Weltreise Step #129: Zurück in Seoul

Seoul P2 2023 Titel

:: 11.10.2023 bis 15.10.2023 – Seoul, Südkorea ::

Nach dem Abenteuer DMZ lasse ich es den Rest meiner Zeit in Seoul etwas ruhiger angehen. An einem der verbleibenden Tage arbeite ich wieder am Laptop. An den beiden anderen Tagen besuche ich noch einmal den legendären Gwangjang Market und den großen königlichen Palast Gyeongbokgung aus dem 14. Jahrhundert.

Sozusagen eine vertraute und eine neue Sehenswürdigkeit, denn der Gwangjang Markeet lag bei meinem ersten Besuch in Seoul praktisch vor meiner Haustür. Dafür ist der Gyeongbokgung Palast wohl eines der absoluten Highlights für jeden Südkorea– bzw. Seoul-Besucher.

Das Beste kommt zum Schluss, oder wie war das?

Der Gwangjang Market

Über den Gwangjang Market selbst brauche ich nicht mehr viel zu schreiben, das habe ich bereits in meinem Beitrag über Seoul getan, als ich das erste Mal hier war.

Der Markt ist einfach wahnsinnig vielfältig und auch nach dem 5. oder 6. Besuch entdecke ich immer noch neue Ecken und Dinge. Einfach toll!

An dieser Stelle werde ich einfach mal die Bilder sprechen lassen, oder?

So viel Trubel und Action hier, das kann auf Dauer schon stressig werden und ich weiß nicht, wie die Frauen in den Garküchen das auf Dauer aushalten mit all den Menschen. Aber für mich, der ich nur 1-2 Stunden hier bin, ist es gerade noch erträglich und macht einfach Spaß.

Man könnte hier noch viel mehr Zeit verbringen und noch viel mehr essen, als man es ohnehin schon tut. Auch Vegetarier finden hier nach einigem Suchen etwas. Nur Veganer werden es nicht leicht haben. Aber das gilt für die südkoreanische Küche im Allgemeinen.

Da es mit der veganen oder vegetarischen Ernährung manchmal schwieriger ist, bin ich auf Reisen eher so ein Pareto-Vegetarier. Das heißt, 80 Prozent der Zeit passt es und ich finde mit ein bisschen Aufwand etwas Leckeres vegetarisches oder sogar veganes. Dann wird das natürlich gegessen.

Aber die restlichen 20 Prozent, wo es wirklich schwierig und nervig wird, da lasse ich es dann und greife auch mal zum Burger mit Rindfleisch oder zu irgendwas mit Huhn oder Fisch. Nur Schweinefleisch vermeide ich mittlerweile eigentlich komplett, da komme ich irgendwie gar nicht mehr ran.

Meinen Besuch auf dem Gwangjang Market verbinde ich übrigens mit einem letzten Besuch in meinem absoluten Lieblingscafé. Ja, der aufmerksame Leser weiß es schon, es ist das „Tom N Tom„.

Leckere Brezeln essen und auch der Kaffee schmeckt hier richtig gut.

Ich gebe zu, dass ich in Südkorea süchtig nach Brezeln (sind aber aus Hefeteig hier und nicht wie die Brezeln in Deutschland) geworden bin. Aber mit Honig-Senf-Sauce schmecken die auch einfach nur verdammt gut.

Zum Abendessen gibt es etwas typisch Koreanisches. Das nennt sich Gimbap und ist im Prinzip wie Bibimbap, nur als Rolle. Von der Menge her meist etwas weniger als so eine Bibimbap-Schüssel, dafür aber praktischer zum Essen und vor allem zum Mitnehmen.

Ja, die Südkoreaner sind schon ganz schön clever. Love it!

Sehr lecker und oft ist Gimbap auch in einer vegetarischen Variante erhältlich.

Zwischendurch habe ich mal wieder die Desserts von McDonalds getestet Irgendwie habe ich die Marotte, dass ich in jedem Land, in dem es etwas anderes als Apfeltasche gibt, diese zu probieren. Sonst noch jemand mit so einer Macke?

