Ho-Chi-Minh-Stadt: Die Stadt der Millionen Mopeds

Ho-Chi-Minh-Stadt - Titelbild

Vietnam ist eine Herausforderung für alle Sinne. Das Land knackt, knattert, lärmt und hupt ohne jeglichen Unterlass.

An unserem ersten Abend in Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon, haben wir beschlossen, die Umgebung zu Fuß zu erkunden. Das tun wir doch immer und sind in jeder Stadt, ob New York, Bangkok oder Barcelona zu Fuß gegangen. Jedoch jede paar Meter wurden wir angesprochen, ob wir ein Moped-Taxi wollen. Auf unsere Antwort, dass wir lieber zu Fuß gehen, wurden wir immer herzlich belächelt.

Ich erinnere mich sogar, dass nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen sind, gefragt wurden, ob wir so ein Grabbike-Taxi, ja Grabtaxi bietet auch Bike Rides an, zu unserem Hotel nehmen möchten. Und wir, voll mit beiden Rücksäcken vorne und hinten beladen, dachten, dass der Mopedfahrer mit uns Spaß macht. Mittlerweile wissen wir, was man so alles mit einem kleinen Roller transportieren kann. 😀

Nach wenigen Minuten in der Stadt, hatten wir nun die Reaktionen auf zu Fuß gehen verstanden. Denn in Ho-Chi-Minh-Stadt geht man scheinbar nicht zu Fuß.

Die Gehwege sind so ziemlich für alles da. Für Garküchen. Für Straßenverkäufer. Für unzählige parkende Mopeds. Sogar zum Schlafen sind sie da. Da bleibt für Fußgänger kaum Platz und man muss sehr häufig auf die Straße ausweichen.

Der Verkehr in Ho-Chi-Minh-Stadt

Die nächste große Herausforderung für frische Vietnam-Reisende ist die gewöhnliche Überquerung einer Straße.

In Deutschland gibt es Ampeln. In Städten wie New York und Barcelona gibt es Unterführungen. Und in Vietnam gibt es … korrekt! Mopeds. Hunderte! Pro Minute! Und sie befahren jeden noch so schmalen Weg und Steg und in beide Richtungen.

Und sie fahren und fahren und fahren. Gern zehn bis zwanzig nebeneinander und kaum eine Lücke dazwischen.

Ho-Chi-Minh-Stadt März 2018

Die einzige Möglichkeit, die Straße zu überqueren, ist … einfach mal losgehen. Langsam, gleichmäßig und ohne zu stoppen!

Bitte niemals panisch zur Seite springen und auf gar keinen Fall zurückgehen oder abrupt stehen bleiben. Und auch bitte nicht versuchen zu rennen. Erstaunlich? Ja, sehr!

Aber es funktioniert. Und wie! Das wilde Verkehrsgewusel wird auf eine hypnotische Art um dich herum fließen. Ein Verkehr voller Magie. Trotzdem kostet das alles große Überwindung und das jedes Mal aufs Neue.

Ho-Chi-Minh-Stadt, der Anfang unserer Vietnamreise

Hier also werden wir unsere ca. 3-wöchige Tour mit dem Zug durch Vietnam starten.

Es ist eine Art des Reisens durch Vietnam, die fast jeder Backpacker oder auch der ein oder andere Gelegenheitsreisende macht. Quer durchs Land, ob von Nord nach Süd oder von Süd nach Nord. Egal wie rum, wird das ganze Land per Schiene befahren.

Da es unsere erste Reise nach Südostasien ist, haben wir uns vorgenommen, etwas mehr Zeit in den Metropolen zu verbringen. Einfach, um das rasende Herz der Städte schlagen zu hören und den Geist auf sich wirken zu lassen. Die pulsierende Ader, die Menschen, aufnehmen zu können. Diese Millionenmetropolen einfach fühlen.

Die tägliche Erfahrung lehrt, dass diejenigen, welche viel Reisen, an Urteilskraft gewinnen,
dass die Gewohnheit, fremde Völker, Sitten und Gebräuche zu beobachten,
den Kreis ihrer Ideen erweitert und sie von manchen Vorurteilen befreit.

