:: 04.11.2023 bis 09.11.2023 – Mazunte, Mexiko ::
Endlich sind wir am Meer. An der Pazifikküste Mexikos, in Mazunte, um genau zu sein. Ein kleines chilliges Örtchen haben wir uns da ausgesucht. Hier wollen wir eine Woche die Seele baumeln lassen und uns vom Trubel in Oaxaca und dem Dia De Los Muertos erholen. Sonne, Meer und gutes Essen. Was will man mehr?
Okay, eine Klimaanlage wäre (Achtung Wortspiel) cool gewesen, aber unser Airbnb hat nur einen Deckenventilator und das auch noch direkt über dem Bett. Für mich kein Problem, aber wenn man mit Kasia reist, dann ist es manchmal nicht so einfach.
Frauen vs. Ventilatoren und der perfekte Luftstrom. Muss ich noch mehr sagen?
Auf jeden Fall wird es eine unruhige und heiße erste Nacht. Ich glaube, die Temperaturen sind nie unter 25 Grad gefallen und im Zimmer steht die Luft trotz offenem Fenster. Zum Glück haben wir eine Dusche mit erfrischend kühlem Wasser. Also nach dem Aufstehen erst mal duschen.
Zum Glück haben wir ab dem 2. Tag einen zusätzlichen Standventilator zur Verfügung und ab da geht es etwas besser. Natürlich gewöhnt sich der Körper auch zusätzlich noch an die Temperaturen.
Und ich schwitze lieber als zu frieren. Also alles gut! 😉
Hippie-Dorf genau richtig
Mazunte ist wirklich ein kleines Dorf. Eine Handvoll Straßen und das war’s. Aber es gibt genug Restaurants und Cafés.
Ein schöner Strand und auch wenn die Wellen ziemlich groß sind, kann man an einigen Stellen sehr gut baden, was wir in den nächsten Tagen auch ausgiebig tun werden. Für Surfer wahrscheinlich ein Traum.
In Mazunte bekommt man gleich ein bisschen Hippie-Feeling, weil viele Leute, vor allem Ausländer, auch wie Hippies rumlaufen. Das ist aber nie aufdringlich oder nervig. Mazunte hat meiner Meinung nach genau die richtige Mischung aus Hippie und normal, damit es mir gefällt.
Wobei ich sagen muss, dass ich hier Hippie und Spiritualität in einen Topf werfe, weil das für mich in eine Schublade gehört. Das mag oberflächlich sein, aber bei Themen, in denen man nicht so tief drin steckt, macht es das „Einordnen“ einfacher.
Unsere Tage bestehen im Großen und Ganzen daraus, lange zu schlafen, danach irgendwo nett zu frühstücken (unser Lieblingsrestaurant ist das Luz del Sol, leider haben wir es erst sehr spät entdeckt, da es nicht auf dem Weg zum Strand liegt) und am Strand spazieren zu gehen, später in der Unterkunft zu chillen und die Hitze auszusitzen und später am Abend wieder loszuziehen, um etwas zum Abendessen zu finden und die Atmosphäre im Allgemeinen aufzusaugen.
Für 2-3 Tage kaufen wir auch ein, was wir abends im Airbnb essen. Frisches Brot, Tomaten, Avocado, Olivenöl und so weiter. Sehr lecker, weil auch alles ganz frisch vom Markt kommt.
Oh und die Maracujas hier sind so süß. Immer noch etwas säuerlich, aber ich glaube, ich habe noch nie so süße Maracujas gegessen. Sooo lecker!
Vieles hier in Mazunte ist biologisch und lokal angebaut. Es gibt auch genügend vegane und vegetarische Möglichkeiten. Einige Läden sind sogar komplett vegan. Da merkt man schon, was für eine Kundschaft hier in Mazunte überwiegend unterwegs ist.
Das finde ich sehr angenehm, denn hier haben wir endlich mal genug Auswahl beim Essen. Wahrscheinlich sogar mehr als in Oaxaca, oder? Es ist zwar ein bisschen teurer, aber irgendwas ist ja immer.
