Weltreise Step #88: In Labuan Bajo & im Komodo Nationalpark

Labuan Bajo & Komodo 2023 Titel

:: 26.05.2023 bis 04.06.2023 – Labuan Bajo, Flores & Komodo, Indonesien ::

In Labuan Bajo angekommen, richte ich mich erst einmal im hervorragenden Seaesta Hostel ein und erkunde dann das kleine Städtchen. Überraschenderweise gibt es hier teilweise richtig breite Gehwege, die auch nicht an jeder Ecke zugeparkt sind. Wow! Dass ich so etwas noch einmal in Asien finden würde. Ich bin entzückt!

In Labuan Bajo

Schon deshalb gefällt mir Labuan Bajo, aber es gibt auch noch genug andere Ecken, in denen man viel entdecken kann. Überall ist Leben auf der Straße, wie es hier in Asien üblich ist.

Überraschenderweise gibt es in dem kleinen Ort auch einen Starbucks, der Arbeitsplatz ist also gesichert, obwohl ich auch sehr gut im Hostel arbeiten könnte. Aber der Kaffee ist dort nicht so toll, als einziger Makel.

Auch beim Essen gibt es in Labuan Bajo mehr als genug Auswahl. Neben typisch indonesischen Gerichten wie Nasi Goreng oder Nasi Kampung gibt es vor allem viel westliches Essen und das zu akzeptablen und nicht wie sonst extrem überteuerten Preisen. Man merkt, dass der Ort auf Touristen ausgerichtet ist, aber zum Glück spürt man das nicht so extrem.

Ich denke, das liegt daran, dass die Touristen die meiste Zeit die Ausflüge in die Umgebung und vor allem in den Komodo Nationalpark machen, so wie ich es auch geplant habe, und somit immer nur eine relativ überschaubare Anzahl den Ort „unsicher“ macht.

Meistens esse ich aber im Seaestra Hostel, die Preise sind dort ebenfalls akzeptabel und das Essen ist wirklich sehr lecker.

Hier kann man richtig Urlaub machen und nach meiner Rückkehr aus dem Komodo Nationalpark werde ich auch noch ein paar Tage hier verbringen. Leider schaffe ich es nicht, eine ganze Woche zu bleiben, da das Hostel regelmäßig ausgebucht ist und ich eigentlich vorhatte, hier auf Flores noch ein wenig ins Landesinnere zu fahren, was aber aus anderen Gründen nicht geklappt hat.

So bin ich für ein paar Tage in das Komodo Indah Hostel umgezogen, was zwar ganz gut war, aber keine Konkurrenz zum Seaesta Hostel darstellt. Als Notlösung kann ich es aber empfehlen. Es liegt direkt an der Hauptstraße, ist günstig und direkt am Eingang gibt es eine kleine Kaffeebar namens Döbeln.

Ja, richtig gelesen. Ich habe mich auch gewundert. Wie sich herausstellte, ist der Besitzer Deutscher und ich vermute, er kommt aus Döbeln. Nachfragen konnte ich nicht, da er nicht vor Ort war. Aber der Kaffee war ganz gut und vor allem der Espresso mit Kokosmilch und Kokoseis war richtig gut, wenn auch nicht ganz billig.

Der Komodo Nationalpark

Aber der eigentliche Grund, warum ich in Labuan Bajo bin, ist, dass ich mit Captain Komodo (es gibt viele Anbieter, aber Captain Komodo hat ein schönes altes Holzboot, rechtzeitig buchen ist ratsam) eine Tour in den Komodo Nationalpark und zu den umliegenden Inseln machen möchte.

Ziel ist es, im kristallklaren Wasser zu schnorcheln und hoffentlich viele schöne Korallen, Fische, Schildkröten oder größere Tiere wie Mantas oder Delphine zu sehen. Natürlich steht auch ein Besuch der Insel Komodo auf dem Programm, um hoffentlich die großen und urtümlichen Komodo Dragons zu sehen.

Also geht es eines Morgens früh hinunter zum Hafen und für drei Tage aufs Schiff. Das Abenteuer kann beginnen.

Gleich am ersten Tag bekommt man einen Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Wie gesagt, kristallklares Wasser und wunderschöne Ausblicke von einer der Inseln hinunter auf das blaue Meer.

