Weltreise Step #124: In Busan, Südkorea

Busan 2023 Titel

:: 27.09.2023 bis 03.10.2023 – Busan, Südkorea ::

Warum ist Busan denn bitte so riesig? Ehrlich gesagt, als ich mich entschieden habe, hierher zu kommen, hatte ich keine Ahnung, dass die Stadt so groß ist. Ich fühle mich anfangs ein bisschen verloren, als ich das realisiere. Aber gut, jetzt bin ich nunmal hier und werde sehen, was es alles zu entdecken gibt.

Auf den ersten Blick ist Busan zu einem großen Teil eine moderne Stadt mit viiielen Hochhäusern.

So ist das Stadtbild oft geprägt von solchen Hochglanzfassaden und dazwischen verstecken sich die normalen Häuser. Auf jeden Fall beeindruckend, wenn auch nicht mein Lieblingsstadtbild.

Schon in meinem Stadtteil Seomyeon (eigentlich liegt mein Hostel im Stadtteil Busanjin-gu, aber die meiste Zeit bin ich in Seomyeon unterwegs) merke ich, wie voll die Straßen sind. Gefühlt ist es noch viel voller, als ich es die meiste Zeit in Japan erlebt habe. So viele Menschen. Wow!

Naja, vielleicht hätte ich mich nicht im Vergnügungs- und Ausgehviertel der Stadt niederlassen sollen. 😀

Die ersten zwei Tage habe ich mich dort herumgetrieben, einen Tag davon habe ich an meinem Laptop gearbeitet, und nur ein einziges Mal bin ich kurz zum Hauptbahnhof gefahren, um mir eine Fahrkarte zu kaufen. Jetzt weiß ich auch, wo ich aussteigen muss, um zum Hostel zu kommen, so dass es kein Problem ist, schnell mit der Metro hin- und herzufahren.

Ich nutze aber gleich die Gelegenheit, um mich in der Gegend vor dem Bahnhof ein wenig umzusehen.

Ganz nett hier, auch wenn ich überrascht war, dass es mittendrin einen kleinen Teil mit sehr offensichtlicher Prostitution gibt. Ich hätte gedacht, dass das in Südkorea eher abseits des normalen Trubels gemacht wird.

Nun gut, kein Problem. Bin ja erwachsen. 😀

Zum Abschluss dieses „Ich muss mein Ticket kaufen“-Ausflugs gehe ich in das Restaurant, das ich bei der Ankunft entdeckt habe, und esse zum ersten Mal Bibimbap. Ich entscheide mich natürlich für die vegetarische Variante mit Ei und zusätzlich einer geräucherten Makrele.

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Wow, war das lecker! Und so satt war ich danach, dass ich mich fast ins Hostel hätte rollen lassen können. Aber ich nehme die Metro und falle vollgefressen ins Bett.

Gamcheon Culture Village

Am nächsten Tag geht es ins Gamcheon Culture Village. Es ist ganz anders als das moderne Seomyeon mit seinen Hochhäusern.

Wieder etwas, das ich so in Südkorea nicht erwartet hätte. Sieht fast aus wie eine Favela in Rio, oder?

Aber hier ist es viel gemütlicher und 110 % sicher. Viele Menschen sind unterwegs und genießen den sonnigen Tag im Viertel mit schönen Ausblicken.

Offenbar sind die Südkoreaner ganz verrückt nach „Der kleine Prinz“. Hier gibt es gleich ein Themencafé und eine Statue, die über die Stadt blickt, wo die Leute Schlange stehen, um sich mit der Statue fotografieren zu lassen.

Da ich wie immer gerne auf mich im Bild verzichte, muss ich mich nicht anstellen und fotografiere einfach von der „falschen“ Seite, während sich zwei Schlangesteher abwechseln. Läuft!

Mir gefällt es hier. Es hat eine schöne, gemütliche Atmosphäre und alle sind gut drauf. Man fühlt sich wie im Urlaub.

Haedong Yonggungsa Temple

Ich weiß nicht mehr, warum, aber ich beschließe, noch am selben Tag zum Haedong Yonggungsa Tempel zu fahren, obwohl er fast am anderen Ende der Stadt liegt.

Nach über 90 Minuten Busfahrt durch Busan komme ich an und bin nach einem kurzen Fußmarsch schon wieder in einer ganz anderen Welt.

