Da sind wir nun. Fast 3 Monate später und tausende Kilometer quer durch Kambodscha, Vietnam, Laos und Thailand hinter uns. Wir sind zurück in Bangkok, wo alles begann und uns verbleiben noch 3 volle Tage, bis es wieder zurück nach Hause geht.
Bevor ich dazu komme, mit welchen Aktivitäten wir zumindest die ersten beiden dieser 3 Tage verbrachten, beende ich aber noch schnell die im letzten Artikel begonnene Geschichte, wie wir es überhaupt in einem Stück von Krabi nach Bangkok geschafft haben.
Noch war hier nämlich nicht ganz klar, ob wir die Nacht nun gemütlich und erholsam im Bett verbringen durften oder uns übermüdet und sich nach einer Dusche sehnend auf der Straße durchschlagen mussten.
Zurück nach Bangkok
Nachdem wir nun endlich in einem Minivan auf dem Weg nach Bangkok saßen, war uns nicht wirklich klar, was unsere Ankunftszeit sein würde. Der Fahrer war diesbezüglich auch keine echte Hilfe und so hofften wir, dass es einfach deutlich vor Mitternacht sein würde, um noch ohne Stress in unsere Unterkunft einchecken zu können.
Wußtet ihr eigentlich, wie langgestreckt Thailand ist, wenn man es von Süd nach Nord, oder gern auch umgekehrt, betrachtet? Also in dem Minivan wurde zumindest mir das während der Fahrt sehr bewusst. 😉
Die Fahrt zog sich einfach wie Kaugummi und auch wenn es ab da keine echten Hindernisse mehr gab, so kamen wir tatsächlich doch erst kurz vor Mitternacht in Bangkok an. Wir schnappten uns schnellstmöglich ein Grabtaxi und fuhren direkt zur Unterkunft.
Zwischendurch versuchte ich schon seit geraumer Zeit, jemanden dort zu erreichen, um unser verspätetes Ankommen anzukündigen, hatte jedoch keinen Erfolg. Und was soll ich sagen? Wir standen zum ersten Mal während der gesamten Auszeit vor verschlossenen Türen und niemand ließ uns ein. Autsch!
Natürlich bekommst du nach Mitternacht auch nirgendwo sonst mehr eine Unterkunft, zumindest war uns keine bekannt. Wir waren also mitten in der Nacht in Bangkok gestrandet und sozusagen obdachlos. 🙂
Tja, da blieb uns wohl nichts anderes über, als zu schauen, wo wir die Nacht verbringen konnten, ohne einfach auf der Straße zu hocken. Und was bietet sich da mehr an als das Backpacker-Epizentrum rund um die Khaosan-Road?
Also zogen wir dorthin und gönnten uns erstmal ordentlich etwas zum Essen, quartierten uns dann für ein paar Stunden im Foyer des in der Nähe gelegenen IBIS Style Hotels ein und warteten den Morgen ab, bis die ersten Coffee Shops wieder öffneten.
An schlafen war natürlich nicht zu denken, so dass wir dann irgendwann gegen 6 oder 7 Uhr, und ordentlich übermüdet, ein leckeres Frühstück in der danebenliegenden Streats Bakery genossen, während ich uns eine Unterkunft für die letzten 3 Nächte in der Stadt suchte. Die war schnell gefunden, aber vor 14:00 Uhr durften wir nicht einchecken.
Somit mussten wir noch einige Stunden rumbekommen, konnten aber mit unsereren großen Rucksäcken auch nicht wirklich Action machen und waren außerdem wirklich ziemlich schlapp und müde.
Wir machten es uns dann einfach in einem nahegelegenden Starbucks bequem, um entweder etwas am Laptop zu arbeiten oder einfach nur die Zeit totzuschlagen.
Leider gibt es von dieser Nacht bzw. dem Vormittag nur dieses eine Foto, aber es zeigt sehr schön, dass was bereits morgens (gegen 8 Uhr war es) so interessantes auf den Straßen in Bangkok losgeht und das gegrillte Hühnerspieße ein scheinbar sehr beliebtes Frühstück bei den Thais sind.
Unser letztes Quartier
Pünktlich zum erstmöglichen Zeitpunkt standen wir an der Rezeption unserer letzten Unterkunft während dieser Auszeit.
Es war ein kleines nettes Hotel namens AIM House Bangkok Hotel in direkter Nähe zu einer Haltestelle des sogenannten Skytrain, oft auch einfach BTS (Bangkok Transit System) genannt. Denn das hatten wir von unserem ersten Aufenthalt hier in Bangkok gelernt, willst du mobil sein und nicht ständig mit dem Grabtaxi im Stau stehen, dann nimm den BTS oder die MRT, sprich die Metro.