Während Alcira, so heißt unser Boot nämlich, uns von einem Highlight zum nächsten schippert, gibt es immer wieder leckeres Essen oder Snacks. Da kann man wirklich nicht meckern.

Leider habe ich vergessen, davon Fotos zu machen. War wohl immer zu hungrig. 😀

Am Ende des ersten Tages fahren wir zu einem rosafarbenen Felsen, der besonders auffällig leuchtet, wenn die Sonne tief steht. Natürlich hat uns unser Guide erklärt, woraus dieser Fels besteht, aber ich war wie immer unaufmerksam. Wie in der Schule. Ha ha.

Den Sonnenuntergang haben wir dann an Bord der Alcira genossen.

Nach dem Abendessen geht es für mich direkt ins Bett, denn morgen wollen wir schon vor Tagesanbruch starten, um auf einer der Inseln den Sonnenaufgang vom Gipfel aus zu erleben.

Das ist zwar nicht meine Zeit, aber einmal geht das schon. Und was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt!

Natürlich waren wir nicht alleine, wie man von den Fotos vielleicht annehmen könnte, und es war schon sehr touristisch, aber so ist das nun mal mit den besonders schönen Orten, oder?

Trotzdem war es schön und wenn man sich etwas Zeit nahm, konnte man auch mal ein Foto machen, ohne die Touristenmassen im Bild zu haben.

Später an diesem Tag fuhren wir auf die Insel Komodo, um die Komodo Dragons zu sehen.

Auf der Fahrt dorthin versuchte unser Guide uns zu suggerieren, dass wir die Wahl hätten zwischen dem Komodo Village und seiner Umgebung oder einer längeren Wanderung durch den Wald.

Obwohl wir uns für die Wanderung durch den Wald entschieden haben, sind wir dann doch im Komodo Village und der näheren Umgebung gelandet.

Ich gehe einfach davon aus, dass man dort weiß, wo ein paar der Komodo Dragons sind und so den Touristen das „Highlight“ garantieren kann. Im Wald, wenn es diese Möglichkeit überhaupt gibt und nicht alles nur eine schlechte Show war, ist das Risiko wohl zu groß, keine Komodo Dragons zu finden und somit enttäuschte Touristen zu haben.

Dieser Teil der Captain Komodo Tour hat mir am wenigsten gefallen. Denn im Komodo Village sitzen wir eine ganze Weile am Eingang, wo man ein Ticket für den Nationalpark kaufen muss, das immerhin 500.000 IDR (~31 EUR) kostet, und natürlich gibt es dort genügend Händler, die einem Souvenirs verkaufen wollen. Nervig!

Aber naja, es kann ja nicht immer alles toll sein.

Die Komodo Dragons

Irgendwann ging es dann zum Glück los und obwohl es anscheinend wieder die Wahl zwischen einem kurzen, mittleren und langen Weg gegeben haben soll, wurden wir auf den mittleren Weg „delegiert“. Es ist schon ziemlich offensichtlich, dass sie dir die Wahl nur suggerieren, dich aber genau zu einem Punkt abseits des Dorfes führen wollen.

Immerhin sehe ich die Komodo Dragons endlich mit eigenen Augen.

Wow! Echt beeindruckend.

Wir dürfen ca. 10-15 Minuten dort bleiben, Fotos machen und die Tiere beobachten.

Das ist schon cool, auch wenn man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass die Komodo Dragons dort gezielt gehalten werden, um den Touristen ihr „Highlight“ zu garantieren.

Es würde mich nicht wundern, wenn sie sogar angefüttert werden, damit sie in der Region bleiben. Das Ganze hat leider ein Geschmäckle, wie man so schön sagt.

Danach geht es zurück nach Komodo Village und auf dem Weg dorthin halten wir, man ahnt es schon fast, wieder an einer Stelle mit vielen Souvenirhändlern. Argh!

Ich verstehe ja, dass die Leute Geld verdienen müssen, aber auf diese Art und Weise wird das meiner Meinung nach nur bedingt funktionieren.

Immerhin gibt es hier auch ein paar Händler, die etwas zu trinken oder zu essen anbieten. Das ist dann schon eher etwas, um den Leuten ein bisschen Geld zukommen zu lassen.

Aber genug gemeckert. Es war trotzdem schön, die Komodo Dragons mal live gesehen zu haben und der Rest der Captain Komodo Tour war dafür wunderschön.

