Weltreise Step #205: In Arequipa, Peru

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:: 09.05.2024 bis 13.05.2024 – Arequipa, Peru ::

Nach all der Action in Cusco lasse ich es in Arequipa etwas ruhiger angehen. Ausgiebig ausschlafen, dann genüsslich das Frühstücksbuffet plündern und anschließend einen ausgiebigen Spaziergang durch die wirklich schöne Innenstadt machen. Den entschleunigten Start in den Tag schließe ich mit einem Kaffee im Starbucks ab und arbeite währenddessen noch am Laptop.

Auch am Nachmittag passiert nicht viel. Ich versuche zwar jeden Tag eine neue Ecke von Arequipa zu erkunden, aber viel mehr als ein ausgedehnter Spaziergang ist das auch nicht. Und was ich schnell feststelle ist, dass das Stadtzentrum zwar sehr schön ist, der Rest aber genauso gewöhnlich, chaotisch und vor allem vermüllt ist, wie alle anderen Städte in Peru zuvor.

Egal, ich kann ja meine Zeit ja im Zentrum verbringen. 🙂

Denn wie gesagt, es ist besonders schön hier. Vielleicht ist Arequipa sogar die bisher schönste Stadt Perus (aufs Zentrum bezogen) und vielleicht sogar die schönste Stadt Lateinamerikas. Zumindest von denen, die ich bisher auf meiner Reise besuchen durfte.

Wie man es auch dreht und wendet, ein Besuch hier, wenn man in der Gegend ist, ist sicher nicht verkehrt. Kann man machen.

Veganer Paradies

Was beim Blick in die Happy Cow App sofort auffällt: In Arequipa gibt es viel mehr rein vegane Angebote als in anderen Städten. Sich vegetarisch zu ernähren ist in Peru ohnehin kein großes Problem. Es gibt ein reichhaltiges Angebot auch in normalen Restaurants. Aber rein vegan ist dann doch noch mal eine zusätzliche Schwierigkeitsstufe.

Gleich am Tag meiner Ankunft probiere ich das Prana Vegan und lande direkt einen Volltreffer. Ich habe noch nie eine so umfangreiche Speisekarte mit so vielen verschiedenen veganen Gerichten gesehen.

Die Gerichte sehen nicht so malerisch aus, wie man es häufig von veganen Schickimicki-Restaurants gewohnt ist, aber sie schmecken alle hervorragend und haben einen Hauch von Hausmannskost.

Hier esse ich jeden Tag und probiere jedes Mal etwas anderes. Vegane Lasagne, Papas mit einer speziellen, sehr cremigen Soße (den Namen habe ich leider vergessen), Salchipapas Pollo (aus Saitan), Tamales oder vegane Bolognese. Alles schmeckt sehr gut.

Und das Beste ist, dass es sehr günstig ist. Mit einem Getränk zahle ich so um die 7 bis 8 Euro und werde immer satt. Da ist es wohl von Vorteil, dass das Prana Vegan kein fancy veganes Restaurant ist, sondern eher wie Mama’s Kitchen. Ha ha!

Aber auch darüber hinaus gibt es viele vegane Angebote. In der Masamama Bakery zum Beispiel gibt es sehr leckere vegane Kuchen (Carrot Cake etc.) oder auch so etwas wie vegane Snickers. Sooo lecker!

Als Veganer ist man in Arequipa also auf jeden Fall gut aufgehoben.

Umgeben von Vulkanen

Was einem bei einem Spaziergang durch Arequipa immer wieder ins Auge fällt, sind die 3 Vulkane in unmittelbarer Umgebung der Stadt.

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Am auffälligsten ist der Misti. Er ist 5.822 Meter hoch und liegt wirklich direkt vor den Toren der Stadt.

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Etwas weiter entfernt liegen der noch größere Chachani (6.057 m) und der etwas weiter entfernte Picchu Picchu (5.665 m).

Der Misti ist so nah, dass bei einem Ausbruch Teile von Arequipa durch Lava oder pyroklastische Ströme bedroht wären. Und ja, der Misti ist ein noch aktiver Vulkan.