Der Haedong Yonggungsa Tempel liegt direkt am Meer und ist einfach nur wunderschön anzusehen, oder?

Leider sind hier sehr viele Leute und die Südkoreaner sind im Vergleich zu den Japanern überhaupt nicht leise und rücksichtsvoll, so dass das die Stimmung etwas trübt, aber ansonsten ist es toll.

Ich versuche, den Lärm auszublenden und den Tempel zu genießen.

Auf dem Weg zurück schaffe ich es noch, einen Abstecher zum Songjeong Beach zu machen.

Zum bekannteren Haeundae Beach schaffe ich es heute nicht mehr, das muss ich auf einen anderen Tag verschieben.

Der Haeundae Beach

Nach einem weiteren Arbeitstag am Laptop fahre ich zum besagten Haeundae Beach und mache eine kleine Wanderung entlang der Küste.

Diese kleinen Wanderwege (vielleicht 2 bis 3 km lang) sind keine Wanderwege im klassischen Sinne. Im Prinzip geht man die ganze Zeit auf einer Art Holzweg (man ist also auf dem Holzweg, ha ha lustig), was sehr bequem ist und man sollte nicht von Wandern sprechen. Es ist eher ein Spaziergang an der Küste entlang.

Trotzdem ist es auch hier schön und mit 22 Grad und Sonnenschein ist das Wetter perfekt.

In der Gegend um den Haeundae Beach (zumindest in einer Richtung, glaube ich, westlich davon) gibt es wieder unzählige Hochhäuser. Geschäfts- und Wohnviertel gehen hier fließend ineinander über.

Wahnsinn, was da an Glas- und Betonklötzen herumsteht.

Baden war ich am Haeundae Beach leider nicht, dafür waren mir die schon erwähnten 22 Grad und die Sonne nicht warm genug. Aber es war trotzdem schön dort und ich hätte nicht gedacht, dass man in Busan direkt in der Stadt so einen Strand hat.

Biff Street & Night Market

An einem der Tage mache ich mich auf den Weg zur Biff Street (Biff steht für das Busan International Film Festival). Dort angekommen stürze ich mich sofort in das Labyrinth der Street Food Stände und esse später an einem der Stände leckere Veggie Dumplings mit Kimchi.

Der Name Biff Street ist etwas merkwürdig, aber seit das Filmfestival hier in den 90er Jahren begann, scheint man die Straße(n) einfach umbenannt zu haben. Es gibt auch einen Biff Square. Bei meinem heutigen Besuch merkt man davon nicht viel und wenn es nicht überall wäre, wüsste ich nicht, dass es hier ein Filmfestival gibt.

Aber ich mag die Atmosphäre auf solchen Märkten und hier in Südkorea fühle ich mich zum ersten Mal an die wunderbaren Nachtmärkte in Thailand erinnert.

Der Jagalchi Fischmarkt

Wer Fischmärkte im Allgemeinen und verrückte (scheinbar essbare) Kuriositäten im Speziellen steht, der muss auf jeden Fall auf den Jagalchi-Fischmarkt kommen. Was ich hier gesehen habe, ist einfach nur verrückt.

Natürlich gibt es hier jede Menge Fisch, aber auch all die anderen Meerestiere, die man so kennt oder die man als Europäer eben eher nicht kennt.

Es ist verrückt, was es hier gibt und was die Menschen essen. Bei manchen Tieren denke ich eher an Außerirdische als an etwas von der Erde.

Und die größten Riesenkrabben, die ich je gesehen habe (nicht die auf dem Bild), waren auch hier. Spannweite über 2 Meter! Einfach verrückt.

Hier noch ein Video von diesen „Aliens“!

Wer traut sich zu das zu essen?

Geumgang Park & Seilbahn

Am letzten Tag geht es etwas abseits vom Trubel in den Geumgang Park. Dort gibt es eine Seilbahn, denn im Park gibt es auch einige ordentliche Berge. Die kann man erwandern oder mit der Seilbahn hinauffahren.

Aber bevor ich zur Seilbahn gehe, schaue ich mir noch einen Tempel im Park an.

