Weltreise Step #183: In Cartagena, Kolumbien

Cartagena 2024 Titel

:: 09.03.2024 bis 14.03.2024 – Cartagena, Kolumbien ::

Mit Cartagena beginne ich mein Abenteuer in Südamerika. Ob es ab jetzt so viel anders wird als in Mittelamerika? Ich bin gespannt. Auf jeden Fall gibt es neben meinem Hostel ein Café namens Juan Valdez, der anscheinend zu einer Kette gehört. Den werde ich gleich mal ausprobieren, denn eine nette und vor allem lokale Alternative zu Starbucks ist immer gut.

Doch bevor ich meinen ersten Tag allein vor dem Laptop verbringe, um meine Route durch Kolumbien zu planen und eventuell ein paar Buchungen vorzunehmen, gibt es erst einmal ein einfaches Frühstück im Hostel, denn das ist im Preis inbegriffen.

Das Hostel Santuario Getsemaní (~12 EUR/Nacht im Dorm) ist wirklich nett. Alles etwas einfach, aber solide und zweckmäßig. Dazu ein wirklich nettes Personal und insgesamt eine angenehm ungezwungene Atmosphäre im Hostel, ohne in ein Party-Hostel abzugleiten.

Und ein einfaches Frühstück inklusive. Da kann man nicht meckern.

Danach mache ich erst einmal einen Rundgang durch die Nachbarschaft. Hier bin ich wirklich im Künstlerviertel gelandet, oder?

Es ist auf jeden Fall interessant, hier einfach von Straße zu Straße zu schlendern. Überall entdeckt man etwas Neues.

Dann geht es aber erst einmal zurück und den ersten Tag verbringe ich größtenteils im bereits erwähnten Juan Valdez Café, um meine Reiseroute weiter zu planen, denn ich weiß noch nicht so recht, wie und wo ich Kolumbien erkunden möchte.

Der Kaffee ist okay, aber leider auch nicht wirklich etwas Besonderes. Dafür ist er sehr günstig. Nur ca. 2,75 EUR zusammen für einen Donut und einen Café Americano. Spar-High-Five!

Die Altstadt von Cartagena

Die ganze Woche über erkunde ich immer ab dem Nachmittag die Altstadt. Früher raus geht fast gar nicht, weil es ziemlich heiß ist. Ständig sind es um die 34 Grad und das macht in der Stadt keinen Spaß.

Nun ist Cartagena zwar eine wirklich schöne Stadt, aber leider gibt es nicht viel Schatten. Bäume sind eher Mangelware.

Trotzdem entdecke ich genug und finde jeden Tag eine neue Ecke, wo es etwas Interessantes zu sehen gibt.

Wie gesagt, wirklich eine schöne Stadt dieses Cartagena und man versteht, warum alle so davon schwärmen.

Leider hat das aber auch einen Nachteil: Es sind extrem viele Touristen (anscheinend vor allem einheimische Touristen) unterwegs. Ich habe schon lange nicht mehr so viele Touristen auf einem Haufen gesehen und es ist teilweise schon richtig beengend in den schmalen Gassen, wenn mal wieder eine Gruppe irgendwo stehen bleibt und alles verstopft.

Ich versuche, das nicht so negativ auf mich wirken zu lassen, merke aber, wie es mich von Tag zu Tag mehr stört. Denn eines kommt noch hinzu, die Kolumbianer sind anscheinend (so mein anfänglicher Eindruck, der sich später leider bestätigen sollte) nicht sehr rücksichtsvoll.

Während man in Asien in den meisten Ländern darauf achtet, dass man sich nicht anrempelt, war das in Mittelamerika schon etwas anders. Aber jetzt hier in Kolumbien hat es eine ganz andere Dimension. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie oft ich hier angerempelt werde, obwohl ich schon versuche, Platz zu machen.

Lustigerweise haben mir das im Laufe der nächsten Wochen auch einige Kolumbianer bestätigt, die immer wieder selbst den Kopf schüttelten, weil sie wussten, wie blöd das eigentlich ist.

Naja, das mal beiseite gelassen, ich kann mich immer noch an der schönen Altstadt erfreuen. 😉

Mexikanisch in Kolumbien

In Mexiko habe ich relativ wenig Tacos & Enchiladas gegessen, weil es die eigentlich immer nur mit Fleisch gab. Hier in Cartagena habe ich ein kleines Restaurant namens Los Tacos del Gordo mitten in der Innenstadt gefunden, das mexikanische Küche anbietet und sogar einige vegane Tacos & Enchiladas Varianten hat.

Und weil es so gut schmeckt und auch nicht zu teuer ist, z.B. ein Mais-Snack, 3 Tacos (vegan) & eine Coke Zero für ca. 10 EUR, wird es mein Lieblingsplatz zum Essen während meines Aufenthaltes hier.

Echt lecker. Dazu coole Indie/Grunge-Musik aus den 90ern und fertig. Sehr geil!

Gelbfieberimpfung … fast

Eine Sache, die ich in Cartagena erledigen möchte, ist, dass ich mich gegen Gelbfieber impfen lasse. Die brauche ich nämlich offiziell für Bolivien.

Warum? Keine Ahnung, aber so steht es in den Einreisebestimmungen. Dass die mich später bei der Einreise nicht danach fragen, kann ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen. Und selbst wenn, sicher ist sicher, wenn sie danach fragen.

Ich hatte mich schon in Panama nach einer Gelbfieberimpfung erkundigt und hätte sie sofort bekommen können. Kostenpunkt: 120 USD. Argh!

Aber dann habe ich mich informiert und zu meiner großen Freude erfahren, dass ich diese Impfung in Kolumbien sogar kostenlos bekommen kann, wenn ich sie an bestimmten Orten erhalte. Einer dieser Orte ist ein Impfzentrum (DADIS Health Department Administrative District) in Cartagena.

Also mache ich mich auf den Weg zum Impfzentrum und muss leider feststellen, dass das Gebäude ausgerechnet jetzt renoviert wird und die Impfungen deswegen zur Zeit in einem Einkaufszentrum (Centro Comercial Centro Uno) in der Nähe stattfinden.

Am nächsten Tag gehe ich zum Einkaufszentrum, nur um zu erfahren, dass nur noch am Samstag geimpft wird. Früher war das 2-3 mal die Woche, aber wegen der geringen Nachfrage jetzt nur noch samstags.

Mein Problem, ich bin am Samstag angekommen und fahre am kommenden Samstag schon wieder nach Medellín. So ein Pech.

Ich überlege kurz, meine Weiterreise zu verschieben, aber ich hatte gestern schon den Bus und die Unterkunft gebucht und wäre dann teilweise auf den Kosten sitzen geblieben.

Da ich weiß, dass es auch in Medellín ein Impfzentrum gibt, in dem ich die Gelbfieberimpfung eventuell umsonst oder zumindest für wenig Geld bekommen kann, entscheide ich mich gegen eine Verschiebung und hake den Versuch in Cartagena als erfolglos ab.

Manchmal hat man einfach kein Glück. Kein Problem. Auf ein Neues in Medellín!

Kolumbianische Schriftgelehrte

Was mir bei der Erkundung von Cartagena auffällt, ist, dass an manchen Ecken immer eine Gruppe von mehreren, meist älteren Herren auf einem Plastikstuhl sitzt und vor sich auf einem Klapptisch eine Schreibmaschine.

Eine echte mechanische Schreibmaschine der alten Schule. 🙂

Cartagena 2024 1040

So erfahre ich hier, dass sie als Dienstleistung anbieten, offizielle Dokumente oder Briefe zu schreiben oder Formulare auszufüllen. Man nennt diese Personen bzw. diese Arbeit escribientes, was übersetzt Schreiber bedeutet. Manchmal findet man auch den Begriff amanuenses, was übersetzt Schriftgelehrter bedeutet. Das klingt doch großartig, oder?

Auf jeden Fall sehr interessant und ich habe so etwas zum ersten Mal gesehen. Sicher gibt es das auch anderswo, aber so offen auf der Straße? Wie gesagt, sehr interessant.

Die Festung San Felipe de Barajas

Last but not least darf ein Besuch des Forts San Felipe de Barajas nicht fehlen, wenn man in Cartagena ist. Die Festung ist in der Stadt wirklich nicht zu übersehen.

Wenn man schon einige solcher Festungen gesehen hat, ist es nicht unbedingt etwas Spektakuläres, aber auf jeden Fall schön anzusehen. Immerhin stammt es aus der spanischen Kolonialzeit und macht allein durch seine schiere Größe schon einen imposanten Eindruck.

Ich weiß nicht, aber es könnte wohl das größte Fort gewesen sein, das ich in meinem Leben bisher persönlich besucht und nicht nur in einer TV-Dokumentation gesehen habe. Mhhh … auf jeden Fall kann man hier gut 1-2 Stunden verbringen und auch etwas über die Geschichte der Festung und von Cartagena selbst erfahren.

Und einen schönen Blick auf die Stadt (abseits der Altstadt) gibt es gratis dazu.

Kann man also machen, oder?

Der Eintritt kostet übrigens ca. 7,75 EUR/Person. Das geht noch klar.

Und sonst so?

Bei meinen vielen Spaziergängen komme ich natürlich auch an vielen Street Food Ständen vorbei. Diese scheinen hier wieder etwas verbreiteter zu sein als zuletzt in Mittelamerika. Es erinnert mich ein bisschen an Mexiko.

Also probiere ich ein paar Sachen, vor allem die Arepas, die hier überall erhältlich sind. Für mich gibt es nur die mit Käse und die sind sehr salzig. Der Rest ist nur mit Fleisch. Darauf habe ich keine Lust.

Meine Arepas mit Käse (7.000 COP, ~1,65 EUR) sind okay, aber ich werde nicht unbedingt ein Fan davon. Immerhin macht es satt für wenig Geld. Ha ha!

Ein neues Land bedeutet oft auch, neue Getränke zu finden, die einem schmecken.

Zum Glück gibt es in Kolumbien einige gute Möglichkeiten, an günstige und gesunde Smoothies zu kommen. Und wenn es richtig heiß ist und ich eine Abkühlung brauche, trinke ich eine Maracuja-Schorle. So richtig mit Kohlensäure, wie eine richtige Schorle. Love it!

Insgesamt sind meine ersten Eindrücke von Kolumbien durchaus positiv, auch wenn ich es als sehr laut und hektisch empfinde. Lauter und hektischer als es in Mittelamerika ohnehin schon war. Naja, das kann ja was werden, wenn das der neue Standard ist. Aber hey, ich werde mich daran gewöhnen.

Immerhin spürt man so direkt, wie das Leben auf der Straße in Kolumbien pulsiert. Es ist laut (fast überall Musik), wie gesagt hektisch (laute Autos, laute Menschen) und dazu tagsüber auch noch drückend heiß. Ich glaube, genau so habe ich es mir vorgestellt.

Ich bin gespannt, wie die nächsten Wochen dieses Bild verändern oder vielleicht sogar festigen werden!

Mein nächstes Ziel ist Medellín. Dazu muss ich mit dem Nachtbus fahren, was sicher auch eine spannende Erfahrung wird. Das erste Mal mit dem Bus fahren in Kolumbien und gleich mit einem Nachtbus.

Ich habe mich vorher informiert und es soll sicher sein, mit den großen offiziellen Busunternehmen zu fahren. Für die Buchung benutze ich diesmal die App Bookaway. Damit hatte ich schon in Asien Erfahrung gesammelt und war zufrieden.

Auch in Kolumbien kann man damit Bustickets buchen, und ich denke mir, die Busunternehmen in der App sollten alle groß und bekannt sein, also wird es auch sicher sein. Ist das zu naiv gedacht? Mhhh ich weiß nicht.

Später wechselte ich wegen der größeren Auswahl und der etwas günstigeren Preise zur App von Redbus, aber das ist eine Geschichte für später.

Ich habe also ein Ticket und morgen spät abends einen Termin am Busbahnhof in Cartagena.

Das Abenteuer Kolumbien kann beginnen. 🙂

CU Ingo.


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