Weltreise Step #122: In Seoul, Südkorea

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:: 21.09.2023 bis 25.09.2023 – Seoul, Südkorea ::

Nun bin ich also in Südkorea, genauer gesagt in Seoul. Wow! Leider wird das für einige Zeit das letzte Land in Asien sein, das ich besuche. Von hier aus geht es nämlich für einen kurzen Zwischenstopp nach Kanada, aber mein endgültiges Ziel ist Mexiko. Ich freue mich darauf, aber auf der anderen Seite bin ich auch ein bisschen traurig, Asien verlassen zu müssen. Ich liebe Asien!

Aber so ist es nun einmal. Irgendwann geht alles zu Ende. Aber ich bin mir sicher, dass ich in Zukunft wieder nach Asien zurückkehren werde. Hier gibt es für mich noch so viel zu entdecken.

Jetzt ist aber erst einmal Zeit für die Entdeckung von Seoul, denn das Kapitel Asien ist noch nicht zu Ende.

In Dongdaemun-gu

Zunächst treibe ich mich ein wenig in meinem Viertel Dongdaemun-gu herum. Über den seltsamen ersten Eindruck mit den „erotischen Massagen“ hatte ich ja schon im letzten Beitrag berichtet.

Ansonsten ist es ein ganz normaler Stadtteil und wirkt auf mich sehr authentisch. Bis auf ein paar wenige Orte sind hier kaum Touristen unterwegs. Dafür fällt mir auf, dass neben Koreanisch auch viel Chinesisch gesprochen wird und geschrieben steht.

Dazu tragen natürlich auch die unzähligen Apotheken & Drogerien mit traditioneller chinesischer Medizin bei.

Hier befindet sich auch das beeindruckende Stadttor Dongdaemun, das dem Viertel seinen Namen gab. Vom Tor aus kann man auf dem City Wall Trail ein Stück entlang der alten Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert wandern.

Der Weg durch den Park hinauf führt zum Iwha Murat Village, einer Art kulturellem Viertel mit vielen Wandmalereien (ich sage bewusst nicht Graffiti, denn das würde der Sache nicht gerecht werden) und kleinen pittoresken Cafés und Restaurants.

Es ist wirklich schön und interessant und man kann problemlos ein paar Stunden hier verbringen. In Verbindung mit dem Gwangjang Market, der sich ebenfalls im Stadtteil Dongdaemun-gu befindet, kann man auch einen ganzen Tag daraus machen.

Der Gwangjang Market

Der Gwangjang Market verdient eine eigene Rubrik. Nicht nur, weil er durch Netflix bekannt ist, was ich erst hier erfahre, sondern einfach wegen der Fülle an Dingen, die man dort kaufen kann.

Um es kurz zu machen, es gibt hier einfach alles. 😀

Aber ich finde den Markt vor allem wegen des Essens so toll. Da habe ich gleich wieder dieses kribbelnde „alles ist neu, alles ist aufregend“ Gefühl.

Ich bin dort mehrmals die Tage, weil der Markt direkt um die Ecke von meinem Hostel liegt. So kann ich jeden Tag eine Runde drehen und entdecke immer wieder etwas Neues.

Natürlich esse ich dort auch etwas. Besonders interessant sind diese Fried Rice Cakes mit roter Soße. Die Soße ist nicht so scharf, wie man vielleicht denkt. In Südkorea ist vieles scharf, aber das hier nicht.

Dazu die Mini-Gimbap, die wie kleine Sushi-Rollen aussehen. Die hier sind nur mit Gemüse gefüllt, passt also. Die „richtigen“ Gimbap dagegen gibt es mit allen möglichen Füllungen und die sind dann auch größer.

Rund um den Markt gibt es noch unzählige kleine Gassen mit noch mehr Restaurants und anderen Vergnügungsmöglichkeiten, seien es Glücksspiele oder die bereits erwähnten „Massagen“.

Sehr interessant und wie gesagt sehr authentisch, auch wenn man auf dem Gwangjang Market natürlich viele Touristen trifft. Die verirren sich dann aber kaum in die Umgebung. Eigentlich schade, weil es wie gesagt viel zu sehen gibt, aber gut für mich, denn weniger Touristen sind immer gut.

Noch einmal kurz zurück zum Thema Essen: In Südkorea gibt es bei Starbucks erstaunlich gute Sandwiches. Die Auswahl ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr groß und es sind auch einige vegetarische Varianten dabei.

