Weltreise Step #134: Auf nach Mazunte

Nach Mazunte 2023 Titel

:: 03.11.2023 – Von Oaxaca nach Mazunte ::

Nach über einer Woche lauter Musik und ständigem Böllern in Oaxaca während des Dia De Los Muertos geht es nun weiter an die Pazifikküste in das kleine Örtchen Mazunte. Wir brauchen etwas Ruhe und Erholung von all dem Trubel. Was passt da besser als ein kleines Hippie-Village am Meer?

Doch vor der Erholung steht die Frage: Wie kommen wir dorthin?

Natürlich haben wir im Vorfeld versucht herauszufinden, wie wir nach Mazunte kommen, aber niemand konnte uns eine klare und genaue Auskunft geben. Meistens lautete die Antwort, man solle sich dort und dort umsehen und bei den Bussen oder Minivans nachfragen, wer von ihnen zur Küste fährt.

Gut, dann machen wir’s so. Was’n Abenteuer! 🙂

Nach Pochutla

Also packen wir früh unsere Sachen und machen uns auf den Weg zu einer Station für „Eclipse“-Minivans. Nur diesen Namen hatten wir vorher als Anhaltspunkt erfahren.

Auf dem Weg dorthin spricht uns eine Europäerin an, die ebenfalls auf der Suche nach der richtigen Transportmöglichkeit zur Küste (aber in eine andere Stadt) ist und sie begleitet uns ab dann.

Ich wusste nicht, dass wir das Vertrauen ausstrahlen, einen Plan zu haben. 😀

Doch als wir an der von Google markierten Stelle ankommen, gibt es dort weder eine Bushaltestelle noch eine Station von „Eclipse“. Mhhh, warum bin ich nicht überrascht?

Okay, Google zeigt ein paar hundert Meter weiter eine andere Station an. Gehen wir mal dorthin.

Und auch wenn es am Ende nicht genau der Ort ist, den Google anzeigt, so finden wir doch endlich eine „Eclipse“-Station in der Nähe und es fahren tatsächlich Minivans von hier nach Mazunte. Einziger Nachteil: Der nächste fährt erst in drei Stunden.

Da wir wissen, dass die Fahrt über die Berge etwas länger dauert, bedeutet das auch, dass wir erst in der Dunkelheit am Abend ankommen werden. Ich sehe Kasia an, dass ihr dieser Gedanke gar nicht gefällt.

Es gibt noch die Alternative, dass wir jetzt in 5 Minuten losfahren, dann aber nur bis Pochutla kommen und von dort noch ein Stück weiter nach Mazunte müssen.

Wir entscheiden uns dafür, kaufen 2 Fahrkarten nach Pochutla und sind ca. 10 Minuten später schon auf dem Weg Richtung Küste. Läuft!

Unsere Begleitung auf dem Weg zur „Eclipse“-Station hatte anscheinend auch Glück und so konnten wir nebenbei auch noch helfen. Sehr gut.

Zuerst dauert es eine gefühlte Ewigkeit im Stau aus Oaxaca rauszufahren, aber irgendwann ist man nur noch von Natur umgeben und spätestens wenn die Berge beginnen, ist man nur noch vom grünen Dschungel umringt.

Das ist toll anzusehen, auch wenn die Fahrt durch die vielen Serpentinen etwas unruhig ist.

Zwischendurch machen wir eine längere Pause. Die Toiletten auf dieser „Raststätte“ sind der Horror. Trainspotting-Toiletten-Like, wenn ihr wisst, was ich meine. Wirklich schlimm!

Aber gut, das passiert eben, wenn man in solche Länder reist. Das gehört zum Erlebnis dazu, oder?

Dann versuchen wir, etwas Vegetarisches zu bestellen, aber die Frau versteht uns nicht oder sagt einfach nein zu allem, was wir ihr sagen oder fragen.

Mhhh ist unser Spanisch wirklich so schlecht, dass wir nicht mal einen vegetarischen Taco bestellen können? Eigentlich denke ich nein und bin am Rande der Verzweiflung.

Anscheinend hat der Fahrer des Minivans unsere Situation bemerkt und fragt, was wir wollen. Dann bestellt er uns einen Veggie Taco und plötzlich ist alles kein Problem mehr.

Ich verstehe eigentlich bis heute nicht, was das Problem der Frau war. Natürlich haben wir nicht in perfektem Spanisch bestellt wie der Fahrer, aber auch unser bisschen Spanisch war eigentlich verständlich genug.

Na gut, lassen wir das und essen den Taco, der leider nicht so gut schmeckt. Wäre vielleicht doch besser gewesen, wenn der Fahrer nicht geholfen hätte. Ha ha!

Dann geht es weiter und irgendwann kommen wir in Pochutla an.

Als wir aussteigen, fallen uns zwei Dinge auf. Erstens ist es hier im Vergleich zu Oaxaca extrem heiß. Wo es in Oaxaca angenehme 23-25 Grad mit etwas Sonne hatte, sind es hier in Pochutla locker 30 Grad und in der Sonne ist es kaum auszuhalten. Was für ein Unterschied!

Zweitens fällt auf, dass sich hier offensichtlich viele Migranten herumtreiben. Wahrscheinlich kommen sie aus ärmeren Ländern wie Honduras und versuchen, in die USA zu kommen. Zumindest sieht es so aus.

Das gibt einem ein schlechtes Gefühl, auch wenn nichts passiert. Es ist schade, dass man dieses Gefühl hat, auch wenn man neutral und unvoreingenommen sein will.

Wir fragen den Fahrer des Minivans, wo wir die Colectivos finden, die nach Mazunte fahren. Er weist uns den Weg und wir machen uns mit Sack und Pack auf den Weg.

Scammer in Mexiko

Als wir die Straße hinuntergehen, fährt ein Taxi langsam neben uns her und fragt, wohin wir wollen. Als wir sagen, dass wir mit dem Colectivo nach Mazunte wollen, schickt er uns ebenfalls den Weg in die Richtung, die uns auch der Fahrer des Minivans gezeigt hat.

Als wir dort ankommen, sehen wir nur Taxis stehen, aber diese dunkelrot-grauen normalen Autos, die wie üblich ein Ortsschild vorne im Fenster haben, so dass jeder weiß, wohin sie fahren.

Ein Mann, der sich an eines dieser Taxis lehnt, ruft uns sofort zu: Colectivo Mazunte! Colectivo Mazunte!

Mhhh, sind das jetzt Taxis oder Colectivos? Wir wissen es bis heute nicht so richtig. 🙁

Sie sehen aus wie Taxis (normale Autos und nicht wie die üblichen Colectivos ala Pickup Truck mit Aufbau hinten zum Sitzen und einer Plane drüber), aber sie sammeln auch ständig alle Leute an der Straße auf, ähnlich wie die richtigen Colectivos, und dann wird anscheinend der Fahrpreis unter allen Fahrgästen aufgeteilt.

Also irgendwie schon Colectivos, aber dann doch nicht richtig.

Unser Problem in diesem Moment, es ist heiß und wir wollen nur noch nach Mazunte. Die Fahrt nach Pochutla war schon ziemlich anstrengend.

Wir fragen, was es kosten soll. 300 MXN (~16 EUR) sagt er. Okay, teuer, aber 300 MXN ist für die Strecke wohl in Ordnung. Ich frage intuitiv, ob zusammen oder einzeln und dann sagt er tatsächlich 300 MXN pro Person. Wow!

Wir sehen uns an und denken beide dasselbe: Das ist doch Abzocke, oder?

Argh! Was machen wir jetzt? In der Hitze mit dem Gepäck umdrehen und eine andere Möglichkeit suchen? Der Gedanke gefällt mir nicht, denn Pochutla macht nicht den Eindruck, als wolle man hier im Dunkeln stranden. Außerdem haben uns sowohl der Fahrer des Minivans als auch der Taxifahrer hierher verwiesen. Aber wer weiß, vielleicht machen sie ja alle gemeinsame Geschäfte?

Ich überlege kurz, frage dann noch einmal, ob 300 MXN der letzte Preis sei oder ob man da noch etwas machen könne, aber er bleibt hart, wohl wissend, dass wir unbedingt dorthin wollen und es anscheinend die einzige Möglichkeit ist.

Wir willigen zähneknirschend ein, wohl wissend, dass wir gerade über den Tisch gezogen werden.

Zum Hintergrund: Es ist unsere erste richtige Überlandfahrt auf eigene Faust und daher haben wir hier in Mexiko keinerlei Erfahrung. Ich bin zwar schon über ein Jahr in Asien unterwegs gewesen, aber da hat mich noch nie jemand so dreist abzocken wollen.

Heute weiß ich, wie das in Mexiko funktioniert und dass wir wahrscheinlich an der Hauptstraße am Ortsausgang ein richtiges Colectivo gefunden hätten. Zwar nicht direkt nach Mazunte, aber in die nächste Stadt. Und von dort in die nächste Stadt, bis wir nach Mazunte gekommen wären.

Abgesehen davon, dass diese Art der Fortbewegung sehr zeitaufwendig ist und man innerhalb der Städte oft viel laufen muss, wären wir so viel billiger gekommen. Aber ob wir es auf diesem Weg noch vor Einbruch der Dunkelheit nach Mazunte geschafft hätten, wage ich zu bezweifeln.

Und dann kommt noch dazu, dass in Mexiko leider die ganze Zeit die Leute versuchen, dir das Geld aus der Tasche zu ziehen. Nicht alle natürlich, aber wirklich viel zu viele versuchen sich zu bereichern. Das gibt ein unangenehmes Gefühl und macht die Erfahrung leider etwas kaputt.

An der Spitze der Abzocker stehen eigentlich immer die Taxifahrer. Leider. So mussten wir z.B. am 1. November, am Dia De Los Muertos, als wir vom Pantheon Xoxo zurück nach Oaxaca wollten, lange suchen, bis uns jemand zum gleichen Preis zurückfahren wollte, für den wir hingefahren waren. Alle anderen wollten zum Teil viel mehr. Also wieder mal Abzocke.

Wir treffen natürlich auch eine Handvoll wirklich netter Taxifahrer, aber die sind eindeutig in der Minderheit. Deshalb bevorzuge ich auch, wann immer es geht, Uber oder solche Apps. Da trifft man eigentlich immer nette Leute.

Seltsame Welt, nicht wahr? Leider muss man sich von Zeit zu Zeit mit solchen Dingen auseinandersetzen. 🙁

Egal, irgendwann sitzen wir in diesem Taxi aka „Colectivo“-Scam und fahren direkt nach Mazunte. Zumindest das klappt ohne Probleme und ohne weitere Umwege.

Was uns noch auffällt, ist, dass in diesen Taxis immer eine Art Beifahrer sitzt. Warum machen die das? Weiß das jemand? Das würde mich wirklich mal interessieren. Ist das nicht total ineffizient, immer zu zweit zu fahren, oder ist das ihre Art, noch einen Kollegen oder ein Familienmitglied durchzufüttern?

Und als Frau wüsste ich nicht, wie ich mich fühle, wenn da immer 2 Typen drin sitzen und mich irgendwohin fahren. Ich glaube, das ist kein gutes Gefühl, oder?

Egal, irgendwann sind wir endlich in Mazunte und das noch vor Einbruch der Dunkelheit. Wenigstens das passt!

In Mazunte

In Mazunte müssen wir nur noch wenige Meter laufen, da unsere Unterkunft direkt an der Hauptstraße liegt.

Seit Ewigkeiten habe ich mal nicht über Booking.com gebucht, dafür hat Kasia was Nettes bei Airbnb gefunden und so bin ich seit vielen Jahren mal wieder Airbnb-Nutzer. Wow!

Wir bleiben eine ganze Woche in der Posada el Secreto von Paolo und zahlen 30,60 EUR/Nacht.

Dort angekommen warten wir ein paar Minuten auf Paolo und unterhalten uns dann nett, während er uns alles zeigt. Kasia ist erst einmal geschockt, als sie die Dusche sieht, denn da kommt nur ein Rohr aus der Wand. Und nur kaltes Wasser. Ha ha!

Aber es stellt sich später heraus, dass es eine sehr gute Dusche ist und bei über 30 Grad am Tag ist das Wasser auch nicht wirklich kalt, sondern sehr erfrischend.

Nach der Einweisung richten wir uns in unserem Zimmer ein und gehen dann noch etwas essen.

Später liegen wir satt und frisch geduscht in unseren Betten und freuen uns auf eine erholsame und ruhige Woche in Mazunte.

CU Ingo.


4 Kommentare zu „Weltreise Step #134: Auf nach Mazunte“

  1. Moin Ingo,

    lang ists her…

    „Was uns noch auffällt, ist, dass in diesen Taxis immer eine Art Beifahrer sitzt. Warum machen die das? Weiß das jemand? Das würde mich wirklich mal interessieren. Ist das nicht total ineffizient, immer zu zweit zu fahren, oder ist das ihre Art, noch einen Kollegen oder ein Familienmitglied durchzufüttern?“

    Hat mehrere Gründe. Fahrer kann runden drehen während Beifahrer zu fuß Kunden besorgt. Zweitens, leider : Sicherheit.
    Carjacking ist nicht so easy möglich wenn schon jemand auf dem Beifahrersitz hockt. Fahrer kann lospreschen während Beifahrer abwehrt. Kein Witz… Selbst erlebt.
    Beifahrer kann meißt gut sabbeln und Touri services andrehen, Kohle wird geteilt. In Cancun haben mich 2 solcher Vögel zu nem Airbnb gefahren und anschließend den Besitzer unter Druck gesetzt daß sie 20% von etwaigen Touren bekommen sollte ich sie buchen… Bin nächsten Tag umgezogen.

    Mexico kann in manchen Ecken scetchy und definitiv alles andere als sicher sein! Habe in 6 Monaten viele Shootings gehört, also in der Nähe und auch 3 live miterlebt. 2 mal in Tulum gegen 21:00 vor Bars voll mit Touristen. Einmal am Strand nachmittags.
    In gewissen Kreisen ist ein Leben dort nichts Wert, Siccarios erledigen ihren Job bereits für 30$…..
    Der „Tatort“ wird dann gesichert von den Cops, d.h. es wird gewartet bis die Leichen abtransportiert sind und es werden die Hülsen mit Kehrblech aufgefegt und im öffentlichen Mülleimer am Straßenrand entsorgt! Ebenfalls kein Witz, mehrfach gesehn.
    Das wars dann mit Ermittlung und Spurensuche. Blutlache auf dem Gehsteig hat der Barbesitzer zu entfernen, dauert aber auch schon mal 3-4 Tage…

    Man sieht viel teils schwer bewaffnete Cops und Marine Soldaten gerüstet wie im Krieg, trotzdem passiert sehr viel.
    Und obwohl der extrem hohen Mordraten halte ich für Touristen die Willkür und Korruption der Beamten problematischer.
    Es werden gerne gemietete Roller abgeschleppt (Parkverbot, Blödsinn) die dann freigekauft werden müssen. Man „kauft“ sich nen Wisch mit dem man zur Verwahrstelle geht, der Typ dort kassiert natürlich nochmal. usw…
    Fängst du an zu diskutieren, wird es sehr schnell sehr teuer unter androhung auf Arrest.

    Vor ner öffentlichen Toilette stand nen Cop, wollte rein, blockiert er den Weg und hält die Hand auf. Beim rausgehen steht der Kollege da und tut das gleiche usw…

    Ist halt ne andere Welt. Ärger und jeglichen Streß definitiv vermeiden! Stimmung kann sehr schnell umschlagen.
    In vielen Regionen bist du als Tourist definitiv Freiwild bzw. Walking ATM. Muss man wissen ob man sich das antut.

    Andererseits, bei den Perspektiven und Löhnen dort kann man es den Leuten kaum übel nehmen.

    Einacher Cop liegt bei unter 200$ Gehalt im Monat und muss täglich damit rechnen erschossen zu werden.
    Das rechtfertigt nicht, aber erklärt die Korruption. Ist ne permanente Abwärtsspirale.

    In Thailand und gerade Kambodscha gibt es ähnliche Vorkommnisse, aber eben nicht in Verbindung mit dieser extremen Gewalt.
    Und besonders in Mexico sind die Cops alles andere als zimperlich oder zurückhaltend. Mehrfach gesehen wie Einheimische abtransportiert und behandelt werden, die sind grün und blau bevor die in der Karre sitzen.
    Da hört man es dann am Dorfplatz die halbe Nacht klatschen und schreien wenn sie im Arrest nen betrunkenen Randalierer verwackeln… Spätestens dann beschliesst man niemals ne Cop Station unfreiwillig von innen zu sehen und nachzudenken ob man hier richtig ist.

    Mexiko ist ein tolles Land und 99% der Leute mit denen ich in 6 Monaten vor Ort zu tun hatte waren freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit. Aber es gibt eben noch dieses andere 1%, auch in Europa, überall. Und in Mexiko kann das schnell ungemütlich werden.
    Historische Architektur, Strände, Natur sind teils atemberaubend. Local food ist richtig gut!!!
    Alles in allem hatte ich ne gute Zeit dort, wenn es auch etliche Situationen gab wo ich mir im nachhinein denke : hätte auch anders enden können. Gerade nachts downtown Cancun und Mexico City..

    Würde ich wieder hinfahren? Ja! Aber wohl nicht 6 Monate am Stück und auch nicht in jede Ecke als Individual Tourist.
    Ich war unmittelbar nach Covid dort, und es gab damals kein anderes Land wo man hinkonnte um dem deutschen Winter zu entfliehen. Heute stehen einem glücklicherweise eigentlich alle Länder wieder offen.

    Nicht falsch verstehen : Ich möchte niemanden Angst machen dort hinzufahren, es ist ein tolles Land!
    ABER : Vielleicht nicht für den Individual Touristen zu empfehlen der das erste mal auf Tour geht, und ganz bestimmt nicht in jeder Ecke Mexikos.
    Always know your sorroundings, also Augen auf in jede Richtung.

    1. Hi Fax!

      Danke fürs Vorbeischauen.

      Danke auch für die Erläuterung zum „Beifahrer“. Das haben wir uns so ähnlich auch gedacht. Befremdlich, aber so ist es eben.

      Genauso merkwürdig wie, dass sie ein Foto oder Video von dir machen, wenn du mit dem Minivan fährst, für den Fall, dass etwas passiert. Entführungen scheinen in Mexiko an der Tagesordnung zu sein. Die Anzahl der Bilder von verschwundenen Personen in Oaxaca war erschreckend und dort haben wir gelernt, dass in Mexiko von allen Ländern der Welt die meisten Menschen Jahr für Jahr spurlos verschwinden. Wirklich schockierend!

      Allein aus Sicherheitsgründen wäre Mexiko für mich kein Platz zum Leben. Ich habe mich in Oaxaca, Mazunte, Valladolid, Merida und später in Villahermosa und Palenque nicht unsicher gefühlt und alles war gut, aber schon in Mexiko-Stadt und auch in Cancun (wir waren dort nur für eine Nacht auf der Durchreise) gab es einige Ecken, wo mir mein Bauchgefühl „weg von hier“ gesagt hat.

      Deshalb kann ich auch die Lobeshymnen auf Mexiko von vielen „digitalen Nomaden“ nicht gutheißen, die irgendwo in Tulum oder anderen sicheren Orten in ihrer Blase sitzen und meinen, sie würden Mexiko verstehen.

      Ich war vorher über ein Jahr in Asien und da hatte ich nicht ein einziges Mal so ein Bauchgefühl.

      Was das lokale Essen angeht, als Vegetarier oder gar Veganer hat man es in Mexiko schwer. Es geht zwar, aber dann eben nicht so richtig lokal und dafür teuer. Jetzt hier in Guatemala ist es schon viel besser. Als Fleischesser ist Mexiko sicher ein Traum, aber gesund ist es nicht.

      Das gepaart mit dem hohen Coca-Cola Konsum der Bevölkerung und wenig Bewegung, weil alles mit dem Auto gemacht wird, ist auch der Grund warum die Leute in Mexiko so dick sind. Ich war wirklich erschrocken, wie viele Menschen hier übergewichtig sind. Locker über 80 Prozent der Frauen und bestimmt so 50 bis 60 Prozent der Männer sind von Adipositas betroffen. Heftig!

      Aber genug des Negativen, wir hatten trotzdem Spaß in Mexiko und haben viel erlebt, was wir nicht missen möchten. Aber mein Drang zurückzukehren hält sich in Grenzen.

      Grüße aus Antigua, Guatemala.

      CU Ingo.

  2. Hei Ingo,

    ja Entführungen sind normal, es gelten rund 110K Personen als „Verschwunden“. Bedeutet sie sind irgendwo verscharrt….
    Tulum ist vieles, aber sicher keine sichere Blase! Allein dort war ich Zeuge von 2 shootings…

    Viele Jungle Party’s dort. Und wo es die gibt gibt es auch was zu verdienen in Sachen Pillen und Pulver und dementsprechend Konkurrenz..

    Mexiko ist sicher ne andere Nummer als Südostasien! Aber dort gab es auch solche Momente. Man muss fair sein, ist ne Frage wo man sich bewegt. In Bangkok Sukhumvit Road oder Silom, auch in Patong up to second Road oder Pattaya bis 3rd road wird auch alles in Ordnung sein 😉 Verlässt man diese (touri) areale ist es eben auch kein Katalog Urlaub mehr 😉
    Aber das ist in Europa auch nicht anders…
    In Bangkok war ich selbst nachts in den Klong Toei slums allein oft unterwegs und hab mich nie unwohl gefühlt. Das ist von Sukhumvit Richtung süden zum Hafen 2-3 Kilometer. Sind illegale Siedlungen auf dem Hafengelände.
    Für den 5-sterne Pauschal Tourist ist das sicher nichts. Aber alles im Rahmen, jedenfalls für mich.
    Mexiko im Groben und Ganzen eigentlich auch, man muss halt bischen mehr gucken. Klar gibt es Ecken wo man sagt geht gar nicht, aber die gibt es in Phnom Phen und Hanoi, ebenso in Bangkok auch. Genauso wie in Bremen und Hamburg oder Berlin.
    Ziehe nen öffentlichen Bahnhof in Südostasien jedoch jedem deutschem Bahhof vor was etwaigen Steß angeht…

    Der durchschnittliche pro Kopf Konsum von Coke liegt in Mexico bei über 2,5 L pro Kopf / Tag !!!

    Kann man täglich beobachten, aber auch den Zahlen von KO entnehmen.

    Es sind aber nicht allein die softdrinks : „if it has no cheese it’s not mexican“ kommt nicht von ungefähr…
    Morgens quesadilla, mittag ne torta (art brötchen, baguette) mit triefend Käse, abends noch etliche taccos con queso, notfalls eben…..irgendwas, weil eh überall mindestens 300 gramm Käse drauf….

    Da muss man sich nicht wundern… 😉

    1. Hi Fax!

      Im Prinzip kann ich das alles unterschreiben, aber ich denke, man muss noch einen Unterschied in der Sicherheitslage machen, wenn es um Mexiko und Asien an sich geht. Ja, es kann überall etwas passieren, aber in Mexiko ist die Wahrscheinlichkeit ungleich höher.

      Das ist traurig, aber Realität. Allein aus diesem Grund wäre Mexiko für mich nie ein Ort, an dem ich länger bleiben würde.

      Grüße aus Santa Ana, El Salvador, wo übrigens noch mehr Polizei und sogar die Armee auf den Straßen und Plätzen patrouilliert. Irre!

      CU Ingo.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen