:: 14.05.2023 – Von Perth, Australien nach Kuta, Bali ::
Und dann ist meine Zeit in Westaustralien und Perth auch schon wieder vorbei. Ich war 5 Wochen hier und auf den ersten Blick habe ich nicht viel unternommen. Aber erstens täuscht das, weil ich einfach aus Zeitgründen nicht alles aufschreiben kann bzw. möchte und es dann tatsächlich Tage gibt, an denen einfach nichts passiert.
Einen Reise-Burnout vermeiden
Denn eines ist bei Langzeitreisen wichtig. Man muss sich auch eine Auszeit gönnen, um das Erlebte zu verarbeiten. Denn wenn man das nicht macht, dann besteht die Gefahr, und die ist nicht zu unterschätzen, dass man in eine Art Reise-Burnout gerät.
So schön das Reisen auch ist, es ist auch anstrengend und kräftezehrend. Wenn man seinem Körper dann die körperliche und seelische Erholung verweigert, wird er irgendwann schlapp machen. In leichten Fällen einfach dadurch, dass man krank wird mit so etwas einfachem wie einer Grippe oder Halsschmerzen, weil das Immunsystem nicht mehr auf Hochtouren läuft, oder wie gesagt, im schlimmsten Fall ist es so etwas wie ein ausgewachsener Burnout.
Ich hatte also tatsächlich min. 2-3 Wochen in Australien, in denen ich nichts gemacht habe, außer morgens von Northbridge aus durch die Innenstadt runter zur Elizabeth Quay zu laufen, dann irgendwo mit einem leckeren Kaffee abzuhängen, im Internet zu surfen, nur um später mit dem Laptop in der Bibliothek zu sitzen und an meinem Blog(s) zu arbeiten, Fotos zu bearbeiten (meine Lieblingszeit, um zu reflektieren) oder die weitere Reise zu planen. Abends gab es dann einen Film bei Sky Go oder etwas Interessantes auf YouTube.
Aber ich glaube, das hatte ich auch schon im Artikel über Perth geschrieben, oder? 🙂
Bitte fragt mich nicht, was das Bild in der Mitte soll. Australier sind manchmal seltsam. 😀
Von Perth nach Kuta
Jedenfalls geht es heute weiter und mein Flug startet am Nachmittag nach Denpasar auf Bali. Das ist einfach der schnellste und billigste Weg, um von dort aus zu meinen nächsten Zielen weiterzufliegen.
Ich hatte mir in Kuta für einen Tag eine Unterkunft in der Nähe des Flughafens gesucht und das war ziemlich gut. Zum einen, weil ich vom Flughafen zur Unterkunft laufen kann und zum anderen, weil AirAsia meinen Weiterflug von Denpasar nach Medan (über Jakarta) tatsächlich gestrichen hat. Einfach so, ohne Erklärung.
Doch bevor ich mich zu sehr ärgern konnte, kam eine E-Mail mit einem Ersatzflug einen Tag später. Zum Glück hatte ich noch keine konkreten Pläne in Medan und war somit flexibel.
Aber ehrlich gesagt? Ich plane sowieso immer alles mit 1 Tag Puffer, vor allem bei Flügen, wo ich vielleicht schon etwas vorhabe oder vielleicht sogar schon etwas konkret gebucht habe. Also, ich wäre so oder so damit klargekommen.
Nachdem ich ausgeschlafen habe, mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof, denn ich möchte die erst vor zwei oder drei Wochen eröffnete neue Bahnlinie von Perth City zum Flughafen nehmen. Als ich hier vor 5 Wochen ankam, war die Linie noch wegen Last Minute Bauarbeiten geschlossen.
Auf dem Weg zum Bahnhof „muss“ ich noch meine letzten Aussie-Dollars ausgeben. Ich investiere sie in sehr leckere Pommes mit Fake Meat BBQ und anschließend einen Kaffee mit Muffin.