Es war trotzdem eine sehr lokale Gegend, was uns aber gut gefallen hat, da wir so weiter das Treiben der Thais im normalen öffentlichen Leben beobachten konnten.
Es ist schon interessant zu sehen, wie sich auch in einer Großstadt wie Bangkok das Leben der Thais in Synergie mit den Mönchen so ergibt. Da wird dann mal eben schnell nach dem Einkauf mit den Mönchen geteilt und sich eine Art Segen abgeholt.
Vermute ich zumindest, dass es so etwas wie ein Segen ist, denn genauer habe ich mich noch nicht mit den alltäglichen Gepflogenheiten des Buddhismus befasst.
Nach diesem eher Ruhe ausstrahlenden Ritual ist natürlich der Trubel am und im BTS bzw. der MRT ein starker Kontrast.
Aber man muss sagen, dass alles ziemlich gesittet zugeht. Asiatisch ordentlich. Und so gibt es keinen Menschenstau oder irgendwelches Rumgeschubse oder Rumgepöbele. Alles läuft mit einer sehr angenehmen Freundlichkeit und Rücksichtnahme ab.
Ich vermute jetzt schonmal, dass uns das fehlen wird in Deutschland.
Terminal 21
Nein nein, noch geht es nicht zum Flughafen und zurück nach Deutschland. 🙂
Das Terminal 21 ist ein riesiges Einkaufszentrum, was thematisch einem Flughafen nachempfunden ist. Hier findet man alles, was man so brauchen könnte und noch viel mehr. Und zwar nicht nur aus Thailand oder Asien, nein aus der ganzen Welt.
Wir sind hier zuerst hingefahren, einfach um mal zu schauen, wie das so ist und als wir dann merkten, dass es ein sehr verregneter Tag werden würde, haben wir uns Zeit gelassen und haben vorallem den mega großen Food Court erforscht. Auweia was es hier alles gibt!
Dazu ist das Essen sehr günstig, was man vielleicht gar nicht denkt, wenn man das große und moderne Einkaufszentrum sieht. Natürlich ist alles Westliche schon eine Nummer teurer als die asiatischen Sachen, aber grundsätzlich ist es doch recht günstig und man hat halt eine unendliche Auswahl.
Hier kann man also echt Stunden verbringen, um auch einen solchen Tag rumzubekommen. Kein Problem.
Mit dem Wassertaxi durch Bangkok
Den ganzen Tag wollten wir aber auch nicht im Einkaufszentrum verbringen und beschlossen eine kleine Tour mit dem Wassertaxi zu machen.
Dies ist eine sehr beliebte Möglichkeit in Bangkok, den Stau auf den Straßen zu umgehen und man ist, wenn denn der Zielort in Nähe eines Flusses liegt, oft sehr viel schneller unterwegs als mit dem Auto, Bus oder Bahn.
Dabei ist der Ein- und Ausstieg etwas gewöhnungsbedürftig für uns Europäer. Denn das Boot hält nie komplett an, sondern fährt an die Haltestelle und bewegt sich dann weiter leicht vorwärts. Man muss dann innerhalb von 3-5 Sekunden einsteigen bzw. aussteigen, bevor das Boot wieder richtig Fahrt aufnimmt.
Eigentlich springt man Rein und Raus. 😀
Aber es klingt verrückter als es ist. Man gewöhnt sich sehr schnell daran.
Woran man sich auch sehr schnell gewöhnt ist die Geschwindigkeit, mit der das Boot unterwegs ist. Denn das ist keine gemütliche Kaffeefahrt. Da geht es ordentlich zur Sache und man wird gut durchgeschüttelt.
Wenn es dann noch so wie bei uns regnet, dann wird man von allen Seiten nass und das nicht zu wenig. Zum Glück ist das ein alltägliches Problem hier und deswegen gibt es auch überall einen hochziehbaren Spritzschutz. Den müssen die Passagiere aber selbst nutzen und hochhalten. Wenn da einer schläft oder es denjenigen nicht interessiert, dann werden halt alle naß.
Es war auf jeden Fall mal wieder ein Erlebnis und man kann diese Art der Fortbewegung in Bangkok nur empfehlen.
Unterwegs kam es wieder zu der ein oder anderen lustigen oder seltsamen Begegnung.
Viele Dinge sind für unsere Augen weiterhin sehr seltsam hier in Asien, selbst nach 3 Monaten noch. Aber wir haben immer unseren Spaß dabei und die Neugier ist weiterhin vorhanden, vorallem, weil man mehrheitlich immer freundliche, nette und lustige Menschen trifft. Toll!
Ein Flugzeugfriedhof in Bangkok?
Da wir nicht ziellos mit dem Wassertaxi rumfahren wollten, hatten wir vorher geschaut, was ein potenzielles Ziel sein könnte. Und da kam uns die Information unter, dass es in Bangkok einen kleinen Flugzeugfriedhof geben soll.
