Weltreise Step #152: In Antigua Guatemala

Antigua De Guatemala 2023 Titel

:: 21.12.2023 bis 26.12.2023 – Antigua Guatemala ::

Zurück aus dem Dschungel bin ich nun in Antigua. Antigua de Guatemala, um genau zu sein. Die Stadt Antigua war mal die Hauptstadt von Guatemala, wurde aber durch mehrere Erdbeben immer wieder großflächig zerstört und dann hat man sich irgendwann entschlossen, woanders eine Hauptstadt zu bauen. Die wäre dann das heutige Guatemala-Stadt.

Ich selbst lasse Guatemala-Stadt komplett aus. Es gibt dort nicht viel zu sehen und ich habe von anderen Reisenden gehört, dass die Stadt nicht so schön sein soll und auch einige gefährliche Ecken hat.

Wie gefährlich? Keine Ahnung, aber wenn ich von No Go Areas höre, habe ich meistens sowieso keine Lust, mich näher damit zu beschäftigen. Es gibt genug andere Ecken, die ich mir anschauen kann.

Also mache ich einen Bogen um die heutige Hauptstadt und erkunde lieber die alte.

In Antigua

Ich bin fast eine Woche in Antigua, da ich auch die Weihnachtsfeiertage hier verbringen werde. Deshalb teile ich meine Tage hier so ein, dass ich vormittags in einem Café chille, eventuell ein bisschen am Laptop arbeite und nachmittags bis abends immer eine andere Ecke der Stadt erkunde.

Es ist schon ein kleines Schmuckstück dieses Antigua. Die Straßen und Häuser erinnern mich ein bisschen an Trinidad auf Kuba. Auch so ein schickes Städtchen mit viel Charme. Und so viele Kirchen!

Wer also alte Kolonialstädte mag, für den ist Antigua genau das Richtige.

Was mir sehr gut gefällt, ist, dass es hier eine große Auswahl an gemütlichen Cafés gibt, die auch viele vegane oder vegetarische Optionen auf der Speisekarte haben. Das hätte ich in dieser Vielfalt nicht erwartet und bin sehr positiv überrascht.

Es gibt so viele Möglichkeiten, dass ich es bis zum Ende meines Aufenthalts nicht schaffe, alles auszuprobieren, was ich entdeckt und für ausprobierenswert befunden habe. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Ha ha!

Und in Antigua gibt es wohl einen der schönsten Starbucks, den ich bisher auf meinen Reisen entdeckt habe.

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Schön im guatemaltekischen Stil und so groß mit verschiedenen Räumen und so vielen Sitzgelegenheiten. Toll!

Ich glaube, das übertrifft nur noch der Starbucks in Kyõto. Da bekam ich keinen Platz, weil der so beliebt ist, dass man reservieren oder lange anstehen muss. Hach Kyõto…

Die Vulkane von Antigua

Was mir bei meinen Rundgängen immer wieder auffällt, sind die 3 großen Vulkane, die sich in unmittelbarer Nähe von Antigua befinden.

Da ist zum einen der inaktive Volcán de Agua, der im Prinzip direkt am Ortsausgang beginnt und von überall in der Stadt zu sehen ist. Meistens mit ein paar Wolken drum herum, was schön anzusehen ist.

Und dann gibt es noch den aktiven Volcán de Fuego und seinen inaktiven Bruder, den Volcán de Acatenango. Auf den Acatenango werden zahlreiche Touren angeboten. Von dort aus soll man den Fuego sehr gut sehen können und mit etwas Glück sieht man auch, wie er Lava ausstößt.

Von der Stadt aus kann man den Fuego auch gut beobachten und sieht mehrmals am Tag große Aschewolken aufsteigen, die man auf den Bildern sogar recht gut erkennen kann.

Allein für dieses Schauspiel ist Antigua eine Empfehlung wert.

Ich selbst entscheide mich gegen eine Tour. Irgendwie habe ich nach meinem Dschungelcamp am Rio Dulce grad nicht wirklich Lust, mich direkt ins nächste Abenteuer zu stürzen, und außerdem sind die Touren jetzt auch nicht die billigsten.

So habe ich auch gleich einen Grund, noch einmal hierher zu kommen. 😉

Außerdem werde ich in El Salvador, Nicaragua und Costa Rica noch genügend Gelegenheiten haben, um auf einen Vulkan zu steigen.

Und wie gesagt, es ist auch schon toll, wenn man sich das Spektakel „nur“ von der Stadt aus anschauen kann.

Heiligabend in Guatemala

Weihnachten steht vor der Tür. So schön das Reisen auch ist, an Tagen wie Weihnachten, Silvester oder anderen besonderen Tagen wie Geburtstagen, die man am liebsten mit der Familie oder Freunden verbringt, ist es plötzlich gar nicht mehr so schön.

Man fühlt sich in solchen Momenten ziemlich einsam, wenn man nicht vielleicht gerade Anschluss an eine Gruppe gefunden hat, z.B. in einem Hostel oder so. Ich habe mich aber bewusst gegen ein Hostel entschieden, weil ich denke, dass man sich auch diesen Gefühlen stellen muss. Das gehört dazu und es zu verdrängen oder ständig zu überspielen, macht es nicht besser.

Aber es sind nur eine Handvoll solcher Tage im Jahr, die man gegen einen besonderen Lebensstil eintauscht. Kompromisse eben. So ist das Leben.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sie Weihnachten in Guatemala feiern. Letztes Jahr war ich um diese Zeit in Arugam Bay in Sri Lanka und bis auf eine Gruppe, die Weihnachtsmützen trug und Party machte, wurde Weihnachten dort völlig ignoriert.

