Weltreise Step #112: In Kanazawa, Japan

Kanazawa 2023 Titel

:: 16.08.2023 bis 19.08.2023 – Kanazawa, Japan ::

Als ich mich auf den Weg mache, Kanazawa zu erkunden, stelle ich schnell fest, dass es hier tatsächlich viel mehr dieser alten, für Japan typischen Holzhäuser gibt, als ich sie im eher modernen Tokyo gesehen habe, und auch alte, aber gut erhaltene und gepflegte Tempel & Schreine aller Art findet man wieder an jeder Ecke.

Bei ausgedehnten Spaziergängen gibt es also viel zu entdecken.

Der Omicho-Markt

Zentral gelegen ist der Omicho-Markt. Wenn man in Kanazawa unterwegs ist, kommt man unweigerlich an diesem Markt vorbei und kann das bunte Treiben beobachten.

Ich persönlich meide eher die Stoßzeiten, weil es dann hier wirklich sehr voll ist und man mit weniger Leuten auch besser fotografieren kann.

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Es gibt viel Fisch und Meeresfrüchte. Der Renner scheinen Austern und Muscheln zu sein. Die Leute stehen Schlange, um sie direkt am Stand oder im Gang zu essen.

Die Preise sind gesalzen, aber das scheint der Beliebtheit keinen Abbruch zu tun. Ich brauche das gar nicht. Es reizt mich überhaupt nicht, aber es ist schon interessant anzuschauen.

Abgesehen davon gibt es auch viele andere Sachen zum Essen und Souvenirs und ich finde, die Preise sind alle sehr ordentlich. Also ordentlich hoch, meine ich.

Das gleiche Obst kostet im Supermarkt nebenan die Hälfte und ist bestimmt nicht schlechter. Dafür fehlt der Spieß zum direkten Verzehr und das Schirrmchen für die Dekoration. Na ja, wer’s braucht.

Ich gehe dann lieber in den Supermarkt. 🙂

Tempel über Tempel

Tempel findet man in Kanazawa an jeder Ecke und einige sind besonders gekennzeichnet, weil sie entweder sehr alt sind oder eine besondere Bedeutung für die Geschichte der Region haben.

Ozaki Shrine

Ishiura Shrine

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Otani Tempel

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Higashibetsuin Tempel

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An einigen Tempeln gibt es Informationstafeln, was immer sehr interessant ist, aber leider nicht an allen oder manchmal nur auf Japanisch. Zum Glück gibt es die Übersetzer-App auf meinem Handy.

Aber ich muss auch zugeben, dass das Besichtigen von Tempeln irgendwann wie das Besichtigen von Kirchen ist. Jede sieht für sich genommen anders aus und ist interessant, aber man kennt sie alle irgendwie, weil sich bestimmte Muster, Funktionen und Designs immer wiederholen.

Das heißt nicht, dass es langweilig wird, aber irgendwann fragt man sich, ob nach 2 Tempeln jetzt auch der dritte noch unbedingt in allen Einzelheiten erforscht werden muss.

Die Burg von Kanazawa

Einen meiner Tage in Kanazawa nutze ich, um mir die Burg und die gesamte Umgebung anzuschauen.

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Es war auf jeden Fall sehr interessant und wenn man sich die Zeit nimmt, alles zu erkunden, dann kann man hier locker 2-3 Stunden nur auf dem Gelände verbringen.

Man kann nämlich auch ein wenig herumspazieren und findet an einigen Ecken Aussichtsplattformen. Da die Burg auf einer Anhöhe liegt, hat man einen schönen Überblick über die Umgebung und einen Teil der Stadt.

Was ich an Japan toll finde und was es auch hier gibt, ist, dass es an vielen Orten Restrooms gibt, die meistens sogar klimatisiert sind. Ein Segen bei über 30 Grad. Mit Restrooms sind hier keine Toiletten gemeint, sondern größere Räumlichkeiten, in denen man sich ausruhen kann.

Hier kann man sich hinsetzen, die Informationstafel lesen, sich etwas abkühlen, ein Getränk aus dem Automaten ziehen oder manchmal sogar ein Café oder Restaurant besuchen und in Ruhe die Umgebung betrachten. Oft sind diese Aufenthaltsräume mit Glaswänden ausgestattet und bieten einen freien Blick auf die Hauptattraktion des Ortes.

Hier z.B. ein Foto aus einem solchen klimatisierten Restroom bei der Burg Kanazawa.

Die Farben (vor allem das Blau des Himmels) auf dem Foto wirken „anders“ als sonst, da die Scheibe getönt ist. 😉

In dieser Hinsicht ist Japan wirklich Next Level und macht die Erkundung eines Ortes sehr angenehm und zum Teil bequem.

Sozusagen das 100%ige Kontrastprogramm zu einer Busfahrt in Sri Lanka. 😀

Sonnenuntergang am Uchinada Beach

Kanazawa ist eine Hafenstadt und liegt somit am Meer. In Uchinada, einem Vorort, gibt es einen relativ großen Strand, den ich am späten Nachmittag aufsuche.

Die Fahrt dorthin mit dem lokalen Zug ist ein Traum für jeden Anime Fan, denn die Umgebung, die Bahnhöfe und der Zug selbst sind genau so, wie man sie aus den Filmen kennt.

Das ist z.B. die Bahnstation in Uchinada am Abend. Die gibt es so fast 1:1 auch in z.B. 5 Centimeters per Second (als Iwafune Station) oder ähnlichen Filmen. Love it!

Ich kann aber auch verstehen, wenn einige jetzt den Kopf schütteln oder die Stirn runzeln. 😀

Jedenfalls komme ich rechtzeitig zum Sonnenuntergang am Uchinada Beach an, suche mir ein Plätzchen und genieße das Schauspiel die nächste Stunde.

Sonnenuntergänge sind immer wieder faszinierend, nicht wahr?

Ich weiß, Sonnenaufgänge auch, aber die erlebe ich als Eule nur so selten. 😉

Und sonst so?

Ansonsten gibt es natürlich auch abseits der Sehenswürdigkeiten immer etwas zu entdecken. So findet man in Kanazawa eine riesige und sehr sehenswerte Buchhandlung, in der man allein einen ganzen Tag verbringen könnte.

Hier gibt es auch so eine Art Café btw. Lounge, wo man nach Zeit bezahlt und dann, glaube ich, kostenlos lesen kann und Getränke gibt es auch dazu.

Interessantes Konzept, aber ich mag es nicht, nach Zeit zu bezahlen. Zeitdruck und so.

Der Bahnhof von Kanazawa ist ein echtes Schmuckstück, vor allem die Eingangshalle. Aber davon habe ich ja schon beim letzten Mal geschwärmt.

Beeindruckende Konstruktion!

Last but not least findet man in Kanazawa sehr häufig Eiskrem mit Blattgold als relativ teure „Spezialität“. Auch andere Speisen werden gerne mit Blattgold überzogen.

Warum macht man so etwas? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht und finde es mehr als merkwürdig.

Dieses Blattgold scheint hier in Kanazawa einen historischen Hintergrund zu haben, aber ich forsche nicht weiter nach, weil ich es, wie gesagt, blöd finde.

Essen in Goldfolie wickeln und dann essen? Dekadent und nichts für mich, sorry!

Weiter nach Kyoto

Da ich ausnahmsweise nur 4 Tage bleibe, geht meine Zeit in Kanazawa schnell zu Ende. Die nächste Station ist Kyoto. Ein touristischer Hotspot, aber sicher ein Muss für jede Japanreise.

Ich freue mich darauf und werde natürlich wieder mit dem Shinkansen fahren. Mal sehen, welcher es diesmal ist. Die sind ja nicht alle gleich. Ich bin gespannt.

CU Ingo.


2 Kommentare zu „Weltreise Step #112: In Kanazawa, Japan“

  1. Hey Ingo,
    das mit dem Sonnenuntergang i.V.m. der Bahnfahrt hat mir sehr gefallen. Dort wäre ich auch gerne gewesen.
    Dein Tokyo Bericht hat mich so umgehauen, konnte danach gar nichts schreiben. Hammer.
    Ultramegascheiss das mit der Pentaxniederlassung. Ich habe echt mitgefühlt. So eine Frechheit aber auch. Da reist Du extra aus Sachsen-Anhalt an und dann machen die einfach so zu.
    Insgeheim hatte ich gehofft, dass Du bei einem Deiner Spaziergänge zufällig an einem ganz speziellen Pentaxladen vorbei kommst, wo man Dir helfen kann. Aber vielleicht klappt das ja noch. Vielleicht kannst Du auch ein paar Tage früher nach Tokyo zurück kehren. Aber ich glaube, Du hast einen eher festen Zeitplan.
    Naja, wie auch immer, finde ich, dass Du da ganz schöne persönliche Abenteuer in Japan erlebst. Weiter so…

    CU Alf

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