François Pierre Guillaume Guizot

Ho-Chi-Minh-Stadt hat uns tatsächlich beeindruckt, von der ersten Stunde an in jeder Hinsicht.

Das War Remnants Museum

Unser erstes Ziel war gut überlegt und ausgesucht. Gleich zu Beginn haben wir das sogenannte Kriegsopfermuseum, das War Remnants Museum besucht. Wir dachten, dass das der beste Einstieg ist, sich mit der Geschichte des Volkes und seines Leidens über mehrere Jahrzehnte, etwas tiefgründiger vertraut zu machen.

Das meist besuchte Museum in Ho-Chi-Minh-Stadt, das War Remnants Museum, zeigt auf eine bewegende Art und Weise das brutale Vorgehen zumeist amerikanischer und französischer Streitkräfte während der vielen Kriegsjahrzehnte in Vietnam, so auch dem Indochinakrieg und speziell dem Vietnamkrieg.

Was in der westlichen Welt nur zu einem gewissen Grad bekannt ist und vielleicht langsam in Vergessenheit gerät, wird hier sehr deutlich und ausführlich dargestellt und ist mit zahlreichen Beschreibungen in englischer Sprache und authentischen Fotografien zum Ausdruck gebracht.

Die Darstellungen können möglicherweise als etwas einseitig und leicht propagandistisch interpretiert und wahrgenommen werden. Jedoch handelt sich hier um authentisches Material, wahrheitsgemäße Beschreibungen und auch Fotografien, Plakate, gepanzerte Fahrzeuge und Überreste von Bomben. Es werden auch die herrschenden Verhältnisse in französischen und südvietnamesischen Gefängnissen gezeigt.

Besonders schockierend sind die Bilder vom grausamen und skrupellosen Einsatz von experimentellen Waffen wie Napalm und dem Entlaubungsmittel Agent Orange. In detaillierten Bildern von Kindern und anderen Zivillisten wird dargestellt, wie diese zu Opfern des Krieges wurden. Verstörend, schlimm und unendlich traurig sind diese Bilder und die Geschichten, die dort auf euch warten.

Bis 1971 wurden 80 Millionen Liter von Agent Orange versprüht. Mehrere Millionen Tonnen Bomben fielen auf den Boden von Vietnam, Kambodscha und Laos. Das Massaker von May Lai wird ebenfalls näher beleuchtet.

Dieser Ort und das ganze neue Wissen und die erschütternden Bildaufnahmen darüber haben uns sehr mitgenommen. Der Krieg hat nicht nur Vietnam, sondern auch große Teile Asiens und vielleicht die gesamte Welt für immer verändert.

Das War Remnants Museum befindet sich in der 28 Vo Van Tan, Ward 6, Distrikt 6. Der Eintritt kostet nur 40.000,- VND (VND = Vietnamesische Dong) pro Person, was aktuell umgerechnet ca. 1,43,- EUR sind. Das Museum ist von 7:30 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.

Unserer Meinung nach ist der Besuch ein Pflichtprogramm jedes Reisenden, der nach Ho-Chi-Minh-Stadt kommt.

Zur Information, der Umrechnungskurs ist ca. 1,- EUR = 28.000,- VND (Stand Anfang März 2018). In Vietnam wird man somit sehr schnell zum Multimillionär! 😉

Ho-Chi-Minh-Stadt März 2018

Und dann folgte eine Wanderung durch Ho-Chi-Minh-Stadt und ihre Schätze.

Und ja, wir sind zu Fuß unterwegs.

Der Wiedervereinigungspalast

Der Wiedervereinigungspalast ist das Wahrzeichen der Ho-Chi-Minh-Stadt und der besondere Ort, an dem das Ende des Vietnamkrieges besiegelt wurde, indem ein nordvietnamesischer Panzer die Tore des Palastes am 30. April 1975 durchbrochen hat.

Während des Vietnamkrieges galt der Palast als Residenz und Arbeitsplatz des Präsidenten Südvietnams.

