Weltreise Step #202: Machu Picchu, Peru

Machu picchu 2024 titel

:: 02.05.2024 & 03.05.2024 – Aquas Calientes & Machu Picchu, Peru ::

Machu Picchu ist einer der Einträge auf meiner Bucket List, der mit am längsten dort steht. Locker 20 Jahre, wahrscheinlich noch viel länger. Und heute ist es soweit, es geht los mit einer Tour durch das sogenannte Sacred Valley, dann mit dem Zug nach Aquas Calientes und morgen dann endlich auf nach Machu Picchu. Ich gebe zu, ich bin ein klein wenig aufgeregt.

Ich habe lange überlegt, wie ich meinen Besuch in Machu Picchu organisieren soll. Es gibt ja viele Möglichkeiten. 3-4 Tage auf dem bekannten Inka Trail wandern, Low Budget mit dem Bus nach Aquas Calientes und dann in aller Frühe zu Fuß hoch nach Machu Picchu oder mit Stil mit dem Panoramazug nach Aquas Calientes und ein bisschen Rahmenprogramm davor und danach?

Den Inka Trail zu wandern hätte mich zwar gereizt, aber die Regenwahrscheinlichkeit in der Woche lag bei 90% und nachts im Zelt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, das fand ich nicht gerade prickelnd. Dann komme ich übermüdet und frierend, wahrscheinlich auch noch durchnässt, in Machu Picchu an und kann es gar nicht genießen, weil mein Energielevel gegen Null geht.

Ne ne, das lassen wir mal lieber bleiben. 😀

Low Budget wäre eine echte Option gewesen, wenn ich schon eine Eintrittskarte für Machu Picchu gehabt hätte. Die muss man sich nämlich Wochen oder besser Monate im Voraus online besorgen. Da ich aber sehr flexibel gereist bin und nicht genau wusste, wann ich in der Gegend sein würde, habe ich das Zeitfenster verpasst.

Es gibt zwar immer auch die Möglichkeit, vor Ort noch eine Karte zu ergattern, aber die Anzahl ist begrenzt und es kann schon mal vorkommen, dass man 2-3 Tage immer wieder stundenlang erfolglos ansteht, um eine Eintrittskarte zu erwerben.

Auch darauf hatte ich irgendwie keine Lust und da ich inzwischen ja einen Rückflug nach Deutschland gebucht habe, bin ich zeitlich doch etwas gebunden. Das Risiko, in Aquas Calientes zu sein und nicht nach Machu Picchu zu kommen, war mir zu groß.

Ich habe mich also für Letzteres entschieden und dafür auch etwas Geld in die Hand genommen. Wenn schon eine organisierte Tour, dann richtig. Also nicht gerade Luxus, aber für meine Verhältnisse schon ziemlich gut.

Der Vorteil ist, dass ich mich um nichts kümmern muss und eigentlich auch für die Eintrittskarte nach Machu Picchu gesorgt ist. Ich sage eigentlich, weil der Reiseveranstalter bis 4 Wochen vor Reiseantritt garantiert, eine Eintrittskarte zu besorgen. Das hat aus mir unbekannten Gründen jedoch nicht geklappt, aber sie haben mir immerhin versichert, dass sie mit mir vor Ort die Eintrittskarte besorgen werden. Dazu später mehr.

Ich habe die Tour über die Webseite von Peru Hop Bus gebucht, weil mir einer der Guides im Bus den Anbieter als super zuverlässig empfohlen hat. Es handelt sich um Yapa Explorers (gebucht wie immer über die findlocaltrips.com Webseite) und der Preis war 465 USD für eine 2-tägige Tour inkl. Panoramazug, Übernachtung in Aquas Calienties und der Eintrittskarte für Machu Picchu. Momentan zahlt man 399 USD, keine Ahnung, ob das saisonal schwankt.

Nicht billig, aber im Nachhinein kann ich sagen, dass es ein fairer Preis für das ist, was geboten wird. Low Budget geht es sicher viel billiger (ich wette es geht unter 200 EUR), wen das jetzt vielleicht abschrecken sollte, denn vor allem der Zug kostet doch ordentlich extra.

Als Zug-Narr muss ich natürlich den Zug mitnehmen. 😉

Die Tour beginnt

So stehe ich also eines Morgens gegen 7:00 Uhr vor meinem Hostel in Cusco und warte auf den Bus. Während ich so dastehe, beobachte ich die Straßenhunde, die hier schon ihre Runden drehen.

