Weltreise Step #150: Am Rio Dulce

Rio Dulce 2023 Titel

:: 15.12.2023 bis 19.12.2023 – Rio Dulce & Livingston, Guatemala ::

Hier bin ich also, im Dschungel am Rio Dulce, abgeschnitten von der Außenwelt und (fast) ohne Internet. Was mache ich hier 5 Tage lang? Mhhh … okay, fairerweise muss man sagen, dass man einmal am Tag in ein Boot springen und nach Livingston oder Rio Dulce fahren könnte, wenn es einem doch zu langweilig werden sollte.

Das mache ich auch ein Mal, aber ansonsten besteht mein Tag daraus, lange zu schlafen, gut zu frühstücken, dann in der Hängematte zu chillen, später vielleicht ein bisschen am Laptop zu schreiben und dann wieder in der Hängematte zu chillen, bis es dann ein leckeres Abendessen gibt.

Klingt spannend, oder? 😀

Ne Spaß, aufregend sieht sicher anders aus, aber nach der doch sehr ausgiebigen Mexiko-Reise mit anschließendem Grenzübertritt nach Guatemala und Besuch in Tikal ist es wirklich an der Zeit, sich ein wenig zu erholen und das tue ich hier ausführlich.

Dafür bietet das Hotelido Perdido den perfekten Rahmen und ist im Vergleich zu vielen anderen Lodges oder Hostels, zumindest denen, die direkt am Rio Dulce liegen, noch recht günstig.

Ist schon schön hier, oder?

Der Dschungel ist überall und man kann von hier aus eigentlich nirgendwo hingehen. Zumindest gibt es keine Wege. Aber es wird eine Dschungeltour angeboten, die ich aber nicht mitmache. Schon vergessen? Ausruhen ist angesagt.

Die einzige Action ist, dass ich ab und zu ins Kajak steige und ein Stück flussaufwärts fahre. Dabei bleibe ich in einem Seitenarm des Rio Dulce, weil es dort schön ruhig ist und nicht alle 5 Minuten Motorboote an einem vorbeirauschen.

Die sind nämlich ziemlich laut und nerven auf Dauer. Ich freue mich, wenn es in ferner Zukunft nur noch Elektroboote gibt. Das wird Orten wie dem Rio Dulce noch mehr Charme verleihen, weil man dann die wunderbare Natur rundherum jederzeit hören kann und nicht nur zwischen einem Motorboot und dem nächsten.

Glücklicherweise liegt auch das Hotelido Perdido an einem Seitenarm des Flusses, was ein weiterer großer Vorteil dieser Unterkunft ist.

Wie man sieht, gefällt es mir hier sehr gut und ich kann es wirklich weiterempfehlen!

Ausflug nach Livingston

Aber an einem Tag habe ich mich doch aufgerafft und bin mit dem Boot nach Livingston gefahren. Dazu muss man mehr als drei Leute finden, die in die gleiche Richtung wollen. Darunter wird es entweder zu teuer oder der Fahrer kommt einfach nicht, weil es sich für ihn nicht lohnt.

Also ergreife ich die Gelegenheit, als einige andere Gäste auch nach Livingston wollen und schließe mich ihnen an.

Um das Fazit gleich vorweg zu nehmen, das Beste an Livingston ist die Fahrt dorthin. 😀

Leider habe ich keine Fotos gemacht (ich war in dem Moment total weg), aber auf dem Weg nach Livingston fährt man den Rio Dulce hinunter Richtung offenes Meer und da schlängelt sich der Fluss vorher sehr malerisch durch eine Schlucht.

Man fährt also auf dem Fluss durch eine Schlucht und rechts und links steigt der Dschungel empor. Das ist wirklich ein sehr schöner und zum Teil beeindruckender Anblick.

Das erinnert mich ein bisschen an eine Tour, die wir in Kuba auf dem Rio Cainmar (ich hoffe, ich erzähle jetzt keinen Blödsinn) Richtung Matanzas gemacht haben. Irgendwann 2012, glaube ich.