Läuft, oder?
Dann fahre ich mit dem Zug, der wochentags bequem alle 20 Minuten fährt, zum Flughafen und stehe nach weniger als 400 Metern zu Fuß in der Departure Hall. Eine einfache Fahrt kostet 5 AUD (~3,10 EUR).
Dann muss ich noch 45 Minuten warten, bis der Check-in-Schalter geöffnet wird, weil ich wie immer zu früh da bin, aber besser so als zu spät. Ich kann nur den Kopf schütteln über Leute, die ihren Urlaub/Reise damit beginnen, zu spät am Flughafen zu sein und dann um „ihr Leben“ rennen müssen, nur um ihren Flug nicht zu verpassen.
Der Checkin geht AirAsia typisch ziemlich schnell und dann habe ich es mir zu Angewohnheit gemacht, eigentlich immer direkt zur Sicherheitskontrolle zu gehen. Das mache ich auch hier und dann überbrücke ich die restliche Zeit bis zum Boarding mit Podcasts oder im Internet.
Mit ca. 30 Minuten Verspätung geht es los. Der Flug verläuft ohne Zwischenfälle und Highlights.
In Kuta
In Denpasar angekommen, muss ich mich diesmal nicht orientieren, denn ich war ja schon einmal hier. Und die ganzen Taxiangebote kann ich auch ignorieren, denn ich habe vor, zu Fuß zu meiner Unterkunft zu gehen.
Also schnurstracks raus zum Haupteingang und dann … mhhh … wo geht es denn hier über die zweispurige Straße direkt vor dem Flughafen?
Peinlich, aber hier kommt wieder so richtig meine deutsche Mentalität zum Vorschein, die überhaupt nicht auf die Idee kommt, einfach drüber zu gehen. Wahrscheinlich, weil in dem Moment, in dem ich die Gegend beobachte, auch kein Einheimischer drüber läuft.
Das ist aber einfach nur Pech, weil ich später sehe, wie es alle machen.
Also halte ich mich an eine Einheimische, die etwas weiter links läuft und folge ihr einfach. Sie wird schon wissen, wo es lang geht. Sie weiß es auch, aber der Weg führt auch an einer Gruppe dieser Grab-Motorradtaxis vorbei und natürlich hagelt es sofort Angebote.
Aber wisst ihr was, die Leute hier sind extrem freundlich und charmant und überhaupt nicht nervig, wir kommen richtig ins Gespräch und es wird viel gelacht. Und so lasse ich mich spontan für gerade mal 20.000 IDR (~1,25 EUR) die 300-400 Meter fahren.
Das haben sie sich verdient, denn mit Freundlichkeit kommt man weiter. 😉
Angekommen im Suray Inn in Kuta, die Nacht kostet hier 200.000 IDR (~12,40 EUR), was günstig erscheint, aber die Unterkunft ist auch eher spartanisch und nicht die schönste. Okay, war ja nur für 1 Tag als Überbrückung gedacht, dass jetzt 2 Tage daraus werden, wegen des gestrichenen Fluges, ist halt so. Das überlebe ich schon und dann weiß ich die anderen Unterkünfte umso mehr zu schätzen.
So eine Denkweise hilft sehr gut, um auch mal kleinere Tiefpunkte zu überbrücken, wie zum Beispiel so eine mittelmäßige, nicht so schöne Unterkunft.
Was ich damit sagen will, so richtig empfehlen kann ich die Unterkunft nicht. Die ist eher etwas für den Notfall.
Dann gehe ich noch einmal kurz raus, um im Supermarkt ein paar Snacks zu kaufen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit habe ich keine Lust, hier noch ein offenes Warung zu suchen. Also muss der Alfamart herhalten und ab und zu ist das auch ganz okay.
Nach der Rückkehr dauert es dann nur noch 1 Dusche und 1-2 Videos auf YouTube bis ich einschlafe.
CU Ingo.