Weltreise Step #162: In León, Nicaragua

Leon 2024 Titel

:: 17.01.2024 bis 20.01.2024 – León, Nicaragua ::

Meine allererste Station in Nicaragua ist die kleine Stadt León. Schon bei der Ankunft gestern habe ich gemerkt, dass es hier eher etwas beschaulich zugeht, auch wenn im Zentrum durchaus viele Menschen auf der Straße unterwegs sind. Und man sieht auch wieder Touristen. Die waren ja in Honduras eher Mangelware. Ha ha!

Wie ich schon an anderer Stelle erwähnt habe, überspringen viele Reisende und vor allem Backpacker Honduras komplett und reisen von Nicaragua direkt nach El Salvador und umgekehrt. So bin ich nach meinem kurzen Abstecher nach San Lorenzo und Choluteca wieder zurück in meiner Reisebubble.

Bevor es auf Erkundungstour geht, gibt es morgens erst einmal ein einfaches, aber leckeres Frühstück in der Unterkunft. Ich habe die Wahl zwischen Typico und Pancakes. Ich beginne mit Typico und wechsle dann von Tag zu Tag.

Typico ist der übliche Reis mit Bohnen, dazu ein Ei und eine Beilage, meist Kochbananen. Einfach, aber gut.

Um beim Essen zu bleiben, ich gehe jeden Tag in das einzige vegane Restaurant in León, das Coco Calala. Das Essen hier ist einfach zu gut und auch preislich im Rahmen, so dass ich gar nicht erst nach Alternativen suche.

Hier hätte ich es noch viel länger ausgehalten. Endlich mal gutes Essen zu vernünftigen Preisen.

Der geneigte Leser hat es sicher schon bemerkt, aber ich tue mich schwer mit dem Essen in den mittelamerikanischen Ländern. Extrem fleischlastig und eigentlich immer mit Käse. Und der Käse hier ist von wirklich schlechter Qualität und oft einfach nur salzig. Dazu viel Frittiertes.

So, genug gejammert. In León habe ich dieses Problem jedenfalls nicht. Sehr gut!

Ich unterhalte mich ein wenig mit den Leuten vom Coco Calala. Wie könnte es anders sein, die Frau des Betreibers hatte die Idee, auf vegan zu setzen und das Konzept scheint aufzugehen. Vor allem bei Reisenden ist der Ort sehr beliebt und das Geschäft läuft gut.

Sie erzählen aber auch, dass immer wieder Einheimische kommen, um es auszuprobieren. Leider können es sich viele nicht leisten, regelmäßig zu kommen, denn auch wenn die Preise angenehm sind (deutlich günstiger als z.B. in Mexiko in vergleichbaren Restaurants), so sind sie doch deutlich teurer als in den lokalen Restaurants außerhalb des Zentrums. Deshalb sind die meisten Gäste auch ausländische Reisende.

Ich bekomme sogar direkt „vegane“ Tipps für andere Städte in Nicaragua. Offensichtlich kennt man sich untereinander. Das finde ich gut.

León erkunden

Die Tage in León teile ich wieder ein: Vormittags bei moderaten Temperaturen ein wenig die Stadt erkunden und dann ab Mittag bis zum frühen Abend im Hostel vor dem Laptop sitzen. Sobald die Sonne nicht mehr brennt, geht es noch einmal raus ins Coco Calala und eine letzte Runde durch die Innenstadt.

Die Innenstadt ist recht überschaubar und wird von der riesigen Kirche (Titelbild) dominiert. Aber auch rundherum gibt es viel zu sehen und es macht einfach Spaß, durch die Straßen zu bummeln.

Schon ganz nett hier, oder?

Aber es gibt auch kein wirkliches Highlight, über das ich jetzt länger referieren könnte. Ich weiß, dass viele Backpacker hier nach León kommen, um am nahe gelegenen Vulkan (der Name fällt mir gerade nicht ein) das sogenannte Sandboarding zu machen. Das heißt, sie klettern auf den Vulkan und setzen sich dann auf ein Brett, um den Geröllhang hinunterzugleiten.

Abgesehen davon, dass ich weiß, dass es dabei nicht selten zu Verletzungen kommt (die Schotterflechte lässt grüßen), reizt mich die Vorstellung überhaupt nicht. Also denke ich gar nicht darüber nach, ob ich auf den Vulkan will oder nicht. Außerdem weiß ich, dass ich bei meiner nächsten Station noch einmal die Gelegenheit haben werde, in einen Vulkankrater zu schauen.

Aber zurück zu heute, natürlich drehe ich auch wieder dort ein paar Runden, wo der normale Tourist eher weniger unterwegs ist.

Die lokalen Märkte sind wirklich wild und alles ist durcheinander. Fisch & Fleisch neben Kleidung & Rucksäcken und so weiter. Irgendwie bizarr, aber auch typisch. In Asien ist es auch chaotisch, doch eigentlich immer zumindest thematisch sortiert.

Kurioses Wiedersehen

Was lustig ist, an einem der Tage treffe ich zwei „alte Bekannte“ wieder, nämlich den Polen und den Kanadier, die ich auf dem Vulkan Santa Ana in El Salvador oben am Krater getroffen habe. Wir haben uns dort länger unterhalten und sind den Abstieg größtenteils gemeinsam gegangen.

Und jetzt treffen wir uns zufällig hier in León wieder, tauschen die neuesten Erfahrungen aus und plaudern ein wenig, bevor jeder wieder seiner Wege geht. Wie klein die Welt doch ist!

Mal sehen, wo wir uns das nächste Mal treffen? 😉

Und sonst so?

Ich lasse es in León etwas ruhiger angehen und arbeite auch etwas mehr als sonst. Mit den Tagebucheinträgen hinke ich sowieso hinterher und möchte das aufholen. Gelegentlich muss ich mir auch Zeit nehmen, um die nächsten Etappen der Reise zu planen. Ich versuche zwar, möglichst ohne Plan voranzukommen, aber einige Punkte auf dem Weg erfordern leider ein wenig Vorbereitung.

Also lese ich viel und im Moment beschäftigt mich die Frage, wie ich von Panama nach Kolumbien komme. Auf dem Landweg geht das leider nicht, ohne ein extremes Risiko einzugehen, wegen des sogenannten Darién Gap. Das ist ein Stück Land, wo es nur Dschungel und keinerlei Infrastruktur gibt und das von Drogen- und Schlepperbanden kontrolliert wird.

Die Optionen sind Flugzeug oder Schiff, und wenn Schiff, dann ist die Frage, ob Inselhopping oder direkt mit der Fähre, wenn es noch eine gibt.

Aber gut, mehr dazu, wenn es soweit ist.

Morgen fahre ich weiter nach Granada. Ja, auch Nicaragua hat ein Granada, nicht nur Spanien. Granada soll eine schöne alte Kolonialstadt sein und liegt direkt am Lago Cocibolca auch Nicaraguasee genannt.

Darauf freue ich mich schon. Genauso wie auf die Fahrt dorthin, die ich dann wieder mit den ganz normalen öffentlichen Bussen in Angriff nehmen werde. Zuerst muss ich nach Managua, wo ich eigentlich gar nicht hin wollte. Aber dort muss man umsteigen, um den Bus nach Granada zu erreichen.

Naja, ich denke, ich werde es schaffen und wer weiß, vielleicht wird es eine ebenso positive Überraschung wie mein Zwischenstopp in San Salvador vor ein paar Wochen.

CU Ingo.


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