Weltreise Step #164: In Granada, Nicaragua

Granada 2024 Titel

:: 22.01.2024 bis 25.01.2024 – Granada, Nicaragua ::

Granada. Moment! Ich war doch schon mal in Granada. Ach okay, aber nicht in dem Granada hier in Nicaragua, sondern in dem Granada in Spanien. Auch eine schöne Stadt, die man unbedingt mal besuchen sollte. Aber jetzt bin ich gespannt auf das Granda in Nicaragua und was es hier alles zu entdecken gibt.

Nach einer heißen Nacht im Hostel – nicht wegen der Partys, sondern eher wegen der fehlenden Kühlung und Belüftung – mache ich mich auf, die Stadt zu erkunden.

Was sofort auffällt, sind die vielen Kutschen, mit denen die Touristen durch die Stadt gefahren werden. Ich persönlich bin überhaupt kein Fan davon, weil mir die Pferde leid tun. Und sobald die Temperaturen hoch genug sind, braucht man eigentlich nicht mehr zu diskutieren und die Tierquälerei ist für jeden offensichtlich.

Und trotzdem wird es genutzt. Eine Schande! 🙁

Abgesehen davon gibt es aber noch so viel mehr zu entdecken, denn die Stadt ist relativ groß.

Unterwegs in Granada

Zum einen gibt es die Ecken mit den Märkten, auf denen wie üblich alles Mögliche verkauft wird. Ich spreche hier von den Märkten etwas abseits des Hauptplatzes, wo sich eher weniger Touristen hin verirren.

Die eher touristischen Märkte gibt es natürlich auch, aber die sind dann doch meist im Zentrum und in der Nähe des Zentrums, direkt auf dem Hauptplatz.

Beides hat seinen Reiz. Außerdem gibt es am Hauptplatz die obligatorische große Kirche und hier in Granda eine Reihe beeindruckender Kolonialhäuser.

Natürlich gibt es auch unendlich viele Restaurants und man merkt, dass Granada sehr auf Tourismus ausgerichtet ist. Aber dadurch, dass es so viele Restaurants gibt, verläuft es sich ganz gut und man kann es aushalten.

Von hier aus kann man wunderbar hinunter zum See, dem Lago Cocibolca (Nicaraguasee), spazieren, und auf dem Weg dorthin gibt es eine Reihe von wirklich netten Restaurants.

Am See selbst ist es ziemlich windig und ich habe während meines Aufenthaltes keinen einzigen Tag erlebt, an dem das nicht der Fall war. Zum Glück spürt man den Wind oben in der Stadt nicht so stark.

Da kommt doch fast Urlaubsstimmung auf, oder? Ist richtig schön hier!

Natürlich gibt es in einer Stadt wie Granada auch viele Kirchen und einige davon sind wirklich sehenswert.

Wer also alte Kirchen liebt, wird in Granada nicht enttäuscht.

Der Masaya Vulkan

Neben der Stadt Granada selbst ist einer der Gründe, warum Touristen hierher kommen, der nahe gelegene Vulkan Masaya. Das Besondere an diesem Vulkan ist, dass er erstens noch aktiv ist und man eigentlich fast immer glühende Lava sieht. Außerdem kann man mit dem Auto bis direkt an den Kraterrand fahren, was, glaube ich, bei einem aktiven Vulkan weltweit einmalig ist.

Das klingt natürlich sehr bequem und deshalb lasse ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen. Und so mache ich mich an einem Nachmittag mit einer Tour (25 USD/Person) auf den Weg zum Vulkan.

Ich hatte kurz überlegt, mir ein Auto oder einen Roller zu mieten, aber Ersteres war relativ teuer und Letzteres gab es in dieser Form gar nicht. Zentralamerika ist wirklich kein gutes Pflaster für Motorroller. Entweder gibt es keine oder sie sind unverschämt teuer.

Jedenfalls war die Tour die beste Gelegenheit, dorthin zu kommen.

Am Vulkan kann man entweder die ganze Zeit am Kraterrand stehen und hoffen, die Lava zu sehen, oder man wandert ein wenig in der Gegend herum, was bei dieser Tour auch angeboten wird.

Auf dem Gelände (das abgesperrt ist und Eintritt kostet, aber der war im Preis der Tour inbegriffen) gibt es als Ziel einen Kraterrand eines anderen, jetzt erloschenen Vulkans, von dem aus man einen wunderbaren Blick auf den Masaya hat und den Sonnenuntergang beobachten kann.

Nach Einbruch der Dunkelheit ist die Lava durch den Dunst besser zu erkennen. Und auch wenn man es auf den Bildern nicht gut einfangen kann, so ist es doch schon ein klein wenig spektakulär, wenn die Lava so vor sich hin wabert. Toll!

