Weltreise Step #171: Auf nach Tortuguero

Tortuguero 2024 Titel

:: 09.02.2024 & 10.02.2024 – Von La Fortuna über San José nach Tortuguero ::

Ein Reisetag steht an. Nein, besser zwei Reisetage, denn bevor es nach Tortuguero geht, mache ich einen Zwischenstopp in San José, der Hauptstadt Costa Ricas. An nur einem Tag von La Fortuna nach Tortuguero fahren zu wollen, wäre ein Glücksspiel geworden, deshalb entscheide ich mich für die Variante mit Übernachtung in San José.

Denn das letzte Stück von La Pavona nach Tortuguero kann man nur mit dem Boot zurücklegen und die letzte Möglichkeit ist gegen 16 Uhr. Danach geht es nur noch mit einem privaten Bootstransfer und das ist natürlich mit meinem Budget nicht vereinbar.

Dazu müsste ich auch noch den allerersten Bus irgendwann zwischen 5:00 und 6:00 Uhr nehmen und ich bin nicht gerade als Frühaufsteher bekannt. Außerdem wäre es dann immer noch nicht 100% sicher, bis 16:00 Uhr in La Pavona anzukommen.

Also lasse ich es lieber gleich sein und teile die Fahrt auf 2 Tage auf. Aber warum ist es so kompliziert nach Tortuguero zu kommen?

Bevor ich die Frage beantworte, noch eine kurze Anmerkung, natürlich geht es auch einfacher und bequemer, aber dann eben für teures Geld. Mit einem Shuttle/Minivan für 60-80 USD wäre ich sicher an einem Tag von La Fortuna nach La Pavona gekommen, aber wer will schon 60-80 USD bezahlen, wenn es mit dem Bus für viel weniger geht und man sich dann auch noch kurz San José ansehen kann?

Das Komplizierte hier in Costa Rica scheint mir zu sein, dass die Busse immer nur einen relativ kleinen Radius abdecken und es so etwas wie Langstreckenbusse, so etwas wie unsere Flix-Busse in Europa, nicht zu geben scheint.

Um also von La Fortuna nach Tortuguero zu kommen, muss ich zuerst von La Fortuna nach Quesada fahren. Von Quesada fahre ich dann nach San José. Dort übernachte ich und kann mir abends die Stadt anschauen.

Am nächsten Tag geht es dann von San José zunächst nach Cariari und von dort nach La Pavona. Von La Pavona aus muss man zum Schluss noch ca. 1,5 Stunden mit dem Boot nach Tortuguero in den gleichnamigen Nationalpark fahren. Diese Fahrt soll sehr schön sein und ist somit schon während der Anreise ein erster Höhepunkt des Nationalparkbesuches.

So, und jetzt nehmen wir das Ganze mal Schritt für Schritt auseinander. 😉

Auf nach Quesada

Am Tag der Weiterreise genieße ich zuerst mein Müslifrühstück im Hostel in aller Ruhe. Draußen regnet es leicht und ich hoffe, dass es aufhört, denn ich würde gerne trockenen Fußes zum Busbahnhof in La Fortuna laufen. So zögere ich das Frühstück und das Packen immer weiter hinaus, bis es nur noch leicht nieselt und ich endlich aufbrechen kann. Na irgendwann muss ich ja los.

Ich habe Zeit, heißt ja leider nicht, dass ich unendlich viel Zeit habe. 😉

Auf dem Weg zum Bus werde ich zum Glück nur leicht nass. Unterwegs regnet es zwar wieder etwas stärker, aber da stelle ich mich einfach die 5 Minuten unter und gut ist. Das Wetter ist schon komisch. Fast wie in Deutschland. Erst regnet es und 5 Minuten später scheint wieder die Sonne. Das ganze Spiel wiederholt sich dann mehrmals am Tag. Wer braucht so etwas?

Auf dem Weg zum Bus schnappe ich mir noch einen dieser leckeren Guanabana-Smoothies und kaufe mir dann direkt am Schalter ein Ticket nach Quesada (1.650 CRC, ~2,95 EUR).

Tortuguero 1
Tortuguero 2024 1000

Auf der Fahrt gibt es nicht viel zu entdecken. Der Regen macht sich auf dem Fenster breit und ich döse einfach vor mich hin.

Irgendwann kommen wir in Quesada an und ich steige aus.

Auf nach San José

Am dortigen Busbahnhof muss ich nicht lange suchen und finde fast sofort eine Weiterfahrt nach San José. Also kaufe ich wieder ein Ticket (3.815 CRC, ~6,85 EUR) und mache es mir auf meinem Platz bequem.

Tortuguero 2

Die Fahrt dauert etwas länger als die nach Quesada, aber auch hier passiert nicht viel. Draußen regnet es immer noch und so döse ich mit einem Podcast auf den Ohren weiter vor mich hin.

Irgendwie vermisse ich das Chaos in den Chicken Bussen in El Salvador, Honduras oder Nicaragua. Das war immer ein Erlebnis und nie langweilig.

Oder in Sri Lanka mit dem Bus, das war auch immer ein Abenteuer. 😀

Aber ich schweife ab…

Seltsame Ankunft in San José

Als der Bus bereits durch San José fährt, schaue ich, wo mein Hostel ist und sehe, dass wir gleich in der Nähe vorbeifahren. Also warte ich nicht bis zur Endstation, sondern steige bei der ersten passenden Gelegenheit aus, als auch eine Frau den Bus verlässt. Von hier aus muss ich zwar noch 1,5 Kilometer laufen, aber das ist wahrscheinlich deutlich kürzer, als wenn ich noch weiter gefahren wäre. Also nehme ich meinen Rucksack und mache mich auf den Weg.

Auf den ersten Blick macht San José einen nicht so schönen Eindruck auf mich. Ich kann nicht genau sagen, was es ist, aber es wirkt schmutzig, hektisch und es gibt noch etwas anderes, das ich im Moment nicht in Worte fassen kann.

Als ich in die Gegend des Hostels komme, welches nur 3-4 Straßen vom Zentrum entfernt ist, wird die Gegend immer seltsamer. Es sind weniger Menschen auf der Straße, es liegt viel Müll herum und dazwischen sieht man auch den einen oder anderen Schlafplatz. Wahrscheinlich die Obdachlosen, die hier übernachten.

Okay, kein Problem, ist nicht das erste Mal, dass ich so etwas sehe. Allerdings stehen an einigen Ecken auch einfach so Leute rum, hauptsächlich Männer, und trinken Bier. Das so in der Öffentlichkeit getrunken wird, ist mir bisher nicht so aufgefallen. Ich dachte das wäre hier nicht erlaubt?

Das alles zusammen ergibt kein schönes Bild von San José und ich bin ehrlich gesagt froh, als ich in unmittelbarer Nähe des Hostels (Soy Local Hostel, 17,90 EUR/Nacht im 4er Dorm) eine Polizeistation sehe. Ich habe mich zwar nicht direkt bedroht gefühlt, aber so ein kuscheliges Sicherheitsgefühl war es definitiv auch nicht, da war schon ein bisschen Unsicherheit dabei und das ist einfach doof.

Im Hostel angekommen muss ich ein wenig warten, da vor mir noch andere Leute an der Reihe sind und es gefühlt eine halbe Ewigkeit dauert, bis da alles geklärt ist. Bei mir geht es dann recht schnell, aber als wir oben im Zimmer ankommen, ist das mir zugewiesene Bett nicht gemacht und die Mitarbeiterin muss umdisponieren.

Es dauert noch eine Weile, aber irgendwann habe ich ein neues Zimmer und ein neues Bett und endlich ist alles so, wie es sein soll. Ich packe meine Sachen in die Ecke und ruhe mich erst mal ein paar Minuten aus.

Verbindungsprobleme … mal wieder

Okay, kein Wifi/Internet hier im Hostel? That sucks! 🙁

Später versuche ich das mit dem Wifi zu klären, aber außer einem „wir schauen mal“ kommt leider nichts. Zum Glück habe ich meine eSIM von Airalo* aktiv und kann so wenigstens das Internet auf meinem Handy nutzen.

Und nochmals später dann am Abend stelle ich fest, dass mein Laptop doch ein paar WLANs hier sieht und sich nach 2-3 Versuchen auch verbinden kann. Die Geschwindigkeit ist zwar nicht so prall, aber immerhin.

Es ist auch nicht das erste Mal, dass ich das Problem habe, dass mein iPhone XR (Ende 2018 gekauft) bestimmte WLANs nicht sieht oder sich nicht verbinden kann. Die Fehlermeldung lautet dann oft (fälschlicherweise) „Falsches Passwort“ oder lapidar „Die Verbindung zum WLAN XY konnte nicht hergestellt werden“.

Kennt jemand das Problem?

Ich vermute, dass das WLAN-Modul in meinem iPhone einfach Mist ist und die neueren Modelle damit keine Probleme haben. Mein MacBook Air M1 ist ein neueres Modell (2020) und es scheint viel besser zu funktionieren.

Technik ist dann cool, wenn sie auch funktioniert. Aber wenn nicht, kann Frust aufkommen, oder?

Egal, irgendwie muss ich damit leben. Es gibt Schlimmeres, es nervt nur ab und zu.

Fastfood Jieper WTF!?

Vorweg: Wer schreibt das Jieper und wer schreibt das Gieper? Jedenfalls meine ich dieses plötzlich aufkommende Gefühl, unbedingt etwas essen zu müssen. Wie eine regelrechte Gier nach etwas Bestimmtem. Schokolade ist da oft das Paradebeispiel.

Als ich mich ein paar Minuten auf dem Bett ausgeruht habe, mache ich mich noch einmal auf den Weg, um das Zentrum ein wenig zu erkunden und mir etwas zu essen zu besorgen. Da ich relativ spät in La Fortuna losgefahren bin und die Fahrt auch etwas gedauert hat, ist es jetzt schon später Nachmittag und in einer Stunde wird es dunkel.

Nach meinem ersten Eindruck hier habe ich nicht unbedingt das Bedürfnis, nachts allein durch San José zu laufen. Deshalb beschränke ich mich auf das Zentrum.

Und als ich da so auf der Straße unterwegs bin, komme ich an einem McDonalds vorbei. Die gibt es zwar nicht nur in Costa Rica, aber ich glaube, mein letzter McDonalds, an dem ich bewusst vorbeigelaufen bin, ist jetzt locker 2 oder sogar 3 Monate her. Das muss in Antigua in Guatemala gewesen sein, wenn mich nicht alles täuscht.

Ich kann gar nicht beschreiben, was da in meinem Kopf vorging, aber von einer Sekunde auf die andere hatte ich einen krassen Jieper auf einen Big Mac. Auweia! Also ab zu McDonalds und einen Big Mac in der Combo (das ist dann wie das Menü bei uns, also mit Pommes und Getränk) bestellt und ja, ich habe es genossen. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal einen Big Mac gegessen habe. Es war auf jeden Fall sehr lecker. Mea culpa!

Das an sich ist schon krass, aber es kommt noch besser, versprochen. 😀

Nach dem McDonalds gehe ich erst einmal weiter durch die Innenstadt, den zentralen Boulevard einmal ganz hoch und dann wieder runter.

Es ist wirklich nichts Besonderes an diesem San José, aber meine Erwartungen waren auch nicht besonders hoch, nachdem ich bereits im Internet überwiegend negative Erfahrungsberichte gelesen hatte.

Dann gönne ich mir einen Café Americano bei Starbucks. Den hatte ich auch schon lange nicht mehr und ja, der Kaffee bei Starbucks schmeckt mir. Take that!

Als ich dann praktisch schon auf dem Heimweg zum Hostel bin, komme ich doch tatsächlich (Zufällig oder hat mich mein Unterbewusstsein hierher geleitet?) an einem Papa Johns Pizza vorbei und das gleiche, was sich vorhin bei McDonalds mit dem Big Mac in meinem Hirn abgespielt hat, spielt sich jetzt in ähnlicher Form noch einmal mit der Papa Johns Pizza ab.

Verdammt, was macht mein Kopf da eigentlich?

Ich habe plötzlich einen extremen Jieper auf eine Pizza mit Peperoni und kann einfach nicht widerstehen. Also esse ich an diesem Abend auch noch eine Pizza. Immerhin eine ganz kleine (Personal heißt die kleinste Größe und die ist wirklich sehr klein!), aber das, obwohl ich eigentlich schon satt bin.

Es ist schon krass, was der Körper und vor allem der Kopf einem manchmal so abverlangen. Im Nachhinein kann ich heute auch sagen, dass so etwas in der krassen Form wie hier in San José in den letzten 2 Jahren nicht öfters vorgekommen ist. Trotzdem verrückt irgendwie!

Vollgefressen komme ich irgendwann im Hostel an. Eine Dusche später liege ich im Bett und schüttle den Kopf über mich selbst. Was für ein verrückter Abschluss des Tages.

Auf nach Cariari

Am nächsten Morgen gehe ich entspannt zum Grand Terminal del Caribe, denn von dort fährt der Bus nach Cariari. Der Weg ist nur ca. 800 Meter, da ich mein Hostel auch wegen der Nähe zum Busbahnhof ausgesucht hatte.

Vor Ort kaufe ich ein Ticket (2.100 CRC, ~3,75 EUR) und muss nur kurz auf den Bus warten. Dann geht es los auf die ca. 95 Kilometer lange Fahrt.

Ich habe einen Platz ganz vorne und ganz oben ergattert und habe somit die beste Aussicht.

Da macht das Busfahren gleich viel mehr Spaß und ist nicht so langweilig. Leider stehen wir nach einiger Zeit im Stau und auch später immer wieder an einer der vielen Baustellen.

Bis wir in Cariari ankommen, dauert die Fahrt durch die eigentlich recht schönen Berge also locker 3-4 Stunden.

Umsteigen in Cariari

Am Terminal de Autobusses San José – Cariari angekommen, wird man direkt beim Aussteigen gefragt, ob man nach La Pavona und mit dem Boot dann weiter nach Tortuguero fahren möchte.

Tatsächlich wird im Internet davon abgeraten, hier direkt das Ticket für das Boot nach Tortuguero zu kaufen, weil es Abzocke sein soll, und eigentlich müsste man von diesem Busterminal auch erst noch zum Terminal de Autobusses Coopetraca laufen, wo die Busse dann nach La Pavona abfahren.

Da der junge Mann aber einen sehr netten und unaufdringlichen Eindruck macht, frage ich einfach nach den Preisen und siehe da, der Preis ist für Bus & Boot zusammen (1.500 CRC, ~2,70 EUR für den Bus und 4.000 CRC, ~7,20 EUR für das Boot) genauso teuer, als wenn ich beides einzeln vor Ort kaufen würde. Hier habe ich sogar den Vorteil, dass der Bus direkt von diesem Terminal abfährt und ich nicht zum anderen Terminal laufen muss.

Also mache ich das, wie viele andere Reisende, die wohl auch alle nach Tortuguero wollen und sitze schon 5 Minuten später im nächsten Bus und warte auf die Abfahrt nach La Pavona.

Tipp: Am Terminal de Autobusses San José – Cariari ist nicht viel los und wer sich z.B. ein paar Snacks, Wasser oder ein richtiges Mittagessen kaufen möchte, sollte besser zum Terminal de Autobusses Coopetraca laufen, denn dort gibt es alles, was man so braucht.

Auf nach La Pavona

Lustigerweise hält dieser Bus später auch noch kurz am bereits erwähnten Terminal de Autobuses Coopetraca und füllt dort die verbliebenen leeren Plätze auf.

Jedenfalls sind es nur noch etwa 30 Kilometer bis La Pavona, aber die Fahrt dauert wegen der schlechten Straßenverhältnisse fast eine Stunde. Aber auch das ist irgendwann geschafft.

Tortuguero 6

Beim Aussteigen sieht man schon einige Boote am Fluss liegen und Einheimische stehen mit Namensschildern davor, damit die Leute wissen, mit welchem Boot sie fahren sollen. Da ich nicht damit rechne, dass mein Name irgendwo steht, da ich alles alleine gebucht habe, frage ich einfach den Herrn im Bus, welches Boot meins ist und steige dort ein, wo er hinzeigt.

Später erfahre ich, dass auch mein Name auf einer der Listen stand. Anscheinend ist man in Tortuguero so gut organisiert, dass alle ankommenden Gäste, egal wie und wo sie gebucht haben, irgendwo aufgelistet werden, damit auch jeder ein Boot bekommt. Das finde ich gut!

Also sitze ich alsbald in einem der Boote und warte auf die Abfahrt.

Es dauert eine Weile, aber schließlich ist das Boot gut gefüllt und es geht endlich los.

Mit dem Boot nach Tortuguero

Ich hatte im Vorfeld gehört, dass die Bootsfahrt von La Pavona nach Tortuguero ein erstes kleines Highlight für alle Besucher des Nationalparks Tortuguero sein soll und tatsächlich wurden meine Erwartungen voll erfüllt.

Die Bilder sprechen für sich, oder? Es ist einfach schön, so mit dem Boot durch die Natur zu fahren. Wirklich schon ein kleines Highlight bei der Anreise nach Tortuguero.

Bei der Fahrt scheint es anfangs Schwierigkeiten zu geben, da der Wasserstand des Flusses offensichtlich ziemlich niedrig ist. Wir setzen sehr oft mit dem Boot auf, einmal so heftig, dass die Leute fast von den Sitzen purzeln und es danach sogar ein kleines Loch im Boot gibt, durch das Wasser eindringt.

Zum Glück ist das Loch nur sehr klein und es läuft nicht viel Wasser ins Boot. Die Frau, die dort sitzt, kann das Wasser auch stoppen, indem sie einfach ihren Fuß auf das Loch stellt und es so abdichtet.

Wir laufen also nicht Gefahr, abzusaufen. 😀

Lustig ist auch die Reaktion des Bootsführers auf die Situation. Er wirft einfach eine aufgeschnittene Plastikflasche nach vorne und ruft, dass wir das Wasser über Bord schütten sollen, wenn es zu viel wird.

Ah ja. Okay. Lustig und sehr pragmatisch. Und es scheint mir auch nicht das erste Mal zu sein.

Nach diesem Schreck verläuft der Rest der Fahrt ohne weitere Zwischenfälle und ich kann die schöne Aussicht in vollen Zügen genießen.

Was mir bei dieser Bootsfahrt leider bewusst wird, ist, dass ich jetzt gerne meine große Kamera mit dem Zoomobjektiv zurück hätte. Denn mit dem Handy wird es mir nicht mehr so gut gelingen, Tiere zu fotografieren und damit wird es wohl auch nichts mit ein paar schönen Bildern von der costa-ricanischen Tierwelt.

Schade, aber da muss ich mich wohl in Geduld üben, bis ich ein neues Handy habe, möglichst mit Zoom, oder vielleicht kaufe ich mir doch irgendwann wieder eine neue Kamera. Wer weiß.

In Tortuguero

Die Fahrt nach Tortuguero dauert angenehme 1,5 Stunden. Am Pier erwarten uns schon die Einheimischen und wir bekommen Hilfe beim Aussteigen und Ausladen des Gepäcks.

Als ich meinen Rucksack aufsetze und mich auf den Weg zum Hostel machen will, stelle ich mit einem Blick auf mein Handy fest, dass ich hier erstens keinen Empfang habe und zweitens Googlemaps meine Unterkunft dort anzeigt, wo ich sie nicht vermutet hätte, nämlich etwas abseits des Ortes mitten im Dschungel.

Schnell stellt sich heraus, dass Googlemaps offline entweder nicht richtig funktioniert oder einfach falsche Koordinaten für das Hostel hat. Aber ich frage einfach einen der Einheimischen und er zeigt mir den Weg. Da der Ort sehr übersichtlich ist, kann ich mich auch nicht wirklich verlaufen.

Also laufe ich einfach die Straße runter, wobei Straße eigentlich nicht das richtige Wort ist, da es in Tortuguero keine Straßen in dem Sinne gibt, und stehe schnell vor meiner Unterkunft. Zuerst bin ich daran vorbeigelaufen, weil der Name Backpackers Hostel Tortuguero auf dem großen Schild ein bisschen anders lautet als der Name, den ich bei Booking.com stehen habe und wie er auch nicht bei Googlemaps zu finden ist, aber auch hier habe ich einfach nachgefragt und die Bestätigung bekommen, dass ich richtig bin.

In Tortuguero habe ich endlich mal wieder ein Zimmer (10.000 CRC, ~17,95 EUR, billiger ging es nicht) für mich allein. Sehr, sehr einfach ist es. Ein Bett, ein Stuhl, eine (kalte) Dusche und eine Toilette. Oh und ein Ventilator. Das ist alles, aber das reicht hier ja.

Die Besitzerin spricht kein Wort Englisch, also verständigen wir uns mit Händen und Füßen und später, nachdem ich das Wifi zum Laufen gebracht habe, auch teilweise mit Google Translator. Sie macht einen sehr netten Eindruck.

Dann werde ich direkt von einem jungen Mann angesprochen, der mir alle möglichen Touren im Nationalpark anbietet. Offensichtlich arbeitet das Hostel hier mit einem Touranbieter zusammen. Ich höre eine Weile zu, lehne dann aber freundlich ab, weil ich schon konkrete Pläne habe. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

Ich ruhe mich kurz auf dem Bett aus und lasse den Ventilator laufen. Es ist ziemlich heiß hier und die Luftfeuchtigkeit ist wie immer im Dschungel ziemlich hoch.

Aber ich schwinge mich noch einmal auf und drehe eine erste Runde durch Tortuguero. Von einem Ende zum anderen braucht man nur 5 Minuten, wenn man es der Länge nach durchquert. In der Breite sind es vom Strand auf der Karibikseite bis zum Wasser auf der Lagunenseite nur 2 Minuten.

Tortuguero ist winzig und mir gefällt es hier auf Anhieb. 🙂

Aber obwohl Tortuguero winzig ist, findet man hier alles, was man als Tourist braucht. Man ist hier eben voll auf Tourismus eingestellt.

Es gibt viele kleine Restaurants, Minishops und sogar einen kleinen Supermarkt. Ich finde auch ein sehr nettes Café, mit dem süßen Namen Sloffee Coffee Shop, in dem ich mir direkt mal einen Flate White (~3,60 EUR) gönne. Hier werde ich jeden Tag einen leckeren Kaffee trinken. Das ist gut.

Da ich hier nicht kochen kann, esse ich zum ersten Mal in Costa Rica in einem Restaurant. Es wird ein einfaches, aber sehr leckeres Casado, das typischste Gericht des Landes.

Mit einer Coke zusammen kostet mich das alles ~10 EUR, was okay ist. Ich finde es immer noch zu teuer, aber hier im Dschungel mitten im Nationalpark ist es irgendwie auch in Ordnung.

Und sonst so?

Bevor ich zur Unterkunft zurückkehre und den Tag beschließe, kaufe ich im kleinen Supermarkt noch eine Hafermilch, denn ich habe noch einen Rest vom Müsli aus La Fortuna und so ist das Frühstück direkt gesichert.

Dazu gönne ich mir ein Malzbier. Ja, Malzbier gibt es hier. Das hat mich auch überrascht. Sie haben verschiedene Sorten und ich probiere heute als erstes das mit Açaí.

Sehr lecker, aber auch verdammt süß. 🙂

Zurück im Hostel dusche ich kalt. Wobei kalt hier eher lauwarm bedeutet, das ist perfekt. Nicht zu kalt und richtig warm muss es auch nicht sein.

Dann chille ich noch auf dem Bett und da das Wifi hier ausnahmsweise mal richtig gut funktioniert, kann ich mir auch noch ein paar YouTube-Videos reinziehen.

Ab morgen geht es los mit der Erkundung der Natur. Insgesamt habe ich 3 Tage in Tortuguero eingeplant. Mal sehen, was ich alles entdecken werde.

CU Ingo.


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