Weltreise Step #113: Auf nach Kyōto

Nach Kyoto 2023 Titel

:: 20.08.2023 – Von Kanazawa nach Kyōto ::

Nach Kanazawa steht direkt Kyōto auf dem Programm. Dort soll es noch mehr alte Häuser und noch mehr beeindruckende Tempel geben. Kyōto war außerdem früher mal die Hauptstadt des japanischen Kaiserreichs und wird deshalb auch heute noch teilweise als Kaiserstadt bezeichnet. Also noch mehr Kultur und pittoreske Stadtbilder? Darauf bin ich gespannt.

Zunächst muss ich allerdings dorthin kommen, was in Japan aber sehr einfach ist. Die Betonung liegt hier auf sehr, ganz abgesehen davon, dass meine Unterkunft in Kanazawa in Sichtweite des Bahnhofs liegt. Ich kann das Treiben auf dem Vorplatz beobachten, während ich an meinem Laptop sitze und etwas schreibe.

Am Vormittag packe ich meine Sachen zusammen, stelle meinen Rucksack in die dafür vorgesehene Aufbewahrungsecke und organisiere mir ein kleines Frühstück im nächsten Family Mart.

Das genieße ich mit ein paar YouTube-Videos zur Entspannung und verbringe noch 1-2 Stunden im Hostel, bevor ich mich auf den Weg mache.

Auf nach Kyoto

Zum Bahnhof sind es dann nur noch 5 Minuten zu Fuß, davon gehen 1,5 Minuten wegen einer Rotphase auf der Hauptstraße ab.

Die Rotphasen in Japan, aber das war auch schon in Taiwan so, sind teilweise extrem lang. 90 Sekunden, was wenig klingt, aber doch viel ist, sind fast normal, eher selten sind 60 Sekunden oder weniger, aber es gibt auch mal 120 Sekunden und ich hatte sogar einmal 180 Sekunden.

Es kommt einem extrem lang vor, wenn man so wartet. Meistens ist da aber so ein runtertickendes Display mit den verbleibenden Sekunden, das ist dann fast meditativ.

Am Bahnhof angekommen, besorge ich mir 1-2 kleine Snacks und etwas zu trinken für den Zug, dann warte ich am Bahnsteig und beobachte die ein- und ausfahrenden Shinkansen.

Es gibt wirklich viele sehr unterschiedliche Modelle und einige sind schon recht alt, was man ihnen auch irgendwie ansieht, oder?

Der, mit dem ich nach Kyōto fahre, ist auch so ein „windschnittiges“ Modell. 😀

Es ist auf jeden Fall sehr interessant und dieser Shinkansen ist immer noch recht schnell, aber sicher nicht so schnell wie der von Tokyo nach Kanazawa.

Wenn ich später von Kyōto nach Hiroshima fahren werde, nehme ich den Nizomi Shinkansen, der der schnellste in der Region ist. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt zwischen 200 und 250 km/h und in der Spitze bei fast 300 km/h.

Das klingt im Vergleich zu einem ICE erst einmal nicht so eindrucksvoll, aber die Shinkansen halten ihre Durchschnittsgeschwindigkeit dafür auch über sehr lange Strecken konstant und das macht sie so schnell.

Wie schnell mein windschnittiges Modell hier sein wird, weiß ich, wie gesagt, nicht, aber irgendwann werde ich in Kyōto sein, und zwar auf sehr bequeme Weise.

Reisen in Japan ist sehr einfach, wenn man mit dem Zug fährt. Allerdings sind die Shinkansen ziemlich teuer. Aber irgendwas ist immer, oder?

In Kyōto

In Kyōto angekommen, muss ich erst einmal den Weg aus dem riesigen Bahnhof finden und die Busstation suchen, von der aus mein Bus zu meiner Unterkunft fährt.

Die Unterkunft liegt etwas außerhalb in einem ruhigen Stadtteil, wahrscheinlich ähnlich wie Itabaishi in Tokyo, was mir sehr gut gefallen hat. Der Besitzer war so nett, mir vorher genau zu sagen, an welcher Bushaltestelle ich abfahren und wieder aussteigen soll. Ich muss sie dann nur noch finden.

Nach einigem Herumlaufen und Suchen habe ich es geschafft. Zum Glück ist die Beschilderung in Japan sehr gut und was ich vorher nicht gedacht hätte, fast alle öffentlichen Schilder (zumindest in den größeren Städten) sind in Japanisch und Englisch. Sehr gut!

An der Bushaltestelle frage ich einen der wartenden jüngeren Leute, ob ich hier in Kyōto meine Suica Card im Bus benutzen kann. Er verneint zunächst, kommt aber nach 5 Minuten wieder auf mich zu und sagt, dass es doch geht. Toll, danke!

Als der Bus kommt, steigen alle vorne aus und der Einstieg erfolgt durch die mittlere Tür. Dort gibt es allerdings kein Terminal für die Suica Card.

Ich setze mich zunächst einmal hin und schaue, was die Leute an den nächsten Haltestellen machen. Okay, ja gut. Also, wenn man vorne aussteigt, dann tappt oder bezahlt man erst? Also müssen deshalb alle vorne aussteigen? Das macht Sinn, auch weil es in Kyōto eine Flatrate für die Fahrt gibt. Man zahlt also nicht pro Station, sondern pro Fahrt. Egal wie lange man unterwegs ist.

Ein Nachteil: Wenn der Bus anhält und die Leute aussteigen, müssen sich auch die, die ganz hinten sitzen, durch den vollen Bus nach vorne drängen, um aussteigen zu können.

Ich denke ein bisschen darüber nach und finde das System leicht ineffizient, weil es zum Teil wirklich lange dauert, bis alle ausgestiegen sind. Da hätte ich von den Japanern mehr Effizienz erwartet.

Aber so ist es nun mal und auch ich muss mich irgendwann mit Sack und Pack durch den Bus nach vorne quetschen, um aussteigen zu können.

Von dort aus sind es dann noch 500 bis 600 Meter zu Fuß bis zur Unterkunft.

Das Sui Hostel Kyōto (14,50 EUR/Nacht im Dorm) liegt wirklich sehr abgelegen mitten in einem normalen Wohnviertel. Von der Ruhe her optimal, aber die Orte, wo was los ist, sind schon 20-30 Minuten mit dem Bus entfernt. Ich überlege kurz, ob das ein Problem ist, komme aber bei der Unterkunft an, bevor ich für mich eine Antwort auf diese Frage finde.

Spoiler: Das Problem der Abgeschiedenheit löst sich durch eine unerwartete Gegebenheit in Luft auf. Aber dazu mehr dann im Kyōto-Beitrag.

Angekommen

Im Hostel sehe ich als erstes eine Tafel mit Namen, auf der auch der meinige zu finden ist. Dann begrüßt mich auch schon ein netter Herr, offensichtlich der Besitzer und Betreiber.

Das Einchecken ist schnell erledigt und auch das Zeigen der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten, der Toiletten, der Duschen, der Küche und so weiter geht schnell von der Hand.

Ich werfe meine Sachen aufs Bett und mache mich kurz frisch. Dann gehe ich wie immer noch einmal raus, um mir die Beine zu vertreten und die nähere Umgebung zu erkunden. Natürlich darf auch das obligatorische erste Abendessen aus dem Supermarkt nicht fehlen.

Diese Matcha-Sticks sind wirklich ein köstlicher Snack und bilden den perfekten Abschluss für einen interessanten und bequemen, dafür aber nicht ganz so spektakulären Reisetag.

Der Rest von Kyōto wird sich bis morgen gedulden müssen.

CU Ingo.


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