Mazunte und vegan/vegetarisch passen auf jeden Fall gut zusammen. Love it!
In unserem Airbnb knüpfen wir auch Kontakte zu anderen Reisenden und tauschen uns Abend für Abend aus. Besonders mit einem deutschen Pärchen haben wir uns für ein paar Tage gut verstanden, da sie auch länger vor Ort sind. Das ist schön und macht Spaß.
Zum Punta Cometa
Punta Cometa ist der wohl bekannteste Aussichtspunkt in ganz Mazunte. Abend für Abend versammeln sich hier die Menschen, um den Sonnenuntergang zu beobachten.
Das machen wir auch an einem unserer Abende in Mazunte.
Man zahlt zwar etwas „Eintritt“ (10 MXN/Person, ~0,50 EUR/Person), aber solange das Geld für den Schutz der Natur verwendet wird, ist es in Ordnung.
Entlang des Weges sehen wir auch „Spuren“ der Arbeiten, z.B. neu gepflanzte Bäume usw., also alles okay.
Auch wenn es am Aussichtspunkt selbst ziemlich voll ist, so ist es doch gerade noch in Ordnung und man kann den Sonnenuntergang genießen. Es ist zwar bewölkt, so dass man die Sonne meistens gar nicht sieht, aber ab und zu kommt sie doch hinter den Wolken hervor und dann gibt es ein schönes Farbenspiel am Himmel und im Wasser.
Das kann man auf jeden Fall machen. Einmal zum Punta Cometa, wenn man in Mazunte ist, geht klar.
Trivia Wissen: Punta Cometa ist der südlichste Punkt der Provinz Oaxaca.
Die Laguna Ventanilla
An einem der Tage machen wir einen Ausflug zur Laguna Ventanilla. Dort soll es Krokodile und einige andere Tiere zu beobachten geben.
Wir nehmen das Colectivo, diesmal das richtige und keine Abzocke, man lernt ja dazu, und fahren bis zur letzten Kreuzung auf der Hauptstraße Richtung Ventanilla.
Den Rest des Weges müssen wir laufen, aber das ist gut so. Zum Glück ist es auch nicht zu heiß und die Sonne versteckt sich ab und zu hinter den Wolken. Wobei nicht zu heiß bedeutet, dass es nur 30 Grad sind und nicht 32 oder mehr. Ha ha!
In Ventanilla angekommen, gehen wir zum wohl einzigen Anbieter vor Ort und kaufen ein Ticket für eine Bootsfahrt mit einem Guide durch die Lagune. Alleine kann man die Lagune leider nicht erkunden, aber das ist wahrscheinlich auch besser so.
Da gerade eine andere Gruppe angekommen ist, geht es sofort los, denn wir sind genug, damit es sich für den Guide lohnt. Gutes Timing!
Die Bootsfahrt ist zwar nur sehr kurz, aber es gibt viel zu entdecken. Gleich nach dem Ablegen sieht man die ersten Krokodile.
So wie der Guide mit den Krokodilen umgeht und gezielt bestimmte Punkte in der Lagune ansteuert, wird schnell klar, dass diese Krokodile hier ständig anzutreffen sind. Ob sie auch gefüttert werden, weiß ich nicht.
Das ist interessant anzusehen. Krokodile sind schon eigenartige Geschöpfe, oder?
Interessant sind auch die Vögel, die wir beobachten können.
Ich wünschte nur, die Fahrt durch die Lagune hätte länger gedauert.
Wir halten dann noch an einer Art Farm auf einer der Inseln in der Lagune. Hier werden verschiedene Tiere aufgezogen, um sie später wieder in die Freiheit zu entlassen. Vom Krokodil bis zum Reh ist alles dabei.
Besonders interessant fand ich die Leguane.
Echt faszinierende Tiere!
Irgendwann geht es dann zurück zum Ausgangspunkt und die Tour ist zu Ende. Es war schön, aber wie gesagt, die reine Bootsfahrt durch die Lagune war mir zu kurz.
Wie auch immer, es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.
