Krabi. Krabi in Thailand. Irgendwie klingt der Name schon interessant, oder?
Davon abgesehen, dass wir durch die wundervollen Landschaftsbilder im Internet an diesen Ort gelockt wurden, wollten wir nach den Inseln Ko Pha-ngan & Ko Samui zwar wieder zurück aufs Festland, aber doch auch gern noch ein wenig in Meeresnähe bleiben, um so die Option zu haben, ein wenig am Strand zu chillen.
Krabi erschien uns dafür eine sehr gute Örtlichkeit zu sein. Zur Alternative stand noch Ko Lanta oder vielleicht doch Phuket, aber bei ersteren wäre es direkt wieder eine Insel gewesen und letzteres hat halt einen zweifelhaften Ruf durch den Tourismus. Dem muss ja nicht so sein, aber da uns aufgrund der Zeit nur eine Variante möglich war, fiel unsere Wahl ziemlich schnell auf eben besagtes Krabi.
Also auf nach Krabi
Doch wie immer stand zuerst ein Reisetag auf dem Programm. Wie im letzten Artikel schon erzählt, brachen wir früh vom Donsak Pier auf Ko Pha-ngan auf und nahmen die Fähre zurück nach Surat Thani.
Von dort konnten wir direkt in den Bus nach Krabi steigen, hatten zum Glück relativ viel Platz und die Klimaanalage war zur Abwechslung mal nicht zu scharf eingestellt. Läuft!
Es dauerte gute 3-4 Stunden und wir kamen ohne größere Hürden und relativ ausgeruht in Krabi leicht abseits des Stadtzentrums an. Eine kurze Zeit der Orientierung später und schon waren wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft und nahmen die ersten Eindrücke von der Stadt Krabi auf.
Mhhh … das sind aber seltsame Ampeln und Straßenleuchten hier. Meint ihr nicht? Weiß einer, ob es dafür einen erklärenden Hintergrund gibt? Auf jeden Fall witzig und man muss immer wieder hinschauen und sich wundern.
Die Stadt erschien uns auf den ersten Blick sehr normal. Also thailändisch normal. Wie immer wuselten viele Menschen auf den Straßen herum und gingen allen möglichen Tätigkeiten nach. Ich kann mich an diesem banalen Straßenleben einfach nicht sattsehen und selbst nach nunmehr fast 3 Monaten Südostasien ist man immer noch verwundert, wie hier so alles abläuft und natürlich entdeckt man auch jetzt immer noch neue Sachen. Einfach total interessant und toll.
Wir kamen bei unserer Unterkunft an, dem Krabi-House, diesmal für ca. 11,- EUR die Nacht wieder über Airbnb gebucht, und bezogen unser Zimmer. Schon beim Eintreten merkte man, dass hier scheinbar stark mit Chemikalien entweder geputzt oder gegen Ungeziefer vorgegangen wird. Da der Gestank nicht auszuhalten war, fragte ich nach einem anderen Zimmer und wir konnten ohne Diskussion eine Etage höher ziehen. Hier war es zwar auch nicht perfekt, aber immerhin ganz gut aushaltbar.
Nun ja, wir wollten die Tage eher nicht in der Bude verbringen, also packten wir unsere Sachen in die Ecke und suchten uns noch etwas zum Essen. Wie immer findet man viele preisgünstige Angebote einfach auf der Straße oder in einem der zahlreichen Mini-Restaurants. Man muss das einfach lieben und speziell das Street Food wird sicher eine der Sachen sein, die ich in Deutschland am meisten vermissen werde.
Gleichzeitig verschafften wir uns kurz einen ersten Überblick über die nähere Umgebung. Aber wirklich nur kurz, denn die Reise forderte ein wenig Tribut und wir entschieden relativ zeitig schlafen zu gehen, um den morgigen Tag voll nutzen zu können.
Wir erkunden Krabi zu Fuß
Für den ersten Tag mieteten wir uns ausnahmsweise mal keinen Roller, sondern wollten den Ort nur zu Fuß zu erkunden. Also ging es los und wie üblich kommt man an Tempeln in Thailand einfach nicht vorbei.
Der Wat Kaew Korawaram ist wirklich interessant, schön anzuschauen und es war keine Menschenseele weit und breit zu sehen. Die Ruhe war sehr angenehm und verstärkte das (spirituelle?) Gefühl, was man an solchen Orten oft empfindet.
Dafür gab es sehr viele Hunde, die teils gar nicht so freundlich wie sonst dreinschauten. Es war ein klein wenig befremdlich dadurch, aber es ging alles gut und wir hatten keinen Stress mit der Meute. Puh!
Danach schlenderten wir zurück und durch die Gassen in Richtung Meer bzw. der Flussmündung des Pak Nam Krabi.
Hier am Wasser könnte man schnell dem Gedanken erliegen, dass Krabi seinen Namen von den vielen Krabben und Krebsen hat, die sich zu tausenden im Schlamm und Wasser tummeln. Aber Krabi bedeutet so viel wie Altes Schwert und diese namentliche Verwandtschaft (Krabi = Krabben) existiert so wohl nur in der deutschen Sprache.
