Weltreise Step #105: Auf nach Tainan

:: 31.07.2023 – Von Kenting nach Tainan ::

Lustigerweise habe ich meine Zugfahrt von Fang-Liao nach Tainan schon im Voraus gebucht, weil ich so auf den Zug fixiert bin, ohne vorher zu schauen, ob es nicht vielleicht mit dem Bus viel einfacher geht. Immerhin muss ich von Kenting nach Fang-Liao auch mit dem Bus fahren und das ist dann schon fast die halbe Strecke.

Naja, da die Zugtickets nicht erstattungsfähig sind, bleibt mir eh nichts anderes übrig. Aber es ist schon komisch zu wissen, dass ich mit dem gleichen Bus, mit dem ich von Kenting nach Fang-Liao fahre, auch nach Tainan hätte fahren können, indem ich einfach sitzen bleibe.

Aber ne ne, doppelt bezahlen kommt nicht in die Tüte und ich mag Züge. Also Zug wie immer.

Umsteigen in Fang-Liao

Ich steige also brav in Fang-Liao aus, versorge mich beim 7-Eleven mit einem leckeren Frühstück und verbringe die restliche Zeit, weil ich viel zu früh am Bahnhof bin, in der Bahnhofshalle und esse meine gerade gekauften Köstlichkeiten.

Den Rest der Zeit verbringe ich mit Herumstöbern.

Es ist zwar ein kleiner Bahnhof, aber da mir alles so fremd ist, ist es wieder an jeder Ecke interessant. Besonders die Züge und Triebwagen.

Ich glaube, wenn ich in Rente gehe, werde ich Train Spotter zu meinen Hobbies hinzufügen. 😀

Ankunft in Tainan

Irgendwann kommt dann auch mein Zug und eine kurze Fahrt später stehe ich am Bahnhof von Tainan. Ich orientiere mich kurz und laufe dann das kleine Stück zum Hostel.

Es nennt sich Jerry’s Mazehut Hostel (12,85 EUR/Nacht im Dorm) und ist ein altes japanisches Haus. Sehr stylisch und man wird gleich darauf hingewiesen, dass alles sehr hellhörig ist und man sich bitte leise bewegen soll. Am besten auf Zehenspitzen. Kein Witz!

Finde ich lustig und es wurde sogar an solche Details gedacht, dass unter den Stufen eine weiche Matte liegt, damit man beim Runtergehen nicht so viel Lärm macht.

Der Besitzer ist ein bisschen, sagen wir mal vorsichtig, positiv energisch in seinen Einweisungen. Mach das nicht! Mach das so! Das geht so nicht! Aber gut, damit kann ich leben, obwohl ich so etwas auch noch nicht hatte.

Fast wie in einem deutschen Internat: Ordnung muss sein! 😀

Aber davon abgesehen ist es gemütlich, ruhig und es gibt kostenlos richtig guten Kaffee und Tee. Was will man mehr?

Erste Erkundungen

Ich packe meine Sachen aus und richte mich ein. Dann döse ich ein wenig mit YouTube auf dem Bett, aber bevor es dunkel wird, gehe ich noch einmal raus, um die Gegend zu erkunden und etwas zum Essen zu finden.

Endlich finde ich auch wieder einmal einen Stand mit Scallion Pancakes, an dem keine riesige Schlange davor steht. Ich ergreife die Gelegenheit und esse natürlich einen.

Sehr lecker, auch wenn die hier nicht an die aus Beitou in Taipei herankommen.

Beim Erkunden des Viertels fällt mir auf, dass es in den kleinen Gassen sehr hübsch aussieht (dazu mehr im nächsten Bericht), dass es aber auch viele seltsame und teilweise skurrile Dinge gibt, die einem einfach so über den Weg laufen bzw. passieren.

Oder ist euch schon einmal jemand begegnet, der reinkommt, sich direkt euch gegenüber hinsetzt, sein Schlafkissen herausholt und erst einmal ein Nickerchen im Sitzen macht? Im Supermarkt?

Naja, dafür bin ich ja unterwegs, um diese „seltsamen Dinge“ zu sehen bzw. zu erleben, oder? 😉

Zurück im Hostel dauert es nicht lange und ich liege im Bett. Der Rest von Tainan kann bis morgen warten.

CU Ingo.