Weltreise Step #197: In Copacabana, Bolivien

Copacabana 2024 Titel

:: 22.04.2024 bis 24.04.2024 – Copacabana & Isla del Sol, Bolivien ::

Frisch gestärkt mache ich mich auf, um ein wenig Copacabana zu erkunden, nachdem ich erst heute Vormittag hier angekommen bin. Aber ich laufe nicht einfach ziellos umher, sondern habe mir als Endpunkt den Aussichtspunkt Cerro Calvario ausgesucht, der auch gleichzeitig eine Art Pilgerstätte ist.

Schon der Aufstieg ist interessant und erinnert an einen Pilgerweg.

Die Aussicht ist schon auf dem Weg dorthin sehr schön, aber so richtig beeindruckend ist es dann oben (siehe auch Titelbild) mit diesem grandiosen Weitblick über den Titicacasee und den Ort Copacabana.

Der Aufstieg war nicht besonders schwierig, auch wenn durch die Höhe alles etwas langsamer geht, als man es vielleicht gewohnt ist. Man darf nicht vergessen, dass der Titicacasee selbst schon auf ca. 3.800 m liegt.

Auf jeden Fall kann man es hier oben eine ganze Weile aushalten, nur sollte man entweder Sonnencreme aufgetragen haben oder sich anderweitig vor der prallen Sonne schützen. Schatten gibt es hier oben nämlich keinen.

Es gibt auch eine Handvoll Einheimische, die Getränke, Essen und das eine oder andere touristische Souvenir verkaufen. Ich habe zwar Wasser dabei, aber ich kaufe dennoch eine Flasche, einfach um die Leute hier zu unterstützen.

Leider liegt auch relativ viel Müll herum, was grundsätzlich ein großes Problem in Bolivien ist, noch viel mehr als ich es in anderen Ländern Mittel- und Südamerikas oder Südostasiens erlebt habe. Es ist wirklich heftig.

Irgendwann mache ich mich auf den Rückweg und steuere das Coffee Restaurant Sumita an, das mir von meiner Unterkunft empfohlen wurde. Als ich dort ankomme, begrüsst mich direkt der nette Herr vom Hostel. Ah ja, er scheint also sowohl im Hostel als auch im Restaurant zu arbeiten. Das macht Sinn, wenn es ein Familienbetrieb ist.

Ich bestelle das Tagesmenü, das aus einer Gemüsesuppe mit Quinoa und als Hauptgericht Quinoa-Pfannkuchen mit Gemüse, Kartoffeln und Reis besteht. Zum Nachtisch gibt es Banane mit Schokoladensauce.

Es war sehr lecker, vor allem die Gemüsesuppe war der Hammer, und ich werde hier noch öfter essen gehen, denn es ist auch sehr günstig. Das ganze Menü mit einem Wasser kostet nur ca. 4,95 EUR und man kann sogar mit Kreditkarte bezahlen. Toll!

Leider ist das Restaurant meistens leer, auch an den anderen Tagen, an denen ich hier bin. Es liegt zwar nur eine Straße abseits der Touristenmeile, aber das reicht anscheinend, um wenig Laufkundschaft zu haben. Das ist schade, denn das Essen ist wie gesagt super und sehr günstig.

Zufrieden mit dem Start in Copacabana gehe ich zurück in mein Hostel und lasse den Tag früh ausklingen, denn morgen habe ich eine Tour geplant.

Isla del Sól

Heute möchte ich zur Isla del Sól fahren. Dort gibt es einen alten Inka-Tempel namens Templo del Sól und die Isla del Sól soll zusammen mit der Isla de la Luna eine Art Wiege der Inka-Kultur gewesen sein. Allein auf der Isla del Sól soll es an die 80 Kulturstätten geben.

Aber ich greife schon mal vor und sage jetzt schon, das wird alles ein bisschen unspektakulär und außerdem sagt einem auch keiner, dass man nur einen kleinen Teil der Insel erkunden kann, weil es (Stand April 2024) irgendwelche Streitigkeiten vor Ort gibt und die Touristen nicht überall hin dürfen.

Jedenfalls stehe ich irgendwann ausgeruht und satt (4 leckere vegane Empanadas, yes) gegen 13:00 Uhr am vereinbarten Treffpunkt und steige mit anderen Interessierten auf das Boot, das uns auf die Isla del Sól bringen wird.

Die Fahrt ist sehr angenehm. Man hat die ganze Zeit und direkt nach der Ankunft einen schönen Blick auf den Titicacasee.

Der Sonnentempel ist, wie gesagt, ziemlich unspektakulär. Ja, nett, aber mehr auch nicht. Da hatte ich mir schon mehr erhofft. Der Guide erzählt auch kaum etwas Interessantes, was man nicht schon bei Wikipedia nachlesen hätte können.

Wie dem auch sei, die anschließende Wanderung über die Insel genieße ich sehr, denn es bieten sich immer wieder sehr schöne Ausblicke.

So hat sich das Ganze doch irgendwie gelohnt und war mit 70 BOB (~9,35 EUR) für die Tour und 10 BOB (~1,35 EUR) Eintritt für die Insel auch nicht so teuer, dass man sich über das „verschwendete“ Geld ärgern müsste.

Ne ne war schon okay, wenn auch weniger als erwartet. 😉

Zurück in Copacabana mache ich einen kleinen Spaziergang durch den Ort und gehe abends wieder in mein Lieblingsrestaurant.

Der letzte Tag in Bolivien

Und dann ist auch schon mein letzter Tag in Bolivien gekommen. Morgen geht es weiter nach Puno in Peru. Manno Kinders, wie die Zeit vergeht. Auweia.

Der Tag beginnt wie gestern mit einem wirklich einfachen Frühstück.

Copacabana 3

Wirklich sehr einfach und so gehe ich wie gestern auch wieder runter in den Ort, um mir zusätzlich ein paar leckere Empanadas und einen Kaffee zu gönnen, aber oh Schreck, das Café Pit Stop hat geschlossen und es steht nirgends, wann es wieder öffnet. Verdammt, damit hatte ich nicht gerechnet.

Da ich meine Zeit nicht mit Warten verschwenden will, schaue ich mich um und sehe direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite ein Schild mit der Aufschrift Sandwiches. Okay, probier ich die mal.

Ich hole mir ein Eiersandwich und ein Avocadosandwich und gehe dann zurück ins Hostel. Die Sandwiches genieße ich, während ich mir ein paar YouTube-Videos anschaue. Anschließend arbeite ich noch ein wenig am Laptop.

Aber am Nachmittag mache ich mich wieder auf den Weg in die Innenstadt, ich möchte mir noch die Kirche anschauen.

Auch ein Schmuckstück, oder?

Dann schlendere ich ein wenig durch die kleinen Gassen. Dort, wo sich die Touristen normalerweise nicht hin verirren.

Das war wieder einmal sehr interessant.

Interessanter als der Sonnentempel auf der Isla del Sól. 😀

Ich probiere auch die Inka Cola, die es hier überall gibt, aber ich bin nicht begeistert. Schmeckt wie einer dieser typischen supersüßen Energy Drinks, die ich überhaupt nicht mag und auch sonst nicht trinke. Aber ich war neugierig und habe es probiert. Einmal und nie wieder. Danke!

Auf dem Weg zu meinem Lieblingsrestaurant sehe ich, dass das Café mit den leckeren Empanadas geöffnet hat. Ich muss mich kurz zwingen, dort nicht einzukehren, das kann ich ja morgen noch machen, bevor ich mit dem Bus nach Peru fahre. Hoffentlich ist es dann nicht wieder geschlossen wie heute Vormittag.

Dafür nutze ich auch die letzte Gelegenheit, das Tagesmenü im Coffee Restaurant Sumita ein drittes Mal zu essen. Die Gemüsesuppe mit Quinoa und die Banane mit Schokoladensauce waren immer gleich, aber beim Hauptgang gab es dreimal etwas anderes. Einmal Quinoa-Pfannkuchen, einmal Kürbis-Stew und einmal etwas, das ich nicht kannte und dessen Namen ich mir auch nicht gemerkt habe.

Es war immer lecker und sehr günstig. Lustigerweise streikte beim dritten Mal das Kartenlesegerät, aber zum Glück hatte ich noch genug Bargeld. Und da es morgen nach Peru geht, brauchte ich auch nicht mehr viel als Reserve.

Den Sonnenuntergang habe ich dann in aller Ruhe genossen, denn vom Restaurant aus hat man auch einen schönen Blick auf den Titicacasee. Love it!

Und sonst so?

So viel zu meinem Aufenthalt in Bolivien. Im Großen und Ganzen bin ich positiv überrascht von diesem Land. Wenn man im Internet über Bolivien liest, gibt es da leider viel Negatives und es wird auch viel gewarnt, dass man vorsichtig sein soll und so weiter. Ich habe mich jedoch immer sicher gefühlt und hatte eine wirklich tolle Zeit.

La Paz als Stadt mit dem modernen Seilbahnnetz ist faszinierend und die nahegelegenen Death Road mit dem Mountainbike zu befahren war ein Erlebnis. Der Salar de Uyuni ist einzigartig, so etwas habe ich noch nie gesehen und der Ausflug in die Salzwüste zählt schon jetzt zu den absoluten Highlights der ganzen Weltreise. Last but not least ist es ein faszinierendes Gefühl, hier am Titicacasee zu sein, in dieser Höhe und an diesem großen Gewässer.

Wichtig ist auch, dass das Essen in Bolivien sehr gut und meistens auch günstig war. Ich habe seit Asien nicht mehr so viel Gemüse und andere leckere gesunde Sachen gegessen. Einfach nur toll!

Mir gefällt Bolivien und ich bin mir sicher, dass ich irgendwann wieder hierher zurückkehren werde, denn es gibt sicher noch mehr zu entdecken. Stichwort Amazonas-Dschungel oder auch die Gegend Richtung Paraguay.

Aber gut, das muss warten. Jetzt kommt erst einmal Peru, wo ich auch deutlich mehr Zeit eingeplant habe. Ich bin gespannt und freue mich darauf.

CU Ingo.


Copacabana 2024 1033

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