:: 11.04.2023 – Von Canggu, Bali nach Perth ::
Nachdem ich die 4 Wochen auf Bali so richtig genossen habe, geht es heute endlich weiter in ein neues Land und mit Australien werde ich auch zum ersten Mal einen für mich völlig neuen Kontinent betreten. Ich war noch nie in Australien bzw. Ozeanien. Jetzt wird es endlich Zeit dafür und es wird mit Sicherheit spannend!
Eiersalat zum Abschied
Mein Flug geht wie immer erst am Nachmittag. Trotzdem stehe ich für meine Verhältnisse früh auf, denn bevor ich zum Flughafen fahre, möchte ich noch einmal in die Bread Basket Bakery und dieses leckere Chiabata mit Eiersalat essen. Das ist so unglaublich gut.
Also packe ich meine Sachen zusammen, verabschiede mich von der wirklich netten Gastfamilie des Homestays, gehe vollbepackt zum Bäcker und esse mein geliebtes Eiersalat-Chiabata.
Danach bestelle ich über Grab eine Fahrt zum Flughafen und das klappt auch ohne Probleme. Ich hatte ein paar kleine Bedenken, weil es in Canggu (wie auch schon in Ubud) an einigen Ecken diese Schilder gibt, dass Grab hier nicht erwünscht ist und man doch bitte die einheimischen Taxifahrer unterstützen soll.
Das mag auf den ersten Blick sehr löblich sein und genau darüber habe ich auch mit einigen Einheimischen gesprochen. Ich verstehe, dass die einheimischen Fahrer etwas dagegen haben, wenn fremde Fahrer aus anderen Städten oder sogar von anderen Inseln kommen und dann versuchen, in den Touristengebieten Geld zu verdienen.
Einerseits ist dies sicherlich mitverantwortlich für das hohe Verkehrsaufkommen in Orten wie Canggu und Ubud, und der Konkurrenzdruck kann die Preise unter ein lukratives Niveau drücken oder dazu führen, dass einige nicht mehr genug zum Leben verdienen können.
Diese Probleme müssen angegangen werden, und soweit ich es verstanden habe, arbeitet Grab bereits mit den lokalen Räten zusammen (ich habe leider keine genauen Details darüber erhalten, wer diese Interessenvertreter sind und wie das organisiert ist), um angefragte Fahrten nur an lokal registrierte Fahrer zu vermitteln. Das würde bedeuten, dass ein Fahrer aus z.b. Lombok keine Fahrten von Grab bekommt, wenn er sich z.b. in Canggu (Bali) einloggt oder so.
Auf der anderen Seite kann es nicht sein, dass ich, wenn ich versuche, über einen lokalen Taxidienst zu buchen, erst einmal einen Wucherpreis genannt bekomme. So nach dem Motto, der dumme Tourist wird nur als wandelnde Brieftasche gesehen.
Solange das eher die Regel als die Ausnahme ist, und das ist in Bali leider viel zu oft der Fall, wird jeder halbwegs intelligente Mensch die Dienste von Anbietern wie Grab etc. in Anspruch nehmen. Und das finde ich völlig legitim.
Aber ich schweife ab. Sorry! 🙂
Irgendwann sitze ich also im Auto und fahre zum Flughafen, was bei dem Verkehr locker eineinhalb Stunden dauert. Und während der Fahrt reden wir über genau das, was ich gerade gesagt habe, und über viele andere Dinge. Der Fahrer kommt zum Beispiel aus einer kleinen Stadt auf Sumatra, lebt aber jetzt auf Bali und ist wegen der Arbeit hierher gekommen.
Mein Flug nach Perth
Am Flughafen verabschiede ich mich vom Fahrer und bedanke mich für das nette Gespräch.
Nun muss ich 45 Minuten warten, da der Check-In noch nicht geöffnet ist, es gibt leider keinen Self-Check-In. Als der Check-In öffnet, hat sich eine lange Schlange gebildet, denn an den ausgewiesenen Schaltern werden alle AirAsia-Flüge abgefertigt, egal wohin sie gehen.
Aber zum Glück geht es recht schnell, da viele Schalter geöffnet sind. Nach ca. 30 Minuten habe ich es geschafft und kann mich direkt auf den Weg zur Sicherheitskontrolle machen. Auch die geht sehr schnell durch. Mit einem Kaffee in der Hand chille ich dann noch die letzten Minuten mit Blick auf die Start- und Landebahn.
Als zum Boarding aufgerufen wird muss ich mit erstaunen feststellen, dass es direkt noch einmal einen Sicherheitscheck gibt. Das finde ich sehr ungewöhnlich und hatte ich so auch noch nicht.
Abgesehen davon, dass es lästig ist, die Taschen noch einmal zu öffnen und sich kontrollieren zu lassen, obwohl alles schon kontrolliert wurde, nein, sie ziehen tatsächlich alle Wasserflaschen aus dem Verkehr. Was soll denn das bitte?
Im Flugzeug kostet das Wasser unverschämt viel, auch so ein Ding, was man nicht oft genug anprangern kann. Trinkwasser sollte immer und jederzeit for free verfügbar sein. Und 3,5 Stunden ohne Wasser geht ja auch nicht. Finde ich ehrlich gesagt frech, was hier gemacht wird.
Also bin ich auch frech. Ich nehme meine Trinkflasche und fülle die gerade gekaufte Wasserflasche um. Dann kommt die Trinkflasche in ein Seitenfach des Rucksacks.
