:: 21.01.2024 – Von León (über Managua) nach Granada ::
Nach dem recht kurzen, aber durchaus sehr schönen Aufenthalt im beschaulichen León geht es nun für mich weiter nach Granada. Dazu muss ich jedoch über Managua fahren, was ich eigentlich vermeiden wollte. Aber es geht leider nicht anders. Also heißt es mal wieder rein ins Abenteuer und los geht’s.
Am Morgen gibt es ein letztes einfaches, aber leckeres Frühstück in der Unterkunft. Das Hostel Leyendas war ganz nett und da es 5 Gehminuten vom Zentrum entfernt ist, war es auch recht ruhig. Also alles in Ordnung.
Nach dem Frühstück beschließe ich, zu Fuß zum Busbahnhof zu gehen. Im Zentrum möchte ich mir noch einen Kaffee to go holen und vielleicht bekomme ich auch noch einen leckeren Muffin. Es gibt da so ein kleines Café, wo ich mir in den letzten Tagen ab und zu einen Kaffee mitgenommen habe und der war ganz gut.
Leider ist das CafetÃn Rincón De Paz geschlossen, als ich dort ankomme, und so muss ich leider ohne leckeren Kaffee weiterziehen. Tja, manchmal hat man einfach kein Glück.
Öffnungszeiten sind in Zentralamerika ohnehin eine Art Glücksspiel. Die ausgeschilderten Öffnungszeiten scheinen eher eine Art grobe Richtlinie zu sein. Man sollte sich jedenfalls nicht zu sehr darauf verlassen.
Dafür wird das Leben auf der Straße immer interessanter, je näher ich dem Busbahnhof komme, und so kann ich zumindest das bunte Treiben an den Marktständen am Straßenrand genießen.
Mit dem Bus nach Managua
Am Busbahnhof angekommen, der eher ein großer Parkplatz ist und wo die Busse nach einem für mich nicht erkennbaren System stehen, frage ich einfach wieder den nächstbesten Passanten nach dem Bus nach Managua.
Ich hatte mich vorher informiert und wusste, dass ich nicht direkt nach Granada fahren kann. Ich muss in Managua an der Universidad Centroamericana (UCA) umsteigen. Dort gibt es eine große Bushaltestelle an der Hauptstraße.
Mit Hilfe der freundlichen Menschen hier finde ich schnell den richtigen Bus, sichere mir einen Platz und warte auf die Abfahrt.
Die Fahrt dauert locker 2 Stunden und der Bus hält ständig irgendwo. Auch wenn es hier Bushaltestellen an der Straße gibt, hält er immer, wenn jemand aus- oder einsteigen will. Das kann auf Dauer ein bisschen nerven, aber so ist das. Da muss man durch, und irgendwann gewöhnt man sich daran. Kein Problem.
In Managua muss ich dann aufpassen, wo ich aussteige. Denn diese Haltestelle an der UCA ist nicht die Endstation. Da ich aber nicht der einzige bin, der hier umsteigen will, gelingt mir das ohne größere Probleme.
Und dann stehe ich in Managua auf der Straße und um mich herum wuseln so viele Menschen. Wahnsinn, was hier los ist!
Leider habe ich in dem Trubel vergessen, mal ein paar Fotos zu machen.
Mit dem Bus nach Granada
Aber wie üblich dauert es keine Minute, bis der erste „Taxifahrer“ kommt und seine Dienste anbietet. Ich lehne dankend ab, frage aber direkt nach dem Bus nach Granada. Auch hier wird mir direkt die Richtung gezeigt. Die Leute hier sind zum Glück nicht aufdringlich und auch wenn man ihre Dienste nicht braucht, helfen sie einem weiter. Das ist sehr angenehm.
So weiß ich sofort, wo ich hin muss und sitze keine 5 Minuten nach Ankunft direkt im nächsten Bus. Eine kurze Wartezeit später geht es auch schon los. Klappt ja wie am Schnürchen. Sehr gut!
Auf der Fahrt aus der Stadt heraus beobachte ich weiter das Treiben auf und an der Straße. Managua macht auf mich nicht gerade einen gemütlichen Eindruck. Überall liegt Müll herum und man sieht die Armut sehr deutlich. Irgendwie macht mich das traurig, auch wenn ich so etwas nicht zum ersten Mal sehe.
In Gedanken versunken verbringe ich den Rest der Fahrt, immer nur kurz unterbrochen, wenn der Bus mal wieder so voll ist, dass ein dicker Hintern (hey, ich kann nichts dafür, dass die Frauen hier alle so gut gepolsterte Hintern haben) oder ein spitzer Ellenbogen aus dem Gang in den Sitzbereich ragt.
