:: 15.08.2022 – Von Himarë nach Sarandë ::
Nachdem ich einige Tage im gemütlichen Himarë genossen habe, geht es heute weiter nach Sarandë. Die Fahrt soll nur ca. 90 Minuten dauern und führt immer an der Küste entlang. Könnte also schön werden. Ich bin gespannt.
Busttickets vorab kaufen geht wie üblich nicht, ich muss einfach wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Dieses Mal um 11:00 Uhr an der großen Tankstelle gegenüber. Alles klar.
Ein letztes Mal darf ich mich beim Frühstück zwischen French Toast, Omelett oder Spiegelei entscheiden. Ich nehme das French Toast und lass es mir schmecken. Dann packe ich meine Sachen ein und mache mich auf den Weg.
Ich bin 20 Minuten zu zeitig da und zu meiner Überraschung steht da bereits ein Bus. Ob es der Richtige ist? Wie die letzten Male auch merkt man das ziemlich schnell daran, dass ein Typ laut den Städtenamen ruft, in dem Fall halt Sarandë, und man einfach dorthin geht. So auch dieses Mal.
Ich verpacke meinen großen Rucksack und steige ein. Der Bus fährt direkt 5 Minuten später los, also eigentlich 15 Minuten zu früh. Wow, was für ein Glück, dass ich eher hier war, denke ich mir noch.
Aber warum fährt er in die falsche Richtung?
Ich frage sicherheitshalber nach, ob das wirklich der Bus nach Sarandë ist. Ja ist er. Mhhh seltsam. Ich bin mal wieder verwirrt, vertraue aber darauf, dass sich das alles gleich aufklären wird.
Und siehe da, schon 5 Minuten später wird klar, der Bus fährt noch eine Runde durch Himarë, um an bestimmten „Haltestellen“ weitere Leute einzusammeln. Also mache ich noch eine letzte Stadtrundfahrt mit. Na toll.
Vielleicht 30 Minuten später sind wir wieder zurück an der großen Tankstelle und dort warten jetzt auch wieder Menschen. Passen die alle in den Bus? Naja wird schon irgendwie. Zum Glück war ich früher da und hab meinen Sitzplatz.
Letztendlich geht es mit Verspätung los. Ich geniesse die Fahrt, die schönen Ausblicke aufs Meer und döse einfach etwas vor mich hin.
Die Fahrt dauert wirklich nur ca. 90 Minuten und wir erreichen schon bald Sarandë.
Die Endstation ist mitten in der Stadt und ich sehe schon, dass von hier auch Busse nach Griechenland abfahren. Das wird später noch interessant für mich sein, denn von hier werde ich höchstwahrscheinlich nach Athen weiterfahren.
Doch jetzt mache ich mich erstmal auf den Weg zum Hostel. Es hat den schönen Namen „Hasta La Vista“ Hostel und ist eines der wenigen im Ort. Mehrheitlich gibt es hier nämlich nur richtig große Hotels, denn (leider) ist Sarandë ein beliebter und typischer Urlaubs- und Badeort besonders für Italiener.
Es gibt eine Fähre direkt von Italien nach Sarandë, genauso wie es eine von Korfu gibt, die griechische Insel mit ihrem internationalen Flughafen liegt hier vor der albanischen Küste, und so ist die Stadt voll mit Urlaubern, die sich an den zumeist privaten Stränden volllaufen lassen. An manchen Ecken hat das dann durchaus Ballermann-Charme, wie sich später noch herausstellen wird.
Dadurch sind die Preise für Unterkünfte für albanische Verhältnisse relativ hoch, aber zum Glück gibt es dieses preisgünstige Hostel (10,75 EUR/Nacht im 5er Schlafsaal) und ich konnte mir rechtzeitig ein Bett sichern. Oft ist es komplett ausgebucht.
Das Hostel ist nur ca. 15 Minuten Gehzeit entfernt. Auf dem Weg merke ich mir schonmal ein paar Örtlichkeiten. Eine Pizzeria, ein Café, ein großer Supermarkt. Toll. Alles was man braucht.
Am Hostel angekommen begrüßt mich überschwänglich ein Argentinier, der dort gerade die Rezeption betreut. Nach Erledigung der Formalitäten, Pass kopieren & Örtlichkeiten zeigen etc., packe ich meine Sachen aufs Bett und wundere mich direkt über einen Koffer, der mitten im Zimmer steht und auf dem unzählige Medikamente ausgebreitet liegen. Hier scheint jemand aber richtig krank zu sein, wow!
Und unter mir schläft wohl ein Pole, wie ich Sherlock Holmes mäßig an der polnischen Autozeitung feststelle, die auf dem Bett liegt.
Na dann, denke ich mir so: Willkommen in Sarandë!
CU Ingo.