Sehr schön, und da niemand da war, konnte ich in aller Ruhe dem Mönch (ich bin mir immer nicht sicher, ob alle Mönche wirklich Mönche sind oder ob es im Rang etwas über dem Mönch gibt) bei seinem Gebet zuhören, das er gerade vor sich hin sang.

Das war sooo schön beruhigend!

Danach gehe ich kurz zu einer Art Museum oder Haus der Kulturen, wie es, glaube ich, richtig heißt, denn von dort höre ich lautes Trommeln und Geschrei.

Als ich dort ankomme, sehe ich eine Gruppe von Leuten, die wild tanzen und trommeln, nur unterbrochen von einem anderen Instrument, das klingt wie diese Flöte, die die Schlangenbeschwörer benutzen. Wie heißt das noch mal?

Ich schaue eine ganze Weile zu und denke mir, die üben bestimmt für irgendwas. Denn ab und zu wird die Vorstellung unterbrochen und ein Mann redet mit den Leuten und die Leute reden untereinander über irgendetwas.

Das wird mir später von einem älteren Ehepaar bestätigt, das mich anspricht und fragt, woher ich komme. Wir unterhalten uns kurz und ich bin zunächst erstaunt, dass jemand in Südkorea so gut Englisch spricht und vor allem, dass ich als erste angesprochen werde. Normalerweise muss ich auf die Leute zugehen.

Es stellt sich heraus, dass es Südkoreaner sind, die aber schon vor Jahren nach Amerika ausgewandert sind (ich kann mich nicht mehr erinnern, ob es Florida oder Kalifornien war) und die jetzt einfach nur Urlaub in der Heimat machen.

Sie erklären mir ein bisschen das Ritual und wir reden ein wenig über die Reisen, die ich gemacht habe. Das war nett!

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Nachdem ich mich von den beiden verabschiedet habe, gehe ich aber nun zur Seilbahn und fahre den Berg hinauf.

Ich fahre relativ selten Seilbahn, deshalb ist es immer wieder faszinierend. Und wenn ich sehe, wie steil es hier hochgeht, bin ich irgendwie froh, dass ich mich diesmal gegen das Wandern entschieden habe. Ha ha!

Oben angekommen gibt es 2-3 Orte, die man zu Fuß erreichen kann.

Eines davon ist ein kleiner Tempel mit einem wunderschönen Garten.

Hier ist es angenehm ruhig und ein krasser Gegensatz zum lauten und etwas stressigen Busan unten.

Dann gehe ich noch auf eine Aussichtsplattform, um mir die Stadt von oben anzuschauen.

Wow! Was für ein Moloch. 😀

Ne ist schon beeindruckend, wie sie einfach eine Millionenstadt mit unzähligen Hochhäusern in die Berglandschaft zaubern und dann noch das Meer dazu.

Busan ist echt in Ordnung und es ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man in Südkorea ist.

Irgendwann fahre ich wieder mit der Seilbahn hinunter und suche mir meinen Weg zurück zum Hostel.

Und sonst so?

Auf dem Rückweg halte ich noch einmal bei meinem Lieblingsrestaurant für ein letztes Veggie Bibimbap.

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Sooo lecker! Das werde ich vermissen. Hoffentlich finde ich auf meinen weiteren Stationen in Südkorea ähnlich gute Bibimbaps.

Aber mit diesem letzten grandiosen Abendmahl endet auch schon wieder meine Zeit hier in Busan.

Es war sehr schön und ich kann auf jeden Fall empfehlen, einmal hierher zu kommen. Ja, die Stadt ist laut und kann auf Dauer etwas stressig werden, aber es gibt neben den Hotspots auch genügend Möglichkeiten, in ruhigere Ecken zu gehen und wieder etwas zu entspannen.

Der Geumgang Park beispielsweise ist perfekt, aber auch das Gamcheon Culture Village ist ein guter Ort dafür. Und in Busan kann man sogar an den Strand und ins Meer gehen, wenn man möchte.

Es gibt also viel zu entdecken und ich habe meine Zeit hier sehr genossen.

Morgen geht es weiter nach Gyeongju. Das ist die alte kaiserliche Hauptstadt. Ich habe gehört, dass es ein schönes Kontrastprogramm zu Seoul und Busan sein soll.

Also fahre ich morgen hin und schaue mir das wie immer in Ruhe an.

CU Ingo.


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