Weltreise Step #37: Auf nach Colombo

Nach Colombo 2022 Titel

:: 12.11.2022 – 13.11.2022 – Von Dubai nach Colombo ::

So, Dubai ist fast abgehakt und heute geht es nach Sri Lanka. Ich fliege mit SalamAir, der Billigflieger aus dem Oman, und zuerst wird es ein kurzer Zubringerflug nach Muscat, der Hauptstadt des Omans. Von dort geht es dann weiter nach Colombo.

Früh schlafe ich solange wie möglich und lasse mir dann beim Packen meiner Sachen Zeit, um den Check-Out zum spätmöglichsten Zeitpunkt zu haben. Mein Flug geht erst abends 20:05 Uhr. Also kein Grund zur Eile.

Bevor es zur Metro geht, lege ich noch einen Stop im „Four Square Café and Rest“ ein. So heißt nämlich das nette kleine Restaurant in der Nähe der Unterkunft, wo ich die letzten beiden Tage schon lecker Biryani gegessen hatte.

Zum Frühstück bestelle ich mir ein Omelett mit Pilzen und einen Cappuccino. Normalen Kaffee gibt es leider nicht.

Als der Cappuccino kommt sehe ich direkt am Schaum, dass das so einer aus einem Automaten ist. Wahrscheinlich einer der hier typischen Nescafé-Automaten. Das wird dann gleich der nächste Zuckerschock, nach dem Pistazien-Latte von gestern.

Und so ist es in der Tat. Bäh wie süß. Ich trinke ihn trotzdem. Was muss, das muss, oder? 😀

Das Omelett dagegen ist echt lecker. Gut gestärkt kann ich mich dann also auf den Weg machen, aber vorher chille ich noch ein paar Minuten hier.

Doch irgendwann sitze ich in der Metro und fahre wieder einmal quer durch ganz Dubai, weil auch der Dubai International Airport auf der anderen Seite der Stadt liegt. Nicht ganz soweit draußen, wie der Sharjah Airport, wo ich angekommen war, aber doch halt etwas außerhalb.

Leider fährt die Metro nicht alle Terminals des Flughafens direkt an, was ich in Anbetracht dessen, wie modern und fortschrittlich Dubai ist, etwas seltsam finde. Natürlich ist mein Terminal 2 nicht per Metro erreichbar, ich muss also noch einmal in den Bus umsteigen.

Somit steige ich irgendwann aus und stelle mich in der Hitze an die Bushaltestelle. Doch halt, Moment mal. Gibt es hier klimatisierte Bushaltestellen? Was ist das da drüben?

Und in der Tat, ca. 15 Meter weiter steht ein kleines Häuschen, in das gerade mal eine Sitzbank mit 6 Sitzen passt. Aber es hat eine Tür und drin ist es ordentlich kühl. Geil, hier setze ich mich hin und warte auf den Bus. Klimatisierte Bushaltestellen. Verrückt!

Der Bus kommt etwas später und dann geht es mit einer kurzen Fahrt weiter zum Flughafen. Wieder legt der Busfahrer eine ziemlich ruppige Fahrweise an den Tag. Keine Ahnung warum kaum ein Busfahrer vernünftig fahren kann.

Ich mag Busfahrer nicht. Und Taxifahrer auch nicht. Zumindest die meisten nicht. Komisches Volk.

Am Flughafen angekommen muss ich noch ca. 1 Stunde warten bis der Check-In öffnet.

Als ich dann später in der Schlange stehe, bemerke ich, dass viele der hier Wartenden statt einem Koffer einfach eine große Kiste haben, die mit Folie zum Schutz umwickelt wurde. Lustig irgendwie.

Der Check-In ist problemlos und hier nehmen sie auch wieder normal meinen Rucksack bei der Gepäckaufgabe an. Keine Ahnung, was da in Istanbul anders war.

Ich gehe gleich durch den Sicherheitscheck. Auch der verläuft unspektakulär. Wieder wird nichts extra geprüft. So soll es sein. Sehr gut.

An den Gates angekommen laufe ich eine ausgiebige Runde. Am Automaten ziehe ich mir ein Wasser für später und hab jetzt noch ein wenig Kleingeld über. Wo kann ich das denn jetzt noch ausgeben?

