Weltreise Step #62: Auf nach Lom Sak

Nach Lom Sak 2023 Titel

:: 20.01.2023 – Von Bangkok nach Lom Sak ::

Nach einer Woche in Bangkok ist es an der Zeit weiterzuziehen. Ich fahre nach Lom Sak in die Provinz Phetchabun, nordöstlich von Bangkok. Dorthin verirren sich nur wenige Touristen, aber ich möchte einen ganz besonderen und wenig bekannten Tempel besuchen.

Deswegen mache ich mich auf den Weg in die Pampa. Es riecht nach Abenteuer. Sehr gut!

Ich stehe spät auf und packe meine Sachen in aller Ruhe zusammen. Der Bus fährt gegen Mittag. Also alles sehr entspannt.

Ich plane meine Reisen grundsätzlich nicht zu früh am Morgen, weil ich es nicht mag unausgeschlafen und in Hektik loszuziehen.

Dann bestelle ich mir ein Grab. Ich könnte zwar auch mit dem Sky Train fahren, aber so ist es bedeutend bequemer und Grab ist einfach für ein Taxi unschlagbar günstig.

Wobei Profitipp, ohne Grab sind die Taxis in Bangkok in der Regel noch einen Tick günstiger, was sehr seltsam ist. Normalerweise ist Grab günstiger oder gleich günstig.

Nachteil, man muss dann selbst darauf achten, dass es einen Taximeter hat und dass der auch wirklich eingeschaltet wird. Dazu muss man mit Bargeld zahlen. Also alles nicht perfekt.

Egal wie, ich fahre mit dem Grab zum großen Mochi 2 Bus Terminal und komme entspannt ca. 1,5 Stunden vor Abfahrt an. Ich wusste vorab, dass es hier ein Amazon Café gibt, setze mich dort rein und überbrücke die Zeit mit einem Käffchen und etwas im Internet stöbern.

Dann geht es kurz vor Abfahrt noch auf die Toilette und zum 7-Eleven, ein paar Snacks kaufen. Wobei, ne diesmal nicht. Ich bin noch total voll und satt. Aber Wasser ist wichtig. Das kaufe ich.

Dann ab in den Bus und schon geht die Fahrt los. Ich sitze ganz vorne im Gang. Perfekt!

Nach Lok Sak_2

Kurz nach Abfahrt kommt die Busbegleiterin vorbei und drückt jedem ein paar dänische Sandkekse(Lecker!) und eine Flasche Wasser in die Hand. Oh inklusive? Sauber!

Ein Glück hab ich nichts im 7-Eleven gekauft. 🙂

Die Fahrt (Kosten sind 340 THB, also ca. 9,50 EUR) ist recht unspektakulär und wird nur durch eine Rast auf halber Strecke unterbrochen.

Ich steige aus und nach dem obligatorischen Toilettengang schlendere ich durch die Verkaufsfläche. Viele verrückte Snacks gibt es hier, aber zu 99% tierischen Ursprungs. Ich glaub es hat 100 verschiedene Sorten von Crispy Octopus. Oh je.

Ich schnappe mir eine gut gekühlte Coco-Cola Zero und gehe zur Kasse. Der Herr nimmt erst mein Geld und fragt dann, ob ich ein Ticket habe. Ich zeige ihm mein Ticket. Er reisst sich eine Ecke ab und gibt mir mein Geld zurück.

It’s free for you my friend, sagt er. Okay, cool. Wusste nicht, dass man hier mit dem Ticket noch einen kleinen Drink bekommt.

Vielleicht hätte ich noch mehr absahnen können, aber ich belasse es dabei und setze mich in den Schatten und trinken meine gekühlte Cola. Das tut gut. Es ist wie immer sehr heiß, bestimmt wieder über 30 Grad.

Im Bus war ich der einzige Ausländer, zumindest dachte ich das bis jetzt. Eine sehr junge Frau kommt zu mir und wir unterhalten uns. Das Übliche unter Backpackern, woher man kommt, wohin es geht, was man hier in der Provinz treibt etc.

Sie kommt aus Australien und möchte zu einem Muay Thai Boxing Camp. Es soll ein Insider Tipp hier im Niemandsland sein und halt das typische Abenteuer, was einige suchen. 2 Wochen Hardcore Training inkl. Yoga und Meditation, wenn ich es richtig verstanden habe.

Ich find’s cool. Mal ganz davon abgesehen, dass sie sehr dünn und schlaksig wirkt, da könnten ein paar antrainierte Muskeln gut tun. Komische Gedanken, aber egal.

Mir gefällt die Idee auf jeden Fall. Vielleicht sollte ich so etwas auch mal machen? Ich behalte es mit Sicherheit im Hinterkopf. Lust hätte ich schon.

