Bangkok: Wie alles begann und was alles geschah!

Bangkok Titelbild

Nach der ersten, wegen des Jetlags etwas turbulenten Nacht, haben wir gegen Mittag ein GrabTaxi (das ist die erfolgreiche asiatische Konkurrenz zu Uber) genommen und ließen uns zur Khaosan Road, übersetzt „Straße des geschliffenen Reises“, fahren, um ins Touristenepizentrum einzutauchen. Die Straße ist wirklich komplett, inklusive der Preise, für jede Ware und Dienstleistung auf Touristen eingestellt.

Nach einer kleinen Runde durch die multilinguale Bevölkerungsansammlung, haben wir uns durch kleinere, nicht so touristischen Gassen, zu unserem ersten Tempel Wat Pho „Tempel des liegenden Buddha“ begeben. Der offizielle und vollständige Name des Tempels sei Wat Phra Chetuphon Vimolmangklararam Rajwaramahaviharn. Was für ein Glück für die Touristen, dass die Einheimischen dem Tempel eine Kurzform gegeben haben.

Hier befindet sich, wie schon der Name vorgibt, eine riesige, weil 46 Meter lang und 15 Meter hoch, mit Blattgold überzogene Statue eines liegenden Buddha. Es ist mächtig und beeindruckend. Die erste Erwähnung fällt auf das 17. Jahrhundert. Die ganze Tempelanlage ist relativ weitläufig und enthält viele kleinere und größere Gebäude, die vom Baustil sehr faszinierend und für uns völlig fremd sind.

Dieser, sowie auch die meisten anderen Tempeln in Bangkok, sind mit kleinen Motiven aus glasierter Keramik oder sogar aus Porzellan verziert. Ihr könnt euch den Eindruck selbst aus den Bildern holen.

Der Eintritt kostet 100 Thailändischer Baht (THB) pro Person, also umgerechnet aktuell 2,58 EUR.

Gleich in der Nähe liegt der nächste beeindruckende Tempel Wat Arun „Tempel der Morgenröte“, welcher wunderschön am Ufer des Chao-Phraya-Flusses gelegen ist. Es ist auch das Wahrzeichen Bangkoks. Seine ca. 75 Meter (obwohl die Höhe laut unterschiedlichen Quellen umstritten sei) ins Staunen bringende Pagode namens Phra Prang ist mit Mosaik aus chinesischem Porzellan und Muscheln überzogen, sodass diese in der Sonne funkeln können.

Hier gibt es vier Ebenen, die auch von vier Seiten durch sehr steile Treppen verbunden werden. Auf der zweiten Ebene befindet sich auf allen vier Seiten die Abbildung der wichtigen Stationen aus dem Leben Buddha, wie z.B. die Geburt und Erleuchtung.

Auf diesem Tempelgelände befinden sich noch viel mehr ähnliche kleinere und dazugehörende Bauwerke, über diese man reichlich schreiben kann. Das gesamte Bauwerk ist unvergesslich beeindruckend und auf alle Fälle sehr empfehlenswert. Der beleuchtete Wat Arun bei Nacht ist meine persönliche Empfehlung für jeden. Für den Eintritt haben wir 50 THB pro Person bezahlt, also ca. 1,29 EUR.

Nach dem erlebnisreichen Tempeltag haben wir uns ein TukTuk mit einem sehr fröhlichen Fahrer genommen und sind sicher ans Ziel zur Khaosan Road zurückgekehrt, wo wir mal wieder lecker aus der Garküche gegessen haben. Das Essen ist hier wirklich einzigartig und preislich ziemlich unterschiedlich, weil wir schon mal 60 THB für uns beide bezahlt haben, haben aber auch schon fast 200 THB für Essen und 2 Getränke ausgegeben. Und in der Qualität sind die Unterschiede oft nicht so groß.

Mal zur Information, wir ernähren uns bis jetzt hier rein vegetarisch und der Umrechnungskurs ist aktuell 1,00 EUR = 38,83 THB.