Meine Wahl fällt auf Subway. Ein Veggie-Delight-Sandwich wird es, weil günstig und bekanntermaßen lecker. Ich lasse es mir schmecken. Das nächste Essen gibt es dann erst wieder in Sri Lanka.

Somit ist dann auch der letzte Dirham ausgegeben. Dirham, so heißt die Währung hier in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Kürzel ist AED. Fun Fact, Dirham ist von der griechischen Drachme abgeleitet.

Irgendwann beginnt das Boarding und etwas später startet dann auch schon der Flug. Ich sitze am Notausgang und habe deswegen zumindest für dieses kleine Teilstück Beinfreiheit ohne Ende. Sehr geil!

Ich versuche mir aus Spaß, ein Sandwich von der Bordverpflegung zu erschleichen, scheitere jedoch an der peniblen Kontrolle meines Tickets. Da ist kein Essen mit drauf, also lehnt die Flugbegleiterin freundlich, aber bestimmt ab. Naja, versuchen kann man es ja mal.

Ich döse vor mich und höre Podcast. Der Flug dauert nur 1 Stunde und 10 Minuten.

Dann heißt es wieder aussteigen und da ich nur im Transit bin, einfach den Schildern „Transit“ folgen und ab zum nächsten Flug. Kein Gepäck abholen, keine Passkontrolle. Nur mein Boarding-Pass wird mehrmals geprüft.

Nun stehe ich auch schon am Gate vom nächsten Flug. Es warten bereits eine überschaubare Menge an Leuten hier.

Ich setze mich dazu und dann heißt es warten. Denn warum auch immer, statt 1 Stunde Wartezeit werden es mindesten 2 Stunden. Ich erfahre leider den Grund der Verzögerung nicht, aber da alle ruhig bleiben, bleibe ich es auch.

Und auch hier beginnt irgendwann das Boarding.

Die Flugbegleiter sagen sehr laut und deutlich an, dass zuerst alle aus Zone C nach vorne kommen sollen. Zone C sind wohl alle die Sitze, die ganz hinten im Flugzeug zu finden sind. Das diese Leute zuerst einteigen ist absolut üblich, sinnvoll und wird von vielen Fluglinien so praktiziert. Bisher hat das auch immer gut funktioniert.

Aber hier sind die Leute irgendwie seltsam. Fast alle stehen auf und rennen nach vorn. Die Flugbegleiter haben ihre Mühe und Not, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen. Zum Glück sind sie resolut und schicken alle, die nicht aus Zone C sind, wieder zurück.

Trotzdem macht es die Sache unnötig kompliziert, weil man sich als Zone C durch das Chaos nach vorne kämpfen muss. Unnötiger Stress hier kurz vor Mitternacht.

Als ich endlich vorne ankomme, wird mein Boarding Pass und mein Reisepass geprüft und dann darf ich durch.

Ab hier ist es wieder entspannt, denn niemand steht mehr im Weg und alle die einsteigen, wollen auch nach hinten ins Flugzeug. So soll das sein. Ordnung halt. Muss man als Deutscher doch mögen, oder? Also ich stehe voll drauf!

Ich verstaue meinen kleinen Rucksack, setze mich auf meinen Platz und döse vor mich hin. Wobei eigentlich nicht, denn vor meinen Augen breitet sich nach und nach ein Chaos aus, dass ich so noch nie bei meinen doch schon zahlreichen Flügen miterlebt habe.

Die Flugbegleiter helfen jedem, seinen Platz zu finden. Scheinbar gibt es aber sehr viele Leute, die das günstigste Ticket gekauft haben, bei dem man sich keinen Platz aussuchen darf, sondern einen vom System zugewiesen bekommt. Und sehr viele fangen nun im Flugzeug heftige und lautstarke Diskussionen an, dass sie neben ihrer Frau, Mann oder was auch immer sitzen wollen und nicht auf dem zugewiesenen Platz.