Und jaaa! Es gibt hier auch wieder sehr leckere Eiersalat-Sandwiches. Yes!

Seoul Station & Umgebung

An einem der Tage fahre ich mit der Metro direkt zum Hauptbahnhof, der Seoul Station.

Es gibt das alte Bahnhofsgebäude, das als eine Art Ausstellungshalle genutzt wird, und das neue, sehr moderne Bahnhofsgebäude, in dem der normale Zugverkehr abgewickelt wird.

Dort kaufe ich mir dann ein Ticket für den Train to Busan. Für alle die es nicht wissen, es gibt einen Film „Train to Busan„, ein südkoreanischer Zombie-Splatter-Film. Total lustig. Kann ich jedem empfehlen, der Zombies mag.

Train To Busan Movie Poster

Ich möchte nämlich von Seoul aus nach Busan an die Küste fahren. Leider wusste ich nicht, dass am kommenden Mittwoch, ab dem ich bereits eine Unterkunft in Busan gebucht habe, die Ferien in Südkorea beginnen und die Frau am Schalter teilt mir mit, dass alle Züge bereits ausgebucht sind.

Nur der Zug um 5:00 Uhr morgens hat noch Stehplätze (!) frei. Also erstens ist 5:00 Uhr ja überhaupt nicht meine Zeit und dann noch 3-4 Stunden im Zug stehen? Nee Nee Nee! Nicht mit mir.

Sie sucht weiter und findet einen Zug mit freien Sitzplätzen am Dienstag, also einen Tag früher. Okay, den nehme ich, auch wenn das bedeutet, dass ich einen weiteren Tag umsonst im Hostel in Seoul bezahlt habe.

Wir erinnern uns, ich habe durch die Fehlbuchung mit dem Female Only Dorm schon 4 Tage doppelt bezahlt und jetzt verliere ich noch einen weiteren Tag. Egal, es geht nicht anders.

Ich kaufe eine Fahrkarte für den KTX. Das sind ausnahmsweise mal keine japanischen Shinkansen, sondern in Südkorea fährt der von Alstom entwickelte französische TGV. Auch so mit 300-350 km/h. Das wird bestimmt toll!

Nachdem ich das Ticket gekauft habe, gehe ich von der Seoul Station zu Fuß in Richtung der bekannten Einkaufsstraße Insadong und lasse die Innenstadt von Seoul auf mich wirken.

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Immer wieder interessant, wenn man einfach so durch die Gegend läuft.

Insadong Street

Die Insadong Street ist eine eher touristische Einkaufsstraße mit unzähligen Souvenirläden, aber auch viel gutem handwerklichen Angebot und viel Kunst.

Hier mal vorbeizuschauen, ist sicher keine schlechte Idee.

Am nördlichen Ende der Straße befindet sich eine Art Park mit vielen Ständen, an denen auch Kunsthandwerk und Ähnliches angeboten wird.

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Natürlich dürfen auch Straßenmusiker (so etwas gab es z.B. in Japan gar nicht) und Schausteller nicht fehlen. Es hat fast etwas von einem Volksfest, auch weil an einer Ecke Musiker in traditioneller Kleidung alte südkoreanische Klänge und Gesänge zum Besten geben.

Auf jeden Fall gibt es hier an jeder Ecke etwas zu sehen oder zu hören.

Changdeokgung & Jongmyo

Natürlich darf auch ein Besuch in einem der großen und bekannten Paläste oder Tempel Seouls nicht fehlen. Es gibt die sogenannten „großen 5“ und ich entscheide mich heute für Changdeokgung & Jongmyo, da diese von meinem Viertel aus zu Fuß erreichbar sind.

Doch bevor es losgeht, gibt es ein leckeres Frühstück mit einer Brezel im Tom N Tom Café.

Ja, hier haben sie echt frisch gebackene Brezeln, die schmecken wirklich toll und der Kaffee ist auch richtig gut. Das wird mein absolutes Go To Café in Seoul. Und deren Honey Cream Toast ist sündhaft süß, aber leider auch sehr lecker.

Gestärkt erreiche ich dann irgendwann auf den Changdeokgung Palace und gehe auf Erkundungstour.