Kuschelig eng wird es manchmal. 😉
Erstaunlich ist, dass auch hier kaum jemand nach Schweiß riecht, obwohl die meisten ganz ordentlich schwitzen. In Asien gibt es ja diesen „Vorteil“, dass den meisten Asiaten ein Gen fehlt, um den typischen Schweißgeruch zu entwickeln. Aber hier ist das eigentlich nicht der Fall und trotzdem ist eine Geruchsbelästigung, wie man sie in Deutschland leider oft erlebt, kaum wahrnehmbar.
Gut, ich beschwere mich nicht. Besser so, als wenn alle „stinken“ würden. Ha ha!
Mit diesen seltsamen Gedanken vergeht die Fahrt wie im Fluge und irgendwann komme ich in Granada an.
Erste Schritte in Granada
Ich erreiche Granada am frühen Nachmittag und begebe mich direkt zu meiner Unterkunft. Das Hostel Oasis (14,00 EUR/Nacht im 4er Dorm) liegt in einer Seitenstraße am Rande des Stadtzentrums. Also sehr zentral und deshalb bin ich auch sehr schnell dort.
Das Einchecken ist schnell erledigt (man sind die hier nett und gut drauf) und ich kann meine Sachen in die Ecke stellen. Kurz die Füße hochlegen und ein paar Minuten entspannen, bevor ich mich wieder auf den Weg mache. Es ist noch hell und so kann ich gleich eine große Runde drehen und die Lage erkunden.
Wie üblich schaue ich mich unterwegs direkt nach Möglichkeiten um, leckeres vegetarisches oder gar veganes Essen zu bekommen. Und zu meiner Freude scheint es hier in Granada gleich mehrere brauchbare Optionen zu geben. Außerdem habe ich ja noch den Tipp aus León (das Garden Café). Ich werde hier also bestimmt nicht verhungern.
Nachdem ich das Stadtzentrum bis hinunter zum „Strand“ am Lago Cocibolca (Nicaraguasee) erkundet habe, suche ich mir ein kleines lokales Restaurant aus und bestelle ein paar Quesadillas. Irgendwie habe ich gerade Lust darauf. Und Lust auf ein Bier habe ich auch. Das kommt eher selten vor.
Lustig, hier gibt es sogar noch Weihnachtsbier. Na ja, wie auch immer. Schmeckt sogar ganz gut.
Satt und den Bierdurst für die nächsten Monate gestillt mache ich mich auf den Rückweg zum Hostel. Unterwegs greife ich noch zu Snacks und einem großen Wasser.
Eine Dusche später liege ich dann im Bett und merke sofort, dass die Nächte hier unruhig werden könnten. Nicht weil es draußen laut ist oder so, nein, eher weil das Zimmer keine Klimaanlage hat und es unerträglich heiß ist. Jedes Bett hat zwar Ventilatoren und die helfen auch, aber die sind leider auch sehr laut.
Eine Unsitte ist auch, dass meist die billigsten und lautesten Lüfter verbaut werden, die man finden kann, und dass die Leute gern natürlich schön die höchste und damit lauteste Stufe einstellen. Das Dröhnen der Ventilatoren in der Nacht ist dann besonders störend und die niedrigste Stufe würde für einen angenehmen Luftzug völlig ausreichen.
Übrigens übernachte ich auch in einer Handvoll Hostels, die wirklich gute und leise Lüfter haben. Es geht also, wenn man will und nicht nur einfach das Billigste nimmt.
Tja, dann heißt es also wieder mit Kopfhörern einschlafen und hoffen, dass man nicht zu oft aufwacht. Na, das kann ja was werden.
CU Ingo.
Hallo Ingo 🙂
bin zufällig auf deiner Webseite vorbei geschlittert, weil bei dein Rückblick auf 2020 du BackpackingSimon erwähntest. Dieser hat jetzt schon lange nix mehr gepostet und so began mein Suche nach digitalen Schnipseln 😉 Dein Webseiten Aufbau gefiel mir anfangs, aber mittlerweile würde ich es persönlich besser finden, wenn am Rand diese Standard Blog Ansicht ist..wo nach Jahr/Monat aufgelistet wird..ich weiß das hier ist so wie es ist und es ist auch genial anders, aber vielleicht mal so als Feedback. Wünsche weiterhin viel Spaß an der Auszeit :)) Viele Grüße aus Berlin
Hi Oliver!
Danke fürs Vorbeischauen.
Simon postet manchmal etwas auf Instagram und gestern gab es auch mal wieder ein Video auf YouTube. Hab es noch nicht gesehen, fand die letzten Sachen von ihm nicht mehr so interessant.
Was die Navigation auf der Seite angeht, ich würde auch gern so eine Art Zeitleiste immer sichtbar haben, möchte aber keine Seitenleiste dafür nutzen müssen. Mir gefällt es ohne für den Travel Blog.
Muss ich nochmal drüber nachdenken.
Grüße aus La Paz, Bolivien.
CU Ingo.