Was wir bestätigen können, und das sticht wirklich heraus, dass die Thailänder wirklich sehr herzlich und überdurchschnittlich freundlich sind. Ja, jetzt sagt ihr, nette Menschen gibt es überall in der Welt. Ja die gibt es sicher, aber diese Mentalität ist besonders weltoffen und ehrlich freundlich, sowie auch hilfsbereit, auch wenn zwischen uns eine große Sprachbarriere liegt. Weil wir leider bis jetzt nur wenig, kaum englischsprechenden Thailändern begegnet sind. Sobald wir uns von den touristischen Arealen entfernen, und das ist die meiste Zeit der Fall, ist man sprachlich verloren, weil man diese Schrift nicht entziffern kann. So wunderschön diese Schrift auch ist, fehlen uns die lateinischen Zeichen. Aber auch das darf dann am Ende kein Problem bereiten, weil man mit Zeichen- und Körpersprache schon irgendwie verstanden wird.

Wir sind hier erst ziemlich neu und wir werden versuchen, ein paar Ausdrücke und Begriffe im Laufe der Zeit zu lernen. Obwohl wir so sehr viel Zeit erstmals nicht haben werden, weil es für uns schon am Montag (19.2.) weiter Richtung Kambodscha geht. Aber bleiben wir erstmal noch in Bangkok.

Für den nächsten Tag hatten wir uns einen weiteren interessanten Tempel ausgesucht. Scheinbar macht man auf der ersten Asienreise immer diese unzähligen Tempelbesuche, oder?

Das ist irgendwie normal, dass wenn man einen neuen Ort besucht bzw. betritt, möchte man so viel es geht erleben und mitnehmen. Diesmal ist das Der Goldene Berg (Golden Mount). Dieser „goldene Berg“ ist ein künstlich aus Backstein und Erde aufgeschütteter ca. 80m hoher Berg. Für die ziemlich flach gelegene Stadt ist der Berg mächtig und in sonnigen Tagen leuchtet er mit seiner vollen Kraft von weitem.

Bangkok - Golden Mount

Das Besondere an diesem Tempel ist der Weg dorthin nach oben. Man könnte hier fast beinahe sagen, dass der Weg das Ziel ist. Der Treppenweg zum Gipfel ist eine Art vom Pilgerweg, der durch viele wunderschöne thailändische Merkmale und Akzente bereichert wird. 344 Stufen sind es bis zur Spitze und diese werden schattig von Buddha und Mönch-Statuen, sowie von Affen, als auch von harmonisch plätschernden Bächen zwischen tropischen Bäumen, bis zu unzähligen Glocken in Reihen begleitet.

Der Aufstieg und der Blick des goldenen Berges sind überwältigend! Eine echte Empfehlung.

Danach sind wir ohne weitere Pläne einfach durch das alte Zentrum gelaufen. Wir sind in den Straßen und Gassen komplett abseits von jeglichen touristischen Punkten gewesen.

Unterwegs sind wir auf die Nationalgalerie sowie auf das Nationaltheater gestoßen. Leider waren beide Objekte geschlossen. Somit konnten wir uns die mächtigen und ziemlich modernen Gebäude nur von außen ansehen. Das Theatergebäude ist eine Mischung aus thailändischem und westlichem Baustil nach dem Brand und Wiederaufbau in den 60er geworden.

Zum Schluss haben wir noch vorbereitend den Busparkplatz gesucht für unsere Weiterreise in 2 Tagen, einfach um zu wissen, wo das genau ist, und haben dann den Abend mit leckerem Essen aus der Garküche ausklingen lassen.

Am dritten und letzten Tag in Bangkok haben wir wieder den Alltag zu Fuß unter den Einheimischen erkundet und nicht weitere Tempel besichtigt, von denen es in der Stadt übrigens über 400 gibt. Auweia! 🙂

Diesmal haben wir uns die Assumption Kathedrale zur Abwechslung vorgenommen. Die imposante Kathedrale aus roten Ziegeln, ist eine Kirche im französischen Still aus dem 19. Jahrhundert. Das Innere der Kathedrale mit den hohen Decken ist mit kunstvollen schimmernden Ornamenten verziert.

An diesem Tag haben wir, auch wegen der Erreichbarkeit der Kathedrale, das Wassertaxi (kein Touristenboot, sondern die lokale Variante für schlanke 15 THB (0,39 EUR) eine Fahrt pro Person) ausprobiert und es ist als eine der Transportmöglichkeiten in Bangkok, auf jeden Fall zu empfehlen. Man kann den Wasserweg nehmen, um schneller an bestimmte Ziele und Orte zu gelangen.

Das Highlight des Tages war aber der Besuch und etwas längere Aufenthalt in Chinatown, in einer der beeindruckensten und buntesten Gegenden in Bangkok. Erstens, weil es ein Muss ist, diesen Teil der Stadt zu besichtigen und zweitens, wir sind exakt genau zum Neujahrsfest des chinesischen Volkes erschienen.

