Weltreise Step #70: Auf nach Sandakan

Nach Sandakan 2023 Titel

:: 04.03.2023 – Von Kuala Lumpur nach Sandakan ::

Wie kommt man am besten von Kuala Lumpur nach Sandakan auf Borneo? Man kann strapaziöse 2-3 Tage mit dem Bus und der Fähre fahren, was in Summe auch nicht gerade wenig kostet, oder man nimmt für kleines Geld das Flugzeug und ist schnell und bequem in 2-3 Stunden dort, wo man sein möchte.

Bei dieser Konstellation fällt es einem wirklich schwer, auf das Fliegen zu verzichten. In Malaysia sind nach Corona viele Fährverbindungen gar nicht erst wieder eröffnet worden, weil das Flugzeug einfach unschlagbar günstig und bequem ist.

Die Diskussion, ob Fliegen unbedingt zu vermeiden ist, wegen der Umwelt etc. möchte ich jetzt nicht aufmachen, denn die Busse hier und vor allem die Fähren sind sicher keine Umweltengel. Ich würde gerne mal den ökologischen Fußabdruck von 2-3 Tagen Bus & Fähre im Vergleich zu 2 Stunden Fliegen sehen.

Gibt es dafür eine Seite oder App? Gibt doch sonst alles im Netz oder als App. 😀

Genug davon, ich bin in Kuala Lumpur und möchte nach Sandakan auf Borneo, um dort mit dem Boot auf dem Kinabatangan in den Dschungel zu fahren und möglichst viele wilde Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.

Außerdem gibt es dort in der Nähe in Sepilok ein Orang-Utan Sanctuary (Schutzgebiet) und ein Sun Bear Conservation Center (Malaienbär bzw. Sonnenbär Auffangstation), die ich gerne besuchen würde.

Also treffe ich die für mich ökonomisch sinnvolle Entscheidung, von Kuala Lumpur nach Sandakan zu fliegen. Zurück geht es dann über Kota Kinabalu nach Singapur, aber dazu später mehr.

Der Flug

Wie immer habe ich einen möglichst späten Flug gebucht, damit ich nicht in der Hektik des frühen Morgens aufbrechen muss. So kann ich in Ruhe meine Sachen packen, mich von der sehr netten Momy verabschieden und dann mit dem Grab zum Flughafen fahren.

Kuala Lumpur hat mir schon sehr gut gefallen und es ist sehr günstig hier. Wahrscheinlich war ich nicht das letzte Mal hier.

Was aber nicht sooo billig ist, ist die Fahrt mit dem Grab zum Flughafen. Der liegt ziemlich weit außerhalb der Stadt und ich habe den Eindruck, dass es dann noch zusätzlich einen saftigen Aufschlag für die Fahrt dorthin gibt. Es ist leider oft so, dass an Hotspots wie Flughäfen extra Gebühren verlangt werden.

Ich bezahle 14,75 Euro und bin lange vor der Zeit am Flughafen. So kann ich in aller Ruhe meinen großen Rucksack aufgeben und durch die Sicherheitskontrolle gehen. Drinnen suche ich mir dann ein Café und chille die restliche Zeit bis zum Abflug.

Irgendwann ist es soweit. Das Boarding und auch der ganze Flug verlaufen recht unspektakulär. Dafür ist die Aussicht aus dem Fenster ziemlich toll. Viele kleine Wolken, später dann größere sehr bizarre Wolkenformationen und unten das blaue Meer mit teilweise kleinen paradiesischen Inseln mittendrin.

Selten so einen schönen Flug gehabt.

Ich konnte die ganze Zeit wunderbar träumen und irgendwie ging mir der Film Casteway dabei nicht aus dem Kopf. 😀

In Sandakan

In Sandakan gelandet, fällt mir sofort auf, was für ein kleiner Flughafen das ist. Passkontrolle, was ich bei einem Inlandsflug seltsam fand, Gepäckband und Ausgang alles in einem Gebäude. Niedlich.

Aber es gibt hier einen Starbucks. Respekt. Da schnappe ich mir noch schnell einen Flat White, während mein bestelltes Grab auf dem Weg zu mir ist. Ich überlege kurz, ob es in Ordnung ist, mit einem Getränk in ein Taxi einzusteigen, aber jetzt kann ich es nicht mehr ändern. Der Grabfahrer sagt jedenfalls nichts, als ich einsteige.

Der Fahrer spricht sehr gut Englisch und scheint an einer Unterhaltung interessiert zu sein. Er stellt viele Fragen und irgendwann kommen wir auf die Sicherheit beim Reisen zu sprechen. Er hat früher als Anti-Terror-Experte gearbeitet.

Ich erzähle ihm von meinem Fauxpas in Griechenland, dass ich mich aber ansonsten in fast allen Ländern ziemlich sicher gefühlt habe. Wir sind uns einig, dass man mit etwas gesundem Menschenverstand keine Angst haben muss. Wir sind uns aber auch einig, dass man als allein reisender Mann einige Vorteile gegenüber einer allein reisenden Frau haben kann. Aber man braucht keine Angst zu haben, die Leute sind meistens viel netter und friedlicher, als es in den Medien immer dargestellt wird.

Dazu läuft die ganze Zeit coole Musik. Rock und Grunge, auch ein wenig Metal. Bei der Band „Muse“ muss ich Kasia direkt ein Foto vom Autoradio schicken. Das erinnert mich an eine Zeit, wo sie eine intensive „Muse Phase“ gehabt hatte und die ganze Wohnung regelmäßig mit der Mucke laut beschallt wurde. 😀

Für die Fahrt hier vom Flughafen, der wie üblich wieder etwas außerhalb liegt, zur Sandakan Waterfront (die Stadt teilt sich anscheinend in ein City Center und einen Teil direkt am Meer) bezahle ich diesmal 2,80 EUR. Die Fahrt war fast genauso lang wie in Kuala Lumpur, aber nur ein Fünftel des Preises.

War es in KL teuer, ist es hier in Sandakan extrem billig. Solche Gegensätze. Wow!

Bei Einbruch der Dunkelheit erreiche ich das Backpackers Hostel Sandakan (6,75 EUR/Nacht inkl. sehr einfachen Frühstück) und werde herzlich empfangen. Man merkt sofort, dass hier sehr engagierte Betreiber direkt in ihrem eigenen Hostel arbeiten.

Es ist immer wieder ein tolles Erlebnis, solche Hostels mit anderen Hostels zu vergleichen, in denen einfache Angestellte „ihren Job machen“. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Faszinierend, oder?

Nach dem Einchecken und den ersten guten Informationen über mögliche Dschungeltouren packe ich meine Sachen in eine Ecke und gehe noch einmal ein paar Schritte, auch um etwas zu essen zu finden.

Dabei fällt mir auf, dass Sandakan im Vergleich zu Kuala Lumpur doch direkt einen etwas ärmeren und rustikaleren Eindruck macht. Der Unterschied Großstadt zu Kleinstadt (wobei ich ehrlich gesagt nicht weiß, ob Sandakan noch als Kleinstadt zählt) ist sofort spürbar.

Aber hey, so will ich das. Abenteuer erleben und Neues entdecken. In einer sauber und geleckt wirkenden Hauptstadt eines Landes ist das nur bedingt möglich. Hier ist das schon etwas anderes. Ich bin gespannt, was mich erwartet.

CU Ingo.


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