist wirklich empfehlenswert. Sehr sauber, super nette Leute und eine Open Air Küche mit allem was man braucht. Nur die 6er Dorms waren etwas beengt und durch die Bauweise (alte Schiffscontainer) sehr hellhörig. Wenn eine Gruppe um 4 Uhr früh raus musste, weil sie z.b. eine Sonnenaufgangstour gebucht hatten, hörte man jedes Wort und jede Bewegung. Trotzdem ein Top Hostel!

Im Juni habe ich Geburtstag und an diesem Tag werde ich etwas tun, was ich schon immer tun wollte. Ein Bucket List Item sozusagen. Canyoning!

Wow ist das cool!

Ich habe mir zwar 1-2 Blessuren geholt (Wasserfall runterrutschen sieht lustig aus, kann aber wehtun), aber ich bin auch zum ersten Mal aus 8 Meter Höhe gesprungen. Geil!

Auf jeden Fall war es ein Abenteuer. Wer Action mag, sollte das unbedingt mal machen. Hier auf den Philippinen ist es auch ziemlich günstig. Mich hat der Spaß 1.700 PHP (~28 EUR) gekostet. Inklusive Hin- und Rückfahrt und sogar einem einfachen Mittagessen. Top!

Der beliebteste und bekannteste Spot für Canyoning auf Cebu sind die Kawasan Falls, aber die sind momentan geschlossen und niemand weiß, wann sie wieder geöffnet werden. Sie wurden 2022 durch einen Taifun beschädigt und sind derzeit nicht zugänglich.

Es gibt aber viele Alternativen in der näheren Umgebung. Entweder man bucht die Tour direkt in Moalboal bei einem der zahlreichen Touranbieter oder im Hostel. Preislich unterscheidet sich das nicht wirklich. Man kann auch einfach direkt Richtung Süden fahren und dann sieht man immer wieder Schilder für Canyoning am Straßenrand. Nur könnte es hier eventuell Verständigungsprobleme geben. Ich würde empfehlen im Hostel zu buchen.

Mein Spot war übrigens in Alegria, wobei ich mir nicht sicher bin, welche Wasserfälle wir alles mitgenommen haben.

Und so hatte ich zwei tolle Wochen in Moalboal. Aber bevor ich mich morgen in Richtung Cebu City verabschiede, hier noch ein paar kulinarische Tipps von mir.

Den besten Kaffee und Tee bekommt man im Ceylon Coffee Club. Auch das Essen ist hier wirklich gut und trotzdem noch bezahlbar.

Das beste Eis (lt. CNN eines der besten 50 Desert der Welt, sie haben sogar ne Urkunde dafür hängen) und den besten Eiskaffee gibt es im Daily Sweet Snow Ice Shop. Leider etwas teuer, aber super lecker!

Moalboal 2023-1011

Auch die Sandwiches schmecken dort sehr gut. Besonders das Eiersalatsandwich hat es mir angetan. Ich mag Eiersalat!

So, genug von Moalboal. Was für ein schönes Fleckchen Erde. Ich bin froh, hier gewesen zu sein und möchte die Zeit und die Erlebnisse nicht missen.

Ich bin gespannt, wie das morgen mit der Rückfahrt wird. Ein Ticket habe ich nicht. Der Plan ist, einfach den nächstbesten Bus an der Straße anzuhalten und dann zurück nach Cebu City zu fahren.

Mal sehen, wie gut ich damit zurechtkomme. 😀

CU Ingo.

Moalboal 2023-1010

PS: Auch wenn ich diesen Beitrag nicht mit einer traurigen oder nachdenklichen Note beenden möchte, muss ich doch noch von einem Erlebnis berichten. Bei einem meiner Spaziergänge bemerkte ich direkt vor mir einen Streit zwischen einer Frau und einem Mann (Einheimische).

Der Mann wollte etwas von der Frau, sie wollte sich der Situation entziehen. Den Grund für den Streit kannte ich natürlich nicht.

Als die Frau wütend wurde, schlug der Mann sie. Auf offener Straße und die umstehenden Einheimischen taten nichts!?

Die Frau fing an zu schreien und zu weinen. Ich blieb natürlich stehen, sah mich nach den anderen Einheimischen um und machte eindeutige Gesten, dass sie etwas tun sollten.

Ich verstand das nicht. Jemand musste da doch eingreifen!

Ich war kurz davor, selbst aktiv zu werden, obwohl ich so etwas als Ausländer in einem fremden Land nicht machen möchte, weil es aus dummen Gründen (mangelnde Verständigung etc.) schnell eskalieren kann. Ich hatte natürlich auch keinerlei persönliche Erfahrungen mit Filipinos in Stresssituationen.

Glücklicherweise gingen auf meine Aufforderung hin zwei Männer dazwischen und trennten die beiden. Die Frau konnte dann weglaufen.

Mehr konnte ich nicht tun. Ich hoffe, dass es der Frau gut geht.

Dumme Leute gibt es auf der ganzen Welt. Leider!


2 Kommentare zu „Weltreise Step #94: In Moalboal“

  1. Hi Ingo,
    auf den Phillippinen war ich noch nie. Dein Bericht hat mir aufgezeigt, dass ich da unbedingt hinmuss. Naja, noch vier Jahre Intensiv-Investing – dann gehts los.

    Meinen herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Burtseltag! Ab jetzt sind die Tage gezählt bis zum 50. 🙂

    Da hast Du ja gleich mehrere kulinarische Volltreffer in Moalboal gelandet. Das hat mir sehr gefallen.

    Wie ich mit Deiner P.S.-Geschichte umgegangen wäre, kann ich auch nicht sagen. Als ich früher um die Jahrtausendwende in Südostasien war, wäre ich bestimmt dazwischen gegangen. Heute mit fortgeschrittenen Alter wäre wahrscheinlich auch so etwas wie bei Dir rausgegekommen.

    Nun ja, Philippinnen habe ich vermerkt für die Zukunft. Da wo jetzt bist, war ich zumindest mal kurz für 6 Stunden. Dann ging es mit dem Flieger weiter (das war genau im Jahre 2000).

    Bin gespannt wie es jetzt für Dich weiter geht. Jetzt kommen ja langsam deutlich teurere Destinationen. Taiwan ist ja noch gemäßigt mit den Preisen. Aber schon merkbar teurer als Thailand. An Japan will ich für Dich noch gar nicht denken…

    Egal wie, mach es Dir schön…LG Alf

    1. Hi Alf!

      Danke fürs Vorbeischauen.

      Die Philippinen haben mir auf jeden Fall sehr gut gefallen und ich bin sicher, irgendwann nochmal zurückzukehren. Gibt ja so viele weitere Inseln, die man besuchen kann.

      Hier in Taiwan geht es preislich eigentlich. Die Unterkünfte sind auf jeden Fall teurer und im Restaurant essen natürlich auch. Dafür gibt es hier wieder richtig gutes Street Food und das kann dann preislich durchaus mithalten mit den günstigeren Ländern.

      Dazu ist das Reisen mit dem Zug recht günstig und sehr bequem. Top!

      Ich glaube in Taiwan hat man kein Problem, mit 50 EUR/Tag sehr gut klar zu kommen. Ich selbst bleibe locker unter 40 EUR/Tag und das selbst mit Scooter ausleihen, was relativ teuer ist mit 11 EUR/Tag.

      In der Tat bin ich auf Japan und Südkorea gespannt. Das wird dann wahrscheinlich eine ganz andere Herausforderung.

      Ich freu mich drauf. 🙂

      Grüße aus Hualien.

      CU Ingo.

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