Hier in Südkorea hat der Taro Pie sogar richtig gut geschmeckt, aber am Ende war er dann doch ein wenig zu süß.

Der Gyeongbokgung Palace

Das Beste kommt zum Schluss. Auf zum Königspalast Gyeongbokgung in Seoul!

Gleich am Eingang, noch vor der Kasse, habe ich Glück und direkt vor mir beginnt eine Prozession. Ich glaube, es ist eine Übung für die Wachablösung, die regelmäßig stattfindet.

Super interessant und wahrscheinlich noch mehr für mich, weil ich auch gerne diese koreanischen historischen Abenteuerfilme anschaue, wo während der alten Königsdynastien Kriege tobten und ein Held mit übernatürlichen Schwertkämpfen ganze Armeen besiegte.

Ist schon cool irgendwie, oder?

Nach dieser Vorführung kaufe ich mir eine Eintrittskarte (nur ~2,15 EUR, allgemein sind Eintrittspreise in Südkorea zumeist lobenswert günstig) und nehme mir locker 2 Stunden Zeit, um das gesamte Gelände zu erkunden.

Wow! Was es hier alles zu sehen gibt? Wahnsinn!

Auffällig ist, dass hier besonders viele Menschen in alten Trachten und schicken Kleidern, meist Südkoreaner, herumlaufen und teilweise ewig lange Fotosessions machen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Fotos sie am Ende des Tages haben und wie viele davon sie nie wieder anschauen werden.

Ich genieße auf jeden Fall meine Zeit hier und auch den Trubel. Es gibt so viel zu sehen. Seien es die Gebäude, die Natur oder die Menschen.

Aber irgendwann, nach 2-3 Stunden, habe auch ich genug gesehen und mache mich langsam auf den Weg vom Gyeongbokgung Palace in Richtung der Insadong Street. Da war ich schon, aber ich möchte noch ein letztes Mal die Straße entlang laufen.

Auf dem Weg dahin lasse ich mich treiben.

Und auch dieser Tag findet dann irgendwann sein Ende.

Gangnam Style vs. Bibellehrer

Das passte bisher nirgendwo hin, deshalb füge ich es an dieser Stelle ein.

An einem der Tage bin ich abends auch im Ganganm-Viertel vorbeigekommen. Nur so zum Spaß.

Es war interessant. Ziemlich modern, viele westliche Geschäfte und Restaurants. Ein ziemlicher Kontrast zu z.B. Dongdaemun, wo man sich fast wie in China fühlt. Gangnam erinnert mehr an westliche Großstädte.

Wer also eine Pause braucht und sich westlichen Genüssen hingeben möchte, ist in Gangnam genau richtig.

Und nicht mehr in Gangnam, sondern in der Nähe meines Hostels fand ich dann noch 2 große Kirchen. Man muss wissen, dass es in Südkorea relativ viele Kirchen gibt und man oft Prediger auf der Straße trifft oder so „Jünger“ in Anzügen, die mich immer an die Zeugen Jehovas erinnern.

Ich habe mich mit dem Thema nicht allzu sehr auseinandergesetzt, weil ich mich für Religion nicht so sehr interessiere und wenn, dann eher für das, was der Buddhismus zum Ausdruck bringt. Aber das ist eine andere Geschichte.

Lustigerweise traf ich im That House Hostel einen niederländischen Bibellehrer. Er lebt eigentlich schon ewig in Australien, ist aber anscheinend ständig in China unterwegs, um die Bibel zu lehren. In Südkorea macht er Urlaub, ist aber offenbar auch ständig auf der Suche nach Kirchen.

Wir haben uns die Tage über sehr nett unterhalten und vor allem hat er mir am Ende noch 2.000 WON (~1,40 EUR) gegeben, weil mein Bargeld sonst nicht für die letzte Fahrt mit der Metro zum Flughafen gereicht hätte. Das war sehr nett und hat mir einige Sorgen erspart.

