Weltreise Step #199: In Puno bei den Uros

Puno 2024 Titel

:: 26.04.2024 bis 28.04.2024 – Puno & Uros Floating Islands, Peru ::

In Puno verbringe ich meine ersten Tage in Peru. Wie zuvor Copacabana liegt Puno direkt am Titicacasee und so kann man auch hier schöne Spaziergänge mit Blick aufs Wasser genießen oder direkt Ausflüge auf dem See selbst machen. Eine davon wird mich zu den schwimmenden Inseln der Uros führen, worauf ich mich schon sehr freue.

Doch bevor es zu den berühmten Schilfinseln auf dem Titicacasee geht, erkunde ich erst einmal Puno.

Puno erkunden

Puno ist auf jeden Fall größer als Copacabana, aber das Zentrum ist trotzdem recht kompakt. Lustigerweise war gleich am ersten Tag ein ziemlicher Trubel in der Stadt, überall gab es Straßenumzüge und es fühlte sich ein bisschen wie Karneval auf Peruanisch an.

Ich frage auch ein bisschen herum, aber ich erfahre nicht wirklich, was hier heute gefeiert wird. Für mich hatte das Ganze einen politischen Anstrich, denn auf dem Hauptplatz gab es eine Art Kundgebung und einige große Reden. Na ja, die Paraden waren nett anzusehen, aber der Rest war eher etwas befremdlich und ich bin froh, wenn das nicht so weitergeht und wieder etwas Ruhe in die Stadt einkehrt.

Puno hat sogar einen Boulevard, was sehr schön zum Bummeln und eventuell auch zum Shoppen ist. Hier kaufe ich mir später ein schönes langes wärmendes Oberteil, das ich bei den kühleren Temperaturen in den Höhenlagen Perus noch oft brauchen werde.

Die Hafenpromenade

Ich laufe dann weiter durch die Stadt in Richtung Titicacasee und erreiche irgendwann eine Art Uferpromenade, die am Wasser entlang und über den Hafen führt.

Hier kann man einen großen Rundgang machen und hat sowohl einen tollen Blick auf das Wasser und viele verschiedene Vögel, als auch einen schönen Blick auf Puno selbst. Es gibt sogar einen kleinen Jahrmarkt. Aber tagsüber ist noch nichts los, erst abends steppt hier der Bär.

Auf dem Rückweg komme ich an einem Sammelplatz für die bereits erwähnten Umzüge vorbei und kann mir die bunt geschmückten Frauen etwas genauer anschauen.

Interessant. Aber einige sehen ziemlich müde aus. Oje!

SIM Kauderwelsch

Den Rückweg vom Hafen nutze ich dann direkt, um mir eine lokale SIM-Karte zu besorgen. Das habe ich schon länger nicht mehr gemacht, da sich die eSIM von Airalo* bewährt hat. Da ich aber länger in Peru bleibe, lohnt es sich mal wieder.

Ich gehe in einen kleinen Telefonladen, der draußen Werbung für ein Angebot macht, das mir gefällt. 50 GB und 30 Tage gültig für 50 PEN (~12,50 EUR). Wie üblich braucht man seinen Pass, damit die SIM namentlich registriert werden kann. Das ist mittlerweile fast weltweit Standard, selbst bei den einfachsten Prepaid-SIMs.

Der nette junge Mann im Laden braucht eine ganze Weile, um die SIM freizuschalten. Er schüttelt immer wieder den Kopf, als ob etwas nicht funktionieren würde, aber schließlich gibt er mir mein Handy zurück und ich teste es sofort mit YouTube. Internet hat es. Also alles in Ordnung?

Ja, zumindest im Moment, und es kommt noch besser. Wie üblich kommen nach der Anmeldung ein paar Bestätigungs-SMS und da sehe ich, dass es gerade eine Aktion gibt, die mein Datenvolumen verdoppelt.

Super, also nicht 50 GB sondern 100 GB. Läuft! 🙂

Dass die Sache mit der SIM noch einen kleinen Twist hat, kann ich hier schon verraten. Die ganze Geschichte erzähle ich aber erst, wenn ich in Cusco eine merkwürdige SMS auf meinem Handy bekomme. Cliffhanger!

Der Tag endet dann mit dem Versuch, eine vegetarische Pizza zu essen. Versuch deshalb, weil es irgendwie nicht das ist, was ich erwarte, wenn ich eine vegetarische Pizza bestelle.

Puno 8

Eine Käsepampe. Auweia. Na gut, solche Reinfälle muss es auch mal geben, damit man das gute Essen wieder zu schätzen weiß, oder?

Ich habe trotzdem einen Großteil davon gegessen, weil ich hungrig war, aber der Käse lag mir dann den Rest des Abends noch schwer im Magen. Argh!

Zum Ausgleich kaufte ich mir ein süßes Gebäck bei einem Händler direkt auf der Straße.

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Ich glaube, es heißt Tawa-Tawa oder Tawa-Tawachos. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe.

Auf jeden Fall war es wieder sehr lecker. Ein knusprig gebackener Teig mit Mandeln und ich glaube mit Honig drauf und ein paar Kokosraspeln.

Schön süß und lecker! 😀

Das werde ich mir die Tage sicher noch einmal holen. Yes!

Die Floating Islands der Uros

Den zweiten Tag in Puno habe ich für einen Ausflug auf den Titicacasee reserviert. Ich möchte die schwimmenden Schilfinseln der Uros (ein indigenes Volk, das im Grenzgebiet von Peru und Bolivien auf dem Titicacasee lebt, auch Urus genannt) sehen. Die Tour kostet mich ~28,65 EUR inklusive eines abschließenden Abstechers zu einer weiteren kleinen Insel, wo es dann ein Mittagessen geben wird.

Dazu werde ich früh mit einem Sammeltaxi vom Hostel abgeholt, was problemlos klappt. Eine kurze Fahrt später stehen wir am Hafen von Puno und ich werde zu meinem Boot gebracht. Weitere 30 Minuten später geht es dann auch schon los.

Die Fahrt dauert nicht lange, denn die meisten dieser schwimmenden Schilfinseln liegen in unmittelbarer Ufernähe. Die Inseln schwimmen zwar, sind aber am Boden befestigt und treiben nicht frei auf dem See.

Wäre ja auch ziemlich unpraktisch, wenn man nicht weiß, wo man am nächsten Tag mit seiner Insel aufwacht, oder? 😀

Auf jeden Fall ist es ein sehr interessantes Erlebnis, einen Fuß auf so eine Schilfinsel zu setzen.

Einer der Männer, die noch auf den Inseln leben, erzählt während des Aufenthaltes, wie das Schilf verarbeitet wird und wie die Inseln gebaut werden. Auch das war sehr interessant zu hören.

Danach mache ich noch eine kleine Fahrt mit einem der typischen Schilfboote. Lustigerweise sind die heutigen Boote keine reinen Schilfboote mehr, sondern haben Plastikflaschen im Schilf verbaut, die für Auftrieb sorgen. Auf die Frage, warum das so ist, gibt es keine klare Antwort, nur ein verschmitztes Lächeln.

Irgendwann geht es weiter und wir fahren zu einer richtigen Insel im Titicacasee. Diese Schilfinseln zu erleben, war echt cool. Ein bisschen touristisch, aber das ist halt so. Kann ich trotzdem empfehlen.

Nach einer ca. 30-minütigen Fahrt landen wir dann auf Amantani und machen einen kleinen Spaziergang über die Insel.

Unser Guide erzählt lokale Geschichten, von denen ich aber nur die Hälfte verstehe, da er überwiegend Spanisch spricht und nur ab und zu ein paar englische Begriffe einstreut. Eigentlich ist meine Gruppe die internationale und er sollte Englisch sprechen, aber gut. Ist halt so. Kein Problem.

Nach dem Spaziergang geht es mit dem Boot weiter zu einer anderen Stelle, wo wir nur noch einen kurzen Weg zum Restaurant zurücklegen müssen.

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Dann gibt es das Essen, das im Preis der Tour inbegriffen ist. Einfach, aber lecker und mit schönem Blick auf den Titicacasee.

Mittlerweile ist es schon 15:30 Uhr und die Rückfahrt nach Puno wird mindestens 1,5 Stunden dauern. So kommen wir gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang in der Bucht vor der Stadt an.

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Es war ein schöner kleiner Tagesausflug und das Highlight waren, wie schon erwähnt, die schwimmenden Schilfinseln der Uros. Kann man also machen, denke ich.

Am Hafen sage ich dem Guide, dass ich nicht mit dem Sammeltaxi zurück zur Unterkunft fahren werde. Ich möchte noch ein wenig durch Puno laufen.

Irgendwie habe ich nämlich noch Lust auf einen Kaffee und möchte mir ein nettes Café suchen. Eigentlich wollte ich in das Café von gestern, aber das hat geschlossen. Zum Glück hat ein anderes Café in der gleichen Straße geöffnet.

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Oh, das war gut. Der Kaffee war schon gut, aber der Lemon Cake (eher eine Art Torte) war so richtig gut. Total lecker! So ist mein Kaffeedurst gestillt und mein Verlangen nach etwas Süßem auch.

So kehre ich zufrieden in mein Hostel zurück und lasse den Tag vollgefuttert und mit ein paar YouTube-Videos ausklingen.

Mirador El Condor

Den dritten und letzten Tag beginne ich gleich mit einer kleinen Wanderung den Berg hinauf zu einem bekannten Aussichtspunkt in Puno, dem Mirador El Condor.

Es geht ganz schön bergauf und wegen der Höhe ist es recht anstrengend. Aber es geht, also man macht sich nicht kaputt. Oben muss ich dann trotzdem erst mal 2-3 Minuten etwas tiefer durchatmen. Ha ha!

Von hier aus hat man einen wirklich schönen Blick auf Puno und den Titicacasee. Kann man also machen, oder?

Ich bleibe eine ganze Weile dort, aber irgendwann brennt mir die Sonne zu sehr. Es ist zwar nicht wirklich warm, aber in der Höhenlage sollte man trotzdem die Sonne meiden, um keinen Sonnenbrand zu bekommen.

Und sonst so?

Also mache ich mich auf den Rückweg und suche mir erst einmal einen Platz zum Frühstücken. In der Stadt ist Ruhe eingekehrt und das genieße ich.

Es ist sogar sehr ruhig, denn es ist ja auch Sonntag. Ich erfahre, dass in Peru sonntags viele Geschäfte und auch Restaurants geschlossen sind. Das erinnert mich ein bisschen an Deutschland, aber mit den Restaurants ist es hier noch deutlicher.

Ich muss eine Weile suchen, bis ich ein Café finde, das geöffnet hat und Frühstück anbietet. Aber schließlich habe ich Glück und genieße ein kleines, einfaches Frühstück.

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Den Rest des Tages verbringe ich mit Spazierengehen, auf der einen oder anderen Bank chillen, Leute beobachten und auch ein bisschen shoppen. Heute kaufe ich mir das bereits erwähnte warme Oberteil.

Nach einem leckeren Abendessen, es gibt Quinoa-Suppe und einen Veggie-Burger, geht es zurück ins Hostel und ziemlich früh ins Bett. Morgen muss ich zwar erst um 9:30 Uhr fertig sein, wenn mich der Zubringer für den Peru Hop Bus am Hostel abholt, aber die Fahrt nach Cusco soll ca. 9 Stunden dauern und da will ich lieber ausgeruht sein.

Puno hat mir ganz gut gefallen und war doch anders als das viel kleinere und ruhigere Copacabana auf der bolivianischen Seite. Schon allein wegen der Uros-Inseln sollte man hier einen Zwischenstopp einlegen und sie sich ansehen.

Morgen geht es weiter nach Cusco und zum letzten Stopp vor dem Highlight Machu Picchu. Ich gebe zu, ich bin ein bisschen aufgeregt. Machu Picchu steht schon sooo lange auf der Bucket List.

Cusco liegt auf einer Höhe von ca. 3.400 Meter und wird normalerweise von Touristen genutzt, um sich an die Höhe zu gewöhnen, bevor es nach Machu Picchu geht. Die meisten kommen aber von Lima oder fliegen sogar direkt nach Cusco. Wer wie ich aus Puno kommt, ist ja aber schon auf ca. 3.800 Metern.

Ich sollte also schon fit für die Höhe sein. 😉

Außer einem ganz leichten Druck auf die Nasennebenhöhlen spüre ich keine großen Einschränkungen mehr durch die Höhe. Die Kopfschmerzen sind weg und man merkt von der Höhe nicht mehr viel, außer dass man schnell außer Atem kommt.

Gut, dann geht’s morgen weiter nach Cusco. Machu Picchu ich komme!

CU Ingo.


Puno 2024 1030

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