Weltreise Step #167: Auf nach Samara

Auf Nach Samara 2024 Titel

:: 31.01.2024 – Von San Juan del Sur, Nicaragua nach Samara, Costa Rica ::

Nach einer sehr schönen Zeit in Nicaragua geht es für mich heute weiter nach Costa Rica. Die erste Station wird Samara sein, ein kleiner Strandort an der Pazifikküste. Dafür muss ich aber erst einmal über die Grenze und nach meinem letzten Fauxpas bei der Ausreise aus Honduras bin ich ein bisschen nervös, ob auch alles klappt.

Da die ganze Fahrt inklusive Grenzübertritt schon etwas dauern könnte, mache ich mich recht früh auf den Weg. Schnell noch meine Sachen gepackt und dann ab zum Bus.

Mit dem Bus nach Rivas

Als ich im Zentrum von San Juan del Sur ankomme, das eigentlich nur aus 2-3 großen Straßen besteht, also alles sehr übersichtlich ist, frage ich einfach den nächsten Passanten nach dem Bus und er zeigt mir die richtige Richtung.

Dort angekommen steht auch gleich einer der typischen Chicken Busse (diese alten amerikanischen Schulbusse) bereit und ich sichere mir einen Sitzplatz, nicht ohne vorher meinen Rucksack in die Ecke ganz hinten zu stellen. Ich mag es nicht, wenn ich meinen Rucksack relativ weit von mir weg ablegen muss, aber hier besteht man darauf.

Naja, mit dem Gepäck hat bisher immer alles geklappt. Hoffentlich wird das hier auch so sein. 😉

Nach einer kurzen Wartezeit geht es auch schon los. Meine erste Station wird die Stadt Rivas sein, auch wenn das bedeutet, dass ich ein paar Kilometer zurückfahren muss und mich somit erst einmal wieder von der Grenze entferne.

Der Bus kreuzt zwar vor der Stadt Rivas die große Landstraße in Richtung Grenze nach Costa Rica, aber die Straße führt nicht ausschließlich nur zur Grenze und es war mir zu kompliziert zu wissen, welchen Bus genau ich dann anhalten müsste, um zur Grenze zu kommen und nicht woanders zu landen.

Außerdem habe ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht, mir einen Sitzplatz zu sichern, wenn ich dort einsteige, wo der Bus startet. Sonst ist die Gefahr sehr groß, dass alles besetzt ist und man stehen muss.

Und auf Stehen im Bus habe ich ja so gar keine Lust. 😉

Auf Nach Samara 1

Also fahre ich zurück nach Rivas. Dort angekommen, steige ich aus und werde natürlich sofort von allen möglichen Leuten belagert, die mich fragen, wo ich hin will.

Ein halber Taxi Scam

Als ich sage, dass ich zur Grenze will, gehen die meisten weg, sie haben wohl andere Routen, und es bleiben 3-4 Männer bei mir, die mir anbieten, jetzt sofort mit dem Taxi zur Grenze zu fahren.

Ihr Hauptargument: Ich komme jetzt sofort und schnell zur Grenze. Der Bus fährt erst in 2 Stunden und die Fahrt dauert sehr lange.

Mittlerweile weiß ich, wie der Hase läuft und bin mir relativ sicher, aber ohne es wirklich zu wissen, dass bestimmt jede Stunde ein Bus Richtung Grenze fährt. Und ob das Taxi bei den Straßenverhältnissen so viel schneller sein kann, bezweifle ich auch irgendwie.

Ein No Go ist jedoch der verlangte Preis. Eine typische Touristenfalle. Selbst nach Verhandlungen und einem Preis weit über 50% unter dem zuerst genannten fand ich das Angebot noch lange nicht interessant.

Das liegt natürlich auch daran, dass die Busse in Nicaragua unschlagbar günstig sind. 1-2 Dollar je nach Länge der Strecke und selbst wenn sie mir wegen meines großen Rucksacks immer das Doppelte abknöpfen, ist das immer noch viel billiger als ein Taxi für fast das Zehnfache.

Und hey, Chicken Bus fahren in Zentralamerika gehört dazu und wer weiß, ob ich das in Costa Rica oder Panama noch haben werde.

So lehne ich diesen „Taxi Scam“ ab, wobei ich fairerweise sagen muss, dass ich es in Nicaragua bisher nicht wirklich als Scam empfunden habe, die Preise waren einfach außerhalb meines Budgets. Also kein Vergleich zu den Erfahrungen, die ich in Mexiko machen durfte, wo es wirklich ein Scam ist. Alles gut hier!

Also lehne ich dankend ab und mache mich auf die Suche nach dem richtigen Bus.

Mit dem Bus zur Grenze

Ich muss nicht lange suchen, denn obwohl ich die Angebote abgelehnt habe, zeigt mir einer der Männer direkt den Weg zum Bus. Wirklich nett.

Dort angekommen frage ich, wann es losgeht und man sagt mir, dass es in 10 Minuten losgeht. Ah ja, also keine 2 Stunden warten. Ja, ja. Und tatsächlich, kurz nachdem ich meinen Platz eingenommen habe, geht es los. Ich bin also auf dem Weg zur Grenze.

Die Fahrt geht ein letztes Mal am Lago Cocibolca (Nicaraguasee) vorbei und der Blick auf die beiden Vulkane der Insel ist wie immer spektakulär. Sollte ich noch einmal hierher kommen, werde ich auf jeden Fall einen Zwischenstopp auf der Insel einlegen.

Die Fahrt dauert eine Weile, aber irgendwann sind wir an der Grenze und alle steigen aus. Dann geht es zu Fuß weiter.

Zuerst, wie immer, zum Ausstempeln. Das geht auf nicaraguanischer Seite recht schnell und diesmal auch ohne Komplikationen. Boah, bin ich froh!

Holprige Einreise nach Costa Rica

Dann muss ich wie immer ein paar Meter durchs Niemandsland laufen, um die Immigration auf der costa-ricanischen Seite zu finden, wo erst einmal Schlange stehen und warten angesagt ist. So dauert es leider fast eine Stunde, bis ich endlich an der Reihe bin.

Kurz bevor ich an den Schalter gelassen werde, beobachte ich bereits, wie zwei der vier Immigrationsbeamten ziemlich aggressiv Fragen stellen und Leute ohne Weiterreisetickets oder ohne die Adresse ihrer ersten Unterkunft in Costa Rica zurück in die Warteschlange schicken.

Es ist eigentlich nicht üblich, dass man bei der Einreise auf dem Landweg nach einem Weiterreiseticket gefragt wird, und ich bin etwas überrascht. Natürlich habe ich keins. Uhh!

Ich hoffe wirklich, dass ich nicht zu einem der 2 … und natürlich werde ich zu einem der 2 aufgerufen, als ich an der Reihe bin. Verdammt!

Aber ich bin zumindest gut vorbereitet, denn ich weiß genau, wo mein erstes Hostel in Samara sein wird und ich weiß auch, wann ich nach Panama weiterreisen werde.

So kann ich die meisten Fragen (wann, woher, wohin usw.) ziemlich genau und schnell beantworten, was mir offensichtlich hilft. Dadurch ist der Beamte bei mir mehr oder weniger in Ordnung.

Nur bei dem Weiterreiseticket wird es kurz kritisch, weil ich da nichts wirklich vorzuweisen habe. Ich will natürlich mit dem Bus fahren und kaufe die Fahrkarten erst irgendwann später vor Ort.

Der Beamte scheint aber damit einverstanden zu sein, wohl auch, weil ich ihm kurz in 2-3 Sätzen erkläre, dass ich auf diese Art und Weise von Mexiko bis hierher gekommen bin und auf dieselbe Art und Weise bis Panama weiterreisen werde.

Er stempelt meinen Pass und dann habe ich endlich diese kritische Hürde genommen. Puh!

Danach muss ich noch mein Gepäck durchleuchten lassen, ähnlich wie am Flughafen. Das ist jetzt bei der Einreise über Land auch nicht so üblich. Naja, auch das geht irgendwann vorbei.

Und dann stelle ich mich draußen zu den Leuten, die auf den nächsten Bus warten.

Mit dem Bus nach Liberia

Es dauert eine Weile und in der Zwischenzeit unterhalte ich mich mit einem Amerikaner, der ein Haus in Costa Rica besitzt, aber ab und zu nach Nicaragua kommt. Er schimpft die ganze Zeit über die Einreiseformalitäten hier an der Grenze.

Wenigstens werde ich während des Wartens unterhalten. 😀

Ich hätte auch einen Shuttle/Minivan nehmen können, dann wäre ich schneller wieder unterwegs gewesen, aber die Preise lagen bei 20 USD und mehr. Und das für eine Strecke von nur 75 km und knapp 1,5 Stunden Fahrzeit.

Dass Costa Rica teuer ist, war mir klar, aber das war direkt ein kleiner Schock, wie teuer es dann wirklich sein kann. Autsch!

Irgendwann kommt der Bus und ich steige ein. Kein Chicken Bus, sondern ein richtiger Bus. Auch ein bisschen klapprig, aber … na ja, irgendwie werde ich diese alten Schulbusse schon vermissen. Es ist echt ein cooles Gefühl, mit diesen Dingern herumzufahren, alle Fenster offen und die warme Luft strömt herein.

Also unbedingt Chicken Bus fahren, wenn ihr hier seid! 😉

Die Fahrt dauert nur 90 Minuten (für 4 USD, das ist nicht viel teurer als in Nicaragua) und dann bin ich auch schon am Busbahnhof in Liberia. Wie komme ich nun nach Samara?

Nach einigem Herumfragen stellt sich heraus, dass es von hier aus keine direkte Verbindung gibt. Ich kann einen Shuttle/Minivan nehmen, aber der kostet über 40 USD. Verrückt!

Ich kann aber auch mit dem Bus nach Nicoya fahren und von dort nach Samara. Also warte ich auf den nächsten Bus nach Nicoya.

Alles zieht sich ein wenig und es ist schon Nachmittag. Die Straßen in Costa Rica sind auch noch nicht viel besser geworden und die Busfahrten dauern immer länger als ich dachte. Man ist hier also nicht besser dran als in Nicaragua oder den Ländern davor.

Mit dem Bus nach Nicoya

Aber gut, es ist wie es ist und ich habe keine andere Wahl, wenn ich nicht unendlich viel Geld ausgeben will. Also ab in den Bus Nr. 4 des Tages und weiter nach Nicoya.

Die Landschaft ist hier sehr ähnlich wie in Nicaragua in Richtung San Juan del Sur.

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Gefällt mir irgendwie und erinnert mich immer ein bisschen an Kuba im Süden. Nach Kuba könnte ich auch mal wieder reisen, oder? Mhhh…

Ansonsten verläuft die Fahrt relativ unspektakulär und irgendwann kommen wir in Nicoya an. Beim Aussteigen frage ich direkt, wo der Bus nach Samara abfährt und werde auf eine andere Busstation 3-4 Straßen weiter verwiesen.

Da aber offensichtlich noch andere Leute aus meinem Bus dorthin wollen, muss ich nur denen folgen und komme 10 Minuten später leicht verschwitzt an. Easy!

Leider stellt sich heraus, dass der nächste Bus nach Samara erst gegen 18 Uhr fährt. Das bedeutet für mich jetzt wieder ca. 1 Stunde sinnloses Herumsitzen hier. Es ist nicht die erste Leerlaufzeit heute und so zieht sich alles etwas.

Mit dem Bus nach Samara

Aber es nützt nichts, ich muss warten. Ich hole mir etwas zu trinken und warte.

Etwas verwirrend ist, dass die Busse, die hier ankommen und abfahren, nicht richtig beschriftet sind. Ich weiß also nicht, welcher mein Bus ist und als einer zur richtigen Abfahrtszeit kommt, will ich schon einsteigen, frage aber zum Glück nach und erfahre, dass es gar nicht mein Bus ist.

Dann, ca. 10 Minuten nach der eigentlichen Abfahrtszeit, hält ein Bus am Bahnsteig nebenan. Ist das nun mein Bus nach Samara oder nicht?

Zum Glück fragt man einfach und auch wenn hier kaum jemand Englisch spricht, Samara verstehen alle und ja, das ist mein Bus.

Als ich einsteigen will, sagt mir der Busfahrer, dass ich am Schalter eine Fahrkarte kaufen muss. Wie? Was? Warum? Ich habe doch bisher immer im Bus bezahlt?

So lerne ich kurz und schmerzlos, dass es in Costa Rica eben einfach 2 Arten des Bezahlens im Bus gibt. Meistens kauft man das Ticket für den Bus vorher an einem Ticketschalter und es wird dann beim Einsteigen kontrolliert. In seltenen Fällen gibt es aber keinen Fahrkartenschalter und man kauft das Ticket dann direkt im Bus.

So war es zum Beispiel auch mit dem Bus von der Grenze nach Liberia oder mit dem Bus von Liberia nach Nicoya. Ich habe immer im Bus bezahlt. Hier jetzt halt auf einmal nicht mehr. Okay.

Bis zum Ende meines Aufenthaltes in Costa Rica werde ich dieses System nicht ganz durchschauen, es scheint reine Willkür zu sein, welches Ticketsystem gilt. Aber kein Problem, ich habe ja Augen im Kopf und kann im Notfall fragen. Also jetzt noch schnell zum Ticketschalter und ein Ticket gekauft und dann ab zum Bus.

So, nun sitze ich also endlich im Bus Nr. 5 an diesem Tag und bin nun definitiv auf dem Weg nach Samara.

Bei der Abfahrt ist es bereits dunkel, und als wir ca. 1,5 Stunden später ankommen, ist es erst recht schon später Abend.

Endlich in Samara

Endlich angekommen, schnappe ich mir schnell meine Sachen und mache mich auf den direkten Weg zum Hostel. Leider habe ich nicht richtig aufgepasst und der Bus ist schon an der Stelle vorbeigefahren, an der ich hätte aussteigen sollen. Das heißt, ich darf jetzt ein paar hundert Meter zurücklaufen.

Zum Glück ist Samara ein sehr kleines Städtchen und so stehe ich nach kurzer Zeit vor dem Eingang des gleichnamigen Hostel Samara. Endlich da!

Die Nacht kostet mich hier im 4er Dorm 20,35 USD (~18,65 EUR/Nacht) und es ist alles ganz okay, bis auf die Tatsache, dass das Bad und auch die Toilette so liegen, dass man immer durch die Küche gehen muss. Das ist schon sehr komisch angelegt. Na egal.

Ich packe meine Sachen in die Ecke und mache mich noch einmal auf den Weg, um nach etwas zu essen zu suchen. Bei meiner ersten Tour hier in Samara lerne ich schnell die Preise in den Restaurants kennen und Holy Moly. Costa Rica ist verdammt teuer.

Da verzichte ich darauf, mir ein einfaches Casado (Reis mit Bohnen und etwas Gemüse) für mehr als 10 USD zu kaufen. Alles andere ist noch viel teurer. In Nicaragua hätte ein ähnliches Gericht vielleicht 3-4 USD gekostet, wenn überhaupt.

Zum Glück habe ich noch Kimchi Ramen im Rucksack und so wird das mein einfaches Abendessen heute. Dazu ein paar Snacks aus dem nahe gelegenen Supermarkt und gut ist. Kein Problem, ich komme schon klar.

Dann schnell unter die Dusche und ab ins Bett. Der Tag war ziemlich anstrengend mit insgesamt 5 Bussen, ständigen Wartezeiten zwischendurch und Temperaturen um die 30 Grad.

Samara kann ich dann ab morgen in Ruhe erkunden und wer weiß, vielleicht finde ich ja auch bezahlbare Möglichkeiten für gutes Essen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr?

CU Ingo.


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