Weltreise Step #139: In Mérida & Uxmal

Merida & Uxmal 2023 Titel

:: 16.11.2023 & 17.11.2023 – Mérida & Uxmal, Mexiko ::

Wir setzen unsere Tour zu den Maya-Ruinen in Yucatán fort und machen Halt in Mérida. Mérida gilt als die sicherste Stadt in Mexiko. Abgesehen von Mexiko-Stadt und Cancun haben wir uns bisher eigentlich immer sehr wohl gefühlt, aber es ist ja auch nicht schlecht zu wissen, dass es hier wirklich sicher ist, oder?

Wie in Valladolid haben wir auch diesmal nur 2 Tage Zeit, da Kasia leider in ein paar Tagen schon wieder nach Deutschland zurück muss. So teilen wir den Aufenthalt wieder auf in 1 Tag Stadtbesichtigung und 1 Tag Ausflug zu den Maya-Ruinen.

Hier in der Nähe gibt es eine alte Stätte namens Uxmal (Usmal ausgesprochen, anscheinend wird das X in manchen Gegenden wie S oder SS ausgesprochen und nicht wie üblich wie ein kratziges CH), die wir uns gerne ansehen würden.

Mérida erkunden

Nicht lachen, aber unsere erste Station ist der örtliche Starbucks. Ob man in Mexiko guten Kaffee bekommt oder nicht, ist oft ein Glücksspiel und bisher haben wir, zumindest meiner Meinung nach, mehr verloren als gewonnen. Das heißt, der Kaffee war oft nicht wirklich gut.

Wir hatten gestern schon 2-3 kleine, nett aussehende Coffee Shops gesehen, aber ich wollte jetzt keine Experimente machen und mal wieder einen halbwegs vernünftigen Kaffee trinken. Und das taten wir in besagtem Starbucks.

Ich weiß, dass viele Starbucks kritisch sehen, aber ich mag es. Take that! 😉

Später probieren wir den Kaffee in den kleinen Coffee Shops und finden einen sehr guten mit dem lustigen Namen Bengala Kaffeehaus (ja das deutsche Wort Kaffeehaus steht wirklich draußen dran). Das wäre meine Empfehlung in Mérida für guten Kaffee, der auch noch bezahlbar ist.

Kleiner Tipp: An fast allen ADO-Busbahnhöfen in Mexiko gibt es eine Kette namens Ruta Coffee. Dort schmeckt der Kaffee in der Regel auch sehr gut und ist sehr günstig.

Nachdem unsere, also vor allem meine, Kaffeesucht gestillt ist, spazieren wir einfach kreuz und quer durch Mérida.

Mérida ist schon ein richtig schönes Städtchen und hat im Gegensatz zu vielen anderen Städten in Mexiko auch so etwas wie eine Flaniermeile und Promenade. Da kann man sehr schön und entspannt entlang schlendern.

Aber sonst ist hier nicht viel los und so haben wir an 1 Tag wohl das meiste Sehenswerte gesehen.

Erwähnenswert ist vielleicht noch der Palacio de Gobierno del Estado de Yucatán, ein Gebäude am zentralen Platz in Mérida mit einem wunderschönen Innenhof und einer kleinen, kostenlosen Galerie.

Da kann man ruhig mal reingehen.

Lustigerweise treffen wir auf unserem Rundgang den Typen wieder, der uns gestern in einen speziellen Laden locken wollte, um uns dort etwas zu verkaufen. Wahrscheinlich überteuerter Touristenkram oder so.

Er hat natürlich sofort die Straßenseite gewechselt, als er uns gesehen hat. 😉

Uxmal erkunden

Am zweiten Tag fahren wir nach Uxmal, einer alten Maya-Stätte.

Dazu laufen wir ziemlich früh zum ADO-Busbahnhof, von wo aus auch noch andere Busse abfahren. Unter anderem die SUR-Busse. Einer davon fährt um 9:00 Uhr nach Campeche, und zwar direkt an Uxmal vorbei.

Den Bus nehmen wir (ca. 5 EUR / Person für die einfache Fahrt), aber bevor wir einsteigen, holen wir uns noch einen wirklich günstigen Kaffee (nur ca. 1 EUR) bei Ruta Coffee und sind überrascht, wie gut dieser Kaffee schmeckt. Wow!

Während der Fahrt dösen wir vor uns hin und genießen die Landschaft. Sobald wir etwas höher sind, hat man einen wunderbaren Blick über die unendlichen Weiten des grünen Dschungels, der den größten Teil der Halbinsel Yucatán ausmacht. Wirklich toll, dieses „grüne Meer“ zu sehen!

Irgendwann kommen wir an, steigen aus und müssen dann noch 300-400 Meter bis zum Eingang des archäologischen Parks von Uxmal zu Fuß gehen.

Zum Glück gibt es keine langen Schlangen am Eingang und auch die Touristenströme scheinen sich in Grenzen zu halten. Das lässt doch auf eine entspannte Erkundung hoffen, oder?

Leider müssen wir erst Tickets kaufen und die kosten ca. 28,50 EUR/Person (ca. 23,50 Eintritt und ca. 5 EUR wieder diese Federal Tax extra), was ich echt heftig finde. Das ist zwar nicht ganz so viel wie für Chichén Itzá, aber trotzdem in meinen Augen deutlich überteuert. Den Brocken muss man erst mal schlucken.

Egal, negative Gedanken abschütteln und weiter. Argh! 🙁

Sobald wir drinnen sind, müssen wir nur noch ein paar Meter gehen und schon stehen wir direkt vor der größten Pyramide, die es in Uxmal gibt. Wow!

Was für ein Koloss, so ganz anders als die Pyramide von Chichén Itzá. Toll!

Wir schauen uns alles in Ruhe an und gehen dann natürlich irgendwann weiter, um den Rest der Anlage zu erkunden, die weitläufiger ist als Chichén Itzá und von der Größe her wohl eher mit Monte Albán zu vergleichen ist.

Nur hier in Uxmal ist man mitten im Dschungel, was einen tollen Kontrast zwischen dem Grün und Blau der Natur (grüne Bäume und Gräser und dazu der blaue Himmel) und den beigen Sandfarben der Gebäude ergibt.

Einfach toll und wir haben viel Spaß beim Herumlaufen auf dem Gelände.

Ja, wir entdecken auch viele Leguane und große Eidechsen. In den wenigen zugänglichen Räumen findet man oft auch Spuren von Fledermäusen.

Auf jeden Fall ist das alles sehr interessant und mir persönlich gefällt Uxmal viel besser als Chichén Itzá. Wer also nur Zeit oder Geld für eine der Maya-Ruinen hier auf Yucatán hat, dem würde ich eher Uxmal empfehlen, auch wenn Chichén Itzá die berühmtere Stätte ist.

Leider ist es auch in Uxmal nicht mehr erlaubt, die Pyramiden zu besteigen. Ich verstehe, dass sie die Bauwerke vor dem Verfall schützen wollen, aber für das Geld, das sie eingenommen haben, kann man auch etwas bauen und erhalten, das beide Interessen unter einen Hut bringt. Das Interesse der Besucher, die Stätte von oben betrachten zu können, so wie es die Priester getan haben müssen, als sie hier lebten, und auch das allgemeine Interesse, alles so zu erhalten, wie es ist.

Dass dies möglich ist, zeigt Tikal in Guatemala. Mehr dazu später im entsprechenden Beitrag.

Aber wir sind gerne hier und saugen alles auf. Wir haben es sicher nicht bereut, hierher gekommen zu sein. Uxmal kann man, ja sollte man machen, wenn man die Gelegenheit hat.

Zurück nach Mérida

Dann geht es zurück nach Mérida, was sich etwas schwieriger gestaltet als gedacht.

Aber vorher gibt es noch eine leckere heiße Schokolade im Choco-Story-Museum an der Kreuzung zur Hauptstraße. Ins Museum gehen wir nicht, weil es wieder mal Eintritt kostet und natürlich wie immer sehr teuer ist. Warum Mexiko, warum?

So bleibt es bei der immerhin sehr leckeren heißen Schokolade und bei dieser Gelegenheit lernen wir einen Brasilianer kennen, mit dem wir uns noch ein wenig unterhalten, bevor wir uns wieder auf den Weg zur Kreuzung machen, an der der Bus halten wird.

Wir sind eigentlich rechtzeitig da, um den Nachmittagsbus zu nehmen. Es fährt einer um 15:00 Uhr und ich glaube auch noch einer um 18:00 Uhr.

Während des Wartens beobachten wir seltsame Tiere und sehen, wie die Schar der Wartenden langsam, aber stetig wächst.

Ich habe da schon das Gefühl, dass das mit den Sitzplätzen nicht klappen wird, weil es einfach zu viele Leute sind und wenn der Bus dann vielleicht sogar schon voll ist, dann werden auch gar nicht alle mitfahren können.

Natürlich wäre es schön, wenn sich die Leute so anstellen würden, dass diejenigen, die am längsten gewartet haben, zuerst an die Reihe kommen, aber so etwas funktioniert vielleicht in Japan oder in einigen anderen asiatischen Ländern, aber leider nicht hier in Mexiko.

Kurz vor der Ankunft des Busses fährt ein Kleinbus vor und hat noch einige Sitzplätze frei. Das Gedränge beginnt und die ersten Leute sichern sich ihre Plätze. Natürlich nicht die, die am längsten gewartet haben, sondern die, die am schnellsten am Minibus waren und am heftigsten ihre Ellenbogen einsetzen konnten.

Wir beteiligen uns nicht daran und schütteln nur den Kopf über das Treiben dieser Leute. Irgendwann ist der Kleinbus voll und fährt los, aber es stehen immer noch viele Leute da und warten weiter auf den Bus.

Während wir weiter warten, kommen wir mit einem anderen deutschen Paar ins Gespräch, das sich auch nicht an dem Gedränge um den Minivan beteiligt hat.

Wir unterhalten uns ein wenig, dann kommt der Bus und das Gedränge beginnt wieder. Ich sehe sofort, dass der Bus voll ist und nicht alle reinpassen. Ehrlich gesagt habe ich auch keine Lust, die 1,5 Stunden Fahrt dicht gedrängt und stehend zu verbringen.

Ich unterhalte mich kurz mit den beiden anderen Deutschen und einem Kanadier, die wohl ähnlich denken wie ich und wir wollen lieber zusammen ein Taxi in die nächste Stadt nehmen und von dort mit dem Bus zurück nach Mérida.

Wir sehen also zu, wie sich alle irgendwie in den Bus quetschen und dieser voll besetzt abfährt. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln und wünsche mir in dem Moment Japan zurück.

Dann gehe ich zu einer sehr netten Frau, die in der Nähe einen kleinen Verkaufsstand hat und sogar etwas Englisch spricht. Mit ihr hatte ich mich bereits vorher unterhalten und sie gefragt, ob es noch andere Möglichkeiten gäbe, in die nächste Stadt zu kommen. So wusste ich schon, was ein Taxi kosten würde und dass wir mit 4-5 Personen nur ca. 2,50 EUR pro Person zahlen würden.

Sie ruft uns dann ein Taxi, was sie offensichtlich jeden Tag für Leute wie uns macht. So jedenfalls interpretiere ich ihre Routine. Als das Taxi kommt, fahren wir nach Muna, der nächsten Stadt in Richtung Mérida.

Dort angekommen fährt uns der Taxifahrer direkt zu einer Art Sammelplatz für Minivans und zeigt uns sogar noch den Minivan, der sich gerade auf den Weg nach Mérida machen will. Als er uns ankommen sieht, wartet er noch einen Moment.

Wir bezahlen, gehen schnell rüber, springen in den Minivan und sind schon auf dem Weg nach Mérida. Timing ist alles, oder?

Eigentlich wollten wir mit dem Bus fahren, aber der Minivan kostet auch nur ca. 2,50 EUR/Person und so sind wir zusammen mit dem Taxi nicht teurer als wenn wir direkt mit dem Bus gefahren wären. Passt also. Und der Minivan ist bestimmt etwas schneller, oder?

