:: 08.03.2024 – Von Panama City nach Cartagena, Kolumbien ::
Ein Reisetag steht an und seit langer Zeit geht es mal wieder mit dem Flugzeug weiter ins nächste Land. Leider kann man nicht auf dem Landweg von Panama nach Kolumbien reisen und die Alternative mit dem Boot hat sich aus verschiedenen Gründen nicht so richtig angeboten. Okay, also geht es mit dem Flieger rüber nach Kolumbien, kein Problem.
Den Flug hatte ich schon vor einigen Wochen gebucht. Mit ca. 140 EUR war es zwar nicht gerade ein super Schnäppchen, aber wenn man den Aufpreis für den großen Rucksack berücksichtigt, die günstigen Preise sind ja meistens nur mit Handgepäck, dann geht es schon irgendwie klar.
Also schnappe ich mir eines Morgens meine Sachen, verabschiede mich von der netten und sehr hilfsbereiten Frau im OyeBonita Hostel (ich glaube, es ist die Besitzerin, bin mir aber nicht sicher) und bestelle mir ein Uber zum Flughafen.
Das klappt auch ganz schnell und dann geht es los. Auf dem Weg zum Flughafen verabschiede ich mich gedanklich von Panama und überhaupt von Mittelamerika. Was für eine verrückte Reise war das in den letzten Monaten? So viel gesehen und so viel erlebt. Wow!
Panama selbst hat mir sehr gut gefallen. Um einiges besser als Costa Rica. Ich kann gar nicht genau sagen, warum, aber es schien mir hier authentischer zu sein und natürlich hat es auch etwas damit zu tun, dass nicht alles gnadenlos überteuert ist.
Alle schwärmen immer von der Natur in Costa Rica, aber Überraschung, Panama hat die gleiche Fauna und Flora. Ha ha!
Wie auch immer, wenn ich noch einmal in diese Ecke der Welt zurückkehren sollte, dann sind Panama & Guatemala meine Favoriten für einen erneuten Besuch. Mhhh … und Belize und Jamaika, die ich auf dieser Reise auslassen musste.
Der Flug nach Cartagena
Die Fahrt mit dem Uber dauert eine ganze Weile, denn der Flughafen liegt etwas außerhalb der Stadt. Ich fliege vom Aeroporto Pacifico.
Als ich dort ankomme, muss ich schmunzeln, denn der Flughafen ist winzig. Das hätte ich für eine Stadt wie Panama City nicht erwartet.
Es gibt zwar noch einen anderen Flughafen (Aeroporto Tocumen) in Panama City, aber der sieht auf Googlemaps nicht unbedingt größer aus, aber wer weiß.
Auf jeden Fall sollte man darauf achten, von welchem Flughafen man abfliegt. Nichts ist peinlicher und ärgerlicher, als am falschen Flughafen zu stranden.
Ich checke mein Gepäck ein und gehe noch einmal raus, um Wasser zu holen. Dafür muss ich ein Stück laufen, aber ein paar Straßen weiter gibt es einen kleinen Supermarkt.
Das Wasser muss ich zwar vor der Sicherheitskontrolle austrinken, aber ich habe Durst. Drinnen heißt es dann noch ein paar Minuten warten, bis das Boarding beginnt. Wir haben etwa 20 Minuten Verspätung.
Vom Terminal geht es dann zu Fuß zum Flugzeug. Ich überlege, ob ich schon einmal so zum Flugzeug laufen musste. Ich kann mich nicht erinnern.
Der Start und der Flug (mit Wingo, einer Billigfluglinie, aber es war okay) selbst verlaufen dann ohne weitere Höhepunkte. Auch die Landung ist problemlos. Der Flug dauerte auch nur 50 Minuten und das zeigt dann wieder, wie blöd es ist, dass man nicht einfach auf dem Landweg von Panama nach Kolumbien reisen kann. Argh!
Nach dem Aussteigen geht es direkt zur Immigration und alles wirkt etwas unorganisiert. Es ist voll und alles dauert sehr lange. Ist das ein Vorgeschmack auf die kolumbianische Mentalität?
Aber irgendwann ist es überstanden und als ich dann auch noch mein Gepäck habe, ist alles in Ordnung. In diesem Moment bin ich wieder einmal dankbar, dass ich noch nie Probleme mit meinem Gepäck beim Fliegen hatte.
Bevor ich den Flughafen verlasse, hole ich mir noch ein paar kolumbianische Pesos (COP) aus dem ATM. Etwas Bargeld ist immer gut, auch wenn ich, wann immer möglich, mit Kreditkarte zahle.
Erste Schritte in Cartagena
Als ich vor dem Flughafen stehe, muss ich wie immer zuerst die Taxifahrer abwimmeln. Dann suche ich mir über Googlemaps (Internet habe ich dank meiner eSIM von Airalo* immer dabei) ein gemütliches Café aus, das nur zwei Straßen vom Flughafen entfernt ist.
Zum Glück liegt der Flughafen von Cartagena nicht so weit außerhalb. Theoretisch könnte man zu Fuß in die Stadt gehen. Ich laufe nur bis zu diesem Café und gönne mir erst einmal ein sehr spätes Frühstück. Es ist kurz nach 15 Uhr.
Beim Bezahlen erschrecke ich kurz, denn mein Avocado-Toast mit Ei und ein Café Americano sind mit etwas über 11 EUR ziemlich teuer. Sollte Kolumbien nicht ein günstiges Land sein? Das sind ja Preise wie in Panama!
Wie sich später herausstellen wird, ist Kolumbien in der Tat deutlich günstiger als die Länder Mittelamerikas. In dem Moment hatte ich wohl einfach nur ein teures Café erwischt. Passiert!
Als ich zufrieden und satt bin, bestelle ich mir nach dem Bezahlen ein Uber und fahre direkt in die Innenstadt. Mein Hostel liegt am Rande der berühmten Altstadt von Cartagena.
Die Fahrt dauert eine Weile und ich muss sagen, dass ich selten einen so rasenden Uber-Fahrer hatte. Normalerweise sind sie eher gemütlich unterwegs.
Egal, ich komme heil an und stehe vor dem Santuario Getsemanà Hostel Cartagena, wo ich für die nächste Woche ein Bett im 12er Dorm für 12 EUR/Nacht gebucht habe. 12er Dorm klingt erst mal „stressig“, aber es ist eine Art Capsule Hostel, ich kann also meinen Vorhang zuziehen und bin für mich „allein“. Wird schon gehen.
Der Preis ist auf jeden Fall angemessen für die Nähe zur Altstadt und das Frühstück ist auch inklusive. 😉
Nachdem ich es mir dort gemütlich gemacht habe, ruhe ich mich ein wenig aus. Aber nicht lange, denn ich will das letzte Tageslicht noch nutzen, um die nähere Umgebung ein wenig zu erkunden.
So schlendere ich durch die Straßen, die vom Hostel in Richtung Altstadt führen und lasse die ersten Eindrücke Kolumbiens und Cartagenas auf mich wirken.
Zur Abwechslung gönne ich mir heute ein paar Churros (7.000 COP, ~1,60 EUR). Lecker!
Es ist wirklich schön hier und es scheint ein ziemlich hippes Viertel zu sein. Auch irgendwie künstlerisch, sei es Malerei, Musik oder Kunsthandwerk.
Ich bin sicher, dass es interessant sein wird, alles hier in den nächsten Tagen zu erkunden.
Und sonst so?
In einem kleinen Supermarkt kaufe ich mir zur Feier des Tages ausnahmsweise eine kleine Tüte Kartoffelchips und ein Corona. Auf richtiges Essen habe ich keine Lust und außerdem bin ich noch voll von meinem Avocado-Toast.
Aber ich habe das Gefühl, dass der Abschluss meiner Reise durch Mittelamerika ein kleines Extra verdient. Deshalb die Chips und das Bier. Dann kann ich auch gleich auf den Beginn meiner Reise durch Südamerika anstoßen. Ich freue mich richtig darauf!
Ein Kapital abschließen und ein neues beginnen. Der Kreislauf des Lebens, nicht wahr? 🙂
Frisch geduscht genieße ich dieses kleine Vergnügen, während ich Pläne für die nächsten Tage und Wochen schmiede. Eine Woche Cartagena und danach wohin?
Mhhh … mal schauen.
CU Ingo.