Egal und wie auch immer. Wenn man am Rio Dulce ist, sollte man auf jeden Fall mit dem Boot nach Livingston fahren. Das weniger wegen des Ortes, sondern wegen der Fahrt dorthin.

Der Ort selbst ist in meinen Augen nichts Besonderes. Ja, man bekommt ein bisschen Karibik-Feeling, wenn man dort ist. Das Straßenbild und die Menschen unterscheiden sich doch ein wenig von dem, was ich bisher von Guatemala gesehen habe. Der karibische Einfluss ist nicht zu leugnen.

Aber ansonsten hat die Stadt nicht viel zu bieten. Es gibt ein paar nette Restaurants, aber schon bei den gemütlichen Cafés hört es auf, denn ich habe keines gefunden.

Wer weiß, vielleicht ist auch erst am Abend und in der Nacht so richtig was los in Livingston, aber das werde ich nicht herausfinden, denn am Nachmittag geht es mit dem Boot wieder zurück zum Hotelido Perdido.

War ein netter Tagesausflug. 🙂

Und sonst so?

Ich hatte ja schon im letzten Beitrag berichtet, dass es im Hotelido Perdido nur vegetarische Küche gibt und viele Gerichte auch vegan zubereitet werden können, wenn man vorher fragt.

Und nach meinen 5 Tagen hier kann ich auf jeden Fall sagen, dass auch alles sehr lecker war. Die vegetarische Lasagne ist wirklich gut, aber auch alles andere (gefüllte Aubergine, Sweet Potato Curry oder auch alle Sandwiches, die sie anbieten) sind sehr lecker. Das Brot ist frisch gebacken und sooo gut!

Auch sind die Portionen riesig! Eine willkommene Abwechslung zu Mexiko, wo man manchmal wirklich erstaunt war, wie sparsam die eine oder andere Mahlzeit auf den Tisch kam.

Dazu genieße ich es, mit dem Kajak rauszufahren und einfach den Dschungel um mich herum auf mich wirken zu lassen. Da ich meine Pentax leider nicht mehr habe, kann ich die Tierwelt nicht wirklich in Bildern festhalten, denn ohne Zoom kann man die vielen Vögel nicht wirklich erkennen. Aber ich kann sie die ganze Zeit hören und das ist toll.

Schön, nicht wahr? Auch die Pflanzenwelt ist wunderschön.

Erstaunlich ist, dass es hier keine Affen und keine Krokodile gibt. Man kann sogar im Fluss schwimmen. Ich selbst tue das nicht, weil ich aus irgendeinem Grund kein gutes Gefühl dabei habe, in einen braunen Fluss zu springen, in dem ich keinen Zentimeter weit sehen kann.

Ich bin eigentlich kein ängstlicher Mensch, aber es gibt mir einfach kein gutes Gefühl. Deshalb lasse ich es.

Aber ein besonderes Getier kommt mir vor die Linse und ich sehe sie hier jeden Tag. Und zwar gibt es hier richtig große Wolfsspinnen (Wolve Spiders).

Rio Dulce Spider 2023

Wow! Was für schöne Tiere. Aber sie sind auch giftig. Nicht so giftig, dass sie einen Menschen töten würden, aber es soll nicht sehr angenehm sein. Also wurde mir geraten, die Finger davon zu lassen.

Ich weiß auch nicht warum, aber ich finde Spinnen irgendwie anziehend, auch wenn ich Respekt vor ihnen habe. Gibt es hier noch jemanden, der gerne so eine Spinne über seinen Arm krabbeln lassen würde?

Komisch, die meisten würden wohl lieber in den braunen Fluss springen, als sich so eine Spinne auf den Arm setzen zu lassen. Bei mir ist es umgekehrt. Verrückt oder etwa nicht?

Morgen geht es dann zurück in die Zivilisation und nach Antigua, der ehemaligen Hauptstadt Guatemalas. Das wird eine anstrengende Tour, also noch einmal gut schlafen und frühstücken, würde ich sagen, oder?

CU Ingo.


Rio Dulce 2023 1011

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