Die Antwort der Flugbegleiter ist eigentlich genau die Richtige. Sie sagen den Leuten, dass jeder erstmal dort sich hinsetzen soll, wo sein Ticket es sagt. Nachdem alle eingestiegen sind und sitzen, werden sie alles möglich machen, damit Mann und Frau oder die Familie zusammensitzen kann.

Macht absolut Sinn und ist die beste Lösung für alle, oder?

Die Leute hier sind aber ziemlich ignorant. Sobald die Flugbegleiter sich dem nächsten Gast zuwenden, stehen die Leute auf und setzen sich einfach da hin, wo es ihnen passt.

Wohin das führt ist ja klar. Ständig kommt es dazu, dass die gerade neu zusteigenden Fluggäste auf bereits besetzte Sitze treffen.

Ich sage es, ein Chaos ohne gleichen. Ich habe so etwas noch nicht erlebt und es wird teilweise auch unangenehm, da einige der Leute nicht wirklich freundlich sind. Die Flugbegleiter tun mir echt leid.

Das ist aber noch nicht alles. Ich weiß nicht, ob es vielleicht daran liegt, dass viele dieser Leute noch nie geflogen sind oder einfach etwas schwer von Begriff sind, aber das man sein Handgepäck nicht auf dem Schoß behält, sondern oben in die Gepäckfächer legt, das verstehen viele scheinbar nicht. Auch nicht nach mehrmaliger Aufforderung.

So beobachte ich wirklich mehrmals, dass die Flugbegleiter nach längerer Diskussion einem Fluggast sein Handgepäck nehmen und es oben in eines der Fächer ablegen. Und was passiert? Sobald sich die Flugbegleiter dem nächsten Problem zuwenden, steht derjenige auf und holt sein Gepäck wieder zu sich auf den Sitz.

Verrückt! Einfach nur verrückt!

Es dauert ewig, bis hier etwas Ordnung und Ruhe reinkommt. Und selbst dann schaffen es einige sich durchzusetzen und einfach den Platz zu belegen, den sie wollen und dafür muss sich jemand anderes umsetzen. Ich sehe auch 2-3 Personen, die in der Tat ihr Gepäck beim Start auf dem Schoß haben.

Wie gesagt, die Flugbegleiter tun mir echt leid. So ein Chaos und so viele dumme Leute auf einen Haufen, habe ich noch nie gesehen. Das werde ich so schnell nicht vergessen. Auweia!

Aber auch der Flug startet irgendwann und ich habe eine 3er Reihe für mich allein. Juhu!

Ich mache mich also lang, wobei lang nicht so recht klappt. Denn selbst eine 3er Reihe ist nicht lang genug für mich. Aber es geht irgendwie und ich liege. Dann versuche ich zu schlafen, was auch so halbwegs funktioniert.

So vergeht dieser Flug sehr schnell und recht erholsam. Wir landen ca. 4 Uhr in Colombo.

Der Ausstieg dauert mit diesen chaotischen Mitreisenden ewig, aber ich habe ja viel Zeit. Ich bleibe fast bis zum Schluß sitzen und bin einer der Letzten, die das Flugzeit verlassen.

Auch an der Immigration und dem Ausfüllen der Immigration-Card lasse ich mir lange Zeit. Ich glaube es ist bereits 6 Uhr oder so, als ich meinen Rucksack am Gepäckband abhole.

Ich habe übrigens direkt ein 180 Tage Visa bekommen und dafür ~37 EUR bezahlt. Die Beantragung hatte ich schon vorab online gemacht, damit es jetzt hier keine Diskussion darüber gibt. Ging alles glatt. Vor ein paar Wochen noch gab es nur 30 Tage Visa und man konnte die für relativ viel Geld (glaub so 50-60 EUR) verlängern lassen um weitere 30 Tage. Da sind 180 Tage, auch wenn ich die nicht alle brauchen werde, natürlich ein Segen.

Als ich in der Vorhalle des Flughafens ankomme, beginnt das übliche Prozedere. Nacheinander sprechen mich mehrere „Taxifahrer“ an und wollen mir einen „super Preis“ für die Fahrt nach Colombo machen. Die Stadt liegt leider über 25 Kilometer vom Flughafen entfernt.

Später lerne ich, dass man sich am besten in Negombo eine Unterkunft sucht, weil das näher ist und Colombo kaum etwas zu bieten hat. Das werde ich beim nächsten Mal auch so machen, aber jetzt beim 1. Mal wollte ich schon einen Blick auf Colombo werfen. Es ist immerhin die Hauptstadt von Sri Lanka.

Da ich aber weiß, dass die echten Taxifahrer nicht im Flughafengebäude warten, sondern in ihren Taxis draußen vor dem Flughafen, weiß ich auch, dass die hier sicher keinen „super Preis“ für mich haben.

Ich lehne dankend ab. Nur ein älterer Herr lässt nicht locker und ist dabei sehr charmant. Er gibt mir ungefragt ein paar wirklich nützliche Tipps bzgl. zum Beispiel günstige SIM-Karten oder Geld abheben. Er macht das echt gut und wie sich später zeigen wird, waren alle Tipps auch wirklich gut.

Dabei geht er mit dem Preis immer weiter runter, so dass ich irgendwann wirklich darüber nachdenke, das Angebot anzunehmen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich günstiger nach Colombo komme. Er möchte am Ende ca. 10 EUR für die Fahrt.

Ich sage ihm, dass ich es mir überlege und das ich mir jetzt erstmal Geld und eine SIM-Karte besorge. Er bleibt in der Nähe.

Das mit dem Geld und speziell der SIM dauert etwas länger, weil ich eine eSIM haben möchte. So kann ich meine normale Congstar SIM im Handy behalten und bekomme weiter SMS mit evtl. wichtigen Infos, wie zum Beipsiel TANs oder andere Freischaltcodes.

Als alles erledigt ist, ist der nette ältere Herr nicht mehr zu sehen. Schade, aber okay. Ich wollte es eh mit dem Bus probieren. Das müsste die günstigste Möglichkeit sein.

Google ist bzgl. der Busse hier in Sri Lanka nicht so gut, wie bisher in den anderen Ländern. Es gibt zwar Infos, aber die Busnummern passen meist nicht mit der Wirklichkeit überein, was es schwer macht, wenn ich dann lokal danach frage.

Auch hier versuche ich es mit fragen und alle sagen, dass es keinen Bus am Flughafen gibt. Früher ja, aber jetzt nicht mehr. So richtig kann ich die Info nicht glauben. Ich habe noch nie einen Flughafen erlebt, der nicht wenigsten 1 Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel hatte.

Google sagt, die nächste Bushaltestelle ist ca. 1 Kilometer vom Flughafen entfernt die Straße runter.

Also laufe ich los und passiere beim Ausgang vom Parkplatz vorm Flughafen eine Kontrollstation der Armee. Oookay. Die stehen hier tatsächlich in voller Ausrüstung und der AK-47 auf dem Rücken.

Wie sich später herausstellen wird, sind sehr viele Plätze und öffentliche Gebäude von der Armee bewacht. Es gibt auch sehr viel privates Wachpersonal in den Einkaufszentren und so weiter.

Ich frage einen der Wachposten, wo die nächste Bushaltestelle ist. Er zeigt in genau die entgegengesetzte Richtung als Google meint. Oh je ist das kompliziert.

Ich weiß nicht so recht, was ich machen soll, laufe dann aber in die Richtung los, die Google sagt, weil diese eher der Straße nach Colombo entspricht.

Noch keine 100 Meter gelaufen, fährt ein Tuktuk neben mir her und beginnt die übliche Konversation. Hallo Sir! Nice to meet you. What’s your Country? Where are you going? Do you need Tuktuk?

Ich bin nett, antworte und ein paar Höflichkeitsfloskeln später starten auch schon die Angebote für die Fahrt nach Colombo.

Ich lehne die ersten dreisten Angebote ab und irgendwann nähert er sich der Marke von 4.000 LKR (~10 EUR). Da ich mit dem Bus weiter unsicher bin und am liebsten schnell irgendwo in ein Café gehen würde, um lecker Kaffee zu schlürfen, stimme ich dem Preis von 4.000 zu.