Heute steht der Palast allen offen, sei es als Touristenattraktion oder als Treffpunkt für Kriegsveteranen bei Anlässen wie dem Wiedervereinigungstag am 30. April.

Für viele Vietnamesen, auch die junge Generation, die den Vietnamkrieg nicht direkt miterlebt hat, gilt der Palast als ein Kriegsdenkmal und Siegessymbol, auf das sie stolz blicken.

Die Ho-Chi-Minh City Hall

Das prunkvolle Gebäude, das heutige Rathaus, wurde zwischen 1901 und 1908 im französischen Kolonialstil erbaut und erinnert in seiner Architektur stark an europäische Schlösser. Der frühere Regierungssitz der Kolonialmacht trug den Namen Hotel de Ville. Je nach Geschichte und Zweck der Nutzung wurde der Name geändert und angepasst.

Seit 1975 heißt das elegante Gebäude Ho-Chi-Minh-City People’s Committee und beherbergt heute das Volkskomitee der Stadt. Eine Besichtigung von innen ist leider nicht möglich, dafür kann man den Prachtbau vom umliegenden Rathauspark bewundern.

Municipal Theatre, das Opernhaus Saigons

So wie viele Einrichtungen der Stadt wurde auch das Opernhaus in alter französischen Architektur zur Kolonialzeit gebaut. Es ist bereits mehr als 100 Jahre alt.

Die Entstehung des wunderschönen Hauses wurde auf zwischen 1898 und 1900 datiert. Das Opernhaus wurde im gotischen Architekturstil von französischen Architekten mit vietnamesischen Baumaterialien erschaffen. Ich habe gelesen, dass die Inspiration für dieses Bauwerk die Theater Opéra Garnier und das Petit Palais in Paris gewesen sein sollen. Und ich muss sagen, voll gelungen.

1944 wurde das Opernhaus bombardiert und schwer beschädigt, jedoch konnten die Restauratoren dieses Bauwerk endgültig 1998 komplett originalgetreu wiederherstellen. Sogar die Skulpturen außerhalb, auf der Fassade und dem Dach wurden wiederaufgebaut. Ein wunderschönes Bauwerk.

Leider konnten wir das tolle Opernhaus nicht von innen besichtigen, weil zu der Zeit unseres Besuches eine Aufführung und danach auch Proben stattgefunden haben und das Haus war dadurch für die Besucher in der Zeit geschlossen.

Ho-Chi-Minh-Stadt März 2018

Jedoch einen Blick auf den Eingangsbereich und ein Foto durch die geschlossene Glastür ist mir gestattet gewesen. 😉

Das Hauptpostamt

Das nächste imposante Bauwerk aus der französischen Kolonialzeit ist das Hauptpostamt der Stadt. Es wurde zwischen 1886 und 1891 unter der Federführung von Gustave Eiffel, des Schöpfers des Pariser Eiffel-Turms, erbaut. Der Baustil vereint Einflüsse aus Gotik, Renaissance und dem typischen französischen Kolonialstil.

Schon nach dem Betreten der Eingangshalle begibt man sich auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Ihre antiken Möbel, die enorm hohen und verzierten Decken und die seit der Kolonialzeit unveränderten Telefonkabinen unterstreichen den besonderen Charakter und Charme des Gebäudes.

Sehr auffällig ist auch ein übergroßes Bild von Ho Chi Minh. Dieses dient als beliebtes Fotomotiv, so auch für uns.

Die Notre-Dame Cathedral Basilica of Saigon

Eine der wohl ungewöhnlichsten und selteneren Sakralbauten in der asiatischen Kulturlandschaft ist die zwischen 1863 und 1880 durch französischen Kolonisten aus rotem Backstein erbaute Kirche Cathédrale Notre-Dame de Saigon.

Sie hat zwei Glockentürme von ca. 60 Metern Höhe. Im Baustil kombiniert den romanischen mit dem gotischen Stil wurde der Pariser Notre-Dame Cathédrale nachgebaut. Das Hauptschiff der Kirche ist 91 Meter lang, ca. 35 Meter breit und 21 Meter hoch.