Wir schauen uns noch kurz am Strand von Ventanilla um und beobachten unter anderem, wie eine Gruppe von Menschen junge Schildkröten freilässt, damit sie ins Meer in die Freiheit krabbeln können.
Dabei werden sie nicht nur von uns beobachtet, sondern auch von den Geiern in der Umgebung, die genau wissen, was hier vor sich geht.
Denn die kleinen Schildkröten sind für sie ein gefundenes Fressen.
So muss einer der Verantwortlichen ständig auf der Hut sein und versuchen, die Geier zu vertreiben, wenn sie wieder einmal versuchen, eine der Schildkröten zu schnappen.
Einige schaffen es nicht, aber die meisten. Irgendwann sind sie im Meer.
Doch dort lauert die nächste Gefahr, denn die Möwen haben das gleiche Ziel wie die Geier an Land. Auch sie schnappen sich die kleinen Dinger und fressen sie genüsslich auf.
Das Leben einer so kleinen und jungen Schildkröte ist wirklich hart und gefährlich. Ich möchte bitte nicht als Schildkröte wiedergeboren werden.
Die Lebenserwartung erscheint mir zu niedrig. 🙁
Irgendwann brechen wir dann aber auf und der Rückweg verläuft ähnlich wie der Hinweg. Wir laufen zurück zur Hauptstraße und warten auf das nächste Colectivo, das uns nach Mazunte bringt.
Eine solche Fahrt mit dem Colectivo kostet übrigens 25 MXN/Person (~1,35 EUR/Person) und wird nach der ungefähren Länge der Strecke abgerechnet. Von Mazunte bis zur Kreuzung, an der wir aussteigen, sind es ca. 2,5 km.
Nackte Ärsche in Zipolite
Auf der Suche nach der besten Rückfahrtmöglichkeit nach Oaxaca verbringen wir auch einen Tag in Zipolite, nicht ahnend, dass hier am Strand dem Nacktbaden gefrönt wird.
Gut, das kann man machen. Jeder wie er will. Ich persönlich bin kein Fan davon und mag es nicht, wenn mir fremde Genitalien und hängende Ärsche vor die Augen kommen.
Nein, ich habe keine Fotos gemacht. 😉
Wer das mag, für den ist Zipolite der richtige Ort. Hier scheint es auch eine große Party- und Schwulenszene zu geben. Ich war etwas überrascht, das in Mexiko so öffentlich zu sehen, aber auch hier gilt: Jeder, wie er will. Ich brauche das nicht.
Zipolite ist also kein Ort für mich und wir beschränken uns auf einen Rundgang am Strand und über die Hauptstraße, immer auf der Suche nach einer Möglichkeit, Tickets für die Rückfahrt nach Oaxaca zu kaufen.
Diese finden wir auch und kaufen unsere Tickets gleich vor Ort. Sicher ist sicher. Damit wäre das geklärt und wir können die Mission als erfüllt abhaken. Sehr gut!
Und sonst so?
Tja, sonst passiert nicht viel mehr in Mazunte. Chillen ist unsere Hauptbeschäftigung hier und das ist auch gut so. Deshalb sind wir hergekommen.
Gut essen, im Meer baden und die Atmosphäre genießen. Was will man mehr?
Also lassen wir es uns gut gehen und laden unsere Batterien wieder auf.
Morgen geht es zurück nach Oaxaca, aber nur für eine Nacht, und von dort über Cancun nach Valladolid. Für diese Strecke ist es gut, ausgeruht und bei Kräften zu sein.
Mazunte hat uns beiden sehr gut gefallen. Hier kann man wunderbar entspannen und es hat genau die richtige Mischung aus Hippie-Vibes und Normalo.
Wenn du also in der Gegend bist und einen Chillout-Platz suchst, ist Mazunte auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Go for it!
CU Ingo.
PS: Mazunte erinnert mich übrigens sehr an Arugam Bay in Sri Lanka. Wahrscheinlich wegen der Atmosphäre. Wer also Arugam Bay kennt und mag, wird Mazunte sicher auch mögen und umgekehrt.
