Weltreise Step #214: Zurück nach Deutschland

Dessau georgium 2022

:: 27.05.2024 & 28.05.2024 – Von Lima, Peru über Madrid & Berlin nach Köthen, Deutschland ::

Nach ziemlich genau 2 Jahren werde ich heute (eher morgen, da der Flug über Nacht geht) nach Deutschland zurückkehren. Im Juni 2022 gestartet und nur mit einer kleinen Zwangspause wegen der Geschichte in Athen ununterbrochen unterwegs. Einmal um die Welt und über die Datumsgrenze. Was für ein Trip!

So viel erlebt. Einfach unglaublich. Es waren 2 tolle und erlebnisreiche Jahre. Wow, ich bin so dankbar!

Zunächst steht jedoch ein langer Flug mit Umsteigen in Madrid auf dem Programm.

Ein letztes Uber zum Flughafen

Dafür packe ich heute ein letztes Mal früh meine Sachen. Der Flug geht erst so gegen 11:40 Uhr, also kein Stress.

Als alles gepackt ist, bis auf 2-3 Sachen, die ich jetzt hier direkt entsorge und nicht mit nach Deutschland zurückschleppe, verabschiede ich mich von den Leuten im Hostel und bestelle mir ein Uber.

Das kommt dann auch recht schnell und die Fahrt zum Flughafen beginnt. Diese führt irgendwann durch ein Gebiet, vor dem eindringlich gewarnt wird, dort als Tourist alleine herumzulaufen. Ich schaue mir das interessiert an, kann aber jetzt im Vorbeifahren nicht direkt erkennen, was an dieser Ecke so gefährlich sein soll, aber wer weiß. Es wird schon einen Grund geben, warum sie das sagen, oder?

Ich komme jedenfalls ohne Probleme am Flughafen an, schnappe mir meine Sachen und gehe direkt zum Check-in.

Der Flug nach Madrid

Am Check-in-Schalter muss ich zwar eine Weile in der Schlange warten, aber das Einchecken geht dann ganz schnell. So muss es sein!

Ich gehe gleich durch die Sicherheitskontrolle, dann kann ich noch ein bisschen im Terminal herumlaufen und in Ruhe meine letzten peruanischen Pesos ausgeben. Gesagt, getan, aber ich finde nichts für die paar Pimperlinge und lasse sie dann einfach auf einer Toilette liegen. So hat die Putzkraft wenigstens ein kleines Taschengeld.

Ich hole mir trotzdem noch eine Kleinigkeit (eine letzte Empanada, einen Lemon Cake und einen Kaffee), zahle aber flughafentypische (viel zu hohe) Preise und kann mit Kreditkarte bezahlen.

Na, ab Deutschland wird wieder gespart, oder? Ha ha! 😀

Dann chille ich bis zum Boarding mit einem Podcast auf den Ohren.

Irgendwann geht es los. Boarding. Check! Start. Check! Erste Mahlzeit im Flugzeug. Check! Alles easy, keine Probleme.

Es gibt erstaunlich viel Beinfreiheit, was mich sehr freut, denn dies wird mein längster Flug (9.527 Kilometer) überhaupt bisher.

Nach einem weiteren Snack schaue ich mir das Onboard Entertainment Programm an und entdecke ein paar richtig alte Kamellen.

Dirty Dancing? Ja Mann! 😀

Den Rest des Fluges verschlafe ich und wache erst in den frühen Morgenstunden auf, als wir schon im Landeanflug auf Madrid sind.

Der Flug nach Berlin

Ziemlich verschlafen verlasse ich nach der Landung und einer gefühlten Ewigkeit des Wartens das Flugzeug. Mein Gepäck ist durchgecheckt, so dass ich gleich im Transit zum anderen Terminal gehen kann.

Ich muss aber trotzdem hier in Madrid durch die Passkontrolle. Macht ja auch Sinn, ich komme ja von außerhalb des Schengen-Raums und die Passkontrolle macht doch immer das erste Land, oder?

Aber es geht super schnell, weil ich mit meinem Pass die automatische Passkontrolle benutzen kann. Irgendwie toll, aber irgendwie auch nicht, denn so wird man immer weniger Stempel in seinen Pass bekommen. Das Stempelsammeln beim Reisen wird irgendwann aussterben. Leider.

Am Gate habe ich noch Zeit. Draußen geht gerade die Sonne auf. Zum gemütlichen Chillen bis zum Boarding fehlt eigentlich nur noch eins, oder?

Genau, ein Kaffee muss her! 🙂

Leider ist hier noch nichts richtig geöffnet, obwohl es schon nach 6:00 Uhr ist. Die meisten Stände scheinen sich noch vorzubereiten. Aber egal, ich entdecke einen Starbucks-Automaten. Ja, so etwas gibt es. Da kommt auch richtiger Kaffee raus.

Gesagt, getan und dann sitze ich mit einem Starbucks-Kaffee am Gate und schaue dem Sonnenaufgang zu.

Später geht das Boarding schnell über die Bühne und dann bin ich auch schon auf dem Weg nach Berlin, wo ich gegen 10:45 Uhr lande und meinen Fuß wieder auf deutschen Boden setze.

Ich bin zurück! 🙂

Reverse Culture Shock

In Berlin angekommen, habe ich es nicht wirklich eilig. Deshalb stöbere ich schon auf dem Weg zur Gepäckausgabe in den Auslagen der Stände, denn ich habe richtig Lust auf dunkles Brot mit Käse oder so.

Natürlich sind die Preise für mich zunächst ungewohnt hoch, aber an einem Stand entdecke ich ein Eiweißbrötchen mit Käse für 4,90 EUR. Das ist genau das, was ich möchte und der Preis ist noch in Ordnung. Also kaufe ich es und habe dann direkt mal nur wenige Minuten nach der Landung in Deutschland eine Begegnung der dritten Art. Reverse Culture Shock sozusagen.

Denn statt der ausgewiesenen 4,90 EUR werden mir 6,90 EUR berechnet. Das merke ich, als meine Kreditkarte die Abbuchung auf dem Handy meldet und natürlich reklamiere ich das sofort. Der Mann an der Kasse will mich schroff mit den Worten „das kostet aber 6,90 EUR“ abwimmeln. Ich bestehe auf 4,90 EUR und er wird direkt pampig. Ich soll ihm das Preisschild zeigen.

Das mache ich gerne, und da steht ganz deutlich 4,90 EUR drauf! Jetzt wird er richtig unfreundlich und schnauzt seine Kollegen an, wer denn da das falsche Preisschild hingestellt hat. Da die Bezeichnung „Eiweißbrötchen mit Käse“ korrekt ist, glaube ich nicht, dass es ein falsches Schild ist, aber der Preis ist tatsächlich 1-2 EUR niedriger als alles andere im Regal.

Aber mir egal, für 6,90 EUR hätte ich wohl nicht zugegriffen, also bestehe ich auf die 4,90 EUR und bin dabei noch freundlich, obwohl mich der Typ mit seiner Art echt reizt. Der hackt total aggressiv und fluchend auf der Kasse herum. Nach einer Weile wirft er mir ein „ist korrigiert“ entgegen, dreht sich um und verschwindet hinter einer Tür.

Ich schaue auf mein Handy und sehe nichts. Keine Korrekturbuchung und einen Beleg hat er mir auch nicht gegeben. Mhhh … vertrauen oder auf einen Beleg bestehen? Da mir der Typ so gegen den Strich geht, bleibe ich stehen, bis er zurückkommt und frage (immer noch freundlich) nach meinem Beleg. Und was passiert dann?

Der Typ schaut mich total wütend an, nimmt alle Belege, die hinten aus dem Kassendrucker unmotiviert raushängen und wirft sie mir vor die Füße. Ich soll mir meinen Beleg doch gefälligst selbst heraussuchen.

Wow! Ich bin tatsächlich wieder in Deutschland, dem Land, für das eigens das Wort Servicewüste erfunden wurde. Ha ha!

Zum Glück erscheint in diesem Moment die Korrekturbuchung auf meinem Handy und ich lächle ihn nur an, wünsche ihm einen schönen Tag, drehe mich um und gehe.

Was für ein Spinner! Und das alles, bevor ich mein Gepäck in den Händen habe. 😀

Zumindest das Eiweißbrötchen mit Käse schmeckt so gut, wie ich es mir vorgestellt habe. Was für ein Genuss nach sooo langer Zeit!

Kulturschock #2:

Flaschenverschluss 2025

Na ja, eigentlich nicht. Auf den ersten Blick etwas nervig, aber wenigstens muss ich jetzt nicht mehr ewig nach dem Deckel suchen und ihn vom Boden aufsammeln, wenn er mir mal wieder runtergefallen ist.

Mit dem Zug nach Köthen

Nach diesem „herzlichen“ Empfang fahre ich zunächst mit der S-Bahn zum Ostbahnhof. Das ist zwar ein kleiner Umweg, aber irgendwo wird gebaut und mein Zug nach Dessau fährt deswegen nicht direkt vom Flughafen.

Das ist aber kein Problem, so kann ich dort noch schnell einen zweiten Jieper befriedigen.

Ja, eine Currywurst. Auch so ein Ding, das es in der Qualität und mit dem Geschmack wirklich nur in Deutschland (und speziell hier in Berlin) gibt.

So überbrücke ich die Zeit bis zum übernächsten Zug. Der, den ich eigentlich nehmen wollte, fällt nämlich aus, aber zum Glück fährt stündlich einer nach Dessau.

In Sri Lanka hätte ich jetzt bis morgen warten müssen. 😀

Es ist also nicht alles schlecht bei der Deutschen Bahn. Hey!

Irgendwann sitze ich dann auch im richtigen Zug, der in die richtige Richtung fährt, und dann muss ich nur noch einmal in Dessau umsteigen und von dort mit der Regionalbahn nach Köthen fahren. In Dessau habe ich im Moment ja keine eigene Wohnung, also geht es erst mal ein paar Tage zu Mama und dann sehen wir weiter.

In Köthen werde ich dann direkt am Bahnhof abgeholt (inkl. Welcome Back Banner, leider habe ich kein Foto gemacht) und kann meine Lieben endlich wieder in die Arme schließen.

Weltreise ist schön, aber nach Hause kommen auch. 🙂

CU Ingo.

PS: Der dritte Jieper, den ich hatte (nach dunklem Brot und Currywurst) war der nach Mohnkuchen und richtig gutem Quarkkuchen. Der wurde dann auch recht schnell gestillt. Lecker!

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