Aber sie scheinen stolz auf ihre kleinen Tierchen zu sein.
Auch rollt hier scheinbar tagsüber ein Bus nach dem anderen an, damit die Besucher mit genau dieser Krabbenstatue ein Bild machen können. Naja, Touristen halt. 🙂
Insgesamt ist Krabi zwar ein nettes Städtchen, aber wenig spektakulär in meinen Augen. Nun gut, eigentlich sind wir auch gar nicht so sehr wegen der Stadt selber hier, sondern eher wegen der Landschaft in der Gegend um Krabi.
Davon kann man bereits beim Herumspazieren einiges mitbekommen, oder?
Was aber immer schön und für uns auch wichtig ist, dass es ein paar nette Cafés bzw. Coffee Shops gibt, wo man gemütlich eine Pause oder einen Arbeitstag einschieben kann. Und davon gibt es auch in Krabi einige zur Auswahl, wie zum Beispiel das nette Owl Coffee in der Soi Ma Ha Rat Street.
Da der Wetterbericht Regen für den Nachmittag vorhersagte, entschlossen wir uns dazu, den Rest des Tages hier zu verbringen und mal wieder etwas am Blog zu arbeiten.
Etwas Kultur zum Abend
Eigentlich wollten wir dann zum Abend nur noch nett eine Kleinigkeit essen gehen, aber da war dieses Fest, die Krabi Cultural Walking Street. Wir wissen nicht, ob es das öfters gibt, aber wir entschlossen uns spontan dort noch etwas zu verweilen und dem Treiben beizuwohnen.
Sehr interessante Gesänge, Tänze und für uns nicht eindeutig zuzuordnende andere Aufführungen. Auf jeden Fall sehr interessant und teils sehr exotisch.
Außerdem probierten wir ein paar der dort angebotenen kleineren Speisen, zum Beispiel Spring Rolls, eine Art Coconut Cookie und einen Hefekloß mit einer süßen Füllung. Alles total lecker, aber wir fanden dort kein für uns passendes Hauptgericht. Also kehrten wir später noch in eines der kleinen Restaurants in der Nähe unserer Unterkunft ein und aßen uns dort richtig satt mit leckeren Morning Glories und gebratenen Reis.
Oh die Morning Glories werde ich vermissen, wenn wir nach Deutschland zurückkehren.
Wir erkunden das Umland von Krabi
Am nächsten Tag ging es dann aber endlich raus aus der Stadt und los mit dem Motorroller das Umland erkunden. Der Wetterbericht sagte zwar zum Nachmittag wieder Regen voraus, aber es war unser letzter Tag hier und vielleicht haben wir ja Glück. Auf jeden Fall schien die Sonne sehr schön am Vormittag.
Wir wollten ein paar der so hochgelobten Strände aufsuchen, zum Beispiel den Ao Nang Beach, und ein letztes Mal ins Meer steigen, bevor es dann morgen zurück nach Bangkok geht. Außerdem hatten wir von einem Tempel etwas weiter draußen gehört, der auf einen Berg liegen soll mit einer Höhle, dem sogenannten Tiger Cave Temple.
Also ging es los mit dem Motorroller und auf Richtung Ao Nang Beach, in dessen Nähe auch der bekannte Railay Beach liegen soll.
Schön ist der Ao Nang Beach schon, oder?
Der Nachteil hier, der Strand liegt direkt an einer Touri-Straße und war allein schon deswegen nicht so ganz unser Fall. Wir setzten und etwas in den Sand und wollten die Route zum Railay Beach herausfinden.
Nun ja, wir fanden keine Route für den Roller, denn es gibt scheinbar keine Straße dorthin. Auweia, aber der Strand ist nur über ein Boot zu erreichen. Da haben wir ja eine tolle Idee gehabt! 🙁
Da wir von der Zeit her leider keine Bootstour einschieben konnten und wollten, mussten wir somit diesen Plan aufgeben. Wir setzten uns wieder auf den Roller und cruisten etwas durch die Gegend, immer auf der Suche nach einem schönen leeren Strand.
Also hier war es dann definitiv leer. Weit und breit niemand. Es war toll!
Eine Kleinigkeit störte aber, denn wenn man ins Wasser wollte, hatte der Sand eine etwas seltsame schlammige Konsistenz und baden machte so nicht wirklich Spaß. Somit saßen wir etwas am Strand, genossen einfach die Sonne und entspannten ein wenig. Am Meer kann man immer so schön seinen Blick und damit auch die Gedanken in die Weite schweifen lassen. Noch etwas, was ich vermissen werde.
Zum Abschluss wollten wir am Nachmittag aber noch zum Tiger Cave Temple. Also wieder rauf auf den Roller und los.
Die Landschaft hier ist wirklich der Hammer und erinnerte uns Teils an Ninh Binh, Teils aber auch etwas an die Ha Long Bay in Vietnam. Halt nur ohne Wasser. Einfach toll, wie sich die Schatten der Wolken über die grüne Landschaft und die Karstfelsen bewegen.