Denn was man hier leider nicht sieht, zwischendurch halten wir immer wieder zum Schnorcheln an. Davon habe ich jedoch keine Fotos, weil mir die entsprechende Ausrüstung fehlt.

Also einfach hier an der Stelle ein paar herrliche Korallen und viele bunte Fische vorstellen. Ach und ich konnte auch 2 Schildkröten länger beobachten. Eine davon schwamm tatsächlich nur wenige Zentimeter an meinem Gesicht vorbei. Ich habe mich in der Situation echt erschrocken, aber es war toll!

Zum ersten Mal mit Schildkröten im Meer schwimmen. Bucket List Item! 🙂

Leider keine Mantas

Leider haben wir auf unserer Tour keine Mantas gesehen. Am Abend des 2. Tages suchten wir etwas länger am sogenannten Mantas Point, hatten aber kein Glück. Und am Morgen des 3. Tages startete unser Guide einen weiteren Versuch, aber auch hier hatten wir kein Glück.

So ist das eben. Die Natur lässt sich nicht planen. Das Bucket List Item bleibt also noch ein wenig länger offen.

Was man auch nicht planen kann, ist, wann man sich den Magen verdirbt. Denn dass man auf einer Weltreise irgendwann Magenprobleme bekommt, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Mich hat es ausgerechnet am zweiten Tag auf dem Schiff erwischt und von da an war es eine Gratwanderung zwischen aktiven Unternehmungen und ausgedehnten Toilettenbesuchen. Ich erspare euch die Details, aber lustig war es nicht.

An Tag 3 ging es dann gemütlich zurück Richtung Labuan Bajo und wir machten noch einen Stopp auf einer dieser typischen Trauminseln. Okay, Trauminsel, aber nur wenn man von der leider allgegenwärtigen Verschmutzung durch Plastik aller Art absieht.

Denn das ist leider ein Problem in ganz Asien und auch hier. Sie sagen zwar, dass sie die Strände regelmäßig säubern, aber im Komodo Nationalpark sollten sie ihre Bemühungen wirklich intensivieren. Immerhin kassieren sie von jedem Besucher über 30 Euro und ich schätze, dass es hier Hunderte von Besuchern am Tag gibt. Da kommt eine Menge Geld zusammen.

Später habe ich erfahren, dass die alte Firma, die den Komodo Nationalpark betrieben hat, viel Kritik einstecken musste, weil sie nichts wirklich vorangebracht hat, sondern nur abkassiert hat. Als sie dann noch dreisterweise die Preise erhöhen wollten, gab es große Proteste der Einheimischen. Diese haben dazu geführt, dass es jetzt anscheinend eine neue Betreiberfirma gibt, die mit den alten Preisen weitermacht und mehr Fürsorge versprochen hat.

Ich bin gespannt, ob da was dran ist oder ob das Geld wieder irgendwo versackt.

Aber gut, hier noch ein paar Impressionen vom letzten Stopp, denn wenn man mal von der Plastikproblematik absieht, war es schon ein traumhafter Ort.

Hier lässt es sich aushalten, oder?

Danach ging es wie gesagt gemütlich zurück nach Labuan Bajo und meine schöne Tour mit Captain Komodo war zu Ende. Bis auf ein paar Kleinigkeiten war es wirklich toll und ich kann den Anbieter auf jeden Fall weiterempfehlen.

Für die 3-tägige Tour inkl. Verpflegung, aber ohne Eintritt in den Nationalpark habe ich insgesamt 3.300.000 IDR (~200 EUR) bezahlt. Es war es auf jeden Fall wert und ein schönes Erlebnis auf dem alten Holzboot.

In Labuan Bajo gibt es unzählige Anbieter für 1, 2, 3 oder mehr Tagestouren und für jede Preisklasse. Auch wenn man nichts im Voraus gebucht hat, findet man hier immer etwas für sich.

Mein Fazit

Ich habe meine Zeit in Labuan Bajo und dem Komodo Nationalpark wirklich genossen und selbst eine heftige Magenverstimmung konnte mir die Freude daran nicht nehmen.

Ich werde auf jeden Fall noch einmal hierher zurückkehren. Dann geht es aber mit Sicherheit erstmal ins Landesinnere, um den Rest der Insel Flores etwas näher kennenzulernen. Darauf freue ich mich schon, auch wenn ich jetzt noch nicht weiß, wann das passieren wird.

CU Ingo.


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