:: 15.04.2024 & 16.04.2024 – Von La Paz nach Uyuni ::
Da mein Nachtbus nach Uyuni erst spät am Abend abfährt und ich freundlicherweise mein Zimmer noch den ganzen Tag nutzen darf, kann ich mir heute mit allem Zeit lassen. Ich schlafe richtig gut aus, esse ein leckeres Frühstück im Café del Mundo und chille dann ganz entspannt und gemütlich bis zum Abend auf dem Bett.
In der Zwischenzeit esse ich noch all die Reste auf, die sich im Laufe der Woche hier im Zimmer angesammelt haben, denn immer wenn ich auf der Straße etwas Interessantes entdeckt habe, habe ich es mir gekauft und ausprobiert. Nichts Verrücktes, aber es hat sich einfach so angesammelt. Tomaten, Brokkoli, Kekse und so weiter. Ich war jedenfalls gut versorgt. Ha ha!
Auch die Kopfschmerzen sind deutlich zurückgegangen und gegen Abend fühle ich mich halbwegs fit für die nächtliche Busfahrt nach Uyuni. Ich schnappe mir meine Sachen, lege der Vermieterin noch eine Kleinigkeit als Dankeschön auf den Tisch und die Schlüssel daneben. Dann mache ich mich auf den Weg zum Busbahnhof.
Mit dem Nachtbus nach Uyuni
Mein Bus fährt nicht direkt vom großen Busbahnhof in La Paz ab, sondern eine Straße weiter bei einer Reiseagentur namens Todo Tourismo. Diese habe ich wiederum auf Empfehlung über findlocaltrips.com gefunden und online vorab gebucht. Die Hin- und Rückfahrt kostet mich 78 USD. Das ist etwas teurer als ich dachte, aber dafür sind die Sitze super bequem und man kann (hoffentlich) gut darin schlafen.
Dass im Preis sogar ein Abendessen und Wasser enthalten sind, hatte ich zu diesem Zeitpunkt völlig vergessen bzw. ignoriert und war überrascht, als es dann serviert wurde.
Es gibt Quinoakroketten mit Reis und Gemüse. Das ist erstaunlich lecker!
Lustig ist nur, dass ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch total satt bin vom Reste essen. 😀
Jedenfalls lehne ich mich satt in meinem wirklich bequemen Sitz zurück und warte auf die Abfahrt. Es ist schon fast 21:30 Uhr und natürlich längst dunkel.
Ich weiß nicht mehr, wann es dann genau losgeht, weil ich schon halb im Schlaf bin, mit einem Podcast auf den Ohren. Von der Fahrt bekomme ich nicht viel mit.
Irgendwann gegen 6:00 Uhr morgens weckt mich eine Durchsage. Draußen ist es noch dunkel, aber am Horizont wird es langsam hell.
Der Bus steuert einen Aussichtspunkt an und wir können den Sonnenaufgang genießen.
Man ist das kalt! 😀
Aber den Blick über die weite, karge Landschaft schweifen zu lassen und die Sonne aufgehen zu sehen, war schon schön. Ein guter Start in den Tag.
Dann dauert es noch gut eine Stunde, bis wir wirklich in Uyuni ankommen.
Erste Schritte in Uyuni
Ich steige aus und hole meine Sachen. Mit einem Blick auf Googlemaps weiß ich, wohin ich muss und mache mich auf den Weg. Dabei kann ich einen ersten Blick auf das Städtchen Uyuni werfen.
Am Arsch Das Ende der Welt kommt mir in den Sinn, wenn ich die leeren staubigen Straßen sehe, und da wir hier mitten in der Wüste bzw. am Rande der größten Salzwüste der Welt sind, passt das auch irgendwie.
Es hat trotzdem einen gewissen Charme, nicht falsch verstehen. Solche Dead End Towns haben ein besonderes Flair, das für eine gewisse Zeit durchaus reizvoll ist. Es riecht hier nach Abenteuer, so kann man doch sagen, oder?
Beim Hostel angekommen bete ich kurz, dass ich um diese frühe Uhrzeit vielleicht schon einchecken kann, aber ich rechne nicht wirklich damit. Aber wenigstens meine Sachen abgeben zu können, wäre schön und dann setze ich mich noch ein paar Stunden in ein Café oder Restaurant und arbeite an meinem Laptop. Kein Problem.
Vor dem Haus kehrt gerade eine junge Frau und als sie mich sieht, bittet sie mich herein. Sie fragt nach meinem Namen und ohne dass ich überhaupt fragen muss, bietet sie mir schon das Zimmer an. Wow! Das ist toll.
Ich bedanke mich und wir erledigen schnell das Einchecken. Dann bringt sie mich in mein Zimmer, zeigt mir alles und fragt anschließend, ob ich frühstücken möchte. Wieder wow! Das hätte ich nicht erwartet.
Ich bejahe und bekomme sogar ein kleines Frühstück serviert. Toll! 🙂
Nach dem Frühstück überlege ich, ob ich direkt Uyuni erkunden soll, aber irgendwie bin ich noch müde und so lege ich mich ins Bett und schlafe ein paar Stunden. Ich bin so froh, dass ich schon einchecken konnte. Ich nehme an, dass sie es gewohnt sind, dass Reisende früh morgens hier ankommen, denn ich bin bestimmt nicht der erste, der mit diesem Nachtbus hierher kommt.
Schon deshalb kann ich das Hostal Salarcito in Uyuni (100 BOB/Nacht, ~13,35 EUR/Nacht Doppelzimmer inkl. Frühstück) nur empfehlen.
Dass sich später herausstellt, dass die Heizung nicht funktioniert, ist eine andere Geschichte. Zum Glück gibt es aber immer warmes Wasser und genügend Decken auf dem Bett.
Das Frieren hält sich also in Grenzen. 😉
Und sonst so?
Am Nachmittag mache ich mich noch einmal auf den Weg und gehe durch den Ort. Dabei stelle ich fest, dass zumindest im Stadtzentrum etwas mehr los ist als in der Ecke, in der mein Hostel liegt.
Touranbieter gibt es echt viele, denn Uyuni ist das Tor zur Salar de Uyuni, dem größten Salzsee bzw. der größten Salzwüste der Welt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich im kleinen Stadtzentrum neben den zahlreichen Touranbietern auch viele Restaurants und Geschäfte befinden.
Dank der Happy Cow App habe ich sogar ein veganes Restaurant gefunden und super leckere Bratkartoffeln mit Quinoa und etwas Avocado gegessen. Boah, war das gut!
Ich bin wirklich erstaunt, dass es selbst hier in der absoluten Pampa noch so etwas Tolles gibt. Bolivien überrascht mich erneut. Wirklich großartig.
Satt und zufrieden gehe ich zurück ins Hostel. Unterwegs kaufe ich mir noch etwas zu trinken und eine kleine Schokolade. Eine einheimische Sorte. Schmeckt sogar richtig gut. Leider habe ich mir die Marke nicht gemerkt.
Nach einer richtig heißen Dusche geht es sofort ins Bett. Morgen will ich ausgeruht sein, denn es geht direkt los mit einem Tagesausflug in die berühmte Salar de Uyuni.
CU Ingo.
