Weltreise Step #49: Auf nach Kandy

Nach Kandy 2022 Titel

:: 12.12.2022 – Von Sigiriya nach Kandy ::

Nach ein paar schönen Tagen in Sigiriya geht es nun weiter nach Kandy. Das ist die zweitgrößte Stadt Sri Lankas und wird sicher ein Kontrastprogramm zum grünen Dschungel hier.

Danu bringt mich mit seinem Tuktuk zur nächsten größeren Straße, wo ich auf einen Bus nach Dambulla warte. Wir verabschieden uns herzlich, er ist wirklich ein netter Kerl. Falls jemand in der Gegend ist und eine Unterkunft sucht, einfach „Sigiriya Danu Homestay“ googeln.

An der Straße warten 2 Frauen, eine mit einem Kleinkind, beide schauen mich an, als wollten sie etwas sagen, trauen sich aber nicht. Ich frage sie, ob sie Englisch sprechen und ob hier der Bus nach Dambulla vorbeifährt.

Die eine Frau antwortet auf Englisch und bestätigt, dass der Bus hier hält. Sie wollen auch nach Dambulla.

Dann erzählt sie mir, dass sie mich erkennen würde, ich sei doch derjenige, der gestern mit ihr ein Foto gemacht hat, wie sie Rotis backt. Ich muss kurz überlegen, aber ja, ich habe gestern eine kleine offene Küche fotografiert, in der jemand Naan bzw. Roti gebacken hat.

Nach Kandy 2022-1000

Um ehrlich zu sein, ich habe die Frau nicht erkannt, aber sie wird Recht haben. Jedenfalls unterhalten wir uns ein wenig über Sri Lanka und was ich hier so mache.

In solchen Gesprächen merkt man immer wieder, wie stolz die Menschen auf ihr Land sind und dass sie sich aufrichtig freuen, wenn Fremde hierher kommen.

Dann kommt der Bus. Mit einem einfachen Winken halten wir ihn an und alle steigen ein.

Die Fahrt nach Dambulla ist kurz.

Schon in der Stadt, aber noch vor der Endstation, kommt der Ticketverkäufer zu mir und sagt, ich solle hier aussteigen, weil hier die Busse nach Kandy abfahren. Keine Ahnung, woher er weiß, dass ich nach Kandy will, aber gut.

Ich zögere kurz, denn ich möchte lieber am großen Busbahnhof der Stadt einsteigen. Dort ist es einfacher sich zu orientieren und die Busse sind noch nicht so voll.

Die beiden Frauen, die zufällig auch hier aussteigen, bemerken meine Unsicherheit und sagen mir, ich solle mitkommen. Der Fahrkartenverkäufer hätte recht und hier wäre der richtige Ort.

Also steige ich aus und mache mich, nachdem ich mein Gepäck habe, auf die Suche nach dem richtigen Bus. Hier stehen mehrere Busse.

Die 2 Frauen sind auch noch da und winken mich zu sich. Ich gehe hin und sie führen mich zu einem Bus. Nach einiger Diskussion, die ich nicht verstehe, ist klar, dass das der richtige Bus für mich ist.

Ich bedanke mich bei den 2 netten Frauen und steige ein. So einfach ist das, man muss nur Vertrauen haben. Irgendwie klappt es immer.

Der Bus fährt auch gleich los und nach einem Zwischenstopp am großen Busbahnhof der Stadt geht es Richtung Kandy.

Die Fahrt ist unspektakulär und in Kandy schnappe ich mir direkt ein Tuktuk, um zur Unterkunft zu fahren. Ich habe keine Lust zu laufen. Es dauert eine Weile, bis der Tuktuk-Fahrer den richtigen Weg findet, aber irgendwann ist auch das geschafft. Die Unterkunft liegt etwas abseits auf einem Hügel.

Ein netter junger Mann empfängt mich und zeigt mir mein Zimmer. Zur Begrüßung bekomme ich auch einen kühlen Orangensaft. Lecker, wenn auch etwas süß. Wahrscheinlich ist viel Zucker drin.

Das Zimmer riecht etwas muffig und hat seine besten Zeiten wohl schon hinter sich, aber es ist sauber und sehr geräumig. Ich lüfte gleich mal durch.

Der nette junge Mann bestätigt mir auf Nachfrage, dass sie schon länger keine Gäste mehr hatten und erwähnt beiläufig etwas, was ich im ersten Moment nicht verstehe. Doch ein paar Tage später erfuhr ich mehr und eine traurige Geschichte kam ans Licht.

Die Unterkunft hatte sehr gute Bewertungen und sehr freundliche Kommentare auf Booking.com. Sie wurde bisher von der Mutter des jungen Mannes geführt. Sie war sozusagen die gute Seele der Unterkunft und machte den Ort zu etwas Besonderem.

So etwas habe ich zum Beispiel schon in Mostar oder Podgorica erlebt, wo eine schöne Unterkunft zu etwas ganz Besonderem wurde, wenn der Gastgeber selbst dort lebte und den Gästen ein besonderes Erlebnis bereitete.

Leider ist die Geschichte hier in Kandy sehr traurig, denn die Mutter ist vor ein paar Wochen völlig unerwartet verstorben. Seitdem versucht die Familie, das sind der junge Herr mit seiner Tochter und der Vater, ein liebenswerter alter Herr, die Unterkunft am Laufen zu halten.

Man merkte aber an allen Ecken und Enden, dass ihnen die Organisation nicht leicht fällt und es lag die gesamte Zeit eine gewisse Schwere über dem Ort, der auch ich mich nicht entziehen konnte. Besonders dem Vater merkte man an, dass er noch sehr trauerte.

Ich wünsche ihnen, dass sie über den Verlust hinwegkommen und die Unterkunft im Sinne der Mutter bzw. Frau weiterführen. Es wäre schade, wenn das nicht klappen würde. Ich bin auch relativ sicher, dass sie das Einkommen ganz gut gebrauchen können.

So, das war der Hintergrund meiner Ankunft hier in Kandy in der Unterkunft.

Ich habe mich dann schnell frisch gemacht und bin noch einmal mit dem TukTuk (der junge Mann zeigte mir eine App namens PickMe, die hier in Sri Lanka häufiger als Uber genutzt wird) in die Stadt gefahren, um etwas zum Essen zu besorgen.

Endlich! In Kandy gab es wieder den tollen Kaffee aus Sri Lanka in der „Java Lounge“. Hier werde ich sicher noch öfters einkehren.

Und weil ich grad mal so drauf war, gab es dann auch einen „original“ Sri Lankan Plant-based Whopper bei Burger King. 😀

Ab und zu brauche ich das Mal so eine Portion Junk Food, okay?

Kandy, hier bin ich. Mal sehen, was du mir zu bieten hast … außer Fast Food und guten Kaffee!?

CU Ingo. 


Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen