Weltreise Step #103: Auf nach Kenting

Nach Kenting 2023 Titel

:: 26.07.2023 – Von Taitung nach Kenting ::

Mit einem Taifun im Nacken fahre ich weiter Richtung Süden nach Kenting. Kenting soll ein beliebter Urlaubsort für die Einheimischen sein und auch ausländische Touristen verirren sich immer mal hierher, weil es dort einen Nationalpark zum Durchstreifen gibt. Das will ich mir anschauen und hoffe, dass mir der Taifun Khanun keinen Strich durch die Rechnung macht.

Doch bevor ich mit dem Bus zum Bahnhof fahre, muss ich zwei Dinge erledigen. Zuerst darf ich noch meine Papaya essen, die ich vor 2 Tagen gekauft habe und die im Kühlschrank liegt. Mhhh lecker.

EasyCard not so easy

Und zweitens muss ich meine EasyCard aufladen. Der Versuch gestern ist grandios gescheitert, weil die Frau im 7-Eleven nicht verstanden hat, was ich von ihr wollte. Mein Fehler war, dass ich gleichzeitig einkaufen und die Karte aufladen wollte. Das bekamen wir einfach nicht aufgedröselt bei der Sprachbarriere.

Zur Sicherheit ließ ich mir von dem netten Hostelbesitzer des wirklich empfehlenswerten Hostel Who Knows in Taitung einen Zettel auf Chinesisch aufschreiben: Bitte Karte mit 100 TN$ aufladen. Damit sollte ich im Notfall immer zurechtkommen.

Also nach dem Papaya-Essen ab zum 7-Eleven und die EasyCard aufladen. Diesmal klappt es auch ohne Probleme. Also merke, EasyCard immer alleine aufladen ohne Einkauf, dann passt es.

BTW im Bus kann man auch bar bezahlen, aber man muss es passend haben. Wechselgeld gibt es nicht. So steht es jedenfalls überall geschrieben, ich habe es selbst nicht ausprobiert.

Die EasyCard kann man übrigens nur mit Bargeld aufladen. Es soll zwar Automaten geben, an denen man auch mit Kreditkarte aufladen kann, aber die habe ich noch nicht gefunden. Bei 7-Eleven und allen anderen Märkten, aber auch bei den Verkaufsstellen der Bahn und des MRT geht es nur mit Bargeld.

Auf nach Fang-Liao

Dann geht es mit dem Bus direkt zum Bahnhof, wo ich mir noch ein paar Snacks organisiere, einige gleich esse, andere für später im Zug, und den Kindern beim Spielen zuschaue. Ich versuche das Spielprinzip zu verstehen, aber keine Chance.

Oh man, dieser Steamed Dumpling mit gerösteten Erdnüssen ist köstlich. Und Mochis sowieso. Wow!

Zwischendurch regnet es immer wieder kurz und heftig und der Wind weht sehr böig. Aber noch ist alles gut. Nass werden ist bei über 30 Grad nicht so schlimm, ich bin ja nicht aus Zucker. Der Rest wird sich zeigen.

Irgendwann geht es dann zum Zug und los Richtung Fang-Liao. Leider fährt kein Zug direkt nach Kenting und so muss ich von Fang-Liao aus den Bus nehmen. Das sollte aber kein Problem sein, da es extra für solche Strecken einen Touristenbus gibt, der etwa alle 30 Minuten fährt.

Die Zugfahrt bietet mal wieder schöne Ausblicke auf Taiwan, auch wenn bei dem Wetter natürlich alles grau in grau ist. Trotzdem interessant und ich kann ein wenig vor mich hin dösen. Nur nicht einschlafen, ich muss ja in Fang-Liao aussteigen.

Ok, das klappt auch und dann stehe ich vor dem Bahnhof und mache mich auf den Weg zur nahe gelegenen Bushaltestelle.

Die ist schnell gefunden und ich muss ca. 30 Minuten auf den nächsten Bus warten. Die Wartezeit versüße ich mir mit einem Mango-Grapefruit-Drink mit Tee-Jelly. Mensch, warum ist hier alles so lecker?

Der Bus kommt relativ pünktlich und so geht es weiter Richtung Kenting.

Stürmisches und verwaistes Kenting

Dort angekommen gehe ich direkt zu meiner Unterkunft namens 5-1 Homestay (12,85 EUR/Nacht). Das Einschecken geht recht zügig, auch wenn die nette Dame kein Wort englisch spricht und alles nur zeigt. Aber gut, die Prozedur kenne ich ja. Kein Problem.

Nach dem ich meine Sachen soweit verstaut habe, gehe ich direkt noch einmal vor die Tür, um mir etwas zum Essen zu besorgen.

Dabei fällt mir sofort auf, dass hier in Kenting fast alle Geschäfte und Restaurant geschlossen haben. Nur wenige sind geöffnet, aber zum Glück gehören die 7-Eleven und Family Mart Läden dazu. Verhungern werde ich also nicht.

Kenting wirkt an diesem ersten Abend wie eine Geisterstadt, da auch kaum Leute auf der Straße sind. Für Taiwan und Asien völlig ungewohnt. Der Nachtmarkt, der eigentlich täglich hier auf der Straße aufgebaut wird, ist für heute und morgen abgesagt und was danach ist, weiß noch keiner.

Es gibt jetzt eine offizielle Sturmwarnung für den Taifun Khanun und starker Regen und Wind ist für die Nacht und den nächsten Tag vorhergesagt.

Einige der Gebäude sind auch mit einer Reihe an Sandsäcken gesichert. Das erinnert mich an das „Jahrhunderthochwasser“ bei mir in der Gegend um Dessau mit der Elbe und Mulde im Jahr 2002, wo auch überall alles mit Sandsäcken gesichert wurde. Hier scheint es Routine zu sein, bei uns war das damals eine absolute Ausnahmesituation.

Jetzt zum Abend ist gerade etwas Ruhe eingekehrt, auch wenn das Meer davon scheinbar nichts mitbekommen hat. Die Wellen krachen tosend an den (geschlossenen) Strand. Beeindruckend!

Nachts ist es ziemlich laut, weil es wirklich stürmt. Ich schlafe mehr schlecht als recht, aber das ist okay. Ein, zwei Nächte kann man das aushalten, das ist kein Problem.

Abends schaue ich aber noch, wo ich mich morgen vielleicht tagsüber verstecken kann, um das Unwetter vorbeiziehen zu lassen. Denn das Hostel, in dem ich bin, hat leider keinen öffentlichen Aufenthaltsraum.

Okay, zur Not bleibe ich einen Tag im Bett, das wird bestimmt lustig. Aber laut Googlemaps gibt es hier im kleinen Kenting sogar einen Starbucks? Das wäre perfekt, um den Taifun auszusitzen. Also gehe ich hin und stelle fest, dass geschlossen ist, obwohl die Öffnungszeiten etwas anderes sagen. Also auch wegen der Sturmwarnung zugemacht? Wie ärgerlich!

Vor der Tür des Starbucks liegt auch eine Reihe Sandsäcke. Sieht seltsam aus, hab aber leider kein Foto gemacht.

Erinnert mich direkt an The Walking Dead. 😀

Naja, ich versuch’s morgen noch mal, vielleicht haben sie ja verkürzte Öffnungszeiten oder so.

Für den Abend selbst organisiere ich mir wieder ein 7-Eleven-5-Sterne-Menü mit Kimchi-Ramen und ein paar Snacks. Einfach und lecker!

Und dann ab ins Bett. Eine stürmische Nacht erwartet mich…

CU Ingo.


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