Wahnsinn! Einfach beeindruckend, wie monumental das alles wirkt und dabei war der eigentliche Palast wegen Renovierungsarbeiten gar nicht zugänglich. Aber die „Nebengebäude“ und der „Ersatzpalast“ sind schon toll anzusehen.

Außerdem liegt das alles relativ weit verstreut in einer Art Park. Man kann und muss also ein paar Meter gehen, um alles zu sehen. Da die Bäume ordentlich Schatten spenden, ist es auch trotz Sonne sehr angenehm. Heute ist nämlich überraschenderweise mal ein ziemlich warmer Tag. Sonst waren es immer so um die 20 Grad, aber heute sind es sogar knapp über 25 Grad. Love it!

Den Changdeokgung Palace & Jongmyo-Schrein kann ich auf jeden Fall empfehlen. Der Eintritt kostet auch nur 3.000 WON (~2,10 EUR). Top!

Und sonst so?

Nach einigen Tagen in Seoul kann ich Entwarnung geben. Der suboptimale Start ist vergessen und mit dem besseren und wieder etwas wärmeren Wetter hellt sich auch meine Laune auf.

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Die Stimmung in Seoul ist ganz anders als z.B. in Japan oder Taiwan. Auch wenn ich die Südkoreaner immer noch als ziemlich mürrisch empfinde, hatte ich schon genug freundliche Begegnungen, um zu wissen, dass das bei den meisten nur Fassade ist. Das erinnert mich ein wenig an uns Deutsche.

Eine Sache, die mich etwas nervt, sind die im Prinzip permanent überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel. Egal ob Metro oder Bus, alles ist immer gut besetzt oder direkt überfüllt. Und da die Südkoreaner bei weitem nicht so rücksichtsvoll sind wie andere asiatische Nationen, ist das Gedränge manchmal ziemlich groß und das empfinde ich als unangenehm.

Aber es ist wie es ist, oder?

Einen Tag vor meiner Weiterreise nach Busan ziehe ich vom wirklich nicht empfehlenswerten Star Hostel im Stadtteil Dongdaemun-gu ins That House Hostel im Stadtteil Seodaemun-gu um, um wenigstens eine der bezahlten Nächte dort zu nutzen.

Im That House Hostel kostet mich die Übernachtung 12,70 EUR. Das ist auch noch recht günstig für Seoul und dazu ist dieses Hostel um längen besser, wenn auch nicht perfekt.

Der Stadtteil Seodaemun-gu hier mit der sehr belebten Hongdae Street ist so ganz anders als Dongdaemun-gu. Ein echtes Kontrastprogramm, aber dazu werde ich wohl erst etwas schreiben, wenn ich wieder zurück in Seoul bin. Denn dann werde ich mehrere Tage hier in der Gegend sein und wahrscheinlich noch mehr Erfahrungen und evtl. Erlebnisse teilen können.

Was mir in den ersten Tagen in Südkorea auf jeden Fall aufgefallen ist, ist, dass die Südkoreaner, wie auch die Japaner und Taiwanesen, unendlich viel Plastik (Tüten, Verpackungen, Einwegbesteck etc.) verbrauchen.

Der Plastikkonsum ist generell ein großes Problem in Asien, mit dem Unterschied, dass die entwickelten Länder ein funktionierendes Müllentsorgungssystem haben und der Rest nicht.

Das macht die Gesamtsituation etwas besser, aber der enorme Ressourcenverbrauch bleibt. Wenn ich dann die Bemühungen in Europa sehe, unseren Plastikkonsum zu reduzieren, kann ich darüber nur lachen, wenn auch eher mit einem bitteren Beigeschmack. Der Versuch ist löblich, die Umsetzung mangelhaft.

Denn grundsätzlich wünsche ich mir, dass wir gerade den Verbrauch von Einwegplastik weltweit drastisch reduzieren, aber dass das nur eine globale Initiative sein kann und es wenig bringt, wenn wir uns in Europa verbiegen und es den Rest der Welt nicht interessiert.

Und nein, ich habe keine Lösung für das Problem. Leider!

Weiter nach Busan

Morgen werde ich also den berühmten „Train to Busan“ nehmen. 😀

Na ja, so wie im Film wird es zum Glück nicht kommen. Ich bin trotzdem gespannt und freue mich auf die Fahrt mit dem KTX Rapid Train.

Bis dahin!

CU Ingo.


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