Der Jahreswechsel gilt als der wichtigste traditionelle chinesische Feiertag. Der Termin wird nach dem traditionellen chinesischen Lunisolarkalender berechnet. Neujahrstag fällt auf Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. In diesem Jahr begann das Jahr des Erd-Hundes. Oder genauer, wie auf den Fahnen und Transparenten stand: 2561 das Jahr des Goldenen Hundes.

Das chinesische Neujahrsfest ist ein großes Clan- und Familienfest, wo auch Familienmitglieder zusammenkommen, die von ihren Familien getrennt, sei es aus Arbeits- oder Migrationsgründen überall in der Welt zerstreut, leben. Ich habe auch mal gelesen, dass die Chinesen, die abseits ihrer Heimat leben, sparen den gesamten Urlaub an, um ein oder auch mehrere Wochen mit den Familienmitgliedern den Neujahrsbeginn zu verbringen. In der Zeit sollen unter anderem Arbeitsmöglichkeiten besprochen und angeboten werden, sodass oftmals ein großer Teil der sich im Urlaub befindenden Chinesen in ihre alte Arbeit nicht mehr zurückehren. Reine Kalkulation? Möglich. Auf jeden Fall sehr interessant.

Das Neujahrfest ist ein Event, was man kaum mit Worten beschreiben kann, was sie dort alles auf „die Beine“ stellen, ist unglaublich und zugleich verrückt. Wir glauben, Bilder sagen und bringen mehr zum Ausdruck als tausend Worte, zumindest in diesem Fall. Ihr habt es ja schon auf Instagram gesehen, oder? Es ist ein Event für den Geist und den Leib. Wir sind echt beeindruckt und glücklich, dabei gewesen zu sein.

Also Chinatown, ob im Alltag oder besonders zum Neujahrsfest, ist eine Empfehlung.

Die Hauptader des Lebens der Chinatown ist die Yaowarat Road, welche das moderne und das alte Bangkok miteinander verbindet. Chinatown ist ein kleiner Stadtteil, der einen einmaligen Kontrast zum modernen Bangkok darstellt.

Dort befindet sich auch der Wat Traimit Tempel, wo die weltweit größte und aus massiven Gold gegossene Buddha-Statue ihren Platz gefunden hat. Die Statue ist 3 Meter hoch und wiegt sagenhafte 5,5 Tonnen. Das ist schon echt mega beeindruckend.

Fast vergessen, wir haben natürlich auch wieder den Hauptbahnhof besucht. Das machen wir eigentlich in jeder Stadt. Wir lieben Bahnhöfe und die besondere Atmosphäre da. Man kann es gar nicht genau beschreiben warum, aber es ist immer sehr interessant, nicht zuletzt auch die Menschen dort zu beobachten und den Trubel.

Unseren letzten Tag in Bangkok Central Station haben wir auf dem Chatuchak Wochenendmarkt und Rot Fai Ratchada Nachtmarkt verbracht. Wir sind schon seit langem Fans von Markthallen in Europa. Leider fehlen diese in Deutschland mittlerweile. Aber jetzt kommen die wundervollen Märkte Asiens.

Bei weit über 10.000 Ständen gibt es für jeden etwas. Von Schönheitssalons, über Kleider, Kunst, Accessoires und Wohneinrichtung, bis zum leckeren Essen (es gibt nichts, was es nicht gibt) und Chillen in einer Bar mit Livemusik zum späten Abend. Ah! Und mit einem neuen Haustier kannst du auch nach Hause gehen. Auch für die Optik und Stimmung wird reichlich gesorgt. Die schönen bunten und beleuchteten Dächer der Stände verwandeln sich in einen Laternenhimmel. Wunderschön!

Geht hin und genießt den Trubel und die Atmosphäre.

Und nun sind wir am Ende unserer Zeit in Bangkok angekommen. 5 wundervolle Tage und wir sind bereichert um neue Erfahrung, neues Wissen, um ein neues Land, dessen Mentalität und Kultur. Es war für uns eine spannende Zeit und wir sind nun selbst noch offener und reiselustiger geworden.

Für uns geht es morgen früh mit dem Bus nach Kambodscha.

Seid gespannt. Das sind wir auch!

In diesem Sinne bis zum nächsten Lesen grüßen Ingo & Katarzyna.


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