Leider konnten wir die bemerkenswerte Kathedrale nicht von innen besichtigen, da grade Renovierungsarbeiten auf Hochtouren laufen. Während der Arbeiten ist eine Besichtigung nicht gestattet. Der gesamte Eingang auf das Kirchengelände und das Innere war somit gesperrt.

Ich habe gelesen, dass sich in den beiden Türmen insgesamt sechs Glocken aus Bronze befinden, die Sol, La, Si, Do, Re und Mi heißen. Sol ist die größte Glocke. Ihre Töne schlagen nur einmal im Jahr zum Jahreswechsel nach dem Mondkalender. Danach ertönen alle sechs Glocken.

Eine interessante Besonderheit gibt es noch in der Bauart im Inneren der Kirche. In dem Kirchenraum befinden sich 12 quadratischen Säulen, die die zwölf Apostel symbolisieren sollen.

Der vollständige Name der Kirche soll lauten (freie Übersetzung): Kathedrale Basilika unserer Lieben Frau von der unbefleckten Empfängnis

Ben Thanh Market

Und ja, wir sind immer noch zu Fuß unterwegs und immer noch ist es der erste Tag. 🙂

Wir wären nicht wir, wenn wir nicht einen sehr erlebnisreichen und megaintensiven Tag beim Besuch eines Marktes ausklingen lassen würden. Diesmal ging es in den Ben Thanh Market.

Für uns ist das mittlerweile schon die zigste Markthalle, die wir auf dieser Reise besuchen. Aber diesmal ist es anders, weder aufregend noch interessant. Im Gegenteil, denn diese Markthalle, so bunt in den angebotenen Waren und typisch laut sie auch sein mag, ist vollkommen und nur auf Touristen eingestellt.

Man hat das Gefühl, dass es keine einheimische Markthalle mehr ist. Das merkt man sofort am ersten Stand, wo die ersten Waren an uns schon verkauft werden wollten und man wird auf jedem nächsten Stand und von jedem Verkäufer sofort angesprochen und leider wird hier nicht mehr so schnell lockergelassen.

Wir empfanden diese Atmosphäre als sehr penetrant und teils auch recht unhöflich. Die Handelnden wollten um jeden Preis an uns etwas verkaufen.

Nach einer Viertelstunde haben wir diesen Ort verlassen. Es war uns zu anstrengend. Es ist von uns ganz eindeutig und einstimmig keine Empfehlung!

Eine Ausnahme wäre eventuell, wenn man wirklich etwas kaufen möchte und muss, wie z. B. günstige, aber wohl nachgemachte Markenware. Die Qualität war für den Preis zumeist richtig gut.

Das Saigon Skydeck. Ein Blick auf die Dächer von Ho-Chi-Minh-Stadt.

Das momentan höchste Gebäude, der Bitexco Financial Tower mit dem Saigon Skydeck, bietet die beste Aussicht über die Dächer der beliebten Ho-Chi-Minh-Stadt sowie auf den mächtigen Saigon River.

Das sehr charakteristische und moderne Gebäude ist 262,5 Meter hoch und besteht aus 68 Stockwerken, die zahlreiche Büros, Shops, Restaurants, Bars, Cafés beherbergen. Darüber hinaus befindet sich dort ein modernes Kino sowie ein Hubschrauberlandeplatz.

Es gibt auch Treppen, die zumindest ab und zu benutzt werden, besonders wohl zum jährlichem Event Bitexco Vertical Run, wo Teilnehmer aus ganzer Welt von der Lobby im Erdgeschoss zur Aussichtsplattform über 1.000 Stufen hinauflaufen. Es gab sogar einen Deutschen, der unter knapp 5 Minuten (genau 4 Minuten und 51 Sekunden) den Rekord aufgestellt hat.

Der Tower sowie das Skydeck sind täglich für Besucher von 9:30 bis 21:30 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 200.000,- VDN pro Person. Das sind umgerechnet ca. 7,- EUR.