Was ich dann sehe, kann ich fast nicht glauben. Ein Hund pinkelt auf die Straße und ein anderer Hund kommt, trinkt davon und schleckt alles auf! Wie bitte?

Okay, ich kenne mich mit Hunden nicht besonders gut aus, aber für mich sieht das nicht normal aus, oder? Bitte sagt mir, dass das nicht normal ist. Ich mag Hunde und vielleicht möchte ich in der Zukunft mal einen haben, aber wenn sie so etwas machen, überlege ich es mir noch einmal. Argh!

Ich bin noch völlig verwirrt von dem, was ich gerade gesehen habe, als ein Minivan an der Ecke hält und mich einlädt einzusteigen. In dem Van sitzen schon ein paar Leute und ein paar werden wir gleich noch einsammeln. Insgesamt wird die Gruppe aus 11 Personen bestehen. 6 Chinesen (möglicherweise aus Singapur, das ist mir auch auf Nachfrage nicht ganz klar), 2 Polen und 3 Deutsche, mich eingeschlossen. Plus Guide macht das 12. 12 ist dann auch das Maximum meiner Wohlfühlgrenze. Passt also.

Dann geht es direkt raus aus Cusco und die erste Station wird das so genannte Sacred Valley sein.

The Sacred Valley

Nach ein paar Kilometern machen wir einen ersten Halt an einem Aussichtspunkt, von dem aus man bereits einen Teil des Sacred Valley überblicken kann.

Sacred valley 1

Das Sacred Valley, auch das heilige Tal der Inkas oder Urubamba-Tal genannt, nach dem gleichnamigen Fluss, beherbergt einige große und bedeutende Inkastätten. Im Laufe der Jahrhunderte war das Tal die Heimat verschiedener Inkavölker, aber Wikipedia ist sicherlich die bessere Quelle für weitere Informationen.

Jedenfalls genießen wir erst einmal den Blick ins Tal und dabei lasse ich mir ausnahmsweise von einer älteren Frau ein Armband „andrehen“. Es besteht aus einer Reihe getrockneter roter Beeren, die hier überall an den Sträuchern wachsen. Es soll mich beschützen, sagt sie.

Es handelt sich um die Früchte/Samen der Huayruro Pflanze und eigentlich sind die Dinger giftig. Man sollte also nicht daran knabbern. Aber wie gesagt, sie sollen auch Glück bringen und Schutz bieten.

Die Frau ist sehr zurückhaltend und überhaupt nicht aufdringlich. Das ist eine willkommene Abwechslung und deshalb nehme ich es auch an. Ein bisschen Schutz kann doch jeder gebrauchen, oder?

Nach dem Halt am Aussichtspunkt machen wir noch einen kurzen Stopp im Städtchen Pisac. Wasser lassen, Wasser holen sozusagen. Anschließend fahren wir weiter und erreichen nach kurzer Zeit den Parque Arqueológico Pisac. Dies ist eine der größeren Inkastätten hier in der Gegend.

Wow! Das war doch schon mal ein guter Anfang, oder? Die Gebäude sehen schon sehr ähnlich aus, wie ich sie von Bildern aus Machu Picchu kenne.

Danach geht es nach Urubamba zum Mittagessen. Es gibt wieder ein Buffet und da es eigentlich immer genug Auswahl an vegetarischen Gerichten gibt, kann ich das sogar richtig genießen. Ich esse mich ordentlich satt.

Als letzter Stopp vor der Zugfahrt nach Aquas Calientes steht nun noch die Inkastätte bei Ollantaytambo auf dem Programm.

Unser Guide erzählt übrigens die ganze Zeit interessante Geschichten rund um die Inkas und ist dabei recht unterhaltsam und manchmal auch lustig. Man kann also durchaus etwas Wissenswertes mitnehmen dabei und alles in allem war es bis zu diesem Zeitpunkt schon ein recht gelungener Auftakt zu dieser Tour.

Mit dem Zug nach Aquas Calientes

In Ollantaytambo befindet sich auch der Bahnhof, von dem aus man mit dem Inka Rail Zug nach Aquas Calienties fährt.

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Der Zug auf der Hinfahrt ist kein 360-Grad-Panoramazug, den gibt es später auf der Rückfahrt, aber auch dieser hat oben im Dach ein paar Fenster. So kann man bei der Fahrt durch das Tal auch ein wenig die schneebedeckten Gipfel einiger umliegender Berge bewundern.

Alles in allem ist die Zugfahrt sehr spannend und es wird sogar eine Art kleines Theaterstück im Zug aufgeführt. Ich verstehe nichts, aber es geht um Liebe, Entführung und Tod. Die Inka waren offensichtlich genauso drauf wie wir heutzutage. Die gleichen Themen eben. Ha ha!

Ich interessiere mich jedoch mehr für die Landschaft um mich herum. Vor allem die hohen Berge sind beeindruckend, aber ehrlich gesagt habe ich schon spektakulärere Zugfahrten gemacht. Trotzdem ist es schön und ich bin froh, dass ich mit dem Zug gefahren bin. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich immer gefragt, was gewesen wäre, wenn ich es nicht getan hätte.

In Aquas Calientes

Als wir in Aquas Calientes ankommen, ist es schon dunkel.

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Am Bahnhof treffen wir noch einige Leute vom Touranbieter und die Gruppe wird auf verschiedene Hotels verteilt. Doch bevor es ins Hotel geht, müssen einige aus der Gruppe noch ihre Eintrittskarten besorgen. Mit diesem Problem bin ich also nicht allein.

Wir werden zu dem Haus geführt, wo die Karten verkauft werden und bekommen eine Nummer. Dann heißt es ca. 1 Stunde warten.

Während wir warten, zieht mal wieder eine Parade vorbei. Die scheint es in Peru in jeder Stadt zu geben.

Irgendwann kommt beim Warten Bewegung in die Sache und es bildet sich eine Schlange. Die Aufpasser vor dem Eingang haben Mühe, den Leuten immer wieder zu erklären, dass es sich nicht lohnt, sich einfach so anzustellen, weil es nach Nummern geht. Also erst eine Nummer holen und dann warten, bis man aufgerufen wird.

Es dauert eine Weile, aber schließlich werden unsere Nummern aufgerufen und wir dürfen hinein. Drinnen hat sich schon eine lange Schlange gebildet. Wir stellen uns an oder besser gesagt, wir setzen uns auf die bereitgestellten Stühle.

Lustigerweise muss man jetzt alle 3-4 Minuten aufstehen und ein paar Stühle weiterrücken, wenn vorne wieder ein Teil der Wartenden ihre Karten bekommen haben. Es ist ein bisschen wie die Reise nach Jerusalem, nur ohne Musik und ohne Gedränge. Alle warten brav, bis der Vordermann vorgerückt ist.

Auf jeden Fall lustig anzusehen und ein ganz anderes Prinzip als bei uns in Deutschland in der Warteschlange.

Es dauert dann noch ca. 1 Stunde, bis wir endlich an der Reihe sind. Wir (das sind 5 Leute, die 6 Chinesen aus der Gruppe haben anscheinend schon ihre Eintrittskarten) gehen gemeinsam zum Schalter, denn wir wollen möglichst die gleiche Route durch Machu Picchu buchen.

Ja, man muss eine Route wählen. Früher konnte man in Machu Picchu kreuz und quer laufen und theoretisch so lange bleiben, wie man wollte. Das geht heute nicht mehr, weil man die Besucherströme lenken und auch zeitlich begrenzen will. An sich kein Problem, ich begrüße das sogar. Das einzige Problem ist, dass man nicht auf jeder Route alles sehen kann und wenn man als Gruppe verschiedene Routen zugeteilt bekommt, dann ist das auch irgendwie blöd, oder?

Okay, so blöd ist das dann doch nicht, denn da wusste ich noch nicht, dass sich nur wenige an die Routen halten oder unser Guide war einfach clever, jedenfalls laufen wir die Route, die wir wollen, egal was auf unserem Ticket steht. Aber ich greife vor.

Am Ticketschalter jetzt gehen wir einfach gemeinsam hin und versuchen für alle die gleiche Route zu kaufen. Das klappt auch und dann halten wir endlich unsere Eintrittskarten in der Hand. Sehr gut, das Wichtigste ist getan!

Lustiger Fakt am Rande: Da im Tourpreis ja eigentlich die Eintrittskarten enthalten sind, bekam jeder von uns vom Touranbieter einen Umschlag mit abgezähltem Bargeld in die Hand gedrückt, um nun die Karten bezahlen zu können.

Ich fand das lustig. 🙂

Jetzt habe ich meine Eintrittskarte. Das war eigentlich recht einfach, nur die insgesamt 2 Stunden Wartezeit waren etwas nervig.

Wie ich später erfahre, ist das eigentliche Problem, die Nummer zu bekommen. Dafür muss man sich schon tagsüber extra anstellen und nur wer eine Nummer bekommt, hat am Abend die Chance, eine Karte zu kaufen. Und für die Nummer steht man tagsüber mehrere Stunden an und geht dann manchmal leer aus.

Also, wer (Achtung Wortspiel) auf Nummer sicher gehen will, der macht das über einen Touranbieter, denn wir haben unsere Nummern vom Touranbieter bekommen. Der hat sich die sicher diskret besorgt. So läuft das (leider) oft in diesen Ländern.

Mit meiner Eintrittskarte im Gepäck werde ich von zwei jungen Frauen zu meinem Hotel für die Nacht geführt. Wir versuchen ein wenig ins Gespräch zu kommen, aber die beiden sind anscheinend zu schüchtern, um Englisch zu sprechen und kichern nur vor sich hin.

Im Hotel angekommen, freue ich mich, dass der Herr an der Rezeption gutes Englisch spricht. Wie sich herausstellt, ist er der Vater (oder Onkel, bin mir jetzt nicht mehr sicher) der beiden jungen Damen, und er schimpft (freundlich) mit ihnen, als ich ihm sage, dass sie kein Englisch mit mir sprechen wollen. Er versucht immer wieder, sie zu ermutigen, denn sie müssen Englisch können, weil das im Tourismus so wichtig ist. Die beiden kichern aber nur und verschwinden dann.

Ich beziehe mein Zimmer, gehe aber direkt noch einmal raus, um mir einen kleinen Snack zu besorgen. Ich bin zwar nicht wirklich hungrig, aber so eine Kleinigkeit darf es schon sein. Kurze Zeit später bin ich auch schon wieder zurück, nehme eine Dusche und gehe dann ins Bett. Ich will morgen ausgeruht sein, wenn es endlich nach Machu Picchu geht.

Wetterkapriolen

Ich wache früh auf und das erste, was ich höre, ist der Regen, der auf das Dach trommelt. Oooooh nein! Das darf doch nicht wahr sein. Da habe ich die letzten Tage, ja Wochen bestes Wetter und ausgerechnet an dem Tag, an dem es nach Machu Picchu geht, regnet es in Strömen?

Zuerst gehe ich aber runter zum Frühstück, das im Preis inbegriffen ist. Einen Kaffee später versuche ich mich zu beruhigen und sage mir, es wird schon nicht so schlimm und wenn es regnet, dann regnet es eben. Machen wir das Beste daraus.

Ich meine, ich habe schon Reise-Vlogger auf YouTube gesehen, die hier waren und es war so bewölkt und verregnet, dass sie nichts von Machu Picchu gesehen haben. Also wirklich so gar nichts. So schlimm wird es doch nicht sein. Oder? ODER?

An der Rezeption frage ich, wo ich einen Regenponcho kaufen kann, denn ich habe meinen im großen Rucksack gelassen und der befindet sich in Cusco. Hey, in Cusco schien die Sonne. Verdammt!

Zum Glück kann ich direkt an der Rezeption einen Regenponcho für 5 PEN (~1,25 EUR) kaufen. Sie sind also vorbereitet. Wenigstens das funktioniert.

Dann packe ich meine Sachen zusammen, mache mich regenfest und begebe mich zu unserem Treffpunkt auf dem zentralen Platz von Aquas Calientes. Dort treffe ich meine Gruppe von gestern wieder und wir sind alle etwas betrübt angesichts des Wetters.

Hier treffen wir auch unseren Guide für heute. Wie sich herausstellt, ein lustiger Typ und eine coole Socke. Gemeinsam gehen wir dann zu dem Punkt, an dem die Busse nach Machu Picchu abfahren. Es dauert etwa 45 Minuten, bis wir an der Reihe sind.

Es regnet die ganze Zeit in Strömen. 🙁

Vor dem Einsteigen in den Bus muss der Regenponcho ausgezogen werden. Wahrscheinlich will man vermeiden, dass alle mit den nassen Sachen auf den Sitzen sitzen. Das gelingt aber nur mit Mühe, denn irgendwie sind alle mehr oder weniger durchtränkt vom Regen.

Egal, wir sitzen im Bus und fahren über unzählige Serpentinen hinauf nach Machu Picchu. Aus dem Fenster schauen braucht man nicht, man sieht nur Regen vor einem weißen Hintergrund. Die Wolken bzw. der Nebel verdecken alles.

Als wir oben aussteigen, sieht es auf den ersten Blick so aus:

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Wie sie sehen, sehen sie nichts. Argh!

Aber unser Guide sagt die ganze Zeit, dass wir uns keine Sorgen machen sollen. Er wird schon dafür sorgen, dass wir etwas sehen. Mhhh okay. Kann er zaubern?

Machu Picchu

Dann heißt es noch einmal kurz anstehen, um die Eintrittskarte kontrollieren zu lassen, und schon sind wir auf dem Gelände.

Noch ist nicht viel zu sehen, aber man erkennt zumindest schon mal etwas. Und der Regen hört auch langsam auf.

Und dann klärt es sich immer weiter auf. Kann der Guide also doch zaubern? Okay, okay. Nicht zu früh freuen, noch ist nichts erreicht.

Wir gehen weiter.

Interessant. Haben wir doch Glück?

Und dann kommt tatsächlich langsam der Ausblick in Sicht, auf den ich und die meisten anderen Machu Picchu-Interessierten so lange gewartet haben.

Machu picchu 2024 1024

Da ist es. Machu Picchu, wie man es kennt.

Mit den Wolken sieht es richtig mystisch aus. Wahrscheinlich ist es so sogar interessanter, als wenn es ganz klar und ohne Wolken wäre, oder? Ich finde es jedenfalls mega cool.

Wir bleiben eine ganze Weile stehen und genießen die Aussicht. Einfach herrlich! 🙂

Natürlich sind wir nicht die Einzigen und immer wieder wird man aufgefordert, zur Seite zu gehen, damit derjenige sein Foto von diesem Aussichtspunkt machen kann. Die meisten sind rücksichtsvoll und suchen sich den besten Platz, ohne den anderen zu sehr in die Quere zu kommen.

Nur ein holländisches Pärchen glaubt, allein hier zu sein. Ihre erste Aufforderung, etwas zur Seite zu gehen, lasse ich noch durchgehen. Ich bin zwar schon von mir aus ca. einen halben Meter nach rechts gegangen, aber das reicht ihnen anscheinend nicht. Also gehe ich bereitwillig noch zwei Schritte zur Seite.

Eigentlich will ich nur die Aussicht genießen, aber dieses Pärchen will offensichtlich Fotos haben, die den Eindruck erwecken, dass sie allein hier sind. Also nerven sie mich wieder und wollen, dass ich noch weiter weggehe. Dass sie schon 2-3 Meter für sich alleine haben, scheint ihnen nicht zu reichen.

Ich schaue sie leicht genervt an und sage, was ich denke, nämlich, dass sie hier nicht allein sind. Sie grummeln etwas in sich hinein, aber das ist mir egal. Ich bleibe da stehen, sollen die sich doch bewegen. Leute gibt es, man man man.

Ich lasse mich nicht weiter ablenken und nehme mir die Zeit, den Anblick so richtig auf mich wirken zu lassen. Ich lasse mir den Moment nicht verderben. Ne, ne.

Es ist auch sehr interessant zu sehen, wie die Wolken aus dem Tal über den Berg ziehen, auf dem Machu Picchu liegt.

Irgendwann bittet uns unser Guide jedoch weiter zu gehen. Wir steigen dann ein Stück hinab und machen uns auf den Weg zu den Ruinen von Machu Picchu. Übrigens ohne unsere Chinesen, denn die haben die extralange Route gebucht, bei der man auch auf den hinteren Felsen klettern kann (auf den Bildern im Hintergrund zu sehen).

Auch das ist sehr interessant und unser Guide erzählt natürlich viele historische Fakten und schmückt diese mit Geschichten über die Inkas aus. Es ist sehr interessant und in solchen Momenten verstehe ich wirklich, warum die Leute gerne auf eine geführte Tour gehen.

Ich weiß nicht, wie lange wir insgesamt in Machu Picchu sind, aber es ist schon eine ganze Weile. Auf jeden Fall genug Zeit, um es richtig zu genießen.

Okay, ich habe die Zeitstempel meiner Bilder überprüft und es waren vom ersten Bild um 8:42 Uhr bis zum letzten Bild um 11:48 Uhr, also etwas mehr als 3 Stunden.

Das war wirklich toll. Ein echtes Highlight und dann hat auch noch das Wetter perfekt mitgespielt. Sicherlich ist es auch ein Erlebnis, Machu Picchu bei strahlendem Sonnenschein zu erleben, aber mit den ganzen Wolken war es wirklich sehr mystisch.

Die Ruinen sind interessant anzuschauen, aber das eigentliche Highlight ist die Lage mitten auf diesem Berg, umgeben von dem tiefen Tal und den anderen hohen Bergen in der Umgebung. Und das alles mitten im grünen Dschungel. Ja, das hat schon was. Einfach toll!

Ich bin froh, hier gewesen zu sein. Ein Bucket List Item ist erfüllt, aber auch die Seele ist erfüllt. Ein kleines Wortspiel.

Nach der Besichtigung von Machu Picchu kann man sich entscheiden, ob man den Weg zurück nach Aquas Calientes nun zu Fuß geht oder wieder den Bus nimmt. Da der Weg fast nur aus Stufen besteht, die steil den Berg hinauf und hinunter führen, und mich der Gedanke, hunderte von Stufen hinabsteigen zu müssen, nicht gerade reizt, nehme ich wieder den Bus.

Dafür muss man zwar wieder 30 bis 45 Minuten anstehen, aber selbst dann ist man schneller als zu Fuß. Die Zeit in Aquas Calientes nutze ich da lieber, um mich in ein nettes Café zu setzen und etwas Leckeres zu essen.

Zurück in Aquas Calientes

Und das tue ich auch. Als ich mit dem Bus unten in Aquas Calientes ankomme, nehme ich direkt Kurs auf das La Chuta Café. Das ist mir schon gestern aufgefallen, weil sie sehr leckere Croissants und anderes Gebäck in der Auslage haben.

Oh, das war wirklich gut. Hier verbringe ich einige Zeit, denn der Zug zurück nach Ollantaytambo fährt erst kurz nach 16:00 Uhr. Ich habe also fast 3 Stunden Zeit.

Irgendwann raffe ich mich jedoch auf und mache einen letzten Rundgang durch Aquas Calientes. Ich muss sagen, es ist wirklich keine schöne Stadt. Alles ist 110% auf Touristen ausgerichtet. Wirklich alles. Das ist gut für die Menschen, die damit ihr Geld verdienen, aber es hat einfach keinen Charme.

Egal, mir muss ja nicht alles gefallen und irgendwann ist es auch Zeit, dass ich mich auf den Weg zum Bahnhof mache. Kurz bevor sich unser Guide von der Gruppe verabschiedete, gab er mir noch mein Zugticket.

Die Gruppe hat sich mittlerweile auch aufgelöst. Die 6 Chinesen haben wir nach Machu Picchu nicht mehr gesehen und sowohl das deutsche als auch das polnische Paar scheinen eine andere Art der Rückreise gebucht zu haben.

Aber das soll mir recht sein, ich habe mein Zugticket und auch ein Ticket für den Minivan von Ollantaytambo zurück nach Cusco.

Mit dem Zug zurück

So stehe ich also pünktlich am Bahnhof und steige in meinen Zug ein.

Diesmal ist es auch der 360-Grad-Panoramazug mit großem Glasdach. Cool! Nicht so cool ist, dass das Wetter schon wieder schlechter wird und es dadurch bereits ziemlich dunkel ist. Durch das Glasdach kann ich so gar nicht viel sehen.

Nun, es war eine Erfahrung, aber ich würde diese Art von Zugfahrt wahrscheinlich nicht noch einmal buchen.

Trotzdem genieße ich die Fahrt und bestelle mir im Zug eine völlig überteuerte Coca-Cola Zero (10 PEN, ~2,50 EUR) und genieße sie zusammen mit einem leckeren Teilchen, das ich mir aus dem La Chuta Café mitgenommen habe.

Läuft, oder? 😀

Wir kommen im Dunkeln in Ollantaytambo an.

Und sonst so?

Dort suche und finde ich recht schnell meinen Rücktransport nach Cusco. Ich setze mich in den Minivan, muss aber noch ca. 20 Minuten warten, bis auch die anderen Fahrgäste eingetroffen sind. Dann geht es im Dunkeln zurück, wo wir kurz nach 21:00 Uhr in Cusco ankommen und alle am zentralen Platz aussteigen müssen.

Bevor ich jedoch zum Hostel zurückkehre, esse ich noch ein leckeres Quinoa-Risotto im Qura.

Mehr passiert heute nicht, ich bin ziemlich kaputt. Es war ein ziemlich langer und anstrengender Tag. Ich werde bestimmt gut schlafen.

Zurück im Hostel geht es sofort unter die Dusche und dann ins Bett. Mit ein paar schönen Bildern von Machu Picchu im Kopf schlafe ich zufrieden ein.

Das war wirklich ein grandioses Erlebnis. Danke Machu Picchu!

CU Ingo.


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