Als ich an der Reihe bin, stelle ich den Rucksack so hin, dass die Seite mit der Trinkflasche vom Kontrolleur weg zeigt. Dann öffne ich den Rucksack und lasse ihn hineinschauen. Auf die Frage, ob ich Flüssigkeiten oder andere verbotene Gegenstände mit mir führe, antworte ich, dass bereits alles kontrolliert worden sei und es nichts zu beanstanden gäbe.
Drinnen findet er nichts und zum Glück kommt er nicht auf die Idee, auch außen herum zu schauen. Dann lässt er mich durch. Puh, Wasser erfolgreich durch die Kontrolle geschmuggelt.
Wie gesagt, ich hatte das zum ersten Mal auf einem AirAsia-Flug. Sehr ärgerlich!
Der erste Blick auf Australien
Der Flug selbst verläuft ohne Probleme und als ich irgendwann die Küste Australiens sehe, ist das schon ein tolles Gefühl. Wie müssen sich die ersten Seefahrer gefühlt haben, als sie hier ankamen?
Später, wenn die Sonne untergeht, leuchtet das Land unter mir auch schön rot. So habe ich mir das vorgestellt. Der rote Kontinent!
Ein sehr guter Start, liebes Australien. 🙂
In Perth in Westaustralien gelandet, wird man an jeder Ecke darauf aufmerksam gemacht, dass man keine Lebensmittel einführen darf und alles deklarieren muss. Dasselbe musste ich auch schon auf der Karte, die man bei der Einreise ausfüllen muss, bestätigen.
Sogar jedes noch so kleine Stück Erde muss deklariert bzw. gesäubert werden. So muss man auch dreckige Wanderschuhe oder Zeltplanen anmelden, damit sie untersucht bzw. desinfiziert werden können. Australien ist da sehr streng und Westaustralien nochmal strenger als alle anderen, so scheint es mir.
Es gab eine Reihe von Reisenden, die viel Essen wegwerfen durften. Ich habe nicht im Detail verfolgt, ob es irgendwie möglich ist, verpackte Lebensmittel einzuführen oder nicht.
Die Passkontrolle geht flott und da ich nichts zu verzollen habe, brauche ich auch keine Erklärung auszufüllen, dass ich nichts zu verzollen habe (take that Bali) und schon bald stehe ich am Gepäckband und nehme meinen Rucksack in Empfang.
In der Ankunftshalle angekommen, gehe ich direkt zum Vodafone-Stand, um mir eine SIM für mein Handy zu kaufen. 40 GB für 4 Wochen für 25 AUD (~15,70 EUR) klingt doch gut, oder?
Später stellt sich heraus, dass Vodafone im Outback leider nicht so gut ist, wenn es um Internet geht. In Perth und Umgebung hat man überall 4G und alles ist top. Aber sobald man außerhalb nur noch 3G Empfang hat, funktioniert das Internet einfach nicht mehr zuverlässig oder gar nicht mehr. Telefonieren und SMS ja, aber kein Internet über 3G. Auch auf Nachfrage im Shop konnte man mir nicht weiterhelfen, außer der Aussage, dass der Empfang dort eben nicht garantiert werden kann.
Nächstes Mal würde ich deswegen eher einen anderen Anbieter ausprobieren, auch wenn der Preis hier für das Paket ganz gut war.
Dann hole ich mir noch etwas Geld am ATM, was leider Gebühren kostet. Ich hasse Geldautomatengebühren, habe ich das schon mal gesagt?
Dann suche ich nach dem besten Weg in die Stadt. Es gibt einen neu gebauten Bahnhof, aber der wird erst in 2 Wochen eröffnet. Zurück kann ich also mit dem Zug fahren, aber jetzt muss ich erst einmal den Bus nehmen.
Nach einigem Suchen und Fragen finde ich die richtige Haltestelle und warte auf den Bus. Als er kommt, steige ich ein und frage nach dem Preis. Ich weiß bis heute nicht warum, aber der Busfahrer winkt mich einfach durch und ich zahle nichts für die Fahrt in die Stadt. Vielleicht ist es umsonst, weil der Zug noch nicht fährt? Mhhh…
Ein budget friendly Abendessen
Jedenfalls komme ich irgendwann im Dunkeln, es ist schon nach 22 Uhr, bei überraschend kühlen 14 Grad und Nieselregen in Perth City an. Was für eine Abwechslung nach den monatelangen (fast immer) 30 Grad in Asien. Mal sehen, wie lange ich das genießen kann.
Auf dem Weg zum Hostel schnappe ich mir noch ein paar Haferkekse und eine Coca-Cola Zero. Das wird ein karges Budget optimiertes Abendessen nach Backpacker-Art. Lecker!
Die Coca-Cola Zero ist sogar mit Himbeergeschmack. Wirklich lecker. Wow!
Die werde ich bestimmt noch öfters trinken, auch wenn sie mit 4,50 AUD (~2,75 EUR) etwas teuer ist. Aber an solche Preise muss ich mich wohl die nächste Zeit gewöhnen. Australien ist halt nicht Asien.
Nach dem Einchecken im Hostel passiert dann nichts mehr. Duschen, ein bisschen im Internet surfen und dann ab ins Bett.
Ich habe nun immerhin knapp 5 Wochen Zeit, um Perth und einen Teil von Westaustralien zu erkunden. Ich freue mich darauf.
CU Ingo.