Das Aussichtsdeck ist in der kreisförmigen Plattform rings herum möglich und frei zugänglich. Jedoch ist dieses Skydeck komplett verglast. Das empfanden wir als großen Nachteil.

Die Glasscheiben waren ziemlich verschmutzt und sind zusätzlich zu großen Teilen mit einer gepunkteten Folie beklebt. Wir sind im Hellen vor Sonnenuntergang heraufgefahren. Neee wir haben uns diesmal gegen die Treppen entschieden … nächstes Mal, versprochen 😀 … und erst im Dunklen haben wir die Aussichtsplattform wieder verlassen.

Ja, den Sonnenuntergang haben wir von oben verfolgt. Leider war es diesmal ziemlich diesig, sodass die Helligkeit einfach in die Dunkelheit überging. Es war wenig spektakulär oder beeindruckend. Uns hat die eingeschränkte Aussicht nicht gefallen, weil was noch dazu kam, es waren die störenden und sich im Glas gespiegelten Neonlichter des Innenraumes des Decks.

Eine Anmerkung sei erlaubt. Die beste Aussichtsplattform, die wir jeweils betreten haben, ist das New Yorker Empire State Building. Unschlagbar.

Hiermit schließen wir dann endlich den ersten und sehr gelungenen Tag in Ho-Chi-Minh-Stadt ab. Es war eine intensive Zeit, mit beeindruckenden Erlebnissen und mit mehreren Kilometern in den Beinen.

Es beginnt Tag 2. Und wir sind immer noch zu Fuß durch Ho-Chi-Minh-Stadt unterwegs.

Emperor Jade Pagoda, auch genannt Chua Ngoc Hoang oder Phuoc Hai Tu

Wir mögen sehr die kulturellen und sakralen Bauwerke eines Landes besichtigen, ob Tempeln, Kirchen oder auch Friedhöfe. Sie geben uns einen guten Einblick in die lokale Kultur und die Tradition eines Volkes.

Und Südostasien ist reich daran, genauso vielfältig und bunt in ihren Kunstwerken und im Baustil.

In Ho-Chi-Minh-Stadt haben wir uns die Emperor Jade Pagoda ausgesucht. Ihr Name klingt prächtig, wirkt allerdings von außen eher unscheinbar.

Und, obwohl sie sich im Distrikt 1 befindet, ist diese ziemlich gut versteckt in den umliegenden Wohnhäusern integriert und von alten und ausgewachsenen Bäumen umgeben.

In dem Eingangshof befindet sich ein Teich, in dem hunderte von Schildkröten schwimmen. Schildkröten repräsentieren in der asiatischen Kultur Langlebigkeit und gelten hier in Vietnam als Symbol für Glück. Diese Pagoda wird auch Pagode der Schildkröten genannt.

Es ist eine taoistische Pagode gebaut durch die kantonesische chinesische Gemeinschaft in den Jahren 1892 bis 1909. Dieser Tempel ist verschiedenen Götter, Taoisten und Buddhisten der China-Vietnam-Kultur gewidmet.

Dieser Tempel der Stadt ist immer voll von gläubigen Menschen, die mit hunderten Weihrauchstäbchen und Opfergaben dem Jadekaiser, den Göttern und den martialischen Wächtern die Ehre erweisen und für Wohlstand und Reichtum für sich und ihre Familien beten.

Die sehr dunklen Farben schaffen eine ziemlich düsterste Atmosphäre in den Innenräumen.

Der Hauptaltar besteht aus einer 4 Meter hohen Götterstatue, die in ihrer Panzerung aus Stahl ebenfalls düster und schon fast bösartig wirkte.

Die Tempel in Vietnam sind voll von verschiedenen Gottheiten, die die Gläubigen vor Unglück schützen oder ihnen helfen, ihre Ziele zu erreichen, aber auch mit Bestrafung drohen.

Ich habe mir ein wenig Zeit dort genommen, den Betenden zugesehen und danach auch darüber einiges gelesen. Man legt etwas Geld in die Kiste neben der Skulptur, reibt das Innere der Hand der Gottesstatue mit einem Stück roten Papier ein und läuft dann ein paar Mal um die Skulptur herum, während man eine brennende Kerze in der Hand hält.