Oh apropos Wolken. Die nahmen nämlich immer mehr zu und es verdunkelte sich zusehends. Es wird doch nicht regnen?
Auweia! Und wie es dann regnete.
Wir hatten bereits entschieden, den Tiger Cave Temple schweren Herzens auszulassen und lieber nach Krabi zurückzufahren, um nicht nass zu werden. Aber auf halben Weg erwischte uns der Regen und wer schon einmal hier in Asien war der weiß, wenn es regnet, dann richtig.
Diese Bilder entstanden etwas später, als wir bereits frisch geduscht waren und in einer Regenpause in einen der Coffee Shops gegangen sind, um dort etwas Warmes zu trinken.
So ging also unser letzter Tag in Krabi teils mit Regen zu Ende. Etwas schade, aber so ist das halt manchmal.
Zurück nach Bangkok
Und dann kam der Tag, an dem es zurück nach Bangkok ging. Die Stadt auf unserer Reise, wo alles vor ca. 3 Monaten begann. Irgendwie freute man sich darauf, aber irgendwie auch nicht. Sollte es tatsächlich nun zu Ende gehen?
Aber erstmal stand ein kompletter Reisetag auf dem Programm und noch wussten wir überhaupt nicht, ob wir es nach Bangkok schaffen würden an dem Tag. Denn wir hatten nichts gebucht, außer unseren ersten Bus von Krabi nach Surat Thani. Und immerhin zeigte Googlemaps ca. 800 km bis nach Bangkok an. Das wird ein Ritt!
Sehr früh ging es mit dem Songthaew zur Busstation Krabi etwas außerhalb der Stadt und direkt mit dem Bus los Richtung Surat Thani.
Der Plan war dann eigentlich von dort mit dem Zug weiter Richtung Bangkok, aber hier kam uns nun doch mal wieder unsere in den letzten 3 Monaten angewöhnte Flexibilität in die Quere, denn den Zug hätte man scheinbar vorreservieren müssen und außerdem kam unser Bus zu spät an, um direkt an dem Tag weiterzufahren.
Und fast einen ganzen Tag in Surat Thani zu bleiben, kam auch nicht in Frage, immerhin wollten wir noch etwas in Bangkok erleben und an einen der zwei verbliebenden Tage nach Ayutthaya fahren, der alten ehemaligen Hauptstadt des Königreichs Siam. Deswegen mussten wir einen Weg finden, um weiter Richtung Bangkok zu kommen.
Als wir in Surat Thani ankamen, warteten schon die Ticketverkäufer und wollten uns in den nächsten Bus ziehen. An sich erstmal toll, denn so mussten wir nicht lange suchen und es ginge direkt weiter nach Bangkok. Das Problem in solchen Situation ist aber immer, du hast 5-10 Menschen um dich herum, die dir alles Mögliche versprechen, du aber nicht 100% sicher sein kannst, dass du das Versprochene auch bekommst.
Außerdem wird oft Druck gemacht, sich schnell entscheiden zu müssen. Das ist eine typische (Abzock)Masche. So war auch das Gefühl hier.
Wir wollten möglichst mit einem Big Bus, also einem normalen Bus und nicht mit einem kleinen Transporter oder Van fahren. Und wir wollten möglichst durchfahren und noch den Tag bzw. die Nacht in Bangkok ankommen. Der eine versprach das, der andere wieder etwas anderes und so mussten wir am Ende ziemlich spontan eine Entscheidung treffen, denn es sollte ja möglichst schnell weiter gehen. Erstmal 1-2 Stündchen in einen Coffee Shop setzen und alles sacken lassen war da nicht drin.
Dummerweise waren wir diesmal auch unterschiedlicher Meinung darüber, wen man von den Leuten hier vertrauen kann. Doofe Situation. Am Ende setzte ich mich mit meiner Entscheidung durch, einem Mann zu vertrauen, der auf mich etwas ruhiger und weniger aufgeregt wirkte, wie der Rest und der alle meine Fragen mit „Yes, sure!“ beantwortete.
Nun gut, es war dann doch nicht alles „Yes, sure!“, denn wir landeten wie befürchteten in einem Van und wie immer war dieser sehr gut gefüllt und man saß kuschelig beisammen. Bei den Temperaturen nicht immer sehr angenehm.
Immerhin fuhren wir ab jetzt in der Tat zügig und direkt Richtung Bangkok. Wir waren also unserem Ziel trotz der Unannehmlichkeiten ziemlich nahe gekommen.
Würde es mit der Zeit passen und wir rechtzeitig in Bangkok ankommen, um in unserer bereits gebuchte Unterkunft einzuchecken und eine gemütliche Nacht im Bett zu verbringen und um uns so etwas von den Strapazen der Reise zu erholen?
Oder verbringen wir doch die erste und einzige Nacht während unserer gesamten Auszeit in der Nacht auf der Straße in Bangkok?
Diese Frage werde ich aber erst im nächsten Artikel beantworten, sorry für den Cliffhanger! 😀
In diesem Sinne bis zum nächsten Lesen grüßen Ingo & Katarzyna.
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