:: 05.05.2023 – The Pinnacle Desert, WA, Australien ::
Nach meinem Ausflug ins Outback zum Wave Rock wollte ich unbedingt noch eine andere Ecke Westaustraliens sehen. Diesmal ging es Richtung Norden. Ziel ist die einzigartige Wüstenlandschaft The Pinnacle Desert mit ihren markanten Kalksteinformationen, die etwa 200 Kilometer von Perth entfernt in unmittelbarer Nähe der Küste liegt.
Die Wüste liegt im Nambung Nationalpark, erstreckt sich über eine Fläche von ca. 190 Hektar und ist berühmt für ihre außergewöhnlichen geologischen Formationen.
Was die Pinnacles Desert besonders beeindruckend macht, sind Tausende von Kalksteinsäulen, die aus dem sandigen Wüstenboden herausragen. Sie sind zwischen wenigen Zentimetern und mehreren Metern hoch und haben oft bizarre Formen. Manche sehen aus wie versteinerte Bäume oder Pilze, andere wie surreale Skulpturen.
Die genaue Entstehung dieser Formationen ist noch nicht vollständig geklärt, man geht aber davon aus, dass sie durch Erosion, Kalkausfällung und Verwitterung im Laufe von Jahrmillionen entstanden sind.
Besonders beeindruckend soll die Pinnacles Desert bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang sein, wenn das warme Licht die Kalksteinsäulen in goldenes Licht taucht und eine magische Atmosphäre schafft.
Und da ich total auf coole Fotos stehe, buche ich nicht die normale Tagestour, sondern die sogenannte Stargazing Tour. Die geht zwar erst gegen Mittag los, ist aber so geplant, dass man zum Sonnenuntergang in der Wüste ist, um schöne Fotos zu machen und dann nach dem Abendessen wieder in die Wüste geht, um sich die Sterne anzuschauen.
Denn die Pinnacles Desert ist ein sogenannter Dark Place. Das sind die Orte auf unserer Erde, die noch keine oder nur eine minimale Luftverschmutzung (Air Polution) aufweisen. Hier soll man, wenn das Wetter mitspielt, die Milchstraße noch mit bloßem Auge sehen können.
Ich erinnere mich übrigens gut daran, dass ich als Kind in den 80er Jahren nachts die Milchstraße noch mit eigenen Augen gesehen habe. Wahrscheinlich einer der wenigen Vorteile der ehemaligen DDR, dass die Lichtverschmutzung damals nicht so groß war.
Dafür war alles andere kaputt, aber das ist wirklich eine andere Geschichte. 😀
Die Hinfahrt
Zurück zur Tour, ich mache den Ausflug wieder mit Pinnacle Tours, dem gleichen Anbieter, mit dem ich schon am Wave Rock war. Das hat mir sehr gut gefallen, deshalb habe ich mich wieder für sie entschieden.
Auf der Hinfahrt erzählen der Busfahrer und ein zweiter Begleiter wieder Geschichten und Anekdoten aus Perth und Umgebung. Zum Glück meist andere Geschichten als bei der Tour zum Wave Rock. So war es wieder sehr unterhaltsam.
So döse ich während der Fahrt vor mich hin, beobachte draußen die Kängurus und Emus, die hier sehr häufig anzutreffen sind, und schlürfe ein leckeres Käffchen, das ich mir kurz vor der Einfahrt gekauft habe.
Bei einem kurzen Stopp kann ich dann Kängurus aus nächster Nähe sehen, auch ohne durch eine Glasscheibe zu schauen, und in einem Aufzuchtgehege gibt es sogar mehrere Koalas.
Ich glaube, ich habe es an anderer Stelle schon einmal gesagt, aber in Westaustralien gibt es keine wilden Koalas. Alle Koalas sind in der Wildnis nicht überlebensfähig, hauptsächlich weil es hier zu wenig Eukalyptusbäume gibt.
Interessante Pflanzen gibt es hier auch. Wow!
Auf dem Weg zur Pinnacles Desert zieht sich der Himmel leider zu. Gestern hieß es noch, dass es wolkenlos bleibt und sich erst morgen zuziehen soll, aber so ist das mit dem Wetter. Diesmal kommt alles etwas früher als vorhergesagt. Argh!
The Pinnacles Desert
Irgendwann kommen wir an und haben danach locker 1 Stunde Zeit, um die Gegend der Pinnacles Desert rund um den Sonnenuntergang zu erkunden, jeder für sich.
Und auch wenn die Sonne nicht scheint, ist der Anblick beeindruckend.
Um ehrlich zu sein, bin ich zunächst etwas enttäuscht, denn ich weiß genau, wie viel eindrucksvoller es hier wäre, wenn die Sonne alles ausleuchten würde, aber so ist es nun mal. Also mache ich das Beste daraus und spaziere durch das Meer der Kalksteinsäulen und lasse die wunderbare Atmosphäre, die dieser Ort ausstrahlt, auf mich wirken.
Die Kalksteinformationen der Pinnacles Desert sind ein faszinierendes geologisches Phänomen. Sie bestehen aus Tausenden von Kalksteinsäulen, die aus dem sandigen Wüstenboden herausragen. Diese Säulen variieren in Größe, Form und Höhe von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Metern.
Die genaue Entstehung der Kalksteinformationen ist noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt verschiedene Theorien. Eine Theorie besagt, dass sie durch Erosion, Kalkausfällung und Verwitterung entstanden sind. Vor Millionen von Jahren war das Gebiet der Pinnacles Desert vom Meer bedeckt. Als sich das Meer zurückzog, blieben Sedimente zurück, die aus Muscheln und Schalen bestanden. Im Laufe der Zeit wurde der Kalkstein durch Verwitterung und Auswaschung freigelegt.
Die unterschiedlichen Formen der Kalksteinsäulen sind auf verschiedene Erosionsprozesse zurückzuführen. Einige sind glatt und säulenförmig, während andere eine knorrige oder pilzförmige Struktur aufweisen. Dies hängt von der Zusammensetzung des Kalksteins, der Art der Erosion und den klimatischen Bedingungen ab. Wind, Regen und Temperaturschwankungen tragen zur weiteren Formung und Veränderung der Pfeiler bei.
Die Farbe des Kalksteins variiert von blassgelb über sandfarben bis grau.
Besonders beeindruckend ist es, wenn die Säulen größer sind als man selbst und man so durch eine Art Labyrinth läuft. Toll!
Am Ende bin ich versöhnt und habe es doch sehr genossen. Wirklich! 🙂
Das Abendessen
Als es dunkel wird, trifft sich die Gruppe wieder am Ausgangspunkt und wir fahren zum nächstgelegenen Ort, um das Abendessen zu genießen, welches im Preis der Tour von 195 AUD (~120 EUR) enthalten ist.
Ich habe mich für klassische Fish & Chips entschieden. Als ich die Speisekarte studiert habe, ist mir aufgefallen, dass ich das seit meiner Ankunft in Australien noch nicht probiert habe. Jetzt ist also der perfekte Zeitpunkt dafür, oder?
Ich kann nur sagen, es war sehr lecker. Einfach, aber lecker. So mag ich es!
Stargazing fällt aus
Nach dem Abendessen geht es zurück in die Wüste, doch leider ist uns kein Glück beschieden. Der Himmel hat sich inzwischen so zugezogen, dass selbst der Vollmond nur noch schemenhaft zu erkennen ist.
Schade. Dabei liebe ich die Sterne und Geschichten aus dem Weltall. 🙁
Auch wenn wir nichts sehen können, erzählen uns die beiden Reiseleiter ein paar Sternengeschichten. So ist das Ganze zwar interessant, aber leider auch irgendwie ein Reinfall. Na ja, so ist das manchmal.
Egal, haken wir den letzten Teil ab. Ich habe die Pinnacles Desert gesehen und es war gut. Stargazing muss und kann ich dann halt irgendwo nachholen. Also kein Grund, schlecht drauf zu sein.
Die Rückfahrt
Im Dunkeln geht es dann die 200 Kilometer in Ruhe zurück nach Perth. Die meisten Leute schlafen wohl und auch ich nicke zwischendurch mal kurz ein.
In Perth angekommen geht es direkt in Hostel zurück. Es ist fast Mitternacht. Ab unter die Dusche und dann ins Bett. Gute Nacht!
CU Ingo.