Weltreise Step #73: Auf nach Singapur

Nach Singapur 2023 Titel

:: 09.03.2023 & 10.03.2023 – Von Sandakan nach Singapur ::

Bevor es nach Singapur geht, muss ich erst einmal die ca. 335 km von Sandakan nach Kota Kinabalu zurücklegen. Die Flüge von KK, wie die Einheimischen Kota Kinabalu immer nur nennen, nach Singapur waren einfach unschlagbar günstig. Da konnte ich als Sparfuchs natürlich nicht nein sagen.

Auch wenn ich dafür mit dem Bus quer durch Borneo fahren muss. Und außerdem wollte ich sowieso nach Singapur. Passt also perfekt.

Die Fahrt kostet mich 45 MYR (~9,60 EUR). Das geht ja noch.

Aber bevor es losgeht, gönne ich mir noch einen letzten Besuch in meinem Lieblingscafé in Sandakan. Ja, die #1 Roastery.

So sitze ich am Morgen also da und schlürfe hingebungsvoll den köstlichen Kaffee. Die Mitarbeiter kennen mich schon, obwohl ich erst dreimal dort war. Aber ich bekomme sogar einen extra schonend zubereiteten indonesischen Kaffee zum Probieren.

Wow, der war gut. Völlig ohne Säure, zumindest gefühlt und geschmacklich sehr gut. Das wird mir fehlen. Schnief!

Dann fahre ich mit einem Grab zur Bushaltestelle, hole mir noch etwas zu essen und zu trinken für die Fahrt und warte. Während des Wartens unterhalte ich mich nett mit einem Dänen, der auch Richtung KK möchte. So vergeht die Zeit wie im Flug.

Irgendwann sitze ich im Bus und es geht los. Am Anfang habe ich noch einen freien Platz neben mir, später wird auch der besetzt sein. Aber das lässt sich aushalten, ich habe schon schlimmere Busfahrten erlebt.

Zum Beispiel die von Podgorica nach Tirana, wo ich in der Tür sitzen musste, weil der letzte Platz nur Beinfreiheit für ein 1,20 m großes Kind bot. Lustig, jetzt daran zu denken. 😀

Die meiste Zeit fahren wir durch den Dschungel, und obwohl man immer wieder Palmplantagen sieht, ist es doch nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Oder ist das hier noch eine relativ unberührte Ecke? Ich weiß nicht so recht, aber das Thema beschäftigt mich und ich muss oft daran denken. Es macht mich traurig.

So hänge ich meinen Gedanken nach und die Zeit vergeht. Immerhin werden wir etwa 8 Stunden unterwegs sein. Die Straßen auf Borneo sind wirklich schlecht.

Unterbrochen wird die Fahrt nur durch eine größere Pause, die ich direkt dazu nutze, das typische Buffetessen hier in Malaysia noch einmal auszuprobieren. Ich nehme Reis und dazu 3 verschiedene Veggies. Kostenpunkt mit 1 Coca-Cola Zero: Gerade mal 8,50 MYR (~1,80 EUR). Wow!

Irgendwann, wenn ich in Australien oder Japan bin, werde ich mich bestimmt nach diesen Preisen zurücksehnen. 😀

Nach diesem Halt, als es langsam dunkel wird, beginnt es stark zu regnen. Hoffentlich hört es wieder auf, bevor ich aussteigen muss. Ich will nicht nass werden. Und nass heißt wirklich nass, denn der Regen hier ist oft ziemlich heftig.

Zum Glück hört es etwa 20 Minuten vor der Ankunft auf. Sehr gut!

Es ist wie gesagt schon dunkel, als ich irgendwann dann am Busbahnhof in Kota Kinabalu stehe. Wie üblich wieder nicht in der Stadt, sondern etwas außerhalb. Das Spiel kennen wir ja schon zur Genüge, oder?

Mit dem Grab geht es also zur Unterkunft. Diese ist zur Abwechslung ein Capsule Hostel. Wer kennt so etwas?

Das H2 Capsule Inn kostet mich gerade einmal 6,05 EUR die Nacht. Das ist günstig. Love it!

Und es ist echt ganz lustig, denn wenn man die Tür schließt, ist man ganz allein in seiner Kapsel. Irgendwie gefällt mir das. In Singapur werde ich auch in einem Capsule Hostel übernachten. Das ist dort einfach die günstigste Möglichkeit (aber nicht so günstig wie hier) in einer sonst ziemlich teuren Stadt.

Das Hostel hier wird anscheinend von einer Großfamilie betrieben, die in den anderen Räumlichkeiten und im Hostel selbst wohnt. Als ich durch die Eingangstür trete, kommt ein kleines Mädchen angerannt, klammert sich an mein rechtes Bein und sagt: „Hallo!“. Ich antworte freundlich mit „Hallo!“ und bleibe verdutzt stehen. Mit der Kleinen am Bein kann ich nicht weitergehen.

Eine Frau kommt hinterher und sagt, sie sei in „cuddle mood“ (Knuddel- oder Kuschelstimmung). Okay, kein Problem. Ich umarme die Kleine kurz und schon lässt sie mein Bein los und rennt in den Raum zurück, aus dem sie gekommen ist.

Man war das süß! 🙂

Das Einchecken geht schnell und ich kann meine Sachen schon bald ablegen. Dann mache ich mich noch einmal auf den Weg, um ein paar Schritte zu gehen und etwas zu Essen zu besorgen.

Unterwegs werde ich mehrmals von Frauen (bei einigen bin ich mir da nicht so sicher) angesprochen, die mir ihre „Dienste“ anbieten. Ich bin erstaunt. Zum einen, weil ich die Gegend hier (mitten in KK) nicht so eingeschätzt hätte und zum anderen, weil ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen wäre, dass es in einem streng muslimischen Land so etwas wie Prostitution geben könnte. Ich habe es jetzt nicht nachgelesen, aber es ist sicher nicht erlaubt, oder?

Ich verzichte auf jeden Fall auf die Angebote und gehe, nachdem ich etwas Leckeres zum Essen gefunden habe, direkt zurück ins Hostel. Irgendwie gibt mir Kota Kinabalu ein komisches Gefühl in der Dunkelheit. Ich fühle mich nicht unsicher, aber auch nicht wirklich wohl. Komisch.

Am nächsten Morgen denke ich nicht mehr an das komische Gefühl von gestern. Im Hostel gibt es sogar ein kleines Frühstück inklusive. Toast mit „Honig“ von der Kokospalme. Kaya nennen sie das. Das wird jetzt nicht mein neues Lieblingsessen, aber zum Frühstück kann man das schon mal essen.

Auf jeden Fall ist es süß! 🙂

Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen, was sehr schnell geht, da ich kaum etwas ausgepackt habe. Dann geht es wieder mit dem Grab Taxi direkt zum Flughafen.

Das Einchecken und die Sicherheitskontrolle sind schnell erledigt. Dann schlendere ich noch ein wenig durch die Duty Free Shops und werfe einen letzten Blick auf das Borneo Wildlife. Die Plüsch-Langnasenaffen sind niedlich!

Dann noch ein bisschen chillen und irgendwann ist Boarding angesagt. Start, Flug und Landung verlaufen reibungslos und schon stehe ich an der Passkontrolle in Singapur.

Dann folgt das übliche Prozedere. Lächeln, in die Kamera schauen, Fingerabdruck scannen und gegebenenfalls die Frage nach dem Grund des Besuchs beantworten. Und schon ist man durch. Ging wirklich flott.

Ich merke schnell, dass Singapur insgesamt sehr strukturiert ist und vieles sehr geordnet abläuft. Kein Vergleich zu dem Rest von Asien, den ich bisher so kenne. Ich liebe es jetzt schon!

Was ich auch schnell merke: Singapur ist teuer! Autsch!

Nach einem Blick in die App von Grab beschließe ich, dass ich nicht bereit bin, diesen Preis zu zahlen, sondern wieder ganz normal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vom Flughafen in die Stadt fahre. Ich bin schon ein bisschen bequem geworden.

Es geht also ganz oldschool mit dem MRT in die Stadt. 🙂

Ich muss nicht mal eine Fahrkarte kaufen, sondern nur mein Handy mit aktiviertem Apple Pay an das Drehkreuz am Eingang halten und schon werde ich durchgelassen. Am Ausgang, an der Zielhaltestelle Aljunied, noch einmal die gleiche Kreditkarte einscannen und schon bin ich draußen.

Die Fahrten werden nun über 3 Tage gesammelt und dann in einem Betrag von der Kreditkarte abgebucht. Es gibt auch Tages- oder Wochenkarten, aber nach einem kurzen Vergleich müsste man schon ziemlich viel fahren, damit sich das lohnt. Deshalb benutze ich für die 4 Tage, die ich hier bin, einfach meine Kreditkarte über Apple Pay. So super einfach. Einfach genial!

Wie sich später herausstellt, bezahle ich am Ende tatsächlich etwas mehr, als wenn ich ein 3-Tages-Ticket genommen hätte, aber nur, weil es leider eine kleine Zusatzgebühr für die Nutzung der Kreditkarte gibt. Das heißt, bei jeder Abbuchung fällt diese Gebühr an und erhöht somit den Preis. Das hätte man besser lösen müssen.

Aber das Konzept ist toll und so einfach. Ich liebe es einfach!

Last but not least gibt es auch eine App für MRT & LRT Services. Wenn man dort dieselbe Kreditkarte hinterlegt, sieht man direkt jeden Scan mit dem voraussichtlichen Preis. Volle Transparenz. So muss es sein.

Jetzt höre ich aber auf darüber zu schreiben, meine Begeisterung für Technik, wenn sie denn funktioniert und das Leben erleichtert, sollte deutlich durchgedrungen sein, oder? 😀

Im CapsulePod@Aljunied (23,11 EUR/Nacht) angekommen, packe ich meine Sachen in die Ecke und mache mich gleich auf den Weg, um ein paar Schritte zu laufen und etwas zu essen zu besorgen.

Hier in der Gegend gibt es eine riesige Auswahl an Essen. Indisch, chinesisch, malaysisch, vietnamesisch und und und. Ich entscheide mich schließlich für ein frisch zubereitetes Banh Mi mit Ei (6 SGD, ~4,20 EUR) und einen frisch gepressten Orangensaft.

Der Orangensaft kommt lustigerweise aus einem Automaten und kostet nur 2 SGD (~1,40 EUR). Den werde ich die Tage hier in Singapur mindestens 1x am Tag trinken. So gut und günstig.

Danach geht es zurück zum Hostel. Eine Dusche später liege ich in meiner Kapsel und mache Pläne für die nächsten Tage.

CU Ingo.


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