Weltreise Step #38: In Colombo

Colombo 2022 Titel

:: 14.11.2022 – Colombo, Sri Lanka ::

Da bin ich nun also in Sri Lanka, einem Land, vor dem aktuell sogar von offizieller Stelle in Deutschland gewarnt wird, es zu bereisen. Wirtschaftskrise, Aufstände und was weiß ich noch alles. Na dann schauen wir mal, wo ich hier reingeraten bin.

Aber um gleich die Spannung rauszunehmen, nichts davon ist für uns als Besucher dieses Landes akut. Das maximalste an Auswirkungen, was man als Tourist momentan (Stand Dezember 2022) wirklich mitbekommt ist, dass es ab und zu einen Stromausfall gibt (meist weniger als 1 Stunde am Tag) und das es nicht an allen Tankstellen immer Benzin gibt, man also auch mal eine längere Schlange hat und warten muss.

Alle öffentlichen Verkehrsmittel fahren, egal ob Bus, Bahn, Taxis oder die omnipräsenten Tuktuks.

Auf der anderen Seite gibt es gerade jetzt viele Vorteile, wenn man nach Sri Lanka kommt. Die 2 herausstechendsten sind wohl, dass die üblichen Tourispots überschaubar bzw. gar nicht besucht und die Unterkünfte zur Zeit extrem günstig sind. Man bekommt ein Privatzimmer in guter bis sehr guter Qualität schon ab 5-10 EUR/Nacht. Möchte man eine Klimaanlage haben, dann legt man in der Regel so 2-3 EUR/Nacht drauf.

Fun Fact, Sri Lanka hat zu Deutschland eine Zeitverschiebung von 4,5 Stunden. Ich wußte bis dato nicht, dass es überhaupt halbe Stunden bei der Zeitverschiebung gibt. Wenn es also in Deutschland 10 Uhr am Vormittag ist, dann ist es hier in Sri Lanka bereits 14:30 Uhr. Verrückt!

Okay okay. Fangen wir aber erstmal mit Colombo an. 🙂

Ich habe nur 1 Tag hier, aber wenn es stimmt, was ich bisher so über Colombo gelesen habe, dann reicht das völlig. Die meisten Backpacker lassen die Hauptstadt sogar komplett aus und ziehen gleich in den Süden an die bekannten Surfstrände oder ins Inland zu den Sehenswürdigkeiten.

Da ich aber zum 1. Mal hier bin, denke ich, Vorbeischauen schadet sicher nicht, oder?

Ich mache mich nach dem Ausschlafen zu Fuß auf den Weg Richtung Innenstadt. Die immer wieder heranrollenden Tuktuks lehne ich dankend ab, denn ich möchte etwas von der Stadt sehen und diesen Teil erlaufen.

Es ist nämlich immer wieder interessant, in den nicht so touristischen Ecken mal hinter die Kulissen zu schauen. Klar sieht es da nicht immer schön aus, aber darum geht es ja. Einen echten Eindruck vom Land und den Leuten zu bekommen, als nur die geleckten Spots für die Touris.

Ein klein wenig nervig in Colombo sind die Menschen, die erstmal neben dir herlaufen und dann mit den typischen freundlichen Fragen beginnen. Hallo Sir. How are you? What Country? Where are you going?

Man weiß von Anfang an, worauf es hinausläuft, aber um selbst freundlich zu bleiben, muss man irgendwie drauf eingehen. Es schlaucht nach der 5. oder 6. Person.

Zum Glück akzeptieren viele das zweite Nein und nur wenige sind wirklich penetrant. Ich hoffe, dass das außerhalb der Hauptstadt weniger wird. Bisher war das so, wo ich ähnlich Erfahrungen gemacht hatte, zum Beispiel in Kuba.

Auf dem Weg zur Innenstadt passiere ich den aktuellen und den ehemaligen Regierungssitz. Hier auf dieser einen Straße gab es in der Tat vor ein paar Monaten heftige Proteste gegen die Regierung. Jetzt ist alles ruhig.

Beim Schlendern durch die Straßen werde ich auch mehrmals von Polizisten angesprochen. Aber nicht, um etwas zu kontrollieren oder mich zu maßregeln, nein einfach nur aus Neugier, woher ich komme und wohin ich gehe. Total niedlich.

Das wird mir noch sehr häufig passieren die nächsten Wochen. 😉

Die Innenstadt selbst ist sehr kompakt und man kann im Prinzip in 1-2 Stunden alles sehen. Der sogenannte „Fort Distrikt“, hat einige schöne Gebäude aus der Kolonialzeit zu bieten. Manche in guter Verfassung, manche eher nicht mehr so sehr.

Natürlich darf auch ein Stop in der „Java Lounge“ nicht fehlen. Ein guter Kaffee ist einfach die beste Ergänzung zu einen schönen Tag.

Nach dem Käffchen geht es mit dem Tuktuk zum „Gangaramaya“ Tempel. Den hatte mir hier irgendwie jeder bisher empfohlen als die Sehenswürdigkeit in Colombo. Der Eintritt kostet 400 LKR (~1,05 EUR).

Drinnen entdecke ich zwar ein paar schöne Ecken und Dinge, aber die muss man fast schon zwischen all dem ganzen Kitsch suchen gehen. Ich habe selten so einen Messi-Tempel gesehen.

Wenn sie 50% des Kitsches entrümpeln würden, dann könnte es was werden.

Die Bilder zeigen übrigens die eher schönen Seiten des Tempels. 😉

Ich bin etwas enttäuscht und denke mit leichter Sehnsucht an die beeindruckenden Tempel in Thailand zurück. Naja, bald werde ich ja wieder dort sein.

Aber genug gemosert, ich bin trotzdem froh, hergekommen zu sein. Das ist Teil der Erfahrung und deswegen schon per se nichts Schlechtes.

Vom Tempel laufe ich wieder zu Fuß Richtung meiner Unterkunft, erkunde die Gegend und suche dabei ein vegetarisches Restaurant, welches ich in der App „Happy Cow“ gefunden habe.

Irgendwann finde ich es auch nach etwas suchen. Das Essen ist sehr lecker und der Besitzer erzählt mir ein wenig davon, was sie alles selbst anbauen und im Restaurant anbieten. Das ist sehr hilfreich, denn viele Sachen hier sind mir noch fremd.

Etwas später mache ich mich auf direkten Weg zurück zur Unterkunft und stolpere dabei aus Versehen über eine französische Bäckerei.

Oh nein, da kann ich natürlich nicht einfach so vorbeigehen. 😀

Meine offizielle Ausrede ist aber, dass es gerade jetzt zu regnen anfängt und ich weder Schirm noch Regenjacke dabei habe.

Also kehre ich ein und bestelle mir ein Mandelgebäckteilchen, denn die Croissants sind gerade aus. Dazu einen Cappuccino, bestellt hatte ich Café Americano, aber egal, und ein Green Tee Kombucha. Letzteres schmeckt sehr interessant. So etwas hatte ich bisher noch nie getrunken gehabt. Lecker!

Colombo_1
Colombo 2022-1030

Zuerst warte ich den Regen in der kleinen Bäckerei ab, taste mich dann jedoch Straße für Straße vor, komme aber nicht weit. Es regnet wirklich heftig und will nicht aufhören.

Irgendwann nehme ich einfach ein Tuktuk für die letzten paar Meter und komme halbwegs trocken an.

Nun gut, viel mehr passiert an diesem Tag dann nicht mehr. Das war bereits mein kurzer Besuch von Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas. Ein Tag hat in der Tat gereicht. Sicher würde man auch noch einen 2. Tag rumbekommen, aber ein muss ist es mit Sicherheit nicht.

In der Unterkunft plane ich den Abend noch die nächste Station und wie ich da hinkomme. Ich werde mit dem Zug in der Holzklasse (3. Klasse) in den Norden nach Kalpitiya fahren. Ein Gebiet, was fürs Kite Surfing bekannt ist, aber aktuell ist dort keine Saison.

Ich werde also hoffentlich auf kilometerlange weiße menschenleere Sandstrände treffen und einfach die Einsamkeit genießen. Der perfekte Ort zum Batterien aufladen.

Kling gut, oder?

CU Ingo.


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