Dann geht es weiter und irgendwann kurz nach Sonnenuntergang, der hier in Thailand immer schon zwischen 18:00 und 18:30 Uhr ist, kommen wir an. Der Bus hält weit außerhalb von Lom Sak, was nicht unüblich ist, mich doch immer wieder etwas verärgert. Warum nochmal genau muss der Busbahnhof 7 km außerhalb der Stadt liegen? Argh!

Die Fahrt endet hier augenscheinlich und auch auf Nachfrage wird uns nachdrücklich der Ausstieg nahegelegt.

Später, auf der Rückfahrt, wird es möglich sein, an einer Busstation direkt in der Stadt Lom Sak einzusteigen und diese ~7 km bereits mit dem Bus zurückzulegen. Also entweder ein großes Missverständnis, ein Kommunikationsproblem oder das System ist einfach nur dumm.

Auf jeden Fall muss ich mit allen anderen aussteigen und stehe erst einmal da.

Wo sind die Tuktuks? Oder gibt es hier einen Bus in die Stadt? Nein, beides gibt es nicht. Wow!

Anmerkung, es gibt in Lom Sak ein paar Tuktuks, aber ich hatte das Pech, dass an dem Abend keines in der Nähe der Busstation unterwegs war.

Also gut, ein Grab muss her. Egal ob Taxi oder auf dem Moped. Ist mir im Moment egal. Aber nein…

Wow! Einfach nur wow! Es gibt hier kein Grab. Was soll man dazu sagen? Es ist wirklich tiefste Provinz und Pampa, wenn es nichtmal Grab gibt.

Wie sich im Laufe der Tage herausstellen sollte, gibt es hier zwar Grab, aber nur eine Handvoll Mopeds, die zudem fast nur tagsüber unterwegs und zudem ständig ausgebucht sind. Ein Grab-Taxi habe ich die ganze Zeit nicht gesehen.

Naja, ich wollte ja Abenteuer. Also stehe ich hier im Nichts und was nun? Ich schnappe mir meine Sachen und laufe erstmal los in Richtung Stadt. Vielleicht fällt mir ja unterwegs etwas auf oder ein.

Zum Glück ist es bereits dunkel und die Temperaturen mittlerweile ganz okay. Wahrscheinlich immer noch 25-26 Grad und ich fange auch irgendwann ordentlich an zu schwitzen, aber es ist auszuhalten.

Ich laufe und laufe und laufe und … es ergibt sich nichts anderes unterwegs. Also muss ich die 6-7 km zu meiner Unterkunft laufen. Mit dem ganzen Gepäck. Was’n Akt!

Zu allem Überdruss merke ich zum Ende hin, dass ich mir scheinbar eine ordentliche Blase direkt an der Ferse erlaufen habe. Ich Idiot hab natürlich noch meine Schlappen an, anstatt nach dem Bus einfach meine bequemen Wanderschuhe anzuziehen. Boah sooo dumm von mir!

Aber gut, auch das Laufen ist irgendwann überstanden und ich lade meine Sachen endlich in der Unterkunft ab. Lustig, die Besitzer sprechen kein Wort Englisch. Also unterhalten wir uns mit Hilfe des Google Transistors auf dem Handy. Funktioniert erstaunlich gut.

Die Unterkunft namens Room 62 @LomSak ist einfach, aber ausreichend und vor allem sauber. Außerdem ist sie sehr günstig. Die Nacht kostet mich hier in der Provinz nur 8,80 EUR.

Dann geht es noch einmal los, ich bin hungrig.

An einem Stand bestelle ich eine Nudelsuppe. Eigentlich ohne Fleisch, aber dann sind doch ein paar Schweineknochen mit Fleischstückchen drin. Ein typisches Verständigungsproblem, denn auch hier spricht niemand ein Wort Englisch. Es zeichnet sich ein Muster ab, das sich die ganze Zeit in Phetchabun und Lom Sak fortsetzen wird.

Naja, ich esse die Nudeln und lasse das Fleisch links liegen. Die Suppe schmeckt gut, aber irgendwie reicht mir das noch nicht.

Da ich keine Lust auf weitere Kommunikationsmissverständnisse habe, gehe ich zum nächsten 7-Eleven und hole mir einen Toast mit Taro. Das wollte ich sowieso schon immer mal probieren.

Nach Lok Sak_1

Beim 7-Eleven kann man sich diese Sandwiches auch direkt auf dem Grill aufwärmen lassen. Das habe ich gemacht und es war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Irgendwie zu süß.

Ich glaube beim nächsten Mal, nehme ich wieder ein Cheese Sandwich. Das schmeckte besser. Aber zumindest bin ich nun satt und werde wohl nach einer kurzen Dusche direkt ins Bett fallen.

Uuund so passiert es dann auch. 🙂

Was ich vor dem Einschlafen noch registriere: Gegenüber im Startup Café gibt es Live-Musik. Thai-Rock. Gar nicht so schlecht, denke ich mir, und schon bin ich im Traumland angekommen.

CU Ingo.


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