Für mich beeindruckend anzuschauen und da man den Misti von überall in der Stadt sieht, immer wieder ein Grund stehen zu bleiben und den Vulkan zu bewundern. Viele Einheimische wundern sich bestimmt, wenn sie das beobachten, weil sie den Misti ja jeden Tag sehen. Ich finde ihn faszinierend, aber auch ein bisschen beängstigend, um ehrlich zu sein.

Alle 3 Vulkane können übrigens ganzjährig bestiegen werden, wenn man Lust und Kondition dazu hat.

Nicht zuletzt hat der Picchu Picchu auch eine Bedeutung für die Inka-Kultur, denn auf 5.600 Metern Höhe wurden zahlreiche Ruinen und Grabstätten der Inkas gefunden. Wahrscheinlich diente früher das gesamte Plateau des Hauptgipfels für Zeremonien. Dieser ist jedoch schon vor langer Zeit eingestürzt und hat wohl viele Geheimnisse mit sich genommen.

Ich werde gleich noch einmal auf das Thema der Kultur der Inkas zurückkommen.

Die weiße Stadt

Arequipa wird auch die weiße Stadt genannt. Dabei denkt man natürlich sofort an das weiße Sillargestein, aus dem die Gebäude im Stadtzentrum erbaut sind. Dieses Gestein ist vulkanischen Ursprungs.

Mir wurde aber gesagt, dass die eigentliche Bedeutung „die weiße Stadt“ daher kommt, dass zu Zeiten der spanischen Besatzung nur weiße Europäer im Stadtzentrum wohnen durften und die dunkelhäutigen Einheimischen nicht.

Was nun wirklich stimmt, kann ich nicht sagen, aber beide Erklärungen erscheinen mir plausibel, und Interpretationen dieser Art können sich im Laufe der Jahre (in diesem Fall Jahrhunderte) ja auch mal ändern.

Museo Santuarios Andinos

Zur Abwechslung besuche ich das Museo Santuarios Andinos. Dort ist eine sehr gut erhaltene Kindermumie ausgestellt, die erst vor wenigen Jahren auf einem der Vulkane gefunden wurde.

Dazu wird die Geschichte erzählt, wie man sich heute vorstellt, dass in der Inka-Kultur auch speziell Kinder geopfert wurden, um die Götter zu besänftigen oder zu huldigen. Ich wusste schon, dass die Inkas jetzt nicht die netteste Gesellschaft waren, aber sie waren super brutal. Was es da für Opferrituale gab und wie viele Menschen geopfert wurden? Wow! einfach nur erschreckend.

Ich fand den Besuch des Museums (25 PEN, ~6,25 EUR inkl. Führung) sehr interessant und wer sich auch für die dunklen Seiten der Inka-Kultur interessiert, kann das Museo Santuarios Andinos gerne auf seine Liste setzen.

Leider durfte man im Museum nicht fotografieren und daran habe ich mich natürlich gehalten.

Und sonst so?

Ansonsten genieße ich einfach nur die Tage hier in Arequipa. Die Seele baumeln lassen, gut essen und das war’s. So einfach kann es manchmal sein.

Okay, ich kaufe mir noch einen Hoodie. Das No Name Ding aus Mexiko ist qualitativ doch eher Billigware und fühlt sich nach ein paar Wäschen einfach nicht mehr gut an. Und da es in einem Einkaufszentrum anscheinend gerade einen Ausverkauf von Pepe Jeans Sachen gibt, wird es ein Hoodie von Pepe Jeans.

Für 30 EUR. Ich hoffe der ist echt. 😀

Was noch? Ach ja, eine besondere Aktivität habe ich bis jetzt noch nicht erwähnt.

An einem der Tage mache ich einen Ausflug zum Colca-Canyon. Mit einer Tiefe von bis zu 1.200 Metern ist er der dritttiefste Canyon der Welt (der Grand Canyon ist 1.800 Meter tief und die Tara-Schlucht in Montenegro 1.300 Meter) und genau dort fliegen auch die berühmten Andenkondore.

Der Kondor ist gemeinsam mit dem Albatros der größte Vogel (gemessen an der Flügelspannweite) der Welt und wie diese Riesen dort in der Schlucht herumfliegen, das möchte ich mit eigenen Augen sehen.

Aber dazu mehr in einem separaten Beitrag.

CU Ingo.


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