Also geht es jetzt mit dem Tuktuk die etwas über 25 Kilometer bis nach Colombo. Ich ärgere mich ein klein wenig, dass ich dem netten älteren Herrn von vorhin mit seinem Auto nicht zugesagt hatte und er auf einmal weg war. Das mit dem Auto wäre gemütlicher gewesen bei der Strecke und der Mann war so nett. Schade.

Während des wilden Tuktuk Ritts durch das morgendliche Colombo, kann ich mir schonmal einen groben Überblick verschaffen, wo ich hier gelandet bin. Es dauert nicht lange und ich bekomme das erste Déjà-vu.

Das hier erinnert mich alles verdammt nochmal sehr stark an Kambodscha!

Die Straßen. Die Tuktuks. Der Müll. Das Wetter. Das Aussehen der Menschen vor allem. Wow! Was für krasse Parallelen.

Später wird sich herausstellen, dass die Mentalität der Menschen in Sri Lankan doch eine ziemlich andere ist, als die der Menschen in Kambodscha, aber der Rest ist echt verdammt ähnlich. Ich werde noch das ein oder andere Déjà-vu-Erlebnis hier haben.

Irgendwann kommen wir in der Innenstadt an und ich bezahle die 4.000. Der Fahrer fragt, ob ich nicht 4.500 zahlen kann und beginnt eine Trauerrede über die aktuelle Situation. Das teure Benzin und was weiß ich.

Keine Ahnung warum, aber eigentlich lasse ich mich von so etwas nicht einfach einlullen, aber hier drücke ich ihm die 500 extra in die Hand. Wahrscheinlich ist mir grad alles ein wenig zu viel an neuen Eindrücken und ich brauche dringend einen Kaffee, um wieder normal zu denken.

Er fährt zumindest mit einem Lächeln weg. Immerhin.

Ich schnappe mir meinen Rucksack und laufe langsam in Richtung eines Cafés, was ich bei Google gefunden habe. Der Name ist „Java Lounge“, sieht wie eine kleine Starbucks Kopie aus und wirbt damit, den besten Kaffee Sri Lankas zu haben. Das muss ich natürlich persönlich vor Ort testen, ob diese selbstbewusste Ansage auch wirklich stimmt.

Auf dem Weg sammle ich schon echt krasse Eindrücke. Vielen Menschen sieht man eine gewisse Armut an. Die Geschäfte haben überwiegend komischen Krimskrams im Angebot. Billiger Plastikkram. Aber es gibt auch viele Bekleidungs- und Schuhgeschäfte. Es macht sich direkt mal dieses Gefühl von typisch asiatischen Chaos breit.

An einem kleinen Lokal werde ich angesprochen, ob ich nicht etwas Essen möchte. Ich sehe in der Auslade so etwas wie einen Muffin. Aber vor allem möchte ich Wasser trinken. Ich bin sehr durstig.

Also gehe ich rein, bestelle mir ein Wasser und diesen Muffin. Es stellt sich heraus, dass der Muffin nur aus einem einfachen Teig besteht. So einen Teig, wie wir bei uns für die Tortenböden nehmen. Das kommt unerwartet, ist aber trotzdem lecker.

Für das Wasser und den Muffin bezahle ich 170 LKR (~0,45 EUR) und bekomme einen ersten Eindruck davon, wie günstig Sri Lanka sein wird.

Dann geht es weiter Richtung „Java Lounge“. Kurz bevor ich dort ankomme, spricht mich erneut ein älterer Herr an. Dieser hier spricht sehr gut Englisch und er erzählt mir, dass er eigentlich Lehrer ist. Ich weiß jetzt schon, worauf das hinausläuft, aber er ist nett, also bin ich es auch.

Er zeigt mir den Weg zum Café und ich lade dort erstmal mein Gepäck ab. Dann bestelle ich mir einen Pott Kaffee und wir unterhalten uns.

Er erzählt mir von Dingen, die man in Colombo machen kann. Er rückt aber nicht so recht damit raus, ob er mir jetzt eine Tour verkaufen möchte oder nicht.

Ich sage ihm dann, dass ich für eine längere Zeit hier im Café bleiben werde, um am Laptop zu arbeiten. Mein Check-In ist erst 14 Uhr. Die Zeit muss ich sinnvoll verbringen und wegen dem Gepäck bleibt da nur arbeiten.

Er sagt, er gehe zum Gangaramaya-Tempel, weil dort heute ein Ritual abgehalten wird und fragt, ob er später wiederkommen darf. Ich sage ja, weil bin ja nett und so. Ich ging zu dem Zeitpunkt nicht davon aus, dass er wiederkommen würde.

Er geht und ich widme mich meinem Kaffee. Wow! Der schmeckt richtig gut. Ich frage nach und der Mann hinter der Theke bestätigt, dass der Kaffee aus Sri Lanka kommt. Respekt, der ist wirklich toll!

Ich werde in Colombo (später auch noch in Kandy) öfters in der „Java Lounge“ vorbeikommen und einen leckeren Kaffee genießen. Leider gibt es diese Kette nicht in den anderen Städten.

Dann vergehen die nächsten Stunden ohne besondere Vorkommnisse, bis der ältere Herr Lehrer wieder auftaucht.

Er sagt, er habe ein Tuktuk und kann mich zu meiner Unterkunft fahren. Na gut, dann kann ich ihn dafür bezahlen und dann wird er mich wohl in Ruhe lassen. Der von ihm genannte Preis klingt fair.

Später lerne ich, dass der Preis leicht über normal war. Keine Abzocke direkt, aber auch kein richtig fairer Preis.

Wir gehen nach draußen und stattdessen er zu seinem Tuktuk geht, winkt er ein anderes Tuktuk heran und sagt sein Freund fährt uns. Oh je, warum nur kann es nicht einmal normal laufen?

Mir egal bei dem Preis, soll er uns fahren. Also geht es los und ohne Umwege zur Unterkunft.

Dort angekommen steigt der ältere Herr mit aus und steht etwas bedröppelt in der Gegend rum. Ich frage ihn, wem ich jetzt das Geld für die Fahrt geben soll. Er sagt, ich solle es him geben. Er bezahlt seinen Freund damit.

Als ich ihm die verabredeten 500 LKR (~1,30 EUR) gebe, beginnt auch er eine Trauerrede darüber, wie schwer doch die aktuellen Zeiten seien und er manchmal kein Geld fürs Essen hat.

Ich lege 200 drauf und verabschiede mich. Die beiden ziehen von dannen und ich bin endlich mal allein. Na das kann ja was werden. Puh.

Der Check-In in der Unterkunft verläuft problemlos. Endlich habe ich mal ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad. Ich hatte kurz darüber nachgedacht, auch hier ins Hostel zu gehen, aber die Preise für Privatzimmer sind dermaßen günstig, dass ich damit kaum gespart hätte und so habe ich endlich mal den Luxus allein zu sein. Yes!

Ich bin müde, entscheide mich aber dagegen, jetzt ein Nickerchen zu machen. Denn es ist schon 16 Uhr oder so und das würde sich nicht lohnen. Dann eher jetzt was futtern gehen und danach zeitig ins Bett.

Also ziehe ich noch einmal zu Fuß los, gehe die nahegelegene Hauptstraße hoch und schaue was es hier so gibt. Ich entdecke einige kleine Restaurants und entscheide mich für eines mit einem hellen grünen Design, weil es so freundlich und frisch wirkt im Gegensatz zu den anderen.

Zum Glück sprechen in Sri Lanka sehr viele Menschen ein einfaches Englisch, so dass ich auch in diesem lokalen Restaurant kein Problem habe, etwas vegetarisches zu bestellen.

Nach Colombo_20

Mein erstes Sri Lankan Curry. Es ist sehr gut und anders als das, was ich bisher kannte. Es wird sicher sehr interessant, hier die kulinarische Seite des Landes zu entdecken. Darauf freue ich mich sehr.

Ich bezahle für das gesamte Gericht inkl. 1 Pepsi nur 700 LKR (~1,85 EUR). An die Preise kann man sich gewöhnen, oder? 🙂

Zufrieden und satt gehe ich zur Unterkunft zurück. Eine Dusche und ein paar YouTube-Videos später schlafe ich zeitig ein.

Ich bin in Sri Lanka.

CU Ingo.


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