Leider herrscht dort ein ziemliches Gedränge, denn es sind mehr Leute auf dem Gelände als Plätze direkt am Kraterrand vorhanden sind. Das ist etwas schade, da viele ihren Platz nicht so schnell wieder hergeben und man im schlimmsten Fall gar nichts sehen kann.

Da müsste man sich etwas anderes einfallen lassen, meiner Meinung nach.

Aber es war trotzdem eine tolle Erfahrung und ich bin froh, dass ich die Tour gemacht habe. Ein bisschen bedauere ich jetzt, dass ich in Guatemala nicht auf den Acatenango geklettert bin. Naja, ein Grund mehr, irgendwann noch einmal zurückzukehren.

Weiter durch Granada

Den Ausflug auf den Vulkan hatte ich ungefähr in die Mitte meines Aufenthaltes in Granada gelegt. So habe ich jetzt noch ein paar Tage Zeit, um die Stadt weiter zu erkunden.

Und ich finde sogar einen Bahnhof! 🙂

Leider ist der Bahnhof nicht mehr in Betrieb und später erfahre ich im Gespräch mit einem Einheimischen, dass es hier früher einmal eine ganz normale Eisenbahnlinie gegeben hat, mit der man einmal quer durch Nicaragua fahren konnte.

Sie war Teil einer Eisenbahnlinie, die vom Ende des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts fast durchgehend von Amerika nach Panama führte. Leider sind auch die Informationen im Internet dürftig und ich konnte keine genaueren Daten oder noch mehr Infos herausfinden.

Dieser Einheimische erzählt mir auch, dass es in der Regierung schon seit einiger Zeit eine Diskussion darüber gibt, die Eisenbahn wieder aufzubauen. Vielleicht erlebe ich es noch, dass man von Mexiko (wo ja gerade ein neues Eisenbahnnetz gebaut wird) zumindest nach Nicaragua wieder mit dem Zug fahren kann.

Das würde ich dann sofort auf meine Löffelliste setzen. 😀

Und sonst so?

Granada hat mir sehr gut gefallen und man kann es hier durchaus ein paar Tage lang gut aushalten. Auch wenn man, wie ich, nebenbei noch ein bisschen am Laptop arbeiten möchte. Mein Lieblingsplatz dafür ist das The Garden Café. Für nicaraguanische Verhältnisse nicht billig, aber sehr nett, gemütlich und gutes Internet.

Aber auch im Hostel gibt es genug Platz und sogar eine spezielle Ecke in der großen Küche, wo man arbeiten kann. Alles in allem kann ich das Oasis Hostel in Granada (14,00 EUR/Nacht im 4er Dorm inkl. Frühstück) nur empfehlen. Das einzige Manko ist die Hitze in der Nacht und die lauten Lüfter, aber wer das nicht ertragen kann, muss halt für die Zimmer mit Klimaanlage extra bezahlen.

Abgesehen davon ist das Essen hier sehr lecker und auch die Getränke sind erschwinglich, so dass man während der Arbeitssession nicht rausgehen musste, um sich zu versorgen.

Eine weitere Empfehlung von mir wäre der Kodiak Bagel Shop. Der liegt direkt auf dem Weg runter zum See und die Bagels sind super lecker, wenn auch preislich kein Schnäppchen.

Und bezahlen kann man nur mit Bargeld. Als ich bei meinem ersten Besuch vergessen hatte zu fragen und dummerweise auch kein Bargeld dabei hatte, ließ mich der Besitzer einfach gehen und meinte, ich solle morgen bezahlen. Das nenne ich Vertrauen. Gefällt mir!

Also eine klare Empfehlung von mir für den Kodiak Bagel Shop in Granada.

Generell waren die Leute in Nicaragua bisher sehr nett und zuvorkommend. Ja, die Menschen in Mittelamerika sind generell sehr freundlich und offen, hier in Nicaragua scheint alles noch ein bisschen positiver zu sein.

Morgen geht es für mich weiter, zurück an die Pazifikküste. San Juan Del Sur ist das Ziel. Ich habe kurz überlegt, auch noch auf Ometepe, das ist die große Insel mit den 2 Vulkanen im Nicaraguasee, einen Zwischenstopp einzulegen, mich dann aber dagegen entschieden, um mehr Zeit in Costa Rica zu haben.

Heute weiß ich, dass ich vielleicht mehr Zeit in Nicaragua hätte verbringen sollen, aber das sind Geschichten für ein anderes Mal.

CU Ingo.


Granada 2024 1052

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