Ein Dank geht hier raus an den netten Bibellehrer. 🙂

Mein Fazit zu Südkorea und Asien

Als Fazit zu Südkorea kann ich sagen, dass ich tatsächlich eine Weile gebraucht habe, um mich an das Land zu gewöhnen. Vor allem nach Japan war es schwer, einen Schritt zurückzugehen. Ich dachte immer, die Südkoreaner sind wie die Japaner, nur anders. Aber nein, die sind eher wie die Chinesen. Ich finde sogar, dass die Taiwaner den Japanern von der Mentalität her etwas ähnlicher sind als die Südkoreaner.

Es ist seltsam und macht territorial gesehen überhaupt keinen Sinn, aber das ist mein Gefühl, nachdem ich nun schon mehr als 3 Monate in diesen 3 Ländern verbracht habe.

Trotzdem hat mir Südkorea am Ende gut gefallen. Besonders Gyeongju hat mich mit seiner tollen Atmosphäre begeistert. Seoul und Busan sind unglaublich groß und vielfältig, aber auch laut und manchmal stressig. Da gefällt mir Gyeongju einfach besser.

Auch mit dem Essen konnte ich mich schließlich anfreunden, dank Bibimbap, Gimbap und dem einen oder anderen leckeren Ramen.

Ich habe auch versucht, so viel Kimchi wie möglich zu essen, und verdammt noch mal, es gibt hier in Südkorea sehr viele verschiedene Arten von Kimchi. Aber das Zeug ist oft so scharf, dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte und es nur noch ab und zu probiert habe. Ich glaube, ich bevorzuge eher den für den europäischen Gaumen angepassten Kimchi mit weniger Schärfe.

Also ist am Ende doch alles gut. Südkorea ist definitiv eine Reise wert. Aber wenn mich jemand fragt, wohin er als erstes in Asien (mal eingeschränkt auf die eher “westlich“ anmutenden asiatischen Länder) reisen soll und er hat nur 3-4 Wochen Zeit (Urlaub halt), dann würde ich ihm zuerst Taiwan oder Japan empfehlen und erst danach Südkorea.

Meine persönliche Vorliebe und Einschätzung. Nicht mehr und nicht weniger.

Das war es also mit meiner Zeit in Seoul, mit Südkorea und leider auch mit Asien insgesamt. 🙁

Ich war nun über ein Jahr auf dem asiatischen Kontinent unterwegs, mit einer Unterbrechung während meines einmonatigen Aufenthalts in Perth, Australien. Nach der Türkei war ich zuerst in Dubai und dann für ca. 8 Wochen in Sri Lanka. Sri Lanka ist wohl immer noch DIE Überraschung meiner bisherigen Reise und wahrscheinlich einer meiner Favoriten für eine baldige Rückkehr.

Danach ging es weiter nach Thailand, von dort aus in den Süden nach Malaysia, später dann nach Borneo, von dort aus nach Singapur und dann auch schon nach Bali (also Indonesien). Nach Bali habe ich die Asienpause in Perth eingelegt, was klimatisch eine sprichwörtliche Abkühlung war.

Danach ging es wieder zurück nach Indonesien, aber dieses Mal nach Sumatra und von dort aus nach Flores. Von dort auf die Philippinen und dann nach Taiwan. Taiwan war auch so eine sehr positive Überraschung.

Nach Taiwan ging es weiter nach Japan (Love it!) und schließlich hierher nach Südkorea. Wow! Was für eine Reise bis hierher. Ich kann kaum glauben, was ich bisher erlebt habe.

Aber irgendwann muss man Abschied nehmen, wenn man weiterziehen möchte. Und man kann nur zurückkommen, wenn man vorher gegangen ist.

Morgen packe ich meine Sachen und fliege nach Kanada. Genauer gesagt nach Vancouver. Eigentlich ist mein Ziel Mexiko, um dort meine beste Freundin und Travelbuddy zu treffen und das Land für ein paar Wochen zu erkunden.

Wenn ich allerdings schon dorthin fliege, es aber keine Direktflüge nach Mexiko gibt, ich also sowieso über die USA oder Kanada fliegen muss, dann mache ich das und verbinde das mit einem kleinen Stopover in Vancouver.

Gesagt, getan. Morgen geht es los. Neue Abenteuer warten auf mich. 🙂

CU Ingo.


Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen