Weltreise Step #181: In Panama City

Panama City 2024 Titel

:: 03.03.2024 bis 07.03.2024 – Panama City, Panama ::

Panama City kommt mir zunächst etwas surreal vor. Zum einen, weil es nach langer Zeit die erste moderne Großstadt ist, in der ich mal wieder unterwegs bin, zum anderen, weil ich in einem Stadtteil gelandet zu sein scheine, der sich mit Little Asia ganz gut beschreiben lässt. Also rein ins Getümmel und ein bisschen asiatisches Flair schnuppern, oder?

Mein Hostel (OyeBonita Hostel, 13,35 USD/Nacht im 6er Dorm) liegt in einer reinen Wohnsiedlung und ich muss erst ein paar hundert Meter laufen, um in das Viertel zu kommen, in dem es eine ganze Reihe vor allem koreanischer und japanischer Cafés und Restaurants gibt.

Aber auch chinesische und vietnamesische Lokalitäten sind hier zu finden. Zusammen mit den üblichen Verdächtigen wie Starbucks, Papa John’s Pizza oder McDonalds ist für jeden Geschmack etwas dabei. Für mich ideal, denn so habe ich eine große Auswahl, wenn ich mal mit dem Laptop arbeiten möchte.

Ehrlich gesagt wusste ich nicht, dass es in Panama City eine so große asiatische Community gibt, aber wenn man kurz darüber nachdenkt, macht es schon Sinn. Der Panamakanal und damit alles, was mit dem Seetransport von Gütern zu tun hat, wirkt wohl wie ein Magnet und macht die Stadt zu einer Art Treffpunkt für Menschen aus aller Welt.

Mir gefällt es!

Panama City 2024 1000

Das ist übrigens der Blick von einem Aussichtspunkt in der Nähe meines Hostels.

Mein(e) Lieblingscafé(s)

Also probiere ich die Tage viele Cafés aus und neben dem obligatorischen Starbucks eignet sich das 888 Baker & Cafe ziemlich gut zum Arbeiten.

Endlich wieder Green Jasmine Tee mit Passion Fruit oder Lychee Bubbles. Yes! 😀

Und natürlich gibt es viel leckeres Gebäck und Kaffee.

Das ist also mein Lieblingsplatz hier in der Nachbarschaft, wo ich eigentlich jeden Tag hingehe, entweder morgens, bevor ich weggehe, oder abends, wenn ich zurückkomme.

Es dauert eine Weile, bis ich das Sortiment durchprobiert habe. Fast alles ist köstlich.

Bis zum Schluss bin ich mir nicht ganz sicher, ob es sich um ein chinesisches Café handelt (die Schrift sieht so aus) oder um ein koreanisches (solche Cafés gibt es 1:1 in Südkorea und es hat die entsprechende Atmosphäre). Aber egal wie, es ist lecker und ich mag das Ambiente.

Etwas weiter die Straße runter gibt es noch ein Café, das mir auch sehr gut gefällt, auch wenn ich dort wegen des begrenzten Platzangebotes nicht arbeiten kann.

Das Kotowa Coffe House ist gleichzeitig ein Supermarkt mit vielen eher teuren Produkten. Hier wird viel Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit gelegt. Im Prinzip ein Biomarkt, wie ich ihn aus Deutschland kenne.

Oh, und es gibt hier die größte Auswahl an veganen Produkten, die ich bisher auf meiner gesamten Reise durch Nord- und Mittelamerika in einem einzigen Laden gesehen habe. Love it!

Ich kaufe hier auch 2-3 Sachen im Lauf der Woche, aber der größte Teil des Sortiments liegt außerhalb meines Budgets. Wieder eine Parallele zum Biomarkt in Deutschland. Ha ha!

Das moderne Panama City

Beim Erkunden der Stadt stelle ich fest, dass Panama City extrem vielfältig ist. Die Moderne mischt sich mit dem klassischen Stil und natürlich gibt es wie so häufig die Viertel für die wohlhabendere Schicht und die für die ärmere Bevölkerung.

So schaue ich mir bei einem meiner Rundgänge natürlich auch das Bankenviertel an, und es fühlt sich genau so an, als würde man in einer europäischen oder asiatischen Großstadt im Bankenviertel spazieren gehen.

Vor allem die vielen kleinen Restaurants und Cafés dort haben mich zum Beispiel sehr an Barcelona erinnert, wo ich früher beruflich viel Zeit verbracht habe.

Wer Barcelona kennt und dann hier in Panama City zum Beispiel ins wirklich niedliche Súcaro Café geht, der weiß, was ich meine. Preislich ist der Unterschied leider auch nicht so groß. Panama City ist in diesem Viertel schon ein bisschen teurer.

Ich finde es aber trotzdem ganz gut und man kann es hier auf jeden Fall aushalten, auch wenn es mir auf Dauer etwas zu fancy wäre.

Das koloniale Panama City

Besser gefallen hat mir die Altstadt von Panama City, die natürlich stark vom spanischen Kolonialstil geprägt ist.

Hier kann man wunderbar durch die engen Gassen schlendern und an jeder Ecke etwas Neues entdecken. Viele kleine Cafés und Restaurants laden darüber hinaus zum Verweilen ein.

Zum Erkunden reicht 1 Tag locker aus, aber auch wenn man mehrere Tage dort verbringt, wird einem sicher nicht so schnell langweilig.

Das normale Panama City

Und dann gibt es natürlich das gewöhnliche Panama City, wo sich das normale Leben der Menschen abspielt, die nicht das Privileg haben, ihre Zeit entweder im Bankenviertel oder im historischen Zentrum zu verbringen.

Diese Ecken der Stadt sind dann wieder schmutziger und haben einen leicht abgerockten Charme, aber auch das gehört dazu.

Ich laufe gerne durch solche Gegenden und nehme die Atmosphäre auf. Viele Touristen sieht man hier nicht mehr, aber daran bin ich gewöhnt und das gefällt mir.

Die Skyline von Panama City

Auf dem Weg von der modernen zur historischen Innenstadt kann man an der Uferpromenade entlang spazieren und hat dabei einen schönen Blick auf die Skyline der Stadt.

Es hätte mir mehr Spaß gemacht, wenn die Sonne an diesem Tag nicht so gebrannt hätte. Schatten war oft Mangelware, was in dieser Situation natürlich weniger Spaß machte.

Das ist auch etwas, was man oft findet und was mich immer wieder ärgert. Breite Uferpromenaden zum Spazierengehen und dann alles aus Beton und kein Schatten.

Toll bei 30 Grad oder mehr. 🙁

Hier gibt es hin und wieder etwas Schatten, aber es könnte gern viel mehr sein.

Panamakanal vs. Rapid Pass

Wenn ich schon in Panama City bin, darf natürlich ein Besuch des Panamakanals nicht fehlen. Das ist ein Punkt auf meiner Löffelliste, den ich heute abhaken möchte.

Bisher bin ich fast alles zu Fuß gelaufen und habe mir dann meistens ein Uber für den Rückweg zum Hostel genommen. Zum Panamakanal ist es aber etwas weiter außerhalb der Stadt und Uber ist für mein Budget dann doch ein bisschen zu teuer.

Also denke ich, dass es jetzt an der Zeit ist, sich mit dem Thema Metro und Bus zu beschäftigen. Wobei ich die Metro schon ein paar Mal benutzt habe. Man kann einfach mit seiner Kreditkarte oder Apply Pay ein- und austappen. Der Betrag wird dann direkt von der Kreditkarte abgebucht.

Das ist allerdings teurer als mit dem Rapid Pass. Eine Fahrt mit der Metro kostet 0,70 USD und mit dem Rapid Pass kann man das auf 0,35 USD reduzieren. Dafür kostet die Karte für den Rapid Pass zu Beginn 3 Dollar einmalig.

Zuerst dachte ich, das lohnt sich für mich nicht und ich hätte es auch nicht gemacht, ja, wenn man ohne einen Rapid Pass in den Bussen gar nicht weiterkommt. Bargeld im Bus? Möp! Kreditkarte im Bus wie in der Metro? Möp!

Nein, man braucht unbedingt eine Rapid Card bzw. einen Rapid Pass für die Busse, sonst geht gar nichts.

Also hole ich mir in der Albrook Mall einen Rapid Pass.

Als ich dort vor dem Automaten stehe (den Pass kann man nur am Automaten kaufen) und versuche, die Anweisungen (leider alles nur auf Spanisch) zu verstehen, kommt ein Mann auf mich zu und plappert mich auf Spanisch voll.

Ich bin mir sicher, dass er mir mit dem Automaten helfen will, denn er zeigt immer wieder auf irgendwelche Knöpfe. Zum Glück ist Rapid Pass kein gebräuchliches spanisches Wort, so dass es wohl kaum ein Missverständniss geben wird.

Also gebe ich ihm meine 5 Dollar, wohl wissend, dass ich die 2 Dollar Wechselgeld nicht einfach so zurückbekomme. Irgendwann lernt man, wie der Hase läuft.

Mit dem Geld kauft mir der Herr am Automaten einen Rapid Pass und steckt die 2 Dollar ein. Dumm nur, dass der Rapid Pass kein Guthaben hat und aufgeladen werden muss. Leider geht das nur mit Bargeld und mein Bargeld geht zur Neige.

Also bitte ich ihn, mir wenigstens 1 Dollar zurückzugeben, damit ich mit dem 1 Dollar und dem Rest des Geldes, das ich noch habe, so viel aufladen kann, dass ich wenigstens bis zum Panamakanal und zurück komme.

Zum Glück gibt er sich auch mit 1 Dollar „Trinkgeld“ zufrieden und macht kein Drama daraus. Ich finde es nett, dass er helfen wollte, auch wenn es eigentlich nicht nötig war. Na ja, so ist es eben.

Mit dem aufgeladenen Rapid Pass geht es dann zum Bus und mit dem Bus (C820) von der Albrook Mall aus der Stadt raus in Richtung Panamakanal.

Endlich am Panamakanal

Von der Endhaltestelle ist es noch ein gutes Stück Fußweg bis zum eigentlichen Besucherzentrum. Es heißt Centro de Vigilantes de Miraflores.

Ich glaube, es gibt auch einen Bus (C810), der fast direkt vor dem Besucherzentrum hält und man muss nicht so weit laufen, aber entweder fuhr er an dem Tag nicht oder ich war zu dumm, ihn zu finden.

Auf jeden Fall muss man für die Besichtigung der Schleusen Eintritt bezahlen (15,89 USD/Person). Im Preis inbegriffen ist aber auch ein kleiner Film in einem Kino, der den Bau und die Funktionsweise des Panamakanals erklärt. Das war sehr interessant anzusehen.

Im Idealfall schaut man sich vorher an, wann die Schiffe die Schleusen passieren, denn das ist zeitlich festgelegt und funktioniert ähnlich wie ein Fahrplan.

Aber wie immer bin ich planlos unterwegs und sehe deshalb natürlich keine Schiffe. Läuft mal wieder bei mir. Argh!

Es ist trotzdem interessant, sich das mal anzuschauen und auch ein Gefühl dafür zu bekommen, wie groß das Ganze eigentlich ist. Also, wenn man schon in Panama City ist, sollte man auch mal zum Panamakanal fahren.

Hostelgeschichten

Im Hostel lerne ich übrigens einen jungen Deutschen kennen, der sogar die Chance hatte, mit einem Segelboot durch den Panamakanal zu fahren. Das klingt auch sehr spannend, aber man braucht schon ein bisschen Glück und Zeit, um einen Platz für eine solche Passage zu ergattern, vor allem, wenn man keine Erfahrung auf Booten hat.

Na ja, vielleicht in einem anderen Leben. 😉

Oh und gleich noch eine Geschichte aus dem Hostel, ich werde tatsächlich zum ersten Mal „ausgelacht“, weil ich eine elektrische Zahnbürste benutze. Ein junger Australier versteht das nicht, aber ich gebe mir auch keine Mühe, mich zu „rechtfertigen“. Jeder macht, was er will.

Ein paar Tage komme ich auch mit einer normalen Zahnbürste klar, aber auf Dauer möchte ich meine elektrische Zahnbürste nicht mehr missen. Auch nicht auf Reisen. Es ist einfach ein ganz anderes Reinigungsempfinden danach.

Übrigens bin ich seit Mexiko auf der Suche nach neuen Bürstenköpfen für meine Oral-B, und während sie dir in Europa und Asien überall nachgeschmissen werden, findest du sie in Mittelamerika nirgends. Auf Nachfrage wird mir immer geraten, sie bei Amazon zu bestellen.

Mhhh gut, was für ein Aufwand. Aber hier in Panama City ist die nette Frau im Hostel, die so gut Englisch spricht, eine große Hilfe und sie findet heraus, dass es die Bürsten auch direkt in der größten Drogeriekette des Landes zu kaufen gibt.

Also gehe ich extra zur Drogeriekette Arrocha und kaufe mir nach so langer Zeit endlich mal wieder Ersatzbürstenköpfe für meine Zahnbürste. Wat’n Akt.

BTW diese Drogeriekette Arrocha gefällt mir echt gut. Da kommen sofort so ein paar DM-Vibes auf.

Ich vermisse DM! 😀

Und sonst so?

Tagsüber lasse ich mich oft einfach durch die Stadt treiben, um neue Dinge zu entdecken, die nicht schon überall als „Sehenswürdigkeit“ vermerkt sind.

So habe ich auch eher zufällig entdeckt, dass es in Panama City meine Lieblingskaffeehauskette aus Asien gibt: The Coffee Bean & Tee Leaf

Panama City 4

Wie in Asien auch, ist es hier etwas teurer als bei vergleichbaren Ketten, aber ich finde, dass der Kaffee mit am besten schmeckt und darauf kommt es an, oder?

Leider gibt es nur eine Handvoll Standorte in der Stadt und leider keinen in der Nähe meines Hostels, so dass es bei einem einzigen Besuch während meines Aufenthaltes in Panama City bleiben wird.

Schade, ich vermisse The Coffee Bean & Tee Leaf jetzt schon, aber es waren trotzdem schöne Erinnerungen an z.B. Thailand oder Malaysia, die in diesem Zusammenhang aufkamen. Hach!

Auch den Restbetrag auf meinem Rapid Pass „verfahre“ ich noch. Ich setze mich einfach in die Metro und fahre in Richtung des internationalen Flughafens. Nicht, dass ich die Strecke auskundschaften müsste, denn mein Flug morgen geht von einem kleineren Flughafen am anderen Ende der Stadt ab, sondern einfach nur, um die Gegend rund um die Metrostationen ein wenig zu begutachten.

Das ist dann noch mal ein ganz anderes Panama City, als wenn man im Zentrum ist.

Viel erkundet habe ich dort aber nicht, da ich die Sicherheitslage nicht wirklich einschätzen konnte und ich im Vorfeld von Leuten gewarnt wurde, nicht überall in der Stadt (speziell in den Außenbezirken) einfach so herumzulaufen. Ich selbst fand es zu dem Zeitpunkt und vor allem bei Tageslicht sicher, aber wer weiß.

Trotzdem war es interessant, einen Blick darauf zu werfen, auch wenn es nur in der Nähe der Metrostationen war.

Panama City 2024 1036

Morgen geht es weiter nach Kolumbien. Ich fliege nach Cartagena.

Eigentlich war mein Plan mal, mit dem Boot nach Kolumbien zu fahren. Auf dem Landweg geht das ja wegen des Darién Gaps so oder so nicht wirklich. Aber auch das mit dem Boot hat sich als zu schwierig herausgestellt.

Erstens scheint es nur ein sehr begrenztes Angebot zu geben und im „so billig wie möglich, ich will nur rüber“-Segment überhaupt nichts, was online recherchiert oder gar gebucht werden könnte.

Was es gibt, sind Segelschiffe, die die Strecke mit Inselhopping und evtl. Übernachtung auf einer einsamen Insel als Abenteuerreise anbieten.

Hört sich toll an, hätte ich auch gerne gemacht, aber das Problem ist, dass es ab 400 USD losgeht, die meisten Touren aber eher bei 500-600 USD liegen.

Selbst das hätte ich noch akzeptiert, aber gerade jetzt ist das Meer ziemlich rau und im Kleingedruckten steht, dass bei ungünstigen Wetterverhältnissen die Inseln nicht angelaufen werden, sondern der kürzeste Weg für die Überfahrt genommen wird.

Und 500-600 USD nur dafür zu bezahlen, um mit dem Boot bei stürmischer See so schnell wie möglich da rüber zu gondeln und sich dabei vielleicht noch die Seele aus dem Leib zu kotzen, da hatte ich dann doch irgendwie keine Lust drauf.

Wenn dann die Alternative mit dem Flugzeug nur knapp 100 USD kostet, überlegt man nicht lange und nimmt den Flieger. Leider!

Egal, es ist, wie es ist, und so geht es morgen mit dem Flugzeug von Panama City nach Cartagena in Kolumbien.

Ich freue mich darauf, so oder so!

CU Ingo.


Panama City 2024 1029

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