Während der Fahrt unterhalten wir uns weiter mit dem deutschen Paar und tauschen Reisegeschichten und Tipps aus. Das war lustig und interessant!

Irgendwann kommen wir in Mérida an, machen ein Erinnerungsfoto und verabschieden uns.

Was für ein Akt mit der Rückfahrt. 😀

Zurück in Mérida

Zurück in Mérida geht es zunächst in die Unterkunft. Frisch machen und Sachen ablegen ist angesagt. Aber dann geht es gleich wieder los, um etwas zu essen zu finden.

Diesmal mussten wir nicht suchen, denn wir hatten am Vortag ein südkoreanisches Restaurant entdeckt und ich wollte Kasia unbedingt Bibimbap zeigen. Das war mein Lieblingsessen in Südkorea.

Also gehen wir da hin und nehmen einmal Bibimbap und einmal Ramen oder Ramyeon, wie es in Südkorea heißt. Es war nicht ganz so perfekt wie damals in Südkorea, aber es war schon sehr gut und nahe genug dran, dass Kasia jetzt auch die Erfahrung machen konnte, authentisches Bibimbap zu essen.

Wer’s nicht kennt, selber Schuld. 😀

Probiert es, wenn ihr die Möglichkeit habt. Ich kenne niemanden, dem es nicht geschmeckt hat.

Irgendwann geht es dann wieder zurück und wir fallen müde ins Bett.

Und sonst so?

Und damit endet auch schon wieder unsere Zeit in Mérida.

Morgen geht es mit dem Flugzeug nach Mexiko-Stadt, der letzten Station unserer Reise durch Mexiko. Zumindest für den Teil, in dem mich Kasia begleitet.

Mérida ist wirklich eine nette Stadt und nach Oaxaca und Mazunte wahrscheinlich der interessanteste Ort, den wir bisher in Mexiko besuchen durften. Hier gibt es genug zu sehen und gutes Essen, um ein paar Tage zu verbringen.

Trotzdem wirkt die Stadt größtenteils noch sehr authentisch mexikanisch, was sehr angenehm ist. Man sieht zwar ein paar Touristen, aber das hält sich in Grenzen.

Das nahegelegene Uxmal ist auf jeden Fall einen Besuch wert und somit ein weiterer Grund, hier Halt zu machen.

Also Mérida kann man schon machen. 😉

CU Ingo.


Merida & Uxmal 2023 1016

2 Kommentare zu „Weltreise Step #139: In Mérida & Uxmal“

  1. Stephan Hielscher
    Stephan Hielscher

    Wieso ist denn nun Merida die sicherste Stadt Mexikos und trotzdem stehen viele Häuser leer?

    Und zu den Pyramiden, sind die ähnlich von innen aufgebaut wie die ägyptischen (also Grabkammern etc.) oder gibts oben „nur“ den Opferaltar? Waren die Pyramiden dort ursprünglich auch mal glatt „verputzt“ oder immer mit Natursteinen?

    Viel Spaß noch Ingo!

    1. Hi Stephan!

      Danke fürs Vorbeischauen.

      Das ist halt eine statistische Sache. Die wenigste Kriminalität in Mexiko usw., wir haben uns sicher gefühlt (nicht mehr und nicht weniger) wie auch schon in Valladolid oder Oaxaca.

      Mit dem Leerstand kann Kasia vielleicht besser beschreiben, hab das nur mit einem halben Ohr mitbekommen. Ich glaub andere Stadtteile sind attraktiver und dann sind halt viele in die USA ausgewandert.

      In den Pyramiden der Maya und Azteken gibt es auch Räume und durchaus auch Grabkammern. Ich glaube, das System ist dem ägyptischen auf den ersten Blick recht ähnlich, aber dann im Detail doch unterschiedlich.

      Gibt bestimmt schöne Dokus dazu auf Arte oder 3Sat. 😉

      Grüße aus San Juan del Sur, Nicaragua.

      CU Ingo.

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