Na das können wir uns doch direkt mal anschauen, oder? Also gesagt getan.
Und tatsächlich lagen dann da plötzlich ein paar Flugzeugwracks in der Großstadt rum. Verrückt!
Es war interessant, aber um ehrlich zu sein, es war auch recht unspektakulär.
Dazu kam, dass dort ein paar Thais das Gebiet für sich beanspruchen und Eintritt verlangen, wenn du direkt auf das Gelände möchtest.
Ich weiß nicht mehr genau wie viel sie wollten, aber auf jeden Fall so viel, dass ich sofort an Abzocke gedacht habe. Ich versuchte dann wie üblich zu handeln, aber es wurde sehr schnell klar, dass es hier nichts zu handeln gibt und als wir nicht bereit waren den geforderten Preis zu zahlen, wurden diese Thais auch sehr schnell sehr unfreundlich.
Hatte ich nicht gerade noch geschrieben, dass uns mehrheitlich immer nette und freundliche Menschen begegneten?
Okay, das hier war dann die berühmte Ausnahme von der Regel! Diese Menschen waren wie gesagt sehr schnell unfreundlich und zum Ende hin fast schon aggressiv.
Dazu muss man wissen, dass denen das Gebiet in keinster Weise gehört und sie sich einfach das Recht nehmen, dort „zu wohnen“ und dann von den Leuten den Eintritt kassieren. Dabei habe ich gar nichts gegen Eintritt, um sie zu unterstützen. 20 oder vielleicht auch gern 40 Baht pro Person? Okay, kein Problem.
Aber die hier wollten viiiel mehr und es war wie gesagt reine Abzocke für das, was es dort zu sehen gab.
Zum Glück war es aber eine der ganz wenigen negativen Erfahrungen, die wir auf unserer Reise machen durften. Und wir ließen uns davon nicht runterziehen.
Wir zahlten jedenfalls nicht, gingen um die Ecke und machten durch den Zaun ein paar Fotos und fuhren dann wieder mit dem Wassertaxi zurück zum Terminal 21, um den Rest des Tages im Trocknen zu verbringen.
Denn es regnete eigentlich den gesamten Tag mehr oder weniger stark.
Ein Ausflug nach Ayutthaya
Am letzten Tag unserer Auszeit gab es dann nochmal ein Highlight.
Wir fuhren nämlich mit dem Zug raus aus Bangkok und in die ehemalige Hauptstadt des siamesischen Königreichs nach Ayutthaya, um dort die Tempelruinen zu besichtigen. Ein Tag voller Kultur und Geschichte erwartete uns. Nach unserer positiven Erfahrung in Angkor Wat waren wir sehr gespannt und voller Vorfreude.
Den ganzen Bericht gibt es dann als separaten Artikel hier auf dem Blog. Sorry für den Cliffhanger. 😉
Ein letztes Mal auf den Night Market
Nach der Rückkehr aus Ayutthaya war unsere Auszeit praktisch beendet. Oh je wie Schade! 🙁
Aber wir konnten uns noch nicht so ganz damit abfinden und ein paar Baht hatten wir auch noch in der Tasche. Somit fuhren wir auf den Ratchada Train Night Market, um noch ein letztes Mal die Atmosphäre aufzusaugen, auf dass diese möglichst lange in uns nachhallen möge.
Wir gaben also die letzten Baht für leckeres Essen und recht ungesunde Desserts aus. Dabei genossen wir den Trubel und beobachteten ein letztes Mal die uns so fremde Welt. Wir werden das definitiv vermissen.
Wir sind dieser Kultur hier in unseren 3 Monaten in Südostasien sehr viel näher gekommen und wir nehmen auch eine ordentliche Portion dieser Energie mit zurück nach Deutschland. Hoffen wir, dass der Vorrat an positiver Energie und alternativer Gedanken recht lange vorhält und wir zurück daheim davon noch zehren können.
Auf jeden Fall können wir jedem empfehlen, selbst mal eine Auszeit über 3 oder mehr Monate zu machen. Egal ob in Asien oder woanders, wobei wir natürlich eine klare Empfehlung für die von uns besuchten Länder Thailand, Kambodscha, Vietnam und Laos machen können und auch wollen.
Es ist eine unbeschreibliche Erfahrung und man lernt so viel über fremde Kulturen, Sitten und Bräuche und die Menschen, aber und vorallem auch über sich selbst. Man kommt auf andere Gedanken und sieht das Leben aus einer anderen Perspektive. Viele, und so auch wir, kommen als veränderte und gestärkte Persönlichkeiten aus dieser Erfahrung zurück.
Danke Auszeit und Danke Südostasien, dass wir diese Erfahrung machen durften.
In diesem Sinne bis zum nächsten Lesen grüßen Ingo & Katarzyna.
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