In den größeren Städten wurde zwar an einigen Orten Weihnachtsmusik gespielt und ich habe z.B. auch in einigen Restaurants und Cafés Weihnachtsdekoration gesehen, aber ansonsten ist Weihnachten in Sri Lanka kein Thema gewesen.

Das machte es auch noch einmal leichter, damit umzugehen. Man wurde einfach nicht ständig daran erinnert.

Hier in Antigua ist es anders. Alles ist weihnachtlich geschmückt. Vor allem die Kirchen. Auch Grippen findet man an jeder Ecke aufgestellt.

Manchmal ist es ein bisschen kitschig, aber oft auch einfach schön und gemütlich. Auf jeden Fall kann ich Weihnachten hier nicht so einfach entkommen.

Dazu dudelt aus den Geschäften und Restaurants meist amerikanische Weihnachtsmusik (Jingle Bells, Rudolf the red nose rentier etc.). Das geht mir schon ein bisschen auf die Nerven. Da gefällt mir unsere deutsche oder auch die polnische klassische Weihnachtsmusik viel besser.

Was mich aber nach einiger Zeit so richtig nervt, ist, dass hier zu Weihnachten ordentlich geböllert wird. Was? Wie bitte? Jaaa! Die böllern hier zu Weihnachten am Heiligen Abend so wie wir zu Silvester.

Und ich hasse Böller. Ich reagiere generell empfindlich auf laute Geräusche, und ein explodierender Knaller neben mir ist so ziemlich das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann.

Das ist ein echter Stimmungskiller und ich muss mich schon ein paar Mal daran erinnern, dass ich mir von so etwas nicht die Laune verderben lassen darf.

An Heiligabend werde ich nichts unternehmen, aber zur Abwechslung gönne ich mir eine große Peperoni-Pizza und später einen leckeren Flat White bei Starbucks.

Fleisch und Milch. Auweia! 😀

Aber es ist lecker und darauf kommt es ja schließlich an. Ab morgen geht’s wieder möglichst gesund weiter.

Die beiden anderen Weihnachtsfeiertage scheinen in Guatemala nichts Besonderes zu sein. Am 1. Weihnachtsfeiertag merkt man noch etwas davon, weil doch einige Geschäfte und Restaurants geschlossen haben, aber schon am 2. Weihnachtsfeiertag kehrt die Stadt wieder zum normalen Alltag zurück.

Weihnachten in Guatemala war ein Erlebnis, aber abgesehen von der Knallerei ist es auch nicht so viel anders als bei uns zu Hause. Natürlich weiß ich nicht, wie in den Familien und Häusern gefeiert wird, aber was ich in den Kirchen beim Gottesdienst sehe, erinnert mich sehr an Polen.

Ich bin froh, das erlebt zu haben.

Antigua von oben

An einem der Tage laufe ich zu einem Aussichtspunkt etwas oberhalb der Stadt.

Leider steht die Sonne genau gegenüber, so dass die Fotos eher mittelmäßig sind. Aber man bekommt trotzdem einen guten Überblick über die Stadt.

Dazu fällt mir ein: Quadratisch, praktisch, gut! 😀

Auf dem Rückweg gönne ich mir noch ein Eis an einem kleinen Straßenimbiss. Es schmeckt lecker, aber die Hygiene scheint nicht die beste zu sein. Später verbringe ich einen Großteil des Abends auf der Toilette. Wenn ich sage, es läuft, dann ist das wörtlich gemeint.

Na ja, das kommt halt auch mal vor. Mein Magen ist mittlerweile ziemlich unempfindlich und ich hatte noch nie große Probleme mit fremdem Essen von der Straße. Ich weiß auch ziemlich genau, wie viel ich z.B. von Obst essen kann, bevor es durchschlägt oder wie scharf es sein darf, damit es später nicht noch ein zweites Mal brennt.

Ihr wisst, was ich meine, oder? 😉

Das Problem ist auch nur an diesem Abend präsent, am nächsten Tag ist alles wieder gut.

Auf dem Friedhof

Last but not least mache ich mal wieder etwas, was ich früher viel öfter gemacht habe. Ich gehe auf den großen Zentralfriedhof von Antigua.

Wow! Wie schön ist denn bitte dieser Friedhof?

Es ist einfach toll, hier zu sein und spazieren zu gehen. Ich genieße die Zeit sehr, sitze auch lange an verschiedenen Stellen und hänge einfach meinen Gedanken nach. Friedhöfe sind der ideale Ort zum Nachdenken.

Wer in Antigua ist, sollte auf jeden Fall auch den Friedhof hier besuchen. Es lohnt sich.

Und sonst so?

Morgen geht es weiter nach Santa Ana in El Salvador. Ein neues Land. Das 50. Land sogar, ein Jubiläum. Die 50 werden wir noch in 2023 voll machen, denn in 5 Tagen ist Silvester. Ich bin gespannt, wie das wird.

Für die Fahrt kaufe ich mir ein Ticket für einen Minivan, der mich zur Grenze und bis nach Santa Ana bringen soll. Kurz überlege ich, ob ich den Bus nehmen soll, entscheide mich dann aber doch für die bequemere Variante mit dem Shuttle.

Lustigerweise habe ich mein Ticket bei einem gewissen Pablo Escobar gekauft. 😉

Schon als der Name Pablo’s Tours auf der Tür stand, musste ich an den kolumbianischen Drogenbaron denken. Als der Verkäufer dann von sich aus sagt, dass er Escobar heißt, habe ich ihn wohl mit einem „Na klar, guter Scherz“ Blick angesehen.

Ich bin wohl nicht der Erste, der so schaut, denn er zückt seinen Ausweis und zeigt mir seinen Namen. Er heißt wirklich Pablo Escobar. Lustig!

Na, dann wollen wir mal hoffen, dass der Minivan kein Drogen-Shuttle ist. Auweia!

CU Ingo.


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