Weltreise Step #169: Auf nach La Fortuna

Auf Nach La Fortuna 2024 Titel

:: 05.02.2024 – Von Samara nach La Fortuna ::

Etwas verschlafen, aber voller Tatendrang stehe ich bereits 5:45 Uhr an der Bushaltestelle und warte auf den Bus nach Nicoya. Ich will nach La Fortuna ins Landesinnere und wenn mich die Fahrt nach Samara etwas gelehrt hat, dann, dass die Busse in Costa Rica meist nur von den größeren Städten zur nächsten größeren Stadt fahren und nicht gerade die schnellsten sind.

Also plane ich heute einfach mal mit knapp 12 Stunden, um nach La Fortuna zu kommen, obwohl es eigentlich nur knapp 250 Kilometer sind. Hoffen wir mal, dass es reicht.

Mit dem Bus nach Nicoya

Es sind nur wenige Fahrgäste, die so früh am Morgen den Bus nach Nicoya (1.565 CRC, ~2,80 EUR) nehmen. Daher ist es leicht, einen Platz zu bekommen.

Samara selbst schläft auch noch und kaum jemand ist so früh unterwegs.

Ich selbst döse während dieser ersten Fahrt noch leicht verschlafen vor mich hin und bekomme nicht viel von dem mit, was um mich herum passiert. Ich vermute einfach nichts, was meine Aufmerksamkeit erfordern würde.

Jetzt ein Kaffee wäre gut, aber no way. Argh!

Nach Nicoya sind es nur knapp 40 Kilometer, aber die Fahrt dauert etwas mehr als eine Stunde. Dort angekommen kenne ich schon den Weg zur anderen Bushaltestelle, denn ich habe schnell herausgefunden, dass ich von Nicoya aus nicht weiter nach La Fortuna komme, sondern erst einmal den ganzen Weg zurück nach Liberia fahren muss. Und von dort kann ich dann nach La Fortuna weiterfahren.

Tipp: Von hier fahren in Nicoya die Busse nach Samara ab und von hier die nach Liberia.

Also gut, fahren wir zuerst mit dem Bus zurück nach Liberia und dafür darf ich zur anderen Bushaltestelle laufen. Dort angekommen muss ich noch etwa 15 Minuten warten, bis der nächste Bus kommt. Ich stelle mich in die Schlange und warte, bis ich einsteigen kann.

Mit dem Bus nach Liberia

Dann fährt irgendwann Bus Nr. 2 des Tages nach Liberia (1.900 CRC, ~3,40 EUR) ab. Dieser Bus ist schon deutlich voller, aber ich bin ja rechtzeitig da und habe meinen Sitzplatz sicher.

Auf Nach La Fortuna 1

Diesmal sind es rund 80 Kilometer, für die wir etwas mehr als 90 Minuten brauchen. Teilweise zieht es sich ganz schön, auch weil der Bus immer wieder von der Hauptstraße abbiegt, um eine Haltestelle in einem der kleinen Orte entlang der Strecke anzufahren.

Aber irgendwann kommen wir in Liberia an und ich mache mich sofort auf die Suche nach dem nächsten Bus. Ziemlich schnell erfahre ich, dass ich von hier aus noch 3 Busse nach La Fortuna nehmen muss. Halleluja!

Die nächste Etappe führt mich aber zunächst nach Cañas.

Mit dem Bus nach Cañas

Am Busbahnhof hier tummeln sich viele kleine Händler, einem winke ich zu und kaufe mir ein Wasser. Es ist noch nicht einmal 10:00 Uhr, aber bestimmt schon wieder über 30 Grad. Puh!

Bus Nr. 3 des Tages bringt mich also zunächst nach Cañas (1.925 CRC, ~3,45 EUR). Gut, gut.

Auf Nach La Fortuna 2

Diesmal sind es etwa 50 Kilometer, aber wir brauchen wieder gut über eine Stunde, um anzukommen. Aber wir kommen jedes Mal ohne größere Probleme an, immerhin.

Ich muss mal auf Toilette.

Mit dem Bus nach Tilarán

Der Busbahnhof in Cañas ist sehr klein, aber es gibt ein paar Stände und Leute, die auf ihre Weiterfahrt warten.

Ich muss nun nach Tilarán, wenn ich den Herrn vorhin in Liberia richtig verstanden habe. Sicherheitshalber frage ich aber vor Ort kurz nach und bekomme es direkt bestätigt. Der Bus fährt in etwa 40 Minuten.

Die Wartezeit nutze ich, um auf die Toilette zu gehen und mir etwas zu essen zu holen.

Als Alleinreisender sind solche Situationen immer nervig, wenn man so etwas mit Sack und Pack machen muss. Meistens suche ich mir aber jemanden, am besten andere Backpacker, wo ich wenigstens meinen großen Rucksack abstellen kann, dann ist es nicht ganz so nervig.

Hier klappt das auch wieder und 2 Mädels passen die paar Minuten auf meine Sachen auf, während ich kurz weg bin.

Auf der Suche nach Essen kommt mir etwas unter die Nase, was ich in der kurzen Zeit hier in Costa Rica schon öfter gesehen habe. Ich würde es als Puddingkuchen beschreiben. Es heißt Tamal de Maicena (nicht zu verwechseln mit den ebenfalls überall erhältlichen Tamales mit herzhafter Füllung) und ich würde sagen, mit Pudding liege ich gar nicht so falsch.

Maicena ist Maisstärke (Cornstarch) und die Masse daraus (natürlich mit Milch und unendlich viel Zucker versetzt) wird dann mit Vanille verfeinert und voilà, es sieht aus und schmeckt wie Vanillepudding.

Leider habe ich keine Fotos gemacht, wahrscheinlich war ich in dem Moment so fasziniert von dem Vanillepuddingkuchen, den ich mir dort gekauft habe. Aber stellt euch einfach einen Quarkkuchen vom Blech vor, aber nicht mit Quark, sondern mit diesem Maisstärkepudding.

Es war auf jeden Fall leckerer als ich dachte und ich bin froh, dass ich es gleich ausprobiert habe. Normalerweise bin ich gar kein so großer Pudding Fan.

Fun Fact: So oft werde ich diese Tamal de Maicena während meiner Zeit in Costa Rica nicht mehr sehen und es bleibt tatsächlich das einzige Mal, dass ich das gegessen habe. Eigentlich schade, wenn ich so darüber nachdenke.

Dann kommt endlich der Bus nach Tilarán (565 CRC, ~1,00 EUR). Bus Nr. 4 an diesem Tag. One more to go. Auweia!

Diesmal sind es nur etwa 23 Kilometer und dann stehe ich schon wieder, hoffentlich zum letzten Mal heute, irgendwo an einer Bushaltestelle und suche die Verbindung zum Endpunkt der Reise, La Fortuna.

Mit dem Bus nach La Fortuna

An jedem Umsteigepunkt habe ich bisher immer nur ca. 5-10 Minuten gebraucht, bis ich alle Informationen zusammen hatte, wann es wo und wie genau weitergeht. So auch hier. Leider muss ich in Tilarán fast 2 Stunden warten, bis der nächste Bus nach La Fortuna fährt. Es ist schon 13:00 Uhr. Der Bus fährt aber erst um 15:00 Uhr und die letzte Fahrt wird auch noch die längste sein. Argh!

Naja, zum Glück habe ich mit 12 Stunden gerechnet und die werde ich wohl auch brauchen. Wahnsinn für nur ca. 250 km, aber so ist das eben, wenn man nicht direkt fahren kann und dann noch 5x umsteigen muss.

Meckere ich? Nein, eigentlich nicht. Ich finde es spannend und genieße die Zeit.

Ich schnappe mir meine Sachen und erkunde die Gegend. Ich komme aber nicht weit, denn gleich um die Ecke gibt es ein paar kleine Bistros und Cafés. Ich setze mich an einen Tisch und bestelle einen Kaffee. Dazu nehme ich eine Tüte mit 5 Mini-Zimtschnecken.

Während ich meinen Kaffee und meinen kleinen süßen Snack genieße, spricht mich ein älterer Amerikaner an, der hinter mir an einem anderen Tisch sitzt. Das Übliche. Woher kommst du, wohin willst du etc. und daraus entwickelt sich ein fast einstündiges Gespräch.

Er hat offenbar das Bedürfnis zu reden und so erfahre ich viel darüber, wie es ihn nach Costa Rica verschlagen hat. Ich habe nicht nach seiner Lebensgeschichte gefragt, aber es war immerhin spannend genug, um interessiert zuzuhören.

So vergeht die Wartezeit relativ schnell und mit guter Unterhaltung. Einzig das er raucht stört, aber er sitzt zum Glück weit genug entfernt von mir.

Und irgendwann kommt dann auch endlich der Bus nach La Fortuna.

Auf Nach La Fortuna 5

Die letzte Fahrt des Tages erfolgt mit Bus Nr. 5 (2.900 CRC, ~5,20 EUR). Diese Strecke ist immerhin fast 75 Kilometer lang und führt landschaftlich reizvoll durch die Berge und entlang eines großen Sees. Die Fahrtzeit wird am Ende knapp 3 Stunden betragen.

Leider konnte ich, da ich auf der falschen Seite saß und die immer tiefer stehende Sonne ihr Übriges tat, keine Fotos von der schönen Strecke machen.

Aber immerhin konnte ich gegen Ende noch für eine Weile einen der doch recht beeindruckenden Vulkane in der Gegend beobachten.

Auf Nach La Fortuna 7

Keine Ahnung, welcher das genau war, aber es war mal wieder sehr interessant anzusehen. Es ist immer etwas Besonderes, wenn so ein Vulkan alleine in der Gegend steht und nicht wie üblich Teil eines Bergmassivs ist, oder?

Wie auch immer, bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir endlich La Fortuna. Halleluja!

Endlich in La Fortuna

Endlich bin ich da. Jetzt nur noch schnell ins Hostel, hoffentlich problemlos und flott einchecken und dann was zu essen organisieren.

Oder auch nicht, ich hab noch Instant Ramen im Rucksack. 😀

Das Rio Santa Hostel liegt zwar etwas außerhalb, aber da La Fortuna eine sehr kleine Stadt ist, bin ich schnell dort. Sofort merke ich, dass die Atmosphäre hier ziemlich cool zu sein scheint und ich zahle auch nur 5.000 CRC pro Nacht (~9,00 EUR) im 4er Dorm, was die Strapazen der Anreise schnell vergessen lässt.

Auf Nach La Fortuna 6

Nach dem (problemlosen) Einchecken packe ich meine Sachen in eine Ecke und gehe gleich noch einmal los. Ich war zwar 12 Stunden unterwegs, aber so richtig bewegt habe ich mich nicht. Entweder saß ich im Bus oder an der Bushaltestelle. Da tut eine große Runde durch La Fortuna am Abend ganz gut.

Etwas wirklich Günstiges zum Essen finde ich auf die Schnelle nicht, also gibt es heute Abend wieder einen meiner geliebten Instant Ramen. Irgendwie muss man ja im Budget bleiben. Ha ha!

Die 5 Busfahrten haben mich übrigens insgesamt 8.855 CRC (~15,90 EUR) gekostet. Der günstigste Shuttle/Minivan hätte mindestens 60 USD (~56 EUR) gekostet und auch ca. 10 Stunden nach La Fortuna gebraucht. Fragt mich nicht warum. Auf jeden Fall war es allein wegen des Preises keine Option für mich.

Und am Ende war es mit dem Bus zwar etwas anstrengend, aber auch spannend und ich habe viel darüber gelernt, wie die Busse hier in Costa Rica funktionieren.

Wichtigste Erkenntnis: Plane genügend Zeit ein, egal wie kurz die Strecke erscheint. 😀

Nach einer ausgiebigen Dusche liege ich dann irgendwann im Bett und freue mich auf morgen.

Ich werde wohl noch einen Tag am Laptop verbringen und versuchen herauszufinden, wie ich am einfachsten und günstigsten zum Rio Celeste bzw. zum Parque Nacional Volcán Tenorio hier in der Nähe komme. Denn da möchte ich gern hin und etwas Wandern.

CU Ingo.


Auf Nach La Fortuna 2024 1002

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