Weltreise Step #41: Auf nach Anuradhapura

Nach Anuradhapura 2022 Titel

:: 21.11.2022 – Von Kalpitiya nach Anuradhapura ::

Halbwegs wieder fit, mache ich mich auf den Weg nach Anuradhapura, der ehemaligen Hauptstadt des alten Ceylons. Dort liegt auch die Wiege des Buddhismus auf Sri Lanka und es gibt viele alte Stupas und Tempel in der historischen Stadt zu bestaunen.

Das möchte ich mir unbedingt anschauen, denn einige dieser Stupas sind echt riesig und uralt. Etwas Geschichte erleben und atmen, ja das hört sich verdammt interessant an.

Anushka ist so nett und fährt mich nach dem Frühstück mit seinem klapprigen Mini-LKW zur Hauptstraße, wo es eine Bushaltestelle gibt. Ich soll einfach den nächstbesten Bus nehmen, die fahren alle nach Palawi oder mindestens durch Palawi durch. Zum Aussteigen kann ich jederzeit klingeln und der Bus hält da an, wo ich es möchte.

Das mache ich somit auch und es dauert keine 10 Minuten, bis ich in einem Bus sitze und Richtung Palawi unterwegs bin.

Dort angekommen steige ich aus und muss wieder nur 5-10 Minuten an der Straße warten, bis der nächste Bus kommt, der direkt bis nach Anuradhapura fährt. Läuft!

Was in Sri Lanka seltsam ist, dass die Busse unterwegs auch mal so etwas wie Pause machen. Also die fahren an eine Art Raststätte, was meist ein Punkt im Nirgendwo ist, aber mit mehreren Geschäften, die hauptsächlich Essen verkaufen, und dann ist 15-20 Minuten Pause.

Jeder kann aussteigen, pullern gehen und sich etwas zu essen und zu trinken besorgen.

Wobei, wenn ich jetzt darüber nachdenke, das machen die Flixbusse in Europa ja auch so. Hier sind die Strecken zwar kürzer, aber die Zeit nicht unbedingt, weil eine Fahrt immer länger dauert aufgrund der Strassenverhältnissen und des Verkehrs.

Was beim Alleinreisen doof ist, wenn ich Aussteigen möchte, muss ich entweder immer meinen ganzen Kram mitschleppen und riskiere dann evtl. meinen Sitzplatz zu verlieren oder ich lasse meinen Kram da und muss darauf hoffen, das später noch alles vorhanden ist.

Bisher fühle ich mich in Sri Lanka extrem sicher. Die Leute sind so nett und aufmerksam, man kann sich nicht vorstellen, dass da jemand dabei ist, der etwas Böses möchte. So ein ähnliches Gefühl hatte ich auch in Albanien, wo man ja auch einfach so Laptop und Handy im Coffee Shop auf den Tisch liegen lassen konnte, wenn man zum Beispiel auf Toilette ging.

Hier in Sri Lanka ist dieses Gefühl noch stärker. Ich glaube, dass die anderen Einheimischen sogar dafür sorgen würden, dass von den Touristen nichts geklaut wird.

Die Frage ist nur, ob ich das Gefühl ausloten möchte oder doch lieber von Anfang an vorsichtig bin?

Ich entscheide mich für eine gesunde Mischung und hab die wichtigsten Sachen lieber immer am Körper. Aber ich lass auch mal die ein oder andere Sache einfach liegen. Bisher ist noch nichts weggekommen und wie gesagt, ich habe das sehr starke Gefühl, dass hier auch nichts passieren wird.

Wenn ich in dem Zusammenhang an mein Gefühl in Griechenland zurückdenke, wird mir schlecht. 🙁

Aber weg mit dem Gedanken, Griechenland ist Geschichte. Ich bin jetzt im wunderschönen Sri Lanka! 🙂

Unterwegs sehe ich mehrere Schulen, wo massig viele Kinder herausströmen. Wahrscheinlich ist gerade Schulschluss. So viele Kinder. Wow!

Irgendwann steigen mitten im Nirgendwo 2 Männer zu und fangen wenig später ein Gespräch mit mir an. Das lustige daran, sie sprechen kein Englisch. Aber irgendwie versteht man sich doch. Sie haben für ein Motorrad Ersatzteile gekauft und wollen es jetzt reparieren. Weitere Details sind lost in translation.

Die Kommunikation ist aber extrem lustig und die Beiden sind so sympathisch, auch wenn ich kein Wort verstehe. Das sind solche Begegnungen, die man nicht planen kann und die das Reisen als Backpacker so besonders und einzigartig machen.

Wäre ich nicht an dem Tag zu der Zeit in genau diesen lokalen Bus gestiegen, dann hätte ich die Beiden nicht kennengelernt und hätte dieses Erlebnis nicht gehabt. Das gleiche gilt für die Beiden natürlich auch. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass sie noch wochenlang davon ihren Freunden und Bekannten erzählen werden.

Dieser Gedanke erfreut mich. 🙂

Irgendwann komme ich in Anuradhapura an und in der Zwischenzeit hat mich auch mein neuer Gastgeber kontaktiert und Anweisungen geschickt, wo ich am besten hingehe, damit er mich abholen kann. Sehr nett, denn die Unterkunft liegt etwas außerhalb.

Ich kann zwar jederzeit ein Tuktuk nehmen, aber wenn er mich abholen möchte, dann sage ich nicht nein.

Jedoch verschiebt sich bei ihm dann kurzfristig etwas und ich soll ihm möglichst entgegenkommen. Das mache ich natürlich und dafür nehme ich doch lieber ein Tuktuk, denn bei über 30 Grad habe ich keine Lust, mein ganzes Zeug mehrere Kilometer zu schleppen.

Das erste Tuktuk verlangt einen unverschämten Preis und ich lehne ab. Er geht zwar immer weiter runter mit dem Preis, sein letzter Preis ist aber immer noch höher als das, was normal wäre. Ich lehne dankend ab.

Ich gehe weiter und bemerke zum ersten Mal, dass der nun stehengelassene Tuktuk-Fahrer mir irgendwas hinterherruft, was nicht sooo freundlich klingt. Ha ha, die können also doch auch mal unfreundlich sein? Kein Problem, damit komme ich klar.

Witzigerweise offeriert mir in der gleichen Tuktuk-Warteschlange ein anderer Fahrer genau den Preis, den ich als fair bewerte und sofort gehe ich auf das Angebot ein.

Er versucht dann natürlich mich weiter zu fahren, als den Punkt, den ich genannt habe und er versucht mir auch gleich noch eine Tagestour für den Besuch der historischen Altstadt zu verkaufen, aber nach dem ich ablehne, lässt er es auch gut sein. So ist es okay. Damit habe ich kein Problem.

Ich steige an der Stelle aus, die mir mein neuer Gastgeber genannt hatte und lande plötzlich am Rande einer vielbefahrenen Straße, wo auch verschiedenste Leute Dinge verkaufen. So stehe ich direkt neben einem Schuhhändler, der billige Latschen aus seinem Pickup-Truck heraus verkauft.

Irgendwie eine lustige Situation, wie ich da als Touri mit Rucksack mitten in das alltägliche Treiben der lokalen Straßenhändler reinplatze und direkt anfange alles neugierig zu beobachten. Was toll ist in Sri Lanka, die Leute lassen sich davon nicht stören und winken soagr noch ganz lieb zurück.

Es dauert dann ein paar Minuten, bis ich abgeholt werde und die nutze ich natürlich, um die Atmosphäre aufzusaugen.

Mein Gastgeber heißt Nilukshan und er kommt sogar mit einem richtigen Auto. Mit Klima! Endlich mal etwas Kühlung. Sehr angenehm.

Dann geht es direkt zur Unterkunft. Diese heißt „Sweet Home Tourist Rest“ und kostet mich 8,33 EUR/Nacht.

Auf dem Weg erklärt er mir bereits einige Dinge rund um Anuradhapura und welche Optionen ich habe. Ich nehme die Infos auf, aber eine Entscheidung über meine nächsten Aktivitäten treffe ich jetzt noch nicht.

Ich bin insgesamt 5 volle Tage in Anuradhapura und da bleibt genug Zeit, um ordentlich etwas zu unternehmen.

Angekommen beziehe ich mein schönes großes Zimmer. Ich bin der einzige Gast und Nilukshan meint, er gibt mir ein größeres Zimmer, als das welches ich gebucht habe. Insgesamt gibt es hier 3 Zimmer.

Ich bedanke mich und denke so in mich hinein, dass das in der Situation einfach eine gute Möglichkeit ist, mein Erlebnis hier positiv zu beeinflussen und später, wenn ich eine Bewertung für die Unterkunft abgebe, wird sich das positiv auswirken. Ich würde genauso handeln.

Der Junge ist clever. Gefällt mir!

Heute passiert dann nicht mehr viel. Ich nehme schnell eine erfrischende Dusche und gehe dann nur noch die Straße hinunter zur Apotheke, wo ich mir ein paar Lutschtabletten gegen meine Halsschmerzen besorge. Alles andere verschiebe ich auf die Tage danach.

Ich brauche noch etwas mehr Erholung, um wieder 100% fit zu werden.

Fun Fact, Tabletten werden in Sri Lanka in der Regel einzeln verkauft. Wahrscheinlich wegen der Kosten und den geringen Einkommen. Als ich mir später auf Vorrat eine ganze Packung dieser echt guten Lutschtabletten (Strepsils Orange mit Vitamine C) hole, verwirrt das die Verkäufer dort total. Es dauert bestimmt 5 Minuten, bevor ich verständlich gemacht habe, dass ich die gesamte Packung haben möchte. Ja, alle 24 Stück inkl. Beipackzettel und Packung. Herrlich. Die Situation war so lustig!

BTW Kostenpunkt übrigens 310 LKR (~0,80 EUR). No comment!

Zu Abend essen werde ich in der Unterkunft, denn Nilukshan hat auch Salat im Angebot und darauf habe ich richtig Lust.

Oh der Salat ist richtig gut. So gut, dass ich den noch mehrmals die Tage essen werde.

Den Rest des Abends verbringe ich in der Unterkunft im Gemeinschaftsraum, wo es einen schönen großen Tisch gibt, an dem ich sitzen und arbeiten kann. Perfekt.

Irgendwann geht es dann aber natürlich ins Bett und ich schlafe recht schnell ein.

Ich bin in Anuradhapura. 🙂

CU Ingo.


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