Weltreise Step #51: Auf nach Ella

Nach Ella 2022 Titel

:: 17.12.2022 – Von Kandy nach Ella ::

Heute geht es von Kandy nach Ella und endlich mal wieder mit dem Zug. Die Bahnstrecke gehört nach einhelliger Meinung zu den schönsten der Welt und taucht immer wieder in verschiedenen Top 10 Listen auf. Na da bin ich ja mal gespannt.

Ich lasse mich von einem Freund der Gastgeber für kleines Geld zum Bahnhof fahren. Der junge Mann von der Unterkunft kommt mit uns, denn er fühlt sich krank (trägt vorbildlich eine Maske während der Autofahrt) und möchte in der Stadt zum Arzt gehen.

Ich bin überpünktlich. Somit kann ich in aller Ruhe die Atmosphäre am Bahnhof aufsaugen und mir noch eine Kleinigkeit (Veggi-Rotis) zum Essen und zum Trinken besorgen.

Die Tickets hatte ich mir schon vorab besorgt und das sollte man auch unbedingt tun. Am besten 1 Woche vorher, wenn man die besten Plätze haben möchte. Ich bekam 3 Tage vorher nur noch einen (aber immerhin) Sitzplatz in der 3. Klasse.

Der Zug kommt bereits relativ voll an. Ich kämpfe mich in der 3. Klasse durch zu meinem Sitzplatz, der natürlich erstmal belegt ist. Aber ohne überhaupt fragen zu müssen, wird mein Platz geräumt und mir angeboten. Sehr schön.

Meinen großen Rucksack verstaue ich am Ende des Waggons in den dafür vorgesehenen Fächern. Leider habe ich ihn dort nicht im Blick, aber auch andere Koffer und Rucksäcke stehen dort. Bisher habe ich nicht das Gefühl, dass man in Sri Lanka besonders misstrauisch sein muss. Hoffen wir das Beste.

Ich lasse meinen großen Rucksack also dort mit den anderen und setze mich hin. Dann kann es ja losgehen.

Am Anfang ist es noch eine ganz normale Fahrt durch Städte und Landschaften, die von Reisfeldern geprägt sind, aber irgendwann ändert sich die Landschaft, es wird bergig und ich sehe die ersten Teefelder bzw. ganze Teeplantagen.

Und ab hier wird es einfach nur noch wunderschön. Ich denke Bilder sagen mehr als tausend Worte.

Jetzt kommt Bewegung in die Menge im Waggon. Alle laufen umher, gehen zu den Türen, um Fotos zu machen, oder wechseln von einer Seite zur anderen, um nichts zu verpassen.

Es hat etwas von Kirmes, nur ohne Kirmes. Halt im Zug. In Sri Lanka. In den Teeplantagen und Bergen. Toll!

Während alle um mich herum rennen und einen großen Trubel verursachen, kann ich mich in aller Ruhe an einen Fensterplatz in Fahrtrichtung setzen (mein reservierter Platz war im Gang und rückwärts) und von dort aus meine Fotos machen. Diesen Platz muss ich bis zum Ende der Fahrt auch nicht wieder hergeben. Strike!

Oben in den Bergen wird es argh windig, es beginnt auch für eine Weile heftig zu regnen und es wird kalt. Ich ziehe mein Sweatshirt an, das ich vorsorglich eingepackt habe. Das war eine gute Idee. Inzwischen ist es richtig kalt.

Aber auch diese schöne Fahrt geht irgendwann zu Ende und ich komme (es ist schon dunkel) in Ella an.

Meine Unterkunft, das Mountain Nest, ist nur ein paar hundert Meter vom Bahnhof entfernt. Als ich dort ankomme, ist es stockdunkel. Es ist wohl gerade ein Stromausfall.

Ich rufe in die Dunkelheit und eine Frau kommt aus dem Haus. An Ihren Beinen hängen sprichwörtlich 2 kleine Kindchen und beäugen mich lächelnd von dort unten. Sweet!

Sie spricht kaum Englisch, aber sie zeigt auf den Hügel nebenan und führt mich zu dem Haus dort. Hier sind die Unterkünfte. In dem Haus da unten wohnen sie. Ich verstehe.

Als wir oben sind und eintreten, geht auch das Licht wieder an. Entweder ist der Stromausfall vorbei oder hier ist die Grenze, bis zu der es ging. Im Laufe des Tages werden immer wieder andere Gebiete für 1-2 Stunden abgeschaltet.

Ich schaue mich um und der Raum ist schön groß, hat im Vergleich zu vielen anderen Unterkünften viele Ablageflächen oder Möglichkeiten etwas aufzuhängen und es ist extrem sauber. Das merkt man sofort.

Die Frau verabschiedet sich und ein paar Minuten später kommt ihr Mann. Er spricht ein wenig Englisch, aber wirklich nur ganz wenig. Wir unterhalten uns ein wenig und ich bezahle gleich für die Unterkunft.

In Sri Lanka ist es üblich, dass man in der Unterkunft bar bezahlt und meistens auch im Voraus bei der Ankunft. In den großen Hotels geht das sicher anders, aber nicht in den günstigen Privatunterkünften. Aber damit habe ich kein Problem und es ist gut so.

Ich habe mich hier sofort wohl gefühlt und es wird bis zum Ende meiner Reise eine der besten Unterkünfte bleiben, die ich in Sri Lanka hatte. Außerdem ist es eine der günstigsten Unterkünfte überhaupt. 27 EUR für 5 Nächte. Das sind gerade mal 5,40 EUR pro Nacht. Wahnsinn.

Klar, keine Klimaanlage, aber die braucht man hier in den Bergen auch nicht. Dafür aber eine schöne Kuscheldecke. Auch das war eine Premiere in Sri Lanka. Bisher gab es nur Bettlaken als Decke, aber das reicht in der Regel auch.

Also Empfehlung für eine Unterkunft in Ella: „Mountain Nest“!

BTW ich gebe der Familie am Ende etwas mehr Geld, als ich eigentlich müsste und sagen ihnen, sie sollen etwas für ihre Kinder kaufen. Die sind so süß!

Ich mache mich frisch und erkunde das Städtchen. Ella ist wirklich klein und besteht im Prinzip aus 1 Hauptstraße, an der sich alle Restaurants, Bars und Unterkünfte tummeln.

An einem Ende der Hauptstraße, schon etwas außerhalb von Ella, entdecke ich das Restaurant Matey Hut, das ich auf dem YouTube-Kanal von Geh mal Reisen gesehen und in Erinnerung behalten habe, weil sie so davon geschwärmt hatten.

Ich probiere es natürlich aus.

Wahnsinn! Das ist das beste Essen bisher hier in Sri Lanka, und es gab schon viel und richtig gutes Essen. Einfach nicht von dieser Welt. Das Mango-Curry oder das Auberginen-Curry ist eine Geschmacksexplosion.

Mir läuft gerade das Wasser im Mund zusammen, während ich das schreibe. Auweia! 🙂

Das muss man einfach probiert haben. „Matey Hut“, Ella.

Na, da bin ich aber gespannt, was mich in Ella noch alles erwartet, wenn das erst der Anfang war.

CU Ingo.


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