In Vietnam glaubt man, dass man nach einem solchen Ritual reicher wird.

Das ist nur ein Beispiel. Das Land verfügt über unzählige Rituale, Sitten und Gebräuche. Der heiligste Körperteil ist übrigens der Kopf und darf nie berührt werden.

Auch wenn heute mittlerweile in Vietnam bei einer Begrüßung die Hände geschüttelt werden, ist es traditionell eher üblich die Handflächen zu falten und den Kopf zu neigen.

Die Emperor Jade Pagode ist täglich von 7:00 bis 18:00 Uhr geöffnet und der Eintritt ist frei.

Es gibt sicherlich einige weitere Orte, die eines Besuches würdig sind, wir haben jedoch den Teil mit Sehenswürdigkeiten hiermit abgeschlossen.

Was gibt es noch so in Ho-Chi-Minh-Stadt bzw. in Vietnam?

Die Vietnamesen lieben Karaoke! Es ist fast so etwas wie der Nationalsport. Unglaublich und so schön … schräg!

Es wird überall und jederzeit einfach zum Mikro gegriffen und gesungen. Egal, ob im eigenen Wohnzimmer, das natürlich immer offensteht, auf der Straße, im Auto oder am Strand. Ob Früh, Mittag oder zum Abend. Es wird einfach losgelegt und gesungen, dass die halbe Straße gleich mitunterhalten wird.

Kaffee & Tee

Die Vietnamesen haben wohl den besten Kaffee ever!

Sie lieben ihren Kaffee und leben ihn jeden Tag aufs Neue mit neuen Kreationen, ausgefallenen Variationen, kalt oder heiß. Es gibt nichts, was sie aus der Kaffeebohne nicht zaubern können. Selbst nicht Kaffeetrinker werden ihn für sich entdecken und lieben lernen.

Ho-Chi-Minh-Stadt lebt Kaffee. An jeder Ecke, in jeder Straße gibt es in jedem zweiten Haus ein Café. Es gibt unzählige einheimische Café-Ketten, von denen die Highlands Coffee die größte und landesweit verbreitet ist. Auch Starbucks hat sich hier schon eingelebt. Aber es gibt nichts Schöneres als die kleinen, kreativen Cafés mit eigenem Namen. Wunderschön, sehr geschmackvoll, kreativ und gemütlich eingerichtet.

Die Preisspanne beträgt zwischen 25 Cent und 3,- EUR. Den Kaffee gibt es heiß, kalt und mit Eis und einigem mehr wie zum Beispiel Cocos. Wenn du deinen Kaffee traditionell heiß genießen möchtest, musst du das extra erwähnen, sonst bekommst du ihn in der Regel vereist. 😉

Im Namen vergeben gehen sie über jede Phantasiegrenze hinaus:

  • My Life Coffee
  • Angel-In-Us-Coffee
  • The Energy Coffee that Changes Life
  • The Coffee Bean & Tea Leaf.

Um nur ein paar zu nennen. Einfach nur geil!

Die meisten Coffee Shops sind gleichzeitig auch Teestuben. Der letzte gerade genannte Name eines der Cafés deutet es schon an.

Ja, die Vietnamesen vergöttern grünen Tee. Jasmin, Matcha und Lotus Tee. Wobei Lotus ist die seltenere Sorte und die Königin unter ihnen. Diesen Tee bekommt man nur sehr selten serviert.

Das ist schon irgendwie Hexerei, was sie für Kreationen aus einem Tee wie Matcha zaubern können. Vom Getränk, über Joghurt, kleinen Snacks, bis zum köstlichen Desserts. Heiß oder warm kannst du ihn haben. Das ist eine wahre Zeremonie und der pure Genuss.

Das Essen

Was wir auch noch nicht erwähnt haben, ist das Essen in Vietnam, überhaupt in Südostasien. Hauptsächlich die kulinarische Königin der Straße: Die Garküche.

Das Essen ist in der Regel wirklich sehr gut, empfehlenswert und hier in Vietnam auch wieder preiswert. Die Preise fangen schon bei 0,80 EUR an und je nach Zutaten wie Fleisch, Fisch oder Shrimps kann es bis zu auf 4,- EUR oder 5,- EUR steigen.

Sie verwerten übrigens so einiges Unbekanntes, wie frittierte Insekten, Raten oder Skorpione oder recht Ungewöhnliches, wie wirklich das komplette Tier beim Schwein und beim Huhn.

Mit unzähligen Gewürzen können sie kunstvoll und geschmackvoll umgehen, sodass die meisten Gerichte sehr lecker schmecken. Wir sind aber höchstwahrscheinlich auch ein wenig objektiver Maßstab, weil wir die asiatische Küche schon seit je lieben. Immerhin bedeutet es, dass wir auch kulinarisch hier richtig sind.

Fürs Essen und Trinken bezahlten wir bisher am Tag um die 17,- EUR insgesamt für uns beide. Kambodscha war in Bezug auf das Essen günstiger, dort hatten wir ca. 12,- EUR pro Tag bezahlt gehabt, dafür war aber die Auswahl bescheidener und es gab nur wenige Leckereien nebenbei.

Wir überlegen noch, ob das jetzt gut oder schlecht ist. 🙂

Übrigens, die Gesamtausgaben werden wir am Ende unserer Reise aufschlüsseln und zusammenfassen als Übersicht.

Am letzten Tag haben wir einen Ausflug ins Mekong Delta gemacht. Aber darüber schreiben wir in einem separaten Artikel.

Wir verabschieden uns

Somit endet hier unser Aufenthalt in der schönen und teils spektakulären Ho-Chi-Minh-Stadt.

Wir haben die Stadt und die Menschen liebgewonnen. Sie ist uns ans Herz gewachsen und sollen wir eines Tages wieder nach Vietnam zurückkehren, wird sie auf jeden Fall eine unserer Stationen sein.

Wer Metropolen liebt, wird auch diese ins Herz schließen. Es ist eine verrückte, chaotische und laute aber zugleich liebenswerte Stadt mit wunderbaren Menschen.

Inzwischen haben wir die Fahrscheine für unsere Weiterreise besorgt.

Für uns geht es jetzt mit dem Zug ins 856 km entfernte Da Nang und dann noch weitere 29 km mit dem lokalen Linienbus in den Süden nach Hoi An. Vor uns liegt eine lange Zugfahrt mit 18 Stunden in einem Nachtzug.

Wir freuen uns schon darauf. Wir haben die 2 unteren Betten in einem Schlafabteil für 4 Personen, für das wir 1.604.000 VND, umgerechnet ca. 46,50 EUR, für uns beide zusammen bezahlt haben. Dazu kommt das Busticket von Da Nang nach Hoi An für 2 Personen für insgesamt 60.000 VND, also ca. 2,10 EUR.

Mit dieser etwas trockenen Information über die Kosten verabschieden wir uns von Ho-Chi-Minh-Stadt. Es war wundervoll, hier gewesen zu sein.

In diesem Sinne bis zum nächsten Lesen grüßen Ingo & Katarzyna.


Danke fürs Lesen und wenn dir der Artikel gefallen hat, hinterlasse uns doch bitte eine Nachricht und teile den Artikel mit deinen Freunden auf Facebook oder in deinem Lieblingsforum. Danke!


2 Kommentare zu „Ho-Chi-Minh-Stadt: Die Stadt der Millionen Mopeds“

  1. Hallo Ihr Zwei Lieben,
    nach dieser interessanten Nachtlektüre und einem Einblick in fremde Welten träume ich von unserem nächsten Urlaub.
    Seid lieb gegrüßt von Gisi

    1. Hallo liebe Gisi :)!

      es gibt doch kaum was Schöneres als so eine persönliche Inspiration für ein Urlaubsziel, oder? Toll!
      Wir freuen uns, dass wir euch weiterhin mit Reisen anstecken können.

      Lasst